hier: Einsatz alternativer Technik
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr nimmt die Vorlage des EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
Bis zum
31.12.2015 hatte die Stadt Bergkamen, hier der Baubetriebshof, eine Ausnahmegenehmigung
der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen für städt. Sportplätze (Tennenflächen)
und Friedhöfe (Wegeflächen). Zugelassen war das Glyphosathaltige Mittel
Round-Up bzw. Round-Up Ultra.
Aufgrund der bereits damaligen
kontroversen Diskussion zum Einsatz des vg. Mittels sowie der abgeschlossenen
Umwandlung der Tennensportplätze in Kunstrasenplätze wurde auf eine erneute
Antragstellung verzichtet.
Seitens des
Baubetriebshofes und durch den EBB erfolgt die Wildkrautbekämpfung durch
mechanische / manuelle Verfahren und ergänzenden Technikeinsatz.
Zur mechanisch /
manuellen Beseitigung gehört die Entfernung durch manuellen Handeinsatz im
Rahmen der Grünpflegegänge an den einzelnen Grünanlagen. Hier kommen auch die
Mitarbeiter der Hellweg-Werkstätten im Rahmen des Jahresauftrages zur
Rabattenpflege in Grünanlagen und auf städt. Friedhöfen zum Einsatz.
Der mechanische
Einsatz erfolgt durch
- handgeführte
Wildkrautbürsten,
- Aufsätze für
Freischneider,
- Wildkrautbesenbesatz
an den beiden Kehrmaschinen des EBB.
Folgende Vorteile
sind hier zu nennen:
- Das Ergebnis ist
schnell optisch sichtbar,
- der Einsatz bei
Treppen, Kanten und kleineren Flächen ist möglich,
- eine mittlere
bis hohe Flächenleistung als Anbaugerät an den Kehrmaschinen,
- verschiedene
Härten der Bürsten sind möglich.
Für den Pflegeeinsatz
wurden folgende Alternativen in den Entscheidungsprozess einbezogen:
„Waipuna“-System
Hier
wird Wasser auf eine Temperatur von 97° C erhitzt und mit einem
Pflanzenzucker-extrakt als Schaumbildner (drei Promille) vermischt. Die
Erfahrungswerte waren hoher Energie-(Dieselverbrennungsmotor) und
Wasserverbrauch, auffallende Geruchsemmissionen („Waschtag“), teilweise
starker Ameisenbefall im Gehwegplattenbereichen.
Thermische Verfahren mit
Heißwasser / Heißdampf
Beide
vg. Verfahrensarten haben sich im Test am Betriebshof als geeignet erwiesen.
Der Verbrauch an Energie (Dieselverbrennungsmotor) war weitgehend identisch,
beim Wasserverbrauch benötigten die Heißdampfgeräte rund 20 – 25 % mehr
Material. Insgesamt waren beide Verfahren kostengünstiger als das „Waipuna“-Verfahren;
dies auch, da keine Zusatzmittel zur Wärme-Isolierung notwendig waren. Des
Weiteren verfügten die vg. Aufbauten über ein geringeres Eigengewicht, waren
somit sowohl auf allen Pritschenfahrzeugen (3,5 Tonnen-Problematik aufgrund der
Pkw-Führerschein Klasse B) als auch auf Anhängern mobil. Das „Waipuna“-System erfordert hier größere
Kraftfahrzeuge (Eigengewicht rd. 1,5 Tonnen).
Als Vorteile
stellten sich folgende Punkte heraus:
- Wirkung bei oben
liegenden Samen,
- Wirkung auf
Algen und Moose,
- teilweise
Wirkung bis in die Wurzel,
- zumindest
mittlere Flächenleistung.
Auf einen Test mit
Infrarot – / Heißluft – Verfahren bzw.
Abflamm – Verfahren wurde aufgrund der freigesetzten CO² Emissionen im Betrieb
und des hohen Gasverbrauches verzichtet.
Aufgrund
der durchgeführten Testreihe in Kombination mit den historischen Erfahrungswerten
der mechanischen / manuellen Wildkrautbekämpfung wurde seitens der Leitung des
Baubetriebshofes bzw. EBB eine Kombination aus mechanisch / manuellem Einsatz
sowie Heißwasser-Wildkrautbekämpfung favorisiert.
Es
erfolgte eine öffentliche Ausschreibung, die Vergabe wurde nach Zustimmung
durch das Rechnungsprüfungsamt im November 2016 durch den EBB abgeschlossen,
Kosten rund 31.500 € bei achtjähriger Abschreibungsdauer. Bei Nutzung durch den
Baubetriebshof in Grünanlagen und nicht öffentlichen Bereichen erfolgt eine
Kostenverrechnung zwischen beiden Betrieben.
Die Erfahrungswerte im Jahr 2017 sind positiv; der
gewünschte Erfolg stellt sich allerdings lediglich dann ein, wenn die
mindestens drei Pflegegänge im optimalen zeitlichen Abstand und nachhaltig
durchgeführt werden.
Der Personaleinsatz ist (teilweise deutlich) intensiver als
zur Zeit des Einsatzes von Round-Up.
Die Stadt Bergkamen wird seit
Anfang des Jahres 2018 auf der interaktiven Karte des Bundes für Umwelt und
Naturschutz Deutschland e. V. (BUND) als Pestizid- bzw. Glyphosatfreie Kommune geführt.
Kostendarstellung: |
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Kosten/Erlöse: |
allgemeine Betriebskosten |
Produkt-/Sachkonto: |
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Folgekosten
pro Jahr: |
€ |
Mittelverfügbarkeit: |
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Deckungsvorschlag:
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Anfrage
Korruptionsregister § 8 KorruptionsbG negativ |
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Bestandteile dieser Vorlage sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
3. 1 Anlage
Der Bürgermeister In Vertretung Dr.-Ing. Peters Erster
Beigeordneter u. Betriebsleiter EBB |
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Stv. Betriebsleiter EBB Polplatz |
Gärtnermeister BBH Bartusch |
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