hier: Neueinteilung des Wahlgebietes in Wahlbezirke
Beschlussvorschlag:
Aufgrund des § 4
Abs. 1 des Gesetzes über Kommunalwahlen im Lande Nordrhein-Westfalen
(Kommunalwahlgesetz) beschließt der Wahlausschuss für die Kommunalwahl im Jahr
2020, das Wahlgebiet der Stadt Bergkamen entsprechend dem überarbeiteten
Vorschlag in 22 Wahlbezirke einzuteilen.
Gegen die durch den
Bürgermeister gem. § 5 Abs. 1 des Kommunalwahlgesetzes vorgenommene
Neueinteilung der 22 Wahlbezirke in 58 Stimmbezirke erhebt der Ausschuss keine
Bedenken.
Eine überarbeitete Ausfertigung des Vorschlages der Einteilung der Wahlbezirke ist der Erstschrift dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.
Sachdarstellung:
Der Wahlausschuss
der Stadt Bergkamen hat in seiner Sitzung am 19.11.2019 der Einteilung des
Wahlgebietes in 22 Wahlbezirke (WBZ) einstimmig zugestimmt.
Hierbei hat der
Wahlausschuss die rechtlichen Vorgaben berücksichtigt, die u. a. vorsehen, dass
die Abweichung von der durchschnittlichen Einwohnerzahl der Wahlbezirke nicht
mehr als 25 % nach oben oder unten betragen darf.
Mit seinem Urteil
vom 20.12.2019 (VerfGH 35/19) hat der Verfassungsgerichtshof für das Land
Nordrhein-Westfalen die Abschaffung der Stichwahl für nichtig erklärt.
Ohne, dass dies
Teil der Antragstellung war, enthält das Urteil auch umfängliche Ausführungen
zur Abweichungsobergrenze für die Einteilung der Kommunalwahlbezirke in Höhe
von 25 %.
Nach Auffassung des
Verfassungsgerichtshofs NRW sind die Regelungen zur Abweichungsobergrenze
verfassungskonform auszulegen. Eine Abweichung kann bereits von mehr als 15 %
problematisch sein und ist vom Wahlausschuss transparent und nachvollziehbar zu
dokumentieren. Bei Überschreitung der 15%-Grenze seien insbesondere die dafür
herangezogenen Rechtfertigungsgründe zu erläutern.
Dem Urteil des
Verfassungsgerichtshofs ist u.a. zu entnehmen, dass
·
eine Abweichung
von bis zu 15 % bezogen auf die Einwohnerinnen und Einwohner mit deutscher
Staatsangehörigkeit bzw. der Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedstaates in
der Regel unproblematisch sei;
·
eine Abweichung
von mehr als 15 % bei einem Wahlbezirk nur dann unproblematisch sei, wenn diese
bei Berücksichtigung der (kleineren) Zahl der Wahlberechtigten im Verhältnis
zur durchschnittlichen Zahl der Wahlberechtigten unter oder bei 15 % liege;
·
eine Abweichung
von mehr als 15 % bezogen auf die Wahlberechtigten zur Wahrung räumlicher
Zusammenhänge gerechtfertigt sein könne, wenn sie z. B.
a) die Kommunikation zwischen
den Wählern und mit den Mandatsbewerbern erleichtere und damit die politische
Willensbildung fördere, was aber nur bei weit auseinanderliegenden Ortschaften
in einer großflächigen Gebietskörperschaft zum Tragen komme, oder
b) im ländlichen Raum auf
gewachsene Ortsstrukturen Rücksicht nehme, um die Wahlbereitschaft zu erhöhen.
·
eine
pauschalierende Anwendung der 25%-Klausel - etwa aus Gründen der
Verwaltungsvereinfachung oder der bloßen leichteren Zuordnung des Wahlbezirks
zu einem Wohngebiet - unzulässig sei. Ein Rückgriff auf die
25%-Abweichungsklausel sei in einer Großstadt jedenfalls dann
verfassungsrechtlich zu beanstanden, wenn es ohne weiteres möglich sei, durch
die Einbeziehung angrenzender Straßenzüge oder einzelner kleinerer
Stadtquartiere zu annähernd gleich großen Wahlbezirken zu gelangen.
Aufgrund des Urteils hat der
Landeswahlleiter angeregt, bereits beschlossene Wahlbezirkseinteilungen für die
Kommunalwahlen 2020 vor dem Hintergrund der Urteilsgründe zu überprüfen und
ggfls. anzupassen, um Wahlprüfungsverfahren mit dem Risiko einer (teilweisen)
Neuwahl vorzubeugen.
Durchschnittliche
Einwohnerzahl/Wahlbezirk
Maßgeblich
für die Anzahl der Wahlbezirke für die Kommunalwahl 2020 ist gem. § 3 KWahlG
i.V.m. § 78 Abs. 1 KWahlO die von IT NRW fortgeschriebene Einwohnerzahl, die 59
Monate nach Beginn der Wahlperiode (01.06.2014) veröffentlicht ist, d.h.
am 01.05.2019.
Einwohnerzahl IT NRW zum 30.06.2018 48.716
Demnach ist von 44 zu wählenden Ratsvertretern, davon 22 in
Wahlbezirken, auszugehen.
Einteilung des Stadtgebietes Bergkamen in
Wahlbezirke vom 19.11.2019
Der § 4
Abs. 2 Satz 3 KWahlG regelt, dass als Bezugsgröße für die Wahlbezirkseinteilung
bei der durchschnittlichen Abweichung in den Wahlbezirken nur deutsche
Einwohner und Einwohner mit EU-Staatsangehörigkeit zu Grunde zu legen sind
(unabhängig vom Alter). Diese Einwohnerzahl soll einmalig zum Stichtag
30.04.2019 nach dem Melderegister bestimmt werden.
Bereinigte Einwohnerzahl laut Melderegister zum 30.04.2019: 44.593
44593 :
22 Wahlbezirke = 2.027
2.027 +
15 % = 2.331 Einwohner / Wahlbezirk (obere Grenze)
2.027 –
15 % = 1.723 Einwohner / Wahlbezirk (untere Grenze)
Einwohnerzahlen der Wahlbezirke
gem. § 4 Abs. 2 S. 3 KWahlG i. V. m. § 78 Abs. 1 KWahlO
Wahlbezirk |
Einwohner Stichtag 30.04.2019 |
Abweichung vom Durchschnitt |
101 |
1.742 |
-14 % |
102 |
1.746 |
-14 % |
103 |
1.874 |
-8 % |
104 |
1.794 |
-11 % |
105 |
1.780 |
-12 % |
106 |
1.652 |
-18 % |
107 |
2.425 |
+20 % |
108 |
1.696 |
-16 % |
109 |
2.413 |
+19 % |
110 |
2.466 |
+22 % |
111 |
2.123 |
+5 % |
112 |
2.314 |
+14 % |
113 |
2.413 |
+19 % |
114 |
1.716 |
-15 % |
115 |
1.809 |
-11 % |
116 |
2.336 |
15 % |
117 |
2.132 |
5 % |
118 |
1.777 |
-12 % |
119 |
1.934 |
-5 % |
120 |
2.423 |
20 % |
121 |
2.077 |
2 % |
122 |
1.951 |
-4 % |
Einwohner gesamt: |
44.593 |
|
Bei der Einteilung
vom 19.11.2019 kommt es bei 9 Wahlbezirken zu einer Unter- bzw. Überschreitung
der 15 % - Grenze (grau markiert in der oberen Tabelle).
Dies macht es erforderlich, dass der Wahlausschuss
der Stadt Bergkamen wie zahlreiche andere Wahlausschüsse landesweit auch die
Wahlbezirkseinteilung noch einmal neu vornehmen muss. In zahlreichen
Wahlbezirken müssen Veränderungen vorgenommen werden (Neuzuordnung von
Straßen).
Folgende Veränderungen haben sich nach dem
Neuzuschnitt ergeben:
·
Verlegung
der Kurt-Piehl-Str. aus dem Wahlbezirk (WBZ) 103 in den WBZ 106
(betroffene Stimmbezirke: 1061 – Kleingartenverein „Im Krähenwinkel“ und 1032 –
Jobcenter Kreis Unna / Bergkamen).
·
Verlegung
von Teilen der Nordfeldstr. aus dem WBZ 107 in den WBZ 108
(betroffene Stimmbezirke: 1081 -
Städt. Kindergarten Bergkamen-Mitte „Mikado“ und Stimmbezirk 1072 – Gaststätte
Schützen- und Heimathaus).
·
Verlegung
des Lupinenweges aus dem WBZ 115 in den WBZ 114
(betroffene Stimmbezirke: Stimmbezirk 1142 – Feuerwehrgerätehaus Overberge und
Stimmbezirk 115 – Overberger Grundschule).
·
Verlegung
der Straße Zur Seige aus dem Wahlbezirk 116 in den WBZ 118
(betroffene Stimmbezirk: Stimmbezirk 1183 – Regenbogenschule Mensa – ehemals
Hellwegschule und Stimmbezirk 1161 AWO-Kindergarten Sonnenblume).
·
Verlegung
von Teilen der Töddinghauser Str. (Hs.-Nr. 87 – 133) aus dem WBZ 120 in den WBZ
121
(betroffene Stimmbezirk: 1211 –
Pfalzschule – Mehrzweckhalle und Stimmbezirk 1201 Kath. Kindergarten St.
Michael).
Aufgrund dieser
Neuzuschnitte würde sich nachfolgende Einteilung ergeben:
Wahlbezirk |
Einwohner Stichtag 30.04.2019 |
Abweichung vom Durchschnitt |
101 |
1.742 |
-14,1 % |
102 |
1.746 |
-13,9 % |
103 |
1.771 |
-12,6 % |
104 |
1.794 |
-11,5 % |
105 |
1.780 |
-12,2 % |
106 |
1.755 |
-13,4 % |
107 |
2.318 |
+14,4 % |
108 |
1.803 |
-11,0 % |
109 |
2.413 |
+19,0 % |
110 |
2.466 |
+21,7 % |
111 |
2.123 |
+4,7 % |
112 |
2.314 |
+14,2 % |
113 |
2.413 |
+19,0 % |
114 |
1.742 |
-14,1 % |
115 |
1.783 |
-12,0 % |
116 |
2.308 |
+13,9 % |
117 |
2.132 |
+5,2 % |
118 |
1.805 |
-11,0 % |
119 |
1.934 |
-4,6 % |
120 |
2.321 |
+9,9 % |
121 |
2.273 |
+12,1 % |
122 |
1.951 |
-3,7 % |
Einwohner gesamt: |
44.593 |
|
Durch die o. g.
Verschiebungen (grau markiert) wäre die Einhaltung der 15 % Grenze möglich
gewesen (Ausnahme Ortsteil Oberaden).
Mit E-Mail vom
22.01.2020 hat der Landeswahlleiter allerdings darauf hingewiesen, dass der
Verfassungsgerichtshof NRW nicht mehr ausschließlich auf die Einwohner
abstellt, sondern dass die
Abweichungsgrenze auf die Zahl der Wahlberechtigten abzustellen ist und diese
ebenfalls lediglich 15 % vom Durchschnitt abweichen dürfen.
Bei der ergänzenden
Betrachtung der Wahlberechtigten in den Wahlbezirken ergibt sich nach der
Anpassung der Einwohnerzahlen folgendes Bild:
Wahlberechtigtenzahl zum 30.04.2019: 38.261
38.261 : 22 Wahlbezirk = 1.739
1.739 + 15 % = 2.000
1.739 – 15 % = 1.478
Wahlbezirk |
Wahlberechtigte Stichtag 30.04.2019 |
Abweichung vom Durchschnitt |
101 |
1.446 |
-16,9 % |
102 |
1.453 |
-16,5 % |
103 |
1.502 |
-13,6 % |
104 |
1.589 |
-8,6 % |
105 |
1.634 |
-6,0 % |
106 |
1.509 |
-13,2 % |
107 |
1.986 |
+14,2 % |
108 |
1.565 |
-10,0 % |
109 |
2.093 |
+20,3 % |
110 |
2.058 |
+18,3 % |
111 |
1.795 |
+3,2 % |
112 |
2.021 |
+16,2 % |
113 |
1.994 |
+14,7 % |
114 |
1.543 |
-11,3 % |
115 |
1.587 |
-8,7 % |
116 |
1.974 |
+13,5 % |
117 |
1.820 |
+4,6 % |
118 |
1.546 |
-11,1 % |
119 |
1.682 |
-3,3 % |
120 |
1.996 |
14,8 % |
121 |
1.916 |
10,2 % |
122 |
1.552 |
-10,8 % |
Wahlberechtigte
gesamt: |
38.261 |
|
Bei der
anschließenden Überprüfung konnte bei 5 Wahlbezirken (grau markiert) eine
Unter- bzw. Überschreitung der 15 % - Grenze festgestellt werden. Daher muss in
weiteren WBZ eine Verschiebung vorgenommen werden.
Folgende Veränderungen haben sich nach dem
Neuzuschnitt ergeben:
·
Verlegung
der Büscherstraße (Haus-Nr. 2 bis 34 gerade sowie 1 – 39 ungerade) aus dem WBZ
107 in den WBZ 104
(betroffene Stimmbezirke: 1071 – Ev. Kindergarten Büscherstiftung und 1042 –
AWO Hermann-Görlitz-Seniorenzentrum.
·
Verlegung
der Brockhausstraße aus dem WBZ 107 in den WBZ 104
(betroffene Stimmbezirke: 1071 – Ev. Kindergarten Büscherstiftung und 1042 –
AWO Hermann-Görlitz-Seniorenzentrum).
·
Verlegung
der Karl-Liebknecht-Str. aus dem WBZ 104 in den WBZ 103
(betroffene Stimmbezirke: 1041 – DRK Heim und 1031 – Heinrich-Martin-Heim).
·
Verlegung
der Straße Pfälzer Platz aus dem WBZ 104 in den WBZ 103
(betroffene Stimmbezirke: 1041 – DRK Heim und 1031 – Heinrich-Martin-Heim).
·
Verlegung
der Präsidentenstraße (Haus-Nr.: 1 bis 25 ungerade sowie 2 bis 18 gerade) aus
dem WBZ 104 in den WBZ 102
(betroffene Stimmbezirke: 1041 DRK Heim und 1021 – Haus am Nordberg
(Seniorenheim).
·
Verlegung
der Parkstraße aus dem WBZ 103 in den WBZ 102
(betroffene Stimmbezirke: 1031 – Heinrich-Martin-Heim und 1021 – Haus am
Nordberg (Seniorenheim).
·
Verlegung
der Von-Stegmann-Straße aus dem WBZ 103 in den WBZ 102
(betroffene Stimmbezirke: 1031 – Heinrich-Martin-Heim und 1021 – Haus am
Nordberg (Seniorenheim).
·
Verlegung
der Stresemannstraße aus dem WBZ 103 in den WBZ 102
(betroffene Stimmbezirke: 1031 – Heinrich-Martin-Heim und 1021 – Haus am
Nordberg (Seniorenheim).
·
Verlegung
der Bergstraße aus dem WBZ 102 in den WBZ 105
(betroffene Stimmbezirke: 1022 – Gerhart-Hauptmann-Schule und 1052 –
Treffpunkt.
·
Verlegung
der Fichtestraße aus dem WBZ 102 in den WBZ 101
(betroffene Stimmbezirke: 1021 – Haus am Nordberg (Seniorenheim) und
1012 – Sporthalle Am Friedrichsberg
·
Verlegung
der Werner Straße (Haus-Nr.: 191 – 207) aus dem WBZ 105 in den WBZ 101
(betroffene Stimmbezirke: 1053 – Vereinsheim Auf der Alm und 1011 –
Gesamtschule (Mensa).
·
Verlegung
der Ernst-Heilmann-Straße, Heinrich-Jasper-Straße, Bernhard-Letterhaus-Straße,
Dietrich-Bonhoeffer-Straße und der Ludwig-Beck-Straße aus dem WBZ 104 in den
WBZ 104
(betroffene Stimmbezirke: 1042 – AWO-Hermann-Görlitz Seniorenzentrum und
1041 – DRK Heim.
·
Verlegung
der Hochstraße (Haus-Nr.: 1 bis 20 D sowie 22 aus dem WBZ 104 in den WBZ 102
(betroffene Stimmbezirke: 1021 – Haus am Nordberg (Seniorenzentrum) und
1022 – Gerhart-Hauptmann-Schule.
·
Verlegung
der Straße Zum Großen Holz aus dem WBZ 101 in den WBZ 101
(betroffene Stimmbezirke: 1012 – Sporthalle Am Friedrichsberg und 1011 –
Gesamtschule Mensa.
Aufgrund dieser
Neuzuschnitte würde sich nachfolgende Einteilung ergeben:
Wahlbezirk |
Einwohner Stichtag 30.04.2019 |
Abweichung vom Durchschnitt |
Wahlberechtigte Stichtag 30.04.2019 |
Abweichung vom Durchschnitt |
101 |
1.846 |
-8,9 % |
1.520 |
-12,6 % |
102 |
1.842 |
-9,1 % |
1.544 |
-11,2 % |
103 |
1.860 |
-8,2 % |
1.575 |
-9,4 % |
104 |
1.747 |
-13,8 % |
1.546 |
-11,1 % |
105 |
1.799 |
-11,2 % |
1.655 |
-4,8 % |
106 |
1.755 |
-13,4 % |
1.509 |
-13,2 % |
107 |
2.057 |
+1,5 % |
1.770 |
-1,8 % |
108 |
1.803 |
-11,0 % |
1.565 |
-10,0 % |
109 |
2.413 |
+19,0 % |
2.093 |
+20,3 % |
110 |
2.466 |
+21,7 % |
2.058 |
+18,3 % |
111 |
2.123 |
+4,7 % |
1.795 |
+3,2 % |
112 |
2.314 |
+14,2 % |
2.021 |
+16,2 % |
113 |
2.413 |
+19,0 % |
1.994 |
+14,7 % |
114 |
1.742 |
-14,1 % |
1.543 |
-11,3 % |
115 |
1.783 |
-12,0 % |
1.587 |
-8,7 % |
116 |
2.308 |
+13,9 % |
1.974 |
+13,5 % |
117 |
2.132 |
+5,2 % |
1.820 |
+4,6 % |
118 |
1.805 |
-11,0 % |
1.546 |
-11,1 % |
119 |
1.934 |
-4,6 % |
1.682 |
-3,3 % |
120 |
2.227 |
+9,9 % |
1.996 |
+14,8 % |
121 |
2.273 |
+12,1 % |
1.916 |
+10,2 % |
122 |
1.951 |
-3,7 % |
1.552 |
-10,8 % |
Gesamt: |
44.593 |
|
38.261 |
|
Durch den
Neuzuschnitt der Wahlbezirke konnte erreicht werden, dass es bei der
Betrachtung der Einwohner- und der Wahlberechtigtenzahlen in den Ortsteilen
Heil, Mitte, Overberge, Rünthe und Weddinghofen zu keiner Abweichung von mehr
als 15 % vom Durchschnitt kommt.
Besonderheiten ergeben sich im Ortsteil Bergkamen-Oberaden (siehe o. g. Tabelle
– grau markiert). Dieser teilt sich in fünf Wahlbezirke (109 – 113) auf. Die
derzeitige Aufteilung der WBZ führt dazu, dass die Einhaltung der Obergrenze
lediglich in 2 von 5 WBZ eingehalten werden kann. Die Einhaltung der
richterlich festgelegten Abweichungsobergrenze von 15 % im Bereich der
Einwohner bzw. der Wahlberechtigten kann, auf Grund der Größe des Ortsteiles
und der Einteilung in 5 WBZ nicht eingehalten werden. Die Verschiebung von
Wahlbezirksgrenzen innerhalb des Ortsteiles Oberaden führt daher zu keiner
Einhaltung der vorgeschriebenen 15 % Grenze.
Da durch eine Verschiebung der Wahlbezirksgrenzen und der Betrachtung der
Anzahl der Einwohner und der Wahlberechtigten im Ortsteil Oberaden keine
Einhaltung der vorgegebenen 15%-Grenze erreicht werden kann, könnte eine
Verschiebung der Wahlbezirksgrenzen mit einem anderen Ortsteil in Frage kommen.
Direkt angrenzend befindet sich der Ortsteil Weddinghofen (Wahlbezirke 119 –
122). Der direkt an Oberaden grenzende Wahlbezirk 119 verfügt zum Stichtag über
1.934 Einwohnerinnen und Einwohner und liegt somit mit 5 % unter dem
vorgegebenen Durchschnittswert.
Gegen eine
Verschiebung der Wahlbezirksgrenzen über die Ortsgrenzen hinaus sprechen
allerdings folgende Tatsachen:
·
Beim
Ortsteil Oberaden handelt es sich um eine gewachsene Ortsstruktur mit einer
hohen und sehr starken Verbundenheit der Einwohnerinnen und Einwohner an ihren
Ortsteil. Einkäufe bzw. Besorgungen werden in einem hohen Umfang innerhalb der
Stadtteilgrenzen von Oberaden erledigt (Bäcker, Supermärkte etc. sind gut zu
erreichen).
Die Ausrichtung von Festlichkeiten (Weihnachtsmärkte, Schützenfeste,
Sportfeste, Tag der offenen Tür der freiwilligen Feuerwehr etc.) wird von jedem
Ortsteil eigenständig und ohne Unterstützung des anderen Ortsteiles
ausgerichtet. Ein Zusammenschluss wird von beiden Ortsteilen kategorisch
abgelehnt.
Verknüpfungspunkte mit dem Ortsteil Weddinghofen sind nicht ersichtlich.
·
Die
Bewerberkandidaten stammen in der Regel direkt aus dem jeweiligen Ortsteil. Es
werden ausschließlich Bewerber aufgestellt, die eine starke Verbundenheit zu
dem Ortsteil Oberaden haben. Die Bewerber sind im Ortsteil bereits lange wohnhaft
und kennen daher die örtlichen Gegebenheiten. Sie sind beim größten Teil der
Einwohnerinnen und Einwohner bekannt und nehmen am allgemeinen Leben im
Ortsteil Oberaden teil. Sie sind auf dem jährlichen Weihnachtsmarkt oder
sonstigen Veranstaltungen anwesend, verstehen daher die Sorgen und Bedürfnisse
der „Oberadener“ besser als ein Ortsfremder und können diese somit besser
vertreten.
Stimmungsschwankungen innerhalb des Ortsteiles werden eher wahrgenommen. Eine
direkte Kommunikation zwischen den Einwohnern und dem Bewerber kann „direkt vor
der Tür“ stattfinden, da der Bewerber in der direkten Nachbarschaft wohnt.
Durch die Verlegung
der Wahlbezirksgrenzen in einen anderen Stadtteil (Weddinghofen) würde diese
gewachsene Verbundenheit der Einwohnerinnen und Einwohner und die
Identifizierung mit dem Ortsteil Oberaden nicht ausreichend berücksichtigt.
Für den Ortsteil
Oberaden wird daher eine Abweichung von der vom Verfassungsgerichtshof NRW
vorgegebenen Abweichungstoleranzgrenze in Höhe von 15 % vorgeschlagen, da die
Gegebenheit vor Ort und die starke Verbundenheit der Oberadener Einwohnerinnen
und Einwohner dies rechtfertigen.
Einteilung der Wahlbezirke in Stimmbezirke
Gem. § 5 Abs. 1
KWahlG teilt der Bürgermeister, soweit erforderlich, die Wahlbezirke in
Stimmbezirke ein.
Die Verwaltung hat
einen Vorschlag für die Neueinteilung des Wahlgebietes in 22 Wahlbezirke
erarbeitet. Der Vorschlag ist als Anlage beigefügt. Der Vorschlag enthält
gleichzeitig eine Einteilung der 22 Wahlbezirke in 58 Stimmbezirke.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
3. 1 Anlage
Der Bürgermeister Roland Schäfer |
|
Amtsleiter Hartl |
Sachbearbeiter Seyffert |
|