Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und
Finanzausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage Drucksache NR.
10/1401 zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
Die Arbeit der Gleichstellungsstelle gliedert sich in drei Kernbereiche, die hier im Folgenden dargestellt werden.
I. Zusammenarbeit mit
Verwaltung und Politik
Die Gleichstellungsstelle hat innerhalb der Verwaltung eine Querschnittsfunktion. Sie arbeitet mit allen Stadtämtern auf das langfristige Ziel der persönlichen und beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern hin.
Dies geschieht durch kontinuierlichen Informationsaustausch sowie durch die Zusammenarbeit bei speziellen Anfragen, Aufgabenstellungen und Projekten.
Beispielhafte Kooperationen:
·
Mitarbeit bei personellen, organisatorischen und
sozialen Maßnahmen, insbesondere mit dem Fachdezernat Innere Verwaltung und dem
Personalrat vor dem Hintergrund des LGG NRW von 1999
·
Mitarbeit in der Controlling-Gruppe des Jugendamtes
·
Beratendes Mitglied in der Betrieblichen Kommission zur
leistungsorientierten Bezahlung im öffentlichen Dienst (LOB)
·
Mitarbeit im Arbeitsschutzausschuss (ASA) der Stadt
Bergkamen.
· Akteurin in der Kommission zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)
Zusammenarbeit mit Politik:
Die Arbeit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten auf der politischen Ebene wird seit September 1999 durch den Haupt- und Finanzausschuss flankiert. Im Jahr 2013 hat eine Schwerpunktsitzung stattgefunden. Fragen rund um das Thema “Gleichstellung von Frau und Mann“ wurden diskutiert. Die inhaltliche und organisatorische Zuarbeit obliegt der Gleichstellungsstelle.
Folgende Themenstellungen wurden im Rahmen der Sitzung beraten:
·
Die Gleichstellungsstelle begleitete die Umsetzung des
Frauenförderplans der Stadt Bergkamen.
·
Die Verwaltung hat in diesem Zusammenhang den Bericht
zur Umsetzung des Frauenförderplanes im Jahr 2012 vorgelegt.
·
Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsstelle für das
Jahr 2012
·
Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag 2013
II. „Hilfe zur Selbsthilfe“ – Beratungsangebot
Information,
Vermittlungs- und Beratungstätigkeit ist ein notwendiger und wichtiger
Bestandteil in der Arbeit der Gleichstellungsstelle. Frauen und in seltenen
Fällen auch Männer suchen Kontakt zur Gleichstellungsstelle, um konkrete
Auskünfte und Rat zu den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu erhalten.
Ausgehend davon, dass eine Gleichstellungsstelle keine Beratungsstelle im
eigentlichen Sinn ist (eine Rechtsberatung ist ohnehin ausgeschlossen), gibt
die Beratungsarbeit dennoch einen guten Einblick in die Lebensbedingungen und
Problemsituationen, mit denen insbesondere Frauen konfrontiert werden. Aus den
Beratungsinhalten können sich Arbeitsschwerpunkte herauskristallisieren, um
langfristig Maßnahmen zur Veränderung von Strukturen zu entwickeln, die dann einem
größeren Personenkreis zugute kommen
Die
Beratung stellt sowohl ein Angebot für Bürgerinnen und Bürger der Stadt
Bergkamen als auch für die Kolleginnen und Kollegen im Hause dar. In der Regel
erfolgen die Beratungsgespräche nach telefonischer Vereinbarung.
Die
Zahl der internen und externen Beratungen ist durch die Gleichstellungsstelle
grundsätzlich nicht zu beeinflussen.
Die
Beratungsgespräche lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Anfragen/ davon |
Weibl.
|
Männl. |
Selbst |
Für Dritte |
Telef. |
Persönl. |
Insg. |
Interne
Anfragen |
18 |
1 |
19 |
0 |
0 |
19 |
19 |
Externe Anfragen |
17 |
1 |
18 |
0 |
10 |
8 |
18 |
Insg. |
35 |
2 |
37 |
0 |
10 |
27 |
37 |
Die
Länge der Beratungsdauer differierte erheblich. Einmalige Gespräche zwischen 5
und 60 Minuten wechselten sich mit längerfristigen Unterstützungsgesprächen ab.
Die Gleichstellungsstelle ist verwaltungsintern wie auch in der Bevölkerung im
Rahmen einer beratenden Funktion anerkannt. In der Regel diente die
Gleichstellungsbeauftragte mit zeitlichen Unterbrechungen als kontinuierliche
Ansprechpartnerin.
Die häufig komplexen Problemlagen wurden in den Beratungsgesprächen gemeinsam
erörtert und Lösungsansätze entwickelt. Schriftliche Informationen sowie eine
angemessene Weiterentwicklung und
-vermittlung ergänzten das Angebot. Innerhalb der Beratungstätigkeit wurde
immer wieder deutlich, wie wichtig und unverzichtbar die speziellen
Einrichtungen für Frauen im Kreisgebiet sind.
Die
Inhalte der Beratungsgespräche ähnelten denen der Vorjahre. Hierzu gehörten die
Themenkomplexe:
·
Unterstützungsmöglichkeiten
für physisch und psychisch Erkrankte
·
Existenzängste/finanzielle
Probleme/drohende Arbeitslosigkeit
·
Häusliche
Gewalt
·
Elternzeit/Mutterschutz
·
Trennung/Scheidung
·
Suche nach
Beratungseinrichtungen/Selbsthilfegruppen
·
Existenzgründung/Wiedereinstieg
ins Berufsleben (Weiterleitung an die Beraterin im Hause)
·
Suche nach
Anlaufstellen für Mädchen und junge Frauen
·
Persönliche
berufliche Weiterentwicklung, Qualifizierung
·
Vereinbarkeit
Familie und Beruf/Pflege
·
Unterstützung
und Anfragen für und von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund
III. Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen
Zur Öffentlichkeitsarbeit zählen die Information, Kontaktpflege und Kooperation von und mit politischen, gewerkschaftlichen, kirchlichen und autonomen Gruppen im Stadt- bzw. im Kreisgebiet, regionalen und überregionalen Arbeitsgemeinschaften sowie eine intensive und kontinuierliche Pressearbeit.
Folgende Veranstaltungen und Projekte wurden von der Gleichstellungsstelle im Jahr 2013 initiiert bzw. durchgeführt oder begleitet:
► Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk
Das im September 1998 gegründete
Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk setzt sich aus Einrichtungen, Vereinen und aktiven Frauen
zusammen. In ihm sind Vertreterinnen von über 19 Beratungseinrichtungen
vertreten, von der Agentur für Arbeit über die AWO und das Frauenforum bis hin
zu Beratungseinrichtungen der Kommune selbst.
Das
Netzwerk bündelt und verstärkt Aktivitäten für Mädchen und Frauen. Die
einzelnen Mitglieder wirken als Multiplikatorinnen und sorgen für die
Vertretung von Frauenbelangen in ihren einzelnen Einrichtungen und auch darüber
hinaus durch gezielte Aktionen in der gesamten Stadt. Ansprechpartnerinnen sind
die gewählte Sprecherin Martina Ricks–Osei vom Frauenforum im Kreis Unna e. V.
sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen. Es arbeitet
kontinuierlich an diversen Themen und führt Veranstaltungen durch.
21.03.2013 „Equal Pay Day“ – Informationen und Filmvorführung über das Thema
Entgeltgleichheit
10.10.2013 7. Mädchenaktionstag als
Schulveranstaltung vor Ort in der Hellweg-Gemeinschafts-Hauptschule
► Frauensalon
Die Reihe
„Frauensalon“ wurde im Herbst 2001 in Bergkamen ins Leben gerufen. Es handelt
sich um eine
Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsstelle mit dem Frauenreferat des
Ev. Kirchenkreises
Unna, der Ev. Friedenskirchengemeinde Bergkamen und der
Ev. Sozialseminare
von Westfalen e. V. in Iserlohn.
Vier
Veranstaltungen wurden 2013 durchgeführt:
27.02.2013 Wenn Eltern alt werden –
Zwischen Liebe, Wut und Verantwortungsgefühl
Referentin:
Psychotherapeutin Birgit Lambers
03.07.2013 Lokalkrimis um Paula
Schubert – im Herzen Bergkamens
Autorinnenlesung
mit Bettina Potrafke
25.09.2013 „Rolle
vorwärts“
Kabarett mit
Frieda Braun
04.12.2013 „Ich schreibe für das
Kind in mir“
Astrid Lindgren,
Schwedens Frau des Jahrhunderts
Referentin:
Pfarrerin Elke Markmann
► Internationaler Frauentag 2013
Das Motto 2013 lautete:
„Frauen handeln – Wir räumen auf!“
05.03.2013 Vortrag zum Thema „Internationaler Frauentag“ bei der AWO
10.03.2013: Matinee
im „Treffpunkt“ in Kooperation mit rund 25
Frauengruppen/ -verbänden und
–initiativen
Der Erlös des Internationalen Frauentages 2013 betrug 912,00 Euro und wurde
jeweils zur Hälfte dem Bergkamener
Mädchen- und Frauennetzwerk sowie dem Frauenforum im Kreis Unna e. V. zur
Verfügung gestellt.
► „Interreligiöses
Frauennetzwerk“ Bergkamen/Kamen
Dieses vernetzte Angebot der
Begegnung richtet sich an einheimische und zugewanderte Frauen und Kinder aus
verschiedenen Kulturkreisen und hat das Ziel, zum Abbau von Schwellenängsten
beizutragen und den Prozess der gegenseitigen Sensibilisierung und Akzeptanz zu
unterstützen.
Interreligiöses Gespräch - von Frauen für Frauen
Frauen
aus Judentum, Christentum und Islam im Gespräch
11.03.2013 Gott gibt IHR ein Amt
Kooperationsveranstaltung der Städte und Kirchengemeinden Bergkamen und Kamen, des Kreises Unna und der jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e. V. im Rahmen des Weltgebetstages der Frauen und des Internationalen Frauentages 2013
►
„Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“
Präventionskampagne der
Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna
· In der Zeit vom 04.11. bis 03.12.2013 durchlief die Ausstellung „WARNSIGNALE häusliche Gewalt – erkennen und handeln“ den Kreis Unna.
In Bergkamen war die Ausstellung vom 28.11.2013 bis 30.11.2013 in der VHS Bergkamen.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 28.11.2013 referierte die Kriminalhauptkommissarin Bettina Dresselhaus zum Thema „Schutz vor Stalking“ – Belästigung und was Sie dagegen tun können, durch die Ausstellung führte Martina Ricks-Osei vom Frauenforum im Kreis Unna e. V.
· Popcorn-Tüten-Aktionen gegen häusliche Gewalt
Dies war eine Aktion der Gleichstellungsbeauftragten aus dem Kreis Unna.
Das Jahr 2013 stand unter dem Motto: „NEIN zu Gewalt an Mädchen und Frauen“. Um die Öffentlichkeit immer wieder für das Thema zu sensibilisieren, sponserte das Bergkamener Unternehmen Busemann GmbH 10.000 Popcorntüten mit der plakativen Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte“.
· 23.09.2013 bis 02.12.2013: Frauenselbstbehauptungskurs des Kriminalkommissariates Kriminalprävention/Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle
· Terre des Femmes Fahnenaktion 2013
Fahnen hissen vor dem Rathaus
· Netzwerk „Wegen der Ehre“ Kreis Unna
Das Netzwerk „Wegen der Ehre“ im Kreis Unna, das seit November 2007 besteht, hat das Ziel für die Themen Zwangsheirat und Ehrenmord zu sensibilisieren. Dem Netzwerk gehören mittlerweile die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden Bergkamen, Bönen, Kamen, Fröndenberg, Unna und Werne sowie Vertreterinnen bzw. Vertreter der Gesamtschule Schwerte, des Frauenforums im Kreis Unna e. V., das VSI-Schwerte für Kids, des Multikulturellen Forums e. V. sowie „IN VIA“ – Kath. Jugendsozialarbeit Bezirk Unna e. V. an.
Außerdem kooperiert das Netzwerk mit dem Mädchenhaus Bielefeld, das u. a. eine kostenlose Onlineberatung zum Schutz vor Zwangsheirat anbietet.
► Regionale
und überregionale Zusammenarbeit
Die Gleichstellungsstelle nahm regelmäßig an den monatlichen Treffen der Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna teil. Daneben war die Gleichstellungsstelle bei drei Sitzungen der Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten NRW vertreten. Des Weiteren nahm sie an Fachtagungen und Fortbildungen auf Landes- als auch Bundesebene teil.
Die Gleichstellungsstelle ist als Akteurin in weiteren regelmäßigen Arbeitskreisen vertreten:
► „Netzwerk
Frau und Beruf im Kreis Unna“
Ein Bündnis von Akteurinnen und Akteuren im Fachgebiet Berufsrückkehr
Im Oktober 2008 wurde die „Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH eingerichtet. Ziel der Koordinierungsstelle Frau und Beruf ist die Förderung der Beschäftigungspotenziale von Frauen im Kreis Unna. Netzwerkpartnerinnen sind u. a. die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen und des Kreises Unna sowie die Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit, ARGE und des Jobcenters.
- Mehr Frauen in Führungspositionen - Regionale Bündnisse für Chancengleichheit
Bundesweite Initiative für bessere berufliche Aufstiegschancen für Frauen.
- Fachveranstaltung Beruf und Pflege Kreis Unna
- Beratung zum Wiedereinstieg
► Teilnahme an politischen Gremien im Rahmen frauenrelevanter Themen
- Fachgespräch auf Einladung des MdB Oliver Kaczmarek
Themenschwerpunkt: Gleichstellung und Fortschritt durch eine schlüssige Gleichstellungs-
politik
- Austauschgespräch mit den MdB-Kandidaten aus dem Kreis Unna
Thema: Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2013
- Austauschgespräche mit den MdL’s aus dem Kreis Unna
Thema: Novellierung des LGG (Landesgleichstellungsgesetz)
· Frauenforum im Kreis Unna e. V. – Beirat
Im zweiten Halbjahr 2012 wurde die Gleichstellungsbeauftragte in den Beirat des Frauenforums im Kreis Unna gewählt. Der Beirat ist ein offizielles Organ des Frauenforums, er tagt mindestens zweimal im Jahr und hat die Aufgabe, den Vorstand bei der Durchführung seiner Arbeit zu unterstützen.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1.
Das Deckblatt
2.
Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der
Bürgermeister Schäfer |
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Gleichstellungsbeauftragte Bierkämper |
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