Betreff
Stadtmuseum Bergkamen:
1.1: Vorstellung des neuen Museumsleiters
1.2: Darstellung "Entwicklungsperspektiven Stadtmuseum Bergkamen mit Römerpark Bergkamen"
Vorlage
11/0312
Aktenzeichen
js-sz
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Kulturausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage und Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

 

Sachdarstellung:

 

Zu 1.1: Vorstellung des neuen Museumsleiters

 

Seit dem 01.04.2015 ist Herr Mark Schrader der neue Leiter des Stadtmuseums in Bergkamen. Herr Schrader hat provinzial-römische Archäologie und Geologie in Köln und Bonn studiert. In Bergkamen ist er bereits als Geschäftsführer des „Teams Zeitreise“ bekannt, das u. a. die Römerfeste des Stadtmuseums ausrichtet und die Besucher mit Gladiatoren-Kämpfen begeistert.

 

Er arbeitete u. a. für das römisch-germanische Museum in Köln, für das er museumspädagogische Programme entwickelte und für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).

 

Außerdem ist er begeisterter Unterwasser-Archäologe.

 

Herr Schrader wird sich in der Sitzung den Kulturausschussmitgliedern vorstellen.

 

 

Zu 1.2: Entwicklungsperspektiven des Stadtmuseums Bergkamen mit Römerpark Bergkamen

 

1. Bestandsaufnahme Museumsentwicklung seit 1989:

 

Das Stadtmuseum Bergkamen wurde 1989 mit finanzieller Förderung durch das Westfälische Museumsamt Münster/Landschaftsverband Westfalen-Lippe grundlegend neu gestaltet. Nach der damaligen Konzeption wurden folgende drei Ausstellungsschwerpunkte gebildet:

 

-          Römerlager Oberaden,

-          Heimat- und Stadtgeschichte,

-          Sonderausstellung.

 

Seitdem hat sich das Stadtmuseum Bergkamen in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt:

 

-          Einzug Galerie „sohle 1“ 1990 mit Präsentation von vier bis fünf Kunstausstellungen/Jahr;

-          Museumsprogramm mit drei bis vier Ausstellungen/Jahr;

-          Regelmäßige Festveranstaltungen: Ostermarkt, Museumsfest, Weihnachtsmarkt;

-          Umfangreiches museumspädagogisches Programm: Kinderführungen, Spielaktionen, Ferienangebote sowie handwerkliche und künstlerische Aktivitäten (Museumspädagoginnen des Fördervereins);

-          Führungs- und Veranstaltungsangebote für Erwachsene (z. B. römisches Essen);

-          „mittwochs-mix“-Veranstaltungen in der Galerie „sohle 1“ (Kleinkunst, 4 bis 6 mal im Jahr) sowie

-          kleinere Konzertveranstaltungen der Musikschule ebenda.

 

In den Jahren 2011 bis 2013 kamen weitere Bausteine hinzu, die die Museumsarbeit entscheidend beeinflussen:

 

-          Bergbauabteilung des IGBCE Ortsvereins Oberaden/REVAG mit „Barbara-Stollen“ und Ausstellung von Arbeitsgeräten und -maschinen aus dem Bergbau auf dem Hinterhof sowie

-          ein darauf abgestimmtes Besucherprogramm (IGBCE/Museumspädagogischer Förderverein),

-          die authentische Rekonstruktion eines 33 m Teilstückes der Holz-Erde-Mauer am Römerberg (mit Taberna und Arena); sie bildet zusammen mit der Römerabteilung im Museum und dem Archäologischen Lehrpfad den „Römerpark Bergkamen“.

 

2. Schwerpunktsetzungen:

 

Vor diesem Hintergrund werden die zukünftigen Schwerpunkte der Museumsarbeit folgendermaßen gesehen:

 

2.1:            Weiterentwicklung und Ausbau des Römerparks Bergkamen als überregionale             Touristenattraktion, beispielsweise

            -            langfristige Ergänzung der Holz-Erde-Mauer mit dem anschließenden römischen                                 Nordtor,

            -            Visualisierung der Lagergrenzen,

            -            Visualisierung weiterer Gebäude,

            -            Einrichtung eines regelmäßigen Kioskbetriebes,

            -            Verbesserung der touristischen Infrastruktur und Angebote (für Nutzer der Römer-             Lippe-Route, Familien, Einzel- und Gruppenbesucher, Personen mit Handicap),

            -            Entwicklung eines überregionalen Marketingkonzepts in Abstimmung mit den                               anderen Römerstandorten an der Lippe.

 

2.2:            Ausbau der Römerabteilung im Museum, z. B.:

            -            Ausstellungen von Fundstücken anderer Museen,

            -            Neueinrichtung, z. B. Abteilung zum Thema „Bestattungskultur“.

 

2.3:            Einrichtung einer ständigen Ausstellung in verschiedenen Abteilungen zur             Siedlungs- und Heimatgeschichte als Klammer zwischen Römerzeit und Bergbau:

            -            vgl. Ausstellung neuer Funde von hoher Besucherattraktivität (z. B. zugesagte                                  frühmittelalterliche Grabungsfunde aus dem Bereich Ostfeld/Logistikpark A 2),

            -            Ausstellung Siedlungsgeschichte.

 

2.4:            Sonderausstellungen im Museum zu Römischer Geschichte und anderen Themen,             die ein überregionales Besucherspektrum anziehen.

 

2.5:            Bergbaugeschichte:

            -             Stollen,

            -             Ausstellung Museumshof.

 

3. Besuchernachfrage/Perspektive:

 

Von 1990 bis 2012 verzeichnete das Stadtmuseum eine Steigerung der Besucherquote um 12 Prozent!!! (1990: 6.593/2012: 15.302).

Die Einrichtung der Fahrradroute „Römer-Lippe-Route“, die die Römerstädte von Xanten bis Detmold verbindet, wird verstärkt Fahrradtouristen nach Bergkamen bringen.

Ebenso zieht die Einführung der „Ruhr-Top-Card“ die Besucher aus dem gesamten Ruhrgebiet/der weiteren Umgebung an.

Die Besucherentwicklung zeigt, dass der Standort Bergkamen für ein Museum mit stadt- und römergeschichtlicher Abteilung eine positive Zukunftsperspektive hat.

Mit der Umsetzung der im Ziel 2-Antrag beschriebenen Infrastrukturmaßnahmen „Römerpark Bergkamen“ in 2015 und der Empfehlungen des vorliegenden Marketingkonzepts ab 2015 ist eine weitere Attraktivitätssteigerung und damit Zunahme der Besucherzahlen anzunehmen.

 

4. Neues Raumkonzept:

 

Die beschriebenen Aufgaben und Aktivitäten im Stadtmuseum Bergkamen sowie die geplanten neuen Schwerpunktsetzungen führen kurz- und mittelfristig zu einer veränderten Raumnachfrage (Hauptgebäude: Museum/Galerie „sohle 1“) und erfordern ein neues Raumkonzept, ggfs. unter Einbeziehung des Verbindungstraktes mit dem Nebengebäude.

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

 

Lachmann

Beigeordneter

 

 

Kulturreferentin

 

 

 

 

Schmidt-Apel