Betreff
Kulturentwicklungsplanung
Vorlage
12/0615
Aktenzeichen
fe
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Kulturausschuss beauftragt die Verwaltung einen Kulturplan (KP) zu erarbeiten. Die Inhalte dieses Kulturplans sollen die langfristige Entwicklung und Förderung der Kultur in Bergkamen ermöglichen.

 

Angestrebt wird ein überschaubarer Prozess unter Beteiligung von Politik, Verwaltung, möglichst vielen Kulturakteuren und den Bürgerinnen und Bürgern sowie projektbezogen von Nachbarstädten Bergkamens in einem überschaubaren Zeitrahmen (Umsetzung unter einem Jahr mit Dokumentation). Der Kulturplanungsprozess selbst soll durch ein externes Büro gestaltet werden.

 

Bis zur nächsten Kulturausschusssitzung soll die Verwaltung eine Strukturplanung mit Zeitplanung erstellen und ein möglicherweise notwendiges Ausschreibungsverfahren einleiten.

 

Sachdarstellung:

 

Eine Kulturentwicklungsplanung (KEP) für Bergkamen wurde bereits 2019 vorbereitet. Im Februar 2019 fand eine Informationsveranstaltung für Fraktionsvorsitzende und Interessierte statt an der teilnahmen:

 

Thomas Grziwotz, damaliger KAS Vorsitzender, stellv. Fraktionsvorsitzender Die Grünen

Dieter Mittmann, stellv. KAS Vorsitzender, stellv. Fraktionsvorsitzender SPD

Jochen Wehmann, Fraktionsvorsitzender Die Grünen

Thomas Heinzel, Fraktionsvorsitzender CDU

Marco Morten Puffke, stellv. Fraktionsvorsitzender CDU

Verwaltung

Kulturdezernent Marc Alexander Ulrich

Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel

 

Dr. Yasmine Freigang, LWL Kulturabteilung und Wolfgang Streblow, Stadt Lippstadt (Projekt KEP des LWL bzw. geförderte Kommune) stellten Strukturen einer KEP vor, die partizipativ angelegt ist. Die Idee einer KEP, die auch als Auftakt für eine städtische Leitbildentwicklung in Bergkamen wirken könnte, wurde positiv bewertet.

 

In der Kulturausschusssitzung am 3. Juli 2019 wurde KEP durch die Kulturverwaltung als Planungsinstrument vorgestellt. In der Sitzung wurde diskutiert, dass die Bergkamener Kulturarbeit durch strukturierte Planung nachhaltig gesichert und neue Zielgruppen erschlossen werden sollen. Seitens der Verwaltung wurde vorgeschlagen, Detailinformationen zu möglichen Verfahren, Strukturen, Zeiten zur Umsetzung und den möglichen Zielgruppen in einer nächsten Sitzung nach der Kommunalwahl vorzustellen.

 

Durch die Corona-Pandemie hat sich die Umsetzung des Vorhabens verzögert. Im Rahmen der Kooperation im Netzwerk Kulturplanung der Kulturabteilung des LWL unter Leitung von Frau Dr. Yasmin Freigang wurde das Thema seitens der Verwaltung weiter verfolgt.

Außerdem wurde die Idee entwickelt, gegebenenfalls projekt- und themenbezogen mit den Kulturämtern der Nachbarstädte in Form eines gemeinsamen Workshops in den Dialog zu gehen.

 

In der Kulturausschusssitzung am 23.5.2022 wird das Thema Kulturentwicklungsplanung / Kulturplanung erneut aufgegriffen und anhand der vom LWL veröffentlichten Wirkungs-analyse der Kulturagenda Westfalen ff vorgestellt und zentrale Fragestellungen thematisiert.

Wozu Kulturentwicklungsplanung?

„Kulturentwicklungsplanung beinhaltet eine umfassende Be­standsaufnahme und Zustandsbeschrei­bung des kulturel­len Angebotes, die Einschätzung zukünftiger gesellschaftlicher Ent­wicklungen, formuliert überge­ordnete kulturpoliti­sche Ziele und Leit­linien sowie eine Prioritäten­setzung und sie ent­hält dezidierte Maßnahmen zur jeweilig­en Zieler­reichung und Umsetzung.“

(Bernward Tuchmann, 2015)

Fragestellungen Kulturentwicklungsplanung (Wirkungsanalyse der Kulturagenda Westfalen ff):

1.) Ansprüche an eine KEP / Kulturplanung für Bergkamen

- Kulturarbeit hat den Anspruch auch in Zukunft die Stadtgesellschaft mitzugestalten; dazu muss sie auf gesellschaftliche Transformationsprozesse wie demografischer Wandel, Migration bis hin zur Digitalisierung reagieren und ihre Angebote entsprechend entwickeln. In einem Kulturplanungsprozess sollen priorisierbare Ziele der Kulturarbeit erarbeitet werden.

- Die Partizipation der Bürger/innen Bergkamens an der Entwicklung des Kulturprogramms soll gesteigert werden; so sollen neue und auch jüngere und breitere Zielgruppen angesprochen und nach ihren Wünschen und Anforderungen an Kulturarbeit befragt werden. Damit soll die Identifikation der Bürger/innen mit ihrer Stadt gefördert werden.
 
(Öffnungszeiten, Preisgestaltung, Service, Wünsche an das Kulturprogramm, Selbstverständnis von Kulturarbeit)

- Künstler/innen und Kulturakteur/innen vor Ort sollen enger in die Gestaltung der Kulturarbeit eingebunden werden.
 
- Die projektbezogene Kooperation mit anderen Fachämtern soll gestärkt werden.

- Kulturpolitische Leitlinien sollen weiterentwickelt werden.

- Kulturarbeit soll gesichert und gestärkt werden (finanzielle Absicherung / Zeit nach Corona).

- Strategische Marketingplanung soll gefördert werden.
…….

Eine Kulturplanung kommt nach Corona und in einer Phase, in der sich die kulturellen Einrichtungen insgesamt in einem Entwicklungsschub befinden, sich baulich und inhaltlich und personell neu aufstellen, zum richtigen Zeitpunkt.

2.) Akteure der KEP

- Politik!
- Verwaltung (Jugendamt. Planungsamt, Stadtmarketing, Tourismus, Wirtschaftsförderung…)

- möglichst viele Kulturakteure (Künstler/innen, Kulturschaffende, Vereine, Verbände, Kirchen und andere Kulturträger – Schulen! Kitas!)

 

- Bürger/innen: Publikum / Interessierte / noch nicht an Kultur Interessierte- projektbezogen benachbarte Kommunen


3.) Moderation und Organisation
- Der Planungsprozess selbst soll durch ein externes Büro erstellt werden, das vom Kulturreferat mit seinen Fachbereichen unterstützt wird.


4.) Zeitrahmen und Geltungsdauer der Planung, Erfolgskontrolle

- Angestrebt wird ein Planungsprozess unter einem Jahr.

- Die Planung soll voraussichtlich im Sommer 2023 abgeschlossen werden und bis 2028 (5 Jahre) angelegt sein.

 - Durch regelmäßige Evaluation soll die Umsetzung kontrolliert werden. Dazu gehört etwa die regelmäßige Präsentation im Kulturausschuss.


5.) Besonderheiten

- Großprojekte, bei denen die Einbindung von Kunst und Kultur beabsichtigt ist, wie Wasserstadt Aden und IGA 2027 in Kooperation mit der Stadt Lünen.

-  Traditionelles Selbstverständnis von Bergkamen als Kulturstadt / Lichtkunst Hellweg – ein Lichtweg; überhaupt Regionales Kulturprogramm Hellweg Region.


6.) Planungstypus

Nach Rücksprache mit anderen KEP Akteuren wird aus Sicht der Verwaltung ein zeitlich überschaubarer Kulturplanungsprozess mit einem mehrstufigen Verfahren empfohlen.

- Mit überschaubarer Beteiligung von Politik und allen anderen Akteur/innen in einmaligen moderierten Workshops und digitalen Beteiligungsformen (Kulturbar digital).

- Um das Interesse an Kulturplanung wachzuhalten und

- eine kurz- bis mittelfristige Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu ermöglichen. 

 

Die Kultureinrichtungen erarbeiten bereits ihre Leitbilder, die als Bestandsaufnahme in den Kulturplanungsprozess einfließen sollen.

 

 

 

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

 

Ulrich

Beigeordneter und Stadtkämmerer

 

 

Kulturreferentin

 

 

 

 

Schmidt-Apel

Leitung Kulturverwaltung

 

 

 

 

Feige