Betreff
Sanierung Teilabschnitt Rotherbachstraße
Vorlage
12/0969
Aktenzeichen
nrau_ger
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Bauen und Verkehr nimmt den gemäß der Sachdarstellung beschriebenen Maßnahmenvorschlag der Stadtverwaltung im Rahmen der vom Kreis Unna durchgeführten Oberflächensanierung der Rotherbachstraße (Abschnitt Stadtgrenze Lünen – Bahnübergang) zur Kenntnis.

 

 

Sachdarstellung:

 

Durch das Bergkamener Stadtgebiet verlaufen insgesamt drei Kreisstraßen, welche sich in der Baulastträgerschaft des Kreises Unna befinden. Hierbei handelt es sich um

 

·         die K9 (Bambergstraße, Weddinghofer Straße, Buckenstraße),

·         die K16 (Industriestraße, Fritz-Husemann-Straße, Erich-Ollenhauer-Straße, Rotherbachstraße) und

·         die K17 (Hansastraße).

 

Kreisstraßen dienen vordergründig dazu den überörtlichen Verkehr innerhalb eines Kreises oder zwischen benachbarten Kreisen und kreisfreien Städten zu führen sowie kleinere Gemeinden an das überörtliche Verkehrswegenetz anzuschließen. Vor diesem Hintergrund sind Kreisstraßen in erster Linie darauf ausgerichtet motorisierte Verkehrsmittel (Pkw, Lkw, Bus, etc.) zu führen und durch einen entsprechenden Ausbaustandrad Geschwindigkeitsbegrenzungen von ≥50 km/h zu ermöglichen.

 

Aufgrund des bundesweit stetig steigenden Anteils des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen und der wachsenden Bedeutung des Fahrrads als Verkehrsmittel im Alltag, werden Kreisstraßen als direkte Verbindungswege zwischen einzelnen Stadtzentren ebenfalls immer bedeutsamer für den Radverkehr. Der Kreis Unna hat aufgrund dieser Entwicklung ein eigenes Radverkehrskonzept (RVK) erstellt und in der Sitzung des Kreisausschusses vom 04.10.2021 beschließen lassen. Als übergeordnete Zielsetzung wurde formuliert, die Kreisstraßen im Kreis Unna an die gestiegenen Anforderungen des Radverkehrs durch unterschiedliche bauliche Maßnahmen anzupassen.

 

Als erstes Resultat dieses Konzeptes auf Bergkamener Stadtgebiet wurde im Rahmen der Sanierung der K9 im Jahr 2022 im Bereich der Bambergstraße ein gemeinsamer Geh- und Radweg parallel zur Fahrbahn neu angelegt. In diesem Jahr plant der Kreis Unna die schadhafte Fahrbahnoberfläche der K16 im Bereich der Rotherbachstraße (Abschnitt Stadtgrenze Lünen - Bahnübergang) zu sanieren. Diese Maßnahme hat die Stadtverwaltung Bergkamen zum Anlass genommen, um die Situation der Radverkehrs in diesem Straßenabschnitt gemeinsam mit dem Kreis Unna zu überprüfen und ggf. Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen.

 

Im Folgenden wird die vorherrschende bauliche Situation in diesem Straßenabschnitt der Rotherbachstraße beschrieben, die Zielsetzungen der Radverkehrskonzepte des Kreises Unna und der Stadt Bergkamen für die Rotherbachstraße aufgeführt und die Empfehlung der Bergkamener Stadtverwaltung an den Kreis Unna zur Änderung der Radverkehrsführung formuliert:

 

Vorherrschende Situation:

Bisher wird der Radverkehr auf der Rotherbachstraße zwischen Stadtgrenze Lünen und Bahnübergang im Mischverkehr geführt. Die Fahrbahnbreite variiert zwischen ca. 6,20 m und 7,00 m und die Breite der vorhandenen Gehwege erreicht in kaum einem Bereich das notwendige Mindestmaß von 2,50 m.

 

Vor diesen Hintergründen ist innerhalb der aktuell vorherrschenden baulichen Situation der Rotherbachstraße keine der „Empfehlungen für Radverkehrsanlagen – ERA“ entsprechende Radverkehrsführung möglich, da die Fahrbahnbreite keine Anlegung von Schutzstreifen, Radfahrstreifen und Radwegen erlaubt und eine gemeinsame Führung des Fuß- und Radverkehrs auf dem Gehweg erst bei einer durchgehenden Mindestbreite von 2,50 m möglich ist. Selbst die Führung im Mischverkehr wird (gemäß ERA) bei einer Gesamtfahrbahnbreite zwischen 6,00 - 7,00 m nicht empfohlen, da der Radverkehr im Begegnungsfall Kfz-Kfz gleichzeitig nur mit einem unzureichenden Sicherheitsabstand überholt werden kann.

 

Das Parken auf der Fahrbahn ist in diesem Straßenabschnitt beinahe gänzlich erlaubt.

 

Radverkehrskonzepte (RVK):

Die Rotherbachstraße (K16) ist Bestandteil der Radverkehrskonzepte des Kreises Unna und der Stadt Bergkamen. Aufgrund ihrer Klassifizierung als Kreisstraße und ihres Verlaufs durch den gesamten Ortsteil Oberaden als Ost-West-Achse, besitzt die Straße eine wesentliche Bedeutung für das kommunale und kreisweite Radwegenetz. Im Rahmen der 2. Fortschreibung des RVK der Stadt Bergkamen ist die Rotherbachstraße als Hauptroute eingeordnet und erfüllt somit die wesentliche Funktion den Radverkehr aus den angrenzenden Quartieren zu bündeln und effizient an benachbarte Ortsteile und das regionale Radwegenetz anzubinden. Das RVK des Kreises empfiehlt für die gesamte Rotherbachstraße die Einrichtung eines beidseitigen Schutzstreifens. Das RVK der Stadt Bergkamen sieht hingegen die Markierung von Piktogrammketten vor und empfiehlt zusätzlich die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h zu reduzieren. Beide Maßnahmen dieser Konzepte würden zusätzliche Halteverbotsregelungen auf der gesamten Rotherbachstraße notwendig machen.

 

Empfehlung / Maßnahme:

Die Stadt Bergkamen wird dem Kreis Unna somit empfehlen eine Ordnung des ruhenden Verkehrs durch ausgewiesene Parkflächen herbeizuführen und somit eine indirekte Temporeduzierung zu erwirken. Mit Hilfe dieser Maßnahme können unübersichtliche Situationen im Straßenraum vermieden werden, welche sich durch ein „ungeordnetes Parken“ auf der Fahrbahn temporär ergeben können. Inwieweit dadurch Kfz-Stellflächen am Fahrbahnrand reduziert werden ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar.

 

Zusätzlich schlägt die Stadtverwaltung die Markierung von Fahrradpiktogrammen (vgl. südliche Töddinghauser Straße) auf der Fahrbahn vor, um die bewusste Präsenz des Radverkehrs auf der Fahrbahn für alle Verkehrsteilnehmer zu verstärken.

 

Darüber hinaus sollten die Gehwege weiterhin für „Radfahrer frei“ ausgewiesen bleiben, um eine dem Fußverkehr untergeordnete Nutzung der Gehwege zu ermöglichen.

 

Die Stadt Bergkamen beabsichtigt mit diesem Maßnahmenvorschlag frühzeitig und im Vorfeld der Durchführung der Fahrbahnsanierung gemeinsam mit dem Kreis Unna die vorherrschende Verkehrsführung im Sinne des Radverkehrs und der beiden Radverkehrskonzepte zu verbessern.

 

 

 

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

 

Toschläger

Technischer Beigeordneter

 

 

Stabsstellenleiter KM

 

 

 

 

Raupach

Amtsleiter StA 61

 

 

 

 

Reichling