Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
Nachdem pandemiebedingt das städtepartnerschaftliche Leben zwei Jahre
lang nahezu stillgestanden hatte, konnten im Berichtszeitraum trotz der
anfänglich noch bestehenden Einschränkungen erste Begegnungen stattfinden.
Die ersten großen Aktionen waren jedoch Hilfsgütertransporte in die polnische
Partnerstadt Wieliczka.
Nachdem Anfang März aufgrund des Krieges in der Ukraine rund 1.500
Flüchtlinge dort gestrandet waren, kam ein Hilferuf aus der polnischen
Partnerstadt nach Artikeln des täglichen Bedarfs.
In beeindruckender Weise zeigten sich viele Bergkamener*innen
solidarisch mit den ukrainischen Flüchtlingen und spendeten neben Babynahrung
auch Hygieneartikel und Produkte zum Versorgen von Wunden.
Bereits in der zweiten Märzwoche 2022 konnten sowohl ein LKW als auch ein
Transporter der Stadt Bergkamen in Richtung Polen aufbrechen. Mit Unterstützung
der Spedition Dachser startete Ende März nochmals ein LKW mit Hilfsgütern nach
Wieliczka.
Das Verhalten der einzelnen Partnerstädte bei der Planung von
Austauschprojekten aufgrund der neuerlichen Probleme durch den Ukraine-Krieg
und die Energiekrise war zwar eher zurückhaltend, dennoch lief das
„Städtepartnerschaftsgeschäft“ an.
Der „Europatag der Kulturen“ im Mai bildete den Auftakt der
Begegnungen. Diese Veranstaltung ist angelehnt an die Europawoche in
Deutschland, die rund um den 9. Mai –
an dem durch den damaligen französischen Außenminister Robert Schuman im Jahre
1950 der Grundstein für das heutige Europa gelegt wurde - durchgeführt wird.
In erster Linie galt es jedoch, gemeinsam mit den Vertreter*innen
unserer Partnerstädte mit dieser Veranstaltung ein Zeichen der Solidarität für
die ukrainische Bevölkerung zu setzen.
Getreu dem Motto
„In Vielfalt geeint“ reisten 24 Personen aller Altersgruppen aus
Gennevilliers, Hettstedt und Wieliczka an, um sich im Rahmen des
„Europatages der Kulturen“ am 08.05.2022 gemeinsam mit zahlreichen anderen
Gruppierungen zu solidarisieren und den europäischen Gedanken in die
Bevölkerung zu tragen.
Zudem ergab sich im
Berichtszeitraum endlich die Gelegenheit, dass Bürgermeister Bernd Schäfer und
Ehrenbürgermeister Roland Schäfer nun in den Partnerstädten vorstellig werden
konnten, um sich zum einen offiziell vorzustellen bzw. zu verabschieden.
Darüber hinaus gab
es folgende Begegnungen:
Gennevilliers
24. – 26.06. „CARNAVAL“
Alle drei Jahre widmet Gennevilliers sein Stadtfest der Veranstaltung
„Monsieur Carnaval“, auf das sich die Bürgerinnen und Bürger dort langfristig
vorbereiten und Karnevalswagen, Figuren, Kostüme u.v.m entwickeln und umsetzen.
In diesem Jahr wurde die Veranstaltung unter dem Motto „La ville rêvée de
Monsieur Carnaval“ (Die perfekte Stadt von Herrn Karneval) und zielt auf die
rasante Entwicklung der Stadt zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger ab.
28. – 30.10. Fachleute
aus dem Bereich Umwelt-, Grünflächen- und Kleingartenwesen in Bergkamen
Eine
4-köpfige Delegation bestehend aus Fachleuten für die o.g. Bereiche erhielt
einen Überblick über Grün- und Freizeitflächen, Naturschutzgebiete sowie den
Jubiläumswald als gelungenes Beispiel für Aufforstung mit gleichzeitiger
Freizeitnutzung in Bergkamen.
Ein
Besuch der Wasserstadt Aden ermöglichte der Delegation einen Einblick in das
derzeit größte Zukunftsprojekt der Stadt Bergkamen, das gleichzeitig
bekanntlich Teil der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 ist. Die
touristische Entwicklung der Wasserstadt in Verbindung mit der Haldenlandschaft
am Kanal bis hin zum Beversee-Gebiet weckten das Interesse der Gäste.
Der
Besuch einer Kleingartenanlage vermittelte der Fachgruppe eine Idee des
deutschen Kleingartenprinzips im Vergleich zu den sogenannten Gemeinschafts-
und Familiengärten, wie sie in den vergangenen Jahren vermehrt in Gennevilliers
entstanden sind.
Die
Idee, ein mittelfristiges gemeinsames Fachsymposium zu diesen Themen
durchzuführen, war das Ergebnis dieses Besuches.
Darüber hinaus
wurden die Bemühungen zum Aufbau einer Schulpartnerschaft zwischen der
Willy-Brandt-Gesamtschule und dem Collège Guy Môquet weiter fortgeführt.
Hettstedt
16. – 17.07. „Weingenuss
am Wasser“
Eine 4-köpfige Delegation um den
Bürgermeister Dirk Fuhlert nahm zum ersten Mal am „Weingenuss am Wasser“ teil.
Silifke
Leider fand im Berichtszeitraum kein
Austausch mit Silifke statt.
Wieliczka
28.04. – 02.05. Arbeitsbesuch stv. Bürgermeister Piotr Krupa
Um die möglichen Begegnungsprojekte für das
laufende Jahr zu besprechen, reiste eine 5-köpfige Delegation um den
stellvertretenden Bürgermeister an.
So wurden der Fachaustausch Feuerwehr, der
Aufenthalt zum „Weingenuss am Wasser“ sowie die Präsenz zu den „KINGA-Tagen“ in
Wieliczka geplant.
21. – 23.06. Fachaustausch
Feuerwehr / INTERSCHUTZ
Anlässlich der Messe „INTERSCHUTZ“ besuchte
eine Gruppe von 8 Feuerwehrleuten aus Wieliczka Bergkamen. Die Delegation
übernachtete im Feuerwehrgerätehaus der Einheit Oberaden und es kam zu einem
intensiven fachlichen Austausch, der in einer Einladung der Einheit nach
Wieliczka resultierte.
15. – 18.07. „Weingenuss
am Wasser“
Eine 7-köpfige Delegation angeführt vom stellvertretenden Bürgermeister
Piotr Krupa reiste zum „Weingenuss am Wasser“ nach Bergkamen.
Der Besuch der Nachbarstadt Dortmund sowie
die Führung durch eine Bergkamener Kleingartenanlage rundeten den Besuch ab.
21. – 25.07. KINGA-Tage
Nach der langen Pause bedingt durch die
Corona-Pandemie besetzte eine Bergkamener Delegation – wie normalerweise jedes
Jahr – einen Stand bei den KINGA-Tagen, präsentierte die Stadt Bergkamen und
bot dort westfälische Spezialitäten zur Verkostung an.
10. – 14.08. Projekt
„Wieliczka-Auschwitz-Krakau“ des Städtisches Gymnasium Bergkamen
Unter dem Motto „Dass Auschwitz nicht noch
einmal sei…“ reiste eine 46-köpfige Schüler- und Lehrergruppe nach Polen. Neben
der Auseinandersetzung mit den nationalsozialistischen Gräueltaten im
Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besuchte die Gruppe sowohl die
Partnerstadt Wieliczka mit ihrem bekannten Salzbergwerk sowie die Stadt Krakau.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
3. 1 Anlage
Der Bürgermeister Bernd Schäfer |
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Stv. Amtsleiterin Rahn, J. |
Sachbearbeiterin Joormann-Luft |
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