Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und Finanzausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage Drucksache Nr. 11/1098 zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
I. Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik
Die
Gleichstellungsstelle hat innerhalb der Verwaltung eine Querschnittsfunktion.
Sie arbeitet mit allen Stadtämtern auf das langfristige Ziel der persönlichen
und beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern hin.
Dies geschieht durch kontinuierlichen
Informationsaustausch sowie durch die Zusammenarbeit bei speziellen Anfragen,
Aufgabenstellungen und Projekten.
Beispielhafte Kooperationen:
·
Mitarbeit
bei personellen, organisatorischen und sozialen Maßnahmen, insbesondere mit dem
Fachdezernat I, Zentrale Dienste, und dem Personalrat vor dem Hintergrund des
LGG NRW von 1999.
·
Teilnahme
an Vorstellungsgesprächen/Praxisprüfungen der Auszubildenden etc.
·
Beratendes
Mitglied in der Betrieblichen Kommission zur leistungsorientierten Bezahlung im
öffentlichen Dienst (LOB).
·
Fortbildung
Studieninstitut Westfalen-Lippe: “Was Sie bei der Einführung und Umsetzung der
neuen Entgeltordnung für den TVöD-VKA beachten müssen“, Januar 2017
·
Mitarbeit
im Arbeitsschutzausschuss (ASA) der Stadt Bergkamen.
·
Akteurin
in der Kommission zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)
Seit dem 01.07.2010 wird das BEM bei der Stadt Bergkamen durchgeführt. Seit
Einführung ist ein stetiger Anstieg an Beratungsgesprächen im Rahmen des BEM zu
verzeichnen. Im Jahr 2017 haben 30 Beschäftigte das freiwillige Angebot
wahrgenommen. Insgesamt wurden 46 Gespräche geführt, wobei die Gespräche pro
Person zwischen 1 bis 4 variierten.
·
Betriebliches
Eingliederungsmanagement/Fortbildung „Gesprächslösung nach lösungsfokussiertem
Ansatz“, Teil 1 Juli 2017, Teil 2 Oktober 2017
·
Akteurin
im Lenkungsteam im Rahmen des AOK-Projektes des Baubetriebshofes und des EBB
·
Akteurin
in der Arbeitsgruppe „Schulung von Führungskräften“
Führungskräfte-Fortbildung zu den Themen:
- Kommunikation
- Gefährdungs-Beurteilungen/Unfallkasse NRW
- Gesundes Führen
Zusammenarbeit mit Politik:
Die Arbeit der kommunalen
Gleichstellungsbeauftragten auf der politischen Ebene wird seit September 1999
durch den Haupt- und Finanzausschuss flankiert. Im Jahr 2017 hat eine Schwerpunktsitzung stattgefunden.
Fragen rund um das Thema “Gleichstellung von Frau und Mann“ wurden diskutiert.
Die inhaltliche und organisatorische Zuarbeit obliegt der
Gleichstellungsstelle.
Folgende Themenstellungen wurden im Rahmen
der Sitzung beraten:
·
Die
Gleichstellungsstelle begleitete die Umsetzung des Frauenförderplans der Stadt
Bergkamen.
·
Die
Verwaltung hat in diesem Zusammenhang den Bericht zur Umsetzung des
Frauenförderplanes im Jahr 2016 vorgelegt.
·
Tätigkeitsbericht
der Gleichstellungsstelle für das Jahr 2016
·
Veranstaltungsreihe
zum Internationalen Frauentag 2017
II. „Hilfe zur Selbsthilfe“ –
Beratungsangebot
Information, Vermittlungs- und
Beratungstätigkeit ist ein notwendiger und wichtiger Bestandteil in der Arbeit
der Gleichstellungsstelle. Frauen und in seltenen Fällen auch Männer suchen
Kontakt zur Gleichstellungsstelle, um konkrete Auskünfte und Rat zu den
unterschiedlichsten Lebensbereichen zu erhalten. Ausgehend davon, dass eine
Gleichstellungsstelle keine Beratungsstelle im eigentlichen Sinn ist (eine
Rechtsberatung ist ohnehin ausgeschlossen), gibt die Beratungsarbeit dennoch
einen guten Einblick in die Lebensbedingungen und Problemsituationen, mit denen
insbesondere Frauen konfrontiert werden. Aus den Beratungsinhalten können sich
Arbeitsschwerpunkte herauskristallisieren, um langfristig Maßnahmen zur
Veränderung von Strukturen zu entwickeln, die dann einem größeren Personenkreis
zugutekommen.
Die Beratung stellt sowohl ein Angebot für
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bergkamen als auch für die Kolleginnen und
Kollegen im Hause dar. In der Regel erfolgen die Beratungsgespräche nach
telefonischer Vereinbarung.
Die Zahl der internen und externen
Beratungen ist durch die Gleichstellungsstelle grundsätzlich nicht zu
beeinflussen.
Zu den Aufgaben der Gleichstellungsstelle
gehört intern die Beratung der Beschäftigten zu den im Berichtszeitraum
nachgefragten Themen wie Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf,
Teilzeitarbeit, Unterstützung bei Konflikten in den Arbeitsbereichen, Unterstützung bei der Übernahme von anderen
und/oder höherwertigen Tätigkeiten etc.
Extern wurden
folgende Beratungsthemen nachgefragt: Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und
Kinderbetreuung, berufliche Orientierung von Frauen - Wiedereinstieg, Trennung
und Scheidung, allein erziehen, Gewalt gegen Frauen, Vermittlung zu
entsprechenden Stellen (Therapie, Psychologische Beratungsstelle,
Schuldnerberatung, Ämter etc.) sowie die Unterstützung von örtlichen
Initiativen.
Die Beratungsarbeit wird phasenspezifisch
sehr unterschiedlich frequentiert. Insbesondere nach intensiver
Öffentlichkeitsarbeit zu bestimmten Themen melden sich vorwiegend Frauen.
Die Länge der Beratungsdauer differierte
erheblich. Einmalige Gespräche zwischen 5 und 60 Minuten wechselten sich mit
längerfristigen Unterstützungsgesprächen ab. Die Gleichstellungsstelle ist
verwaltungsintern wie auch in der Bevölkerung im Rahmen einer beratenden
Funktion anerkannt. In der Regel diente die Gleichstellungsbeauftragte mit
zeitlichen Unterbrechungen als kontinuierliche Ansprechpartnerin.
Die häufig komplexen Problemlagen wurden in den Beratungsgesprächen gemeinsam
erörtert und Lösungsansätze entwickelt. Schriftliche Informationen sowie eine
angemessene Weiterentwicklung und
-vermittlung ergänzten das Angebot. Innerhalb der Beratungstätigkeit wurde
immer wieder deutlich, wie wichtig und unverzichtbar die speziellen
Einrichtungen für Frauen im Kreisgebiet sind.
III. Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen
Zur Öffentlichkeitsarbeit zählen die
Information, Kontaktpflege und Kooperation von und mit politischen,
gewerkschaftlichen, kirchlichen und autonomen Gruppen im Stadt- bzw. im
Kreisgebiet, regionalen und überregionalen Arbeitsgemeinschaften sowie eine
intensive und kontinuierliche Pressearbeit.
Folgende Veranstaltungen und Projekte wurden
von der Gleichstellungsstelle im Jahr 2017 initiiert bzw. durchgeführt oder
begleitet:
► Bergkamener
Mädchen- und Frauennetzwerk
Das im September 1998 gegründete Bergkamener
Mädchen- und Frauennetzwerk setzt
sich aus Einrichtungen, Vereinen und aktiven Frauen zusammen. In ihm
sind Vertreterinnen von über 19 Beratungseinrichtungen vertreten, von der
Agentur für Arbeit über die AWO und das Frauenforum bis hin zu
Beratungseinrichtungen der Kommune selbst.
Das Netzwerk bündelt und verstärkt Aktivitäten
für Mädchen und Frauen. Die einzelnen Mitglieder wirken als Multiplikatorinnen
und sorgen für die Vertretung von Frauenbelangen in ihren einzelnen
Einrichtungen und auch darüber hinaus durch gezielte Aktionen in der gesamten
Stadt. Ansprechpartnerinnen sind die gewählte Sprecherin Martina Ricks–Osei vom
Frauenforum im Kreis Unna e. V. sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt
Bergkamen. Es arbeitet kontinuierlich an diversen Themen und führt
Veranstaltungen durch.
19.01.2017 Bergkamener
Leitfaden für Alleinerziehende
22.11.2017 Fachtag
„Opferschutz – können wir Kinder und Jugendliche in der digitalen
Welt
schützen?“
► Frauensalon
Die Reihe
„Frauensalon“ wurde im Herbst 2001 in Bergkamen ins Leben gerufen. Es handelt
sich um eine
Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsstelle mit dem Frauenreferat des
Ev. Kirchenkreises
Unna, der Ev. Friedenskirchengemeinde Bergkamen und der
Ev. Sozialseminare
von Westfalen e. V. in Iserlohn.
Vier
Veranstaltungen wurden 2017 durchgeführt:
22.02.2017 Lachyoga
Referentin: Astrid
Werchau
10.05.2017 „SDupereheldinnen
im Einsatz““
Kabarett
mit den Kaktusblüten
06.09.2017 Die Apostel Gottes: Frauen der
Reformation
Referentin:
Jessica Buri
15.11.2017 Menage a trois – ein Abend mit Edith
Piaf, Lale Andersen und Alexandra
Referentin:
Elke Markmann / Mona Lichtenhof
►
Internationaler Frauentag 2017
Das Motto 2017 lautete:
Aufgeräumt!
12.03.2017: Matinee im
„Treffpunkt“ in Kooperation mit rund 25
Frauengruppen/ -verbänden
und –initiativen
08.03.2017 Gemeinsame Aktion
Gleichstellungsstelle/Personalrat in der
Stadtverwaltung
Sensibilisierung zum
Thema Frauentag
30.05.2017 Nachtreffen und Scheckübergabe
Frauentag 2017
Der Erlös des Internationalen Frauentages 2017 betrug 1.049,00 Euro und wurde
jeweils zur Hälfte dem Bergkamener
Mädchen- und Frauennetzwerk für Projekte und Öffentlichkeitsarbeit und dem
Frauenforum im Kreis Unna e. V. zur Unterstützung eines Präventionsprojektes
„Luisa ist hier“ zur Verfügung gestellt.
► Equal
Pay Day 2017
Kreisweite
Aktion der Gleichstelllungsbeauftragten im Kreis Unna gemeinsam mit dem
Netzwerk Frau und Beruf Kreis Unna.
10
Jahre EPD in Deutschland – Rückblick/Ausblick
Hoffnung
auf Überflüssigkeit – Bis 2020 soll sich der Equal Pay Day gegen ungleiche
Löhne erübrigt haben!
► „Interreligiöses
Frauennetzwerk“ Bergkamen/Kamen
Dieses vernetzte Angebot der Begegnung
richtet sich an einheimische und zugewanderte Frauen und Kinder aus
verschiedenen Kulturkreisen und hat das Ziel, zum Abbau von Schwellenängsten
beizutragen und den Prozess der gegenseitigen Sensibilisierung und Akzeptanz zu
unterstützen.
9. Veranstaltung:
Interreligiöses Gespräch - von Frauen für Frauen
Frauen aus Judentum, Christentum und Islam im Gespräch
06.03.2017 Heilige Orte –
Glaube(n) braucht Raum
11.06.2017 Reise von Frauen für Frauen zu
religiösen Orten im Kreis Unna
Kooperationsveranstaltungen
der Städte und Kirchengemeinden Bergkamen und Kamen, des Kreises Unna und der
jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e. V. im Rahmen des
Weltgebetstages der Frauen und des Internationalen Frauentages 2017.
► Internationaler Gedenktag am 25.11.2017
- Terres des _Femmes Fahnenaktion
2017 - Nein zu Gewalt an Mädchen und
Frauen
Februar 2017
Frauenselbstbehauptung im
Kreis Unna – Eine Kooperation der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna mit
der Kreispolizeibehörde Unna
November 2017
Selbstbehauptungstraining
für Mädchen
In Kooperation der Gleichstellungsstelle mit der Streetwork Bergkamen
sowie dem
Fachbereich Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizeibehörde
Unna.
Netzwerk „Wegen der Ehre“ Kreis Unna
Das Netzwerk
„Wegen der Ehre“ im Kreis Unna, das seit November 2007 besteht, hat das
Ziel; für die Themen Zwangsheirat und Ehrenmord zu sensibilisieren.
Dem Netzwerk
gehören an:
- die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises sowie der
Städte und Gemeinden Bergkamen,
Bönen,
Fröndenberg, Holzwickede, Kamen, Lünen, Unna, Schwerte, Selm und Werne
sowie Vertreter/innen
- des
Frauenforums im Kreis Unna e. V.,
- des
Multikulturellen Forums e.V.,
- von „IN VIA“
Kath. Jugendsozialarbeit, Bezirk Unna e. V.
- des Integrationsbüros der Stadt Lünen
Außerdem kooperiert das
Netzwerk mit dem Mädchenhaus Bielefeld | Verein Hennamond e.V. | Netzwerk
Selbstbestimmungsrecht junger Migrantinnen - NRW und örtlichen
Beratungsstellen, die kostenlose Beratung zum Schutz vor Zwangsheirat und
Gewalt in der Familie anbieten.
18.01.2017 Netzwerkinterne Klausurtagung
► Regionale
und überregionale Zusammenarbeit
Die Gleichstellungsstelle nahm regelmäßig an
den monatlichen Treffen der Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis
Unna teil. Daneben war die Gleichstellungsstelle bei drei Sitzungen der
Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten NRW vertreten. Des
Weiteren nahm sie an Fachtagungen und Fortbildungen auf Landesebene teil.
Bedingt durch die Novellierung des
Landesgleichstellungsgesetzes nahm die Gleichstellungsbeauftragte an mehreren
Schulungen/Seminaren und Fortbildungen teil.
Die Gleichstellungsstelle ist als Akteurin
in weiteren regelmäßigen Arbeitskreisen vertreten:
Vom 7. bis 9. Mai 2017 nahm die
Gleichstellungsbeauftragte an der 24. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen-
und Gleichstellungsbeauftragten in Wolfsburg unter dem Titel „Kommune mit
Zukunft nur mit Gleichstellung“ teil.
►
„Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna“
Ein Bündnis von Akteurinnen und Akteuren
im Fachgebiet Berufsrückkehr
Im Oktober 2008 wurde die
„Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft
für den Kreis Unna mbH eingerichtet. Ziel der Koordinierungsstelle Frau und
Beruf ist die Förderung der Beschäftigungspotenziale von Frauen im Kreis Unna.
Netzwerkpartnerinnen sind u. a. die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen
und des Kreises Unna sowie die Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur
für Arbeit, ARGE und des Jobcenters.
► Teilnahme an politischen Gremien und
Fachtagungen im Rahmen frauenrelevanter
Themen
09.11.2017 Runder Tisch gegen häusliche Gewalt im
Kreis Unna
Thema:
„Täterarbeit – Neues Angebot im Kreis Unna“
► Frauenforum
im Kreis Unna e. V
Kampagne: „Luisa
ist hier!“ jetzt auch im Kreis Unna
Eine Kooperation
zwischen der Frauen- und Mädchenberatungsstelle des Frauenforums im Kreis Unna
e. V. und den
Gleichstellungsbeauftragten.
·
Frauenforum im
Kreis Unna e. V. – Beirat
Im zweiten
Halbjahr 2012 wurde die Gleichstellungsbeauftragte in den Beirat des
Frauenforums im Kreis Unna gewählt. Der Beirat ist ein offizielles Organ des
Frauenforums, er tagt mindestens zweimal im Jahr und hat die Aufgabe, den
Vorstand bei der Durchführung seiner Arbeit zu unterstützen.
Bestandteile dieser Vorlage
sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der Bürgermeister Schäfer |
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Gleichstellungsbeauftragte Bierkämper |
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