Beschlussvorschlag:
Der Kulturausschuss
beauftragt die Verwaltung einen Kulturplan (KP) zu erarbeiten. Die Inhalte
dieses Kulturplans sollen die langfristige Entwicklung und Förderung der Kultur
in Bergkamen ermöglichen.
Angestrebt wird ein
überschaubarer Prozess unter Beteiligung von Politik, Verwaltung, möglichst
vielen Kulturakteuren und den Bürgerinnen und Bürgern sowie projektbezogen von
Nachbarstädten Bergkamens in einem überschaubaren Zeitrahmen (Umsetzung unter
einem Jahr mit Dokumentation). Der Kulturplanungsprozess selbst soll durch ein
externes Büro gestaltet werden.
Bis zur nächsten
Kulturausschusssitzung soll die Verwaltung eine Strukturplanung mit Zeitplanung
erstellen und ein möglicherweise notwendiges Ausschreibungsverfahren einleiten.
Sachdarstellung:
Eine
Kulturentwicklungsplanung (KEP) für Bergkamen wurde bereits 2019 vorbereitet.
Im Februar 2019 fand eine Informationsveranstaltung für Fraktionsvorsitzende
und Interessierte statt an der teilnahmen:
Thomas Grziwotz,
damaliger KAS Vorsitzender, stellv. Fraktionsvorsitzender Die Grünen
Dieter Mittmann,
stellv. KAS Vorsitzender, stellv. Fraktionsvorsitzender SPD
Jochen Wehmann,
Fraktionsvorsitzender Die Grünen
Thomas Heinzel,
Fraktionsvorsitzender CDU
Marco Morten
Puffke, stellv. Fraktionsvorsitzender CDU
Verwaltung
Kulturdezernent
Marc Alexander Ulrich
Kulturreferentin
Simone Schmidt-Apel
Dr. Yasmine
Freigang, LWL Kulturabteilung und Wolfgang Streblow, Stadt Lippstadt (Projekt
KEP des LWL bzw. geförderte Kommune) stellten Strukturen einer KEP vor, die
partizipativ angelegt ist. Die Idee einer KEP, die auch als Auftakt für eine
städtische Leitbildentwicklung in Bergkamen wirken könnte, wurde positiv
bewertet.
In der
Kulturausschusssitzung am 3. Juli 2019 wurde KEP durch die Kulturverwaltung als
Planungsinstrument vorgestellt. In der Sitzung wurde diskutiert, dass die
Bergkamener Kulturarbeit durch strukturierte Planung nachhaltig gesichert und
neue Zielgruppen erschlossen werden sollen. Seitens der Verwaltung wurde
vorgeschlagen, Detailinformationen zu möglichen Verfahren, Strukturen, Zeiten
zur Umsetzung und den möglichen Zielgruppen in einer nächsten Sitzung nach der
Kommunalwahl vorzustellen.
Durch die
Corona-Pandemie hat sich die Umsetzung des Vorhabens verzögert. Im Rahmen der
Kooperation im Netzwerk Kulturplanung der Kulturabteilung des LWL unter Leitung
von Frau Dr. Yasmin Freigang wurde das Thema seitens der Verwaltung weiter
verfolgt.
Außerdem wurde die
Idee entwickelt, gegebenenfalls projekt- und themenbezogen mit den Kulturämtern
der Nachbarstädte in Form eines gemeinsamen Workshops in den Dialog zu gehen.
In der
Kulturausschusssitzung am 23.5.2022 wird das Thema Kulturentwicklungsplanung /
Kulturplanung erneut aufgegriffen und anhand der vom LWL veröffentlichten
Wirkungs-analyse der Kulturagenda Westfalen ff vorgestellt und zentrale
Fragestellungen thematisiert.
Wozu Kulturentwicklungsplanung?
„Kulturentwicklungsplanung beinhaltet eine
umfassende Bestandsaufnahme und Zustandsbeschreibung des kulturellen
Angebotes, die Einschätzung zukünftiger gesellschaftlicher Entwicklungen,
formuliert übergeordnete kulturpolitische Ziele und Leitlinien sowie eine
Prioritätensetzung und sie enthält dezidierte Maßnahmen zur jeweiligen
Zielerreichung und Umsetzung.“
(Bernward Tuchmann, 2015)
Fragestellungen Kulturentwicklungsplanung (Wirkungsanalyse der
Kulturagenda Westfalen ff):
1.) Ansprüche an eine KEP / Kulturplanung für Bergkamen
- Kulturarbeit hat den
Anspruch auch in Zukunft die Stadtgesellschaft mitzugestalten; dazu muss sie
auf gesellschaftliche Transformationsprozesse wie demografischer Wandel,
Migration bis hin zur Digitalisierung reagieren und ihre Angebote entsprechend
entwickeln. In einem Kulturplanungsprozess sollen priorisierbare Ziele der
Kulturarbeit erarbeitet werden.
- Die Partizipation der Bürger/innen Bergkamens an der Entwicklung des
Kulturprogramms soll gesteigert werden; so sollen neue und auch jüngere und
breitere Zielgruppen angesprochen und nach ihren Wünschen und Anforderungen an
Kulturarbeit befragt werden. Damit soll die Identifikation der Bürger/innen mit
ihrer Stadt gefördert werden.
(Öffnungszeiten, Preisgestaltung, Service, Wünsche an das Kulturprogramm,
Selbstverständnis von Kulturarbeit)
- Künstler/innen und Kulturakteur/innen vor Ort sollen enger in die Gestaltung
der Kulturarbeit eingebunden werden.
- Die projektbezogene Kooperation mit anderen Fachämtern soll gestärkt werden.
- Kulturpolitische Leitlinien sollen weiterentwickelt werden.
- Kulturarbeit soll gesichert und gestärkt werden (finanzielle Absicherung /
Zeit nach Corona).
- Strategische Marketingplanung soll gefördert werden.
…….
Eine Kulturplanung kommt nach Corona und in einer Phase, in der sich die
kulturellen Einrichtungen insgesamt in einem Entwicklungsschub befinden, sich
baulich und inhaltlich und personell neu aufstellen, zum richtigen Zeitpunkt.
2.) Akteure der KEP
- Politik!
- Verwaltung (Jugendamt. Planungsamt, Stadtmarketing, Tourismus,
Wirtschaftsförderung…)
- möglichst viele Kulturakteure (Künstler/innen, Kulturschaffende,
Vereine, Verbände, Kirchen und andere Kulturträger – Schulen! Kitas!)
- Bürger/innen: Publikum /
Interessierte / noch nicht an Kultur Interessierte- projektbezogen benachbarte Kommunen
3.) Moderation und Organisation
- Der Planungsprozess
selbst soll durch ein externes Büro erstellt werden, das vom Kulturreferat mit
seinen Fachbereichen unterstützt wird.
4.) Zeitrahmen und Geltungsdauer der Planung, Erfolgskontrolle
- Angestrebt wird ein Planungsprozess unter einem Jahr.
- Die Planung soll voraussichtlich im Sommer 2023 abgeschlossen werden
und bis 2028 (5 Jahre) angelegt sein.
- Durch regelmäßige Evaluation
soll die Umsetzung kontrolliert werden. Dazu gehört etwa die regelmäßige
Präsentation im Kulturausschuss.
5.) Besonderheiten
- Großprojekte, bei denen die Einbindung von Kunst und Kultur
beabsichtigt ist, wie Wasserstadt Aden und IGA 2027 in Kooperation mit der
Stadt Lünen.
- Traditionelles
Selbstverständnis von Bergkamen als Kulturstadt / Lichtkunst Hellweg – ein
Lichtweg; überhaupt Regionales Kulturprogramm Hellweg Region.
6.) Planungstypus
Nach Rücksprache mit anderen KEP Akteuren wird aus Sicht der Verwaltung
ein zeitlich überschaubarer Kulturplanungsprozess mit einem mehrstufigen
Verfahren empfohlen.
- Mit überschaubarer Beteiligung von Politik und allen anderen Akteur/innen in
einmaligen moderierten Workshops und digitalen Beteiligungsformen (Kulturbar
digital).
- Um das Interesse an Kulturplanung wachzuhalten und
- eine kurz- bis mittelfristige Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu
ermöglichen.
Die Kultureinrichtungen erarbeiten bereits ihre Leitbilder, die als
Bestandsaufnahme in den Kulturplanungsprozess einfließen sollen.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der Bürgermeister In Vertretung Ulrich Beigeordneter und Stadtkämmerer |
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Kulturreferentin Schmidt-Apel |
Leitung Kulturverwaltung Feige |
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