Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
Im Jahr 1992 hat die Stadt Bergkamen
an der Bambergstraße einen der ersten Wertstoffhöfe im Kreis Unna zur
erweiterten Wertstofferfassung für die an die kommunale Abfallentsorgung
angeschlossenen Haushalte eingerichtet. Seit 1996 betreibt die GWA Kreis Unna mbH im
Auftrag der Stadt Bergkamen den Wertstoffhof an der Bambergstraße.
Auf Grund der in den
vergangenen Jahren erlassenen Rechtsvorschriften zur getrennten Abfallerfassung
und Verwertung sowie der Erweiterung des Serviceangebotes wurden die
Annahmemöglichkeiten verschiedener Abfälle zur Verwertung in diesem sog.
Bringsystem kontinuierlich erweitert. Dabei stieß zuletzt die erforderliche
Aufstellung von Sammelcontainern für Elektroaltgeräte gemäß der Elektroaltgeräteverordnung
an die räumlichen Grenzen der Wertstoffhoffläche (ca. 2.000 qm, davon 1.500 qm
befestigt).
Die Akzeptanz und
die Frequentierung des Wertstoffhofes durch Bergkamener Haushalte ist in den
vergangenen Jahren auf einem konstant hohen Niveau geblieben, durch die
Ergänzung der Annahmemöglichkeiten im Bereich der Sperrmüllkleinmengen und der
Elektroaltgeräte z.T. noch gestiegen. Das saisonbedingt hohe Aufkommen der
Anlieferungen (meist per PKW) führt wiederholt zu riskanten Verkehrssituationen
auf dem Wertstoffhof selber und auf Grund der geringen Verkehrsfläche des Hofes
zu einem Fahrzeugrückstau bis zur Bambergstraße. Nicht zuletzt wegen der
Ausfahrt der Feuerwehr und der Rettungswache ist die Verkehrssituation
mittlerweile nicht mehr akzeptierbar.
Ferner kann auf dem jetzigen
Wertstoffhof in Anbetracht der Betriebsfläche die Sammlung der sperrigen
Hauptfraktionen wie Grünschnitt, Altholz und Bauschutt nur mittels Absetzmulden
erfolgen, so dass die jeweiligen Bordwände mit z.T. schweren zu entsorgenden
Abfällen überwunden werden müssen. Zwar stehen dazu geeignete mobile Treppen
zur Verfügung, dennoch sind viele der Anlieferer bei der Abgabe auf Mithilfe
angewiesen.
Um sowohl der Frequentierung als auch den zukünftigen Erfordernissen einer umfassenden Getrenntsammlung verschiedenster Wertstoff- und Abfallarten eine adäquate Anpassung zu ermöglichen, plant die Stadt Bergkamen gemeinsam mit der GWA Kreis Unna mbH als Betreiber des Wertstoffhofes die Verlagerung des Wertstoffhofes auf eine im städtischen Eigentum befindliche und ausreichend große Ersatzfläche.
Als neuer Standort vorgesehen ist die
im städtischen Eigentum befindliche nördliche Parkplatzfläche an der
Justus-von-Liebig-Straße (s. Lageplan Anlage 1), die über die Kreisstraße K 16
optimal ins Verkehrsnetz eingebunden ist.
Das Grundstück wurde zuletzt den
Chemieunternehmen in der Nachbarschaft zum Kauf angeboten. Diese haben aber der
Stadt mitgeteilt, dass sie kein Kaufinteresse haben. Die Nutzungsabsicht als
Wertstoffhof ist den Unternehmen ebenfalls bekannt.
Trotz zentraler Lage im Stadtgebiet
ist der Abstand zur Wohnbebauung deutlich größer als am Altstandort, die Fläche
verfügt über eine gute Verkehrsanbindung und ist von ausreichender Größe (rd.
3.800 qm) für die Anlage eines serviceorientierten modernen Wertstoffhofes.
Als Anlage 2 ist ein Gestaltungsplan
für die Einrichtung des Wertstoffhofes mit Zu- und Abfahrt, Annahme,
Sammelcontainern und Schüttboxen beigefügt.
Für die Wertstoffe, die zumeist in
größeren Mengen und unverpackt angeliefert werden, wie Grünschnitt, Altholz,
Bauschutt u.ä., wird die Sammlung am neuen Standort von bisheriger
Containersammlung auf Schüttboxen umgestellt, bei denen aus den Fahrzeugen und
Anhängern ebenerdig ausgeladen werden kann.
Zusätzlich zu den bisher angenommen
Wertstoffen wird am neuen Standort das Schadstoffsammelmobil der GWA
untergestellt und dient während der Zeit, in der das Mobil nicht in den übrigen
kreisangehörigen Gemeinden unterwegs ist, als Schadstoffannahmestelle. So wird
an rund 250 Tagen im Jahr am neuen Bergkamener Wertstoffhof die
Schadstoffannahme erfolgen, im Vergleich zu den zuletzt sieben Sammelterminen
des Mobils in Bergkamen. Die Kosten für die Schadstoffannahme und -entsorgung
stellt die GWA direkt dem Kreis Unna in Rechnung, der diese Kosten in seine
Müllgebühr einbezieht.
Der GWA wurde vorgeschlagen, die Zufahrt zum Wertstoffhof, wie im
Gestaltungsplan dargestellt, über die südlich angrenzende Parkplatzfläche
einzurichten. Da insbesondere am Dienstag morgen, dem ersten Öffnungstag der
Woche, zahlreiche Anlieferer bereits vor der Öffnungszeit den Wertstoffhof
anfahren, kann dadurch ein Rückstau auf der Justus-von-Liebig-Straße vermieden
werden.
Im Norden und Westen grenzt die für
den Wertstoffhof vorgesehene Fläche an städtischen Waldbesitz. Um die entlang
des Waldrandes erforderlichen Pflege- und Rückschnittarbeiten durchführen zu
können, wird in diesem Bereich ein mindestens drei Meter breiter Streifen
freigehalten werden.
Die Öffnungszeiten sowie der
Personalbestand des Wertstoffhofes werden voraussichtlich in der bisherigen
Form beibehalten.
Bei der für den Wertstoffhof
vorgesehenen Fläche wird sowohl der Unterbau als auch die Fahrbahndecke
erneuert werden müssen, um eine ausreichende und langfristige Belastbarkeit der
Fläche für Schwerlastverkehr und Umladetätigkeiten zu sichern.
Da die Justus-von-Liebig-Straße
ebenfalls erneuert werden muss, wurde mit der GWA vereinbart, beide
Baumaßnahmen in zeitlicher Abstimmung zueinander durchzuführen. Sofern möglich
wird versucht, für beide Arbeiten einen Anbieter über ein gemeinsames
Ausschreibungsverfahren mit zwei getrennten Baulosen zu ermitteln.
Die Kosten für die Erneuerung der
zukünftigen Wertstoffhoffläche werden von der GWA getragen. Für den Betrieb des
neuen Wertstoffhofes wird, analog zum Betreibervertrag des jetzigen
Wertstoffhofes an der Bambergstraße, ein neuer Betreibervertrag zwischen der
Stadt Bergkamen bzw. dem EBB und der GWA geschlossen werden.
Das Grundstück, auf dem sich der neue
Wertstoffhof befinden wird, wird im Besitz der Stadt verbleiben und ein
entsprechender Pachtvertrag zwischen der Stadt bzw. dem EBB und der GWA
geschlossen.
Der bisherige Standort des
Wertstoffhofes an der Bambergstraße wird freigezogen und die Fläche kann für
den Bedarf des Baubetriebshofes bzw. des EBB genutzt werden.
In Abhängigkeit der erforderlichen
Baumaßnahmen am neuen Wertstoffhof, der Justus-von-Liebig-Straße sowie der
Brücke wird der neue Wertstoffhof voraussichtlich Anfang Juli 2009 in Betrieb
gehen.
Bestandteile dieser Vorlage
sind:
1. Das Deckblatt
2. Die Sachdarstellung und der Beschlussvorschlag
3. 2 Anlagen
Der Bürgermeister In Vertretung Dr.-Ing. Peters Technischer Beigeordneter |
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Amtsleiter Styrie |
Sachbearbeiter Busch |
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