Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt von der projekthaften Einrichtung einer “Anlaufstelle Streetwork” Kenntnis.
Sachdarstellung:
1. Einführung:
Zurzeit arbeit die Streetwork mit
Jugendgruppen aus der City, dem Wasserpark, dem Espen-/Akazienweg, der
Freiherr-vom-Stein-Realschule, der Pfalzschule, dem Föhrenweg, der
Thomaskirche, der Overberger Grundschule, der Freiherr-von-Ketteler-Schule, dem
Skaterplatz in Overberge, der Schlägelstraße, dem Zechenpark und dem Zechenweg,
wobei der Schwerpunkt des Bedarfs eindeutig in Bergkamen-Mitte liegt.
An die mobile Jugendarbeit/Streetwork
werden seit geraumer Zeit erhebliche zusätzliche Anforderungen gestellt. Neben der konstant hohen Zahl betreuter
Cliquen von Jugendlichen im gesamten Stadtgebiet steigt die Anzahl der
betreuten Kinder und Jugendlichen im Rahmen der Einzelfallhilfen weiter an.
2. Bedarf:
Die Streetwork steht sowohl in der Einzelfallbetreuung als auch in der sozialen Gruppenarbeit vor dem Problem, dass sowohl weitergehende Beratung als auch das Einüben sozialverträglicher Verhaltensweisen auf geeignete Räumlichkeiten angewiesen sind. Die Ansiedlung der Streetwork im Kinder- und Jugendbüro des Jugendamtes erweist sich aus heutiger Sicht als ungünstig. Das Rathaus und die hier vorgehaltenen Dienste werden von der Zielgruppe der mobilen Jugendarbeit als Kontroll- und Disziplinierungsinstanz erlebt und deswegen selten in Anspruch genommen. Diese Erfahrungen haben sich seit der Neuregelung durch das SGB II, auch durch die räumliche Nähe von Kinder- und Jugendbüro und der Sachbearbeitung durch die ARGE weiter verstärkt. Eine Arbeit ausschließlich "auf der Straße" beinhaltet jedoch konzeptionell soziale Gruppenarbeit und Einzelfallberatung nur unzureichend. Es ist zwar sinnvoll nach dem Konzept der intensiven Cliquenarbeit Veranstaltungen durchzuführen. Dennoch "verlaufen" sich die eingeübten Verhaltensweisen wieder, wenn sie nicht der notwendigen Kontinuität unterliegen. Hierzu müssen die Angebote und die Arbeitsweise der Streetwork verändert werden.
Es ist ein neues Konzept mit aufsuchenden und stationären Angeboten notwendig. Bedarf besteht zur Einrichtung einer sogenannten "Anlaufstelle" für die Streetwork in Bergkamen-Mitte, in der Beratung, Gruppen- als auch offene Angebote für Einzelpersonen und Cliquen niederschwellig an bestimmten Tagen angeboten werden können. Bei dieser sogenannten "Anlaufstelle" handelt es sich nicht um ein Jugendzentrum.
3. Auswahlverfahren:
Für die Anlaufstelle Streetwork
wurden die nachfolgend aufgeführten Lokalitäten geprüft:
·
Bodelschwinghhaus,
Ebertstraße
·
Ladenlokal/Wohnung
"Frauen planen für Frauen", Ebertstraße
·
Betreutes
Wohnen, Am Wiehagen
·
Ladenlokale,
u.a. "alte Post", Zentrumplatz, Brückenebene
·
Ladenlokale,
ehem. Apotheke u.a., neben Wal Mart,
Brückenebene
·
ehemalige
Gaststätte, Goethestr.
·
Wohnungen
der Hausverwaltung Schoof, Zentrumsplatz und Zentrumstraße
·
Friedenskirche,
Schulstraße
·
Wohnung
über Kaufland, Töddinghauser Straße
·
ehemaliges
Cafe im Takt (CIT) und benachbarter Pavillon
·
Ladenlokal
Schlecker, In der City
Der überwiegende Teil der
Ladenlokale, der kirchlichen Räume oder Wohnungen schied durch mangelnde
Zweckmäßigkeit oder durch ihre Nichtverfügbarkeit aus.
Zurzeit steht lediglich der Pavillon
neben dem AWO-Kindergarten Lessingstraße sofort zur Verfügung. Er befindet sich
in städt. Besitz. In diesem Pavillon befinden sich bedingt geeignete Räume.
Perspektivisch ist in ca. 1 bis 2 Jahren jedoch ein Umzug in die Räume des
Kindergartens möglich, da in diesem Siedlungsbereich die Kinderzahlen weiter
zurückgehen. Hier befinden sich gut geeignete Räumlichkeiten, die sich auch in
städt. Besitz befinden.
Aktuell haben Gespräche zwischen der
Streetwork und der Verwaltung des Ladenlokals von Schlecker, In der City,
stattgefunden. Der Verwalter kann sich eine Vermietung an die Stadt Bergkamen
zum Zwecke der Einrichtung einer Anlaufstelle
vorstellen, falls es keine andere Vermieteroption geben wird. Das
Ladenlokal wird voraussichtlich im 1. Quartal 2007 leergezogen.
In der Gegenüberstellung beider
Optionen wäre die Streetwork im Schleckerlokal näher an dem größten Brennpunkt
in Bergkamen. Gleichzeitig würden jedoch Kosten für den entsprechend
notwendigen Umbau des Ladenlokals (separate Toilettenanlagen, Abtrennung von
Räumen für Beratung, etc.) und eine dauerhaft zu zahlende Miete entstehen.
Die Räume in der Lessingstraße wären
wiederum mietfrei und hätten größere Entwicklungsmöglichkeiten.
4. Einrichtung einer “Anlaufstelle”
Die Verwaltung des Jugendamtes der
Stadt Bergkamen sieht die projekthafte Einrichtung einer “Anlaufstelle” für die
Streetwork Bergkamen an dem Standort Pavillon neben dem Kindergarten
Lessingstraße vor. Die Anlaufstelle soll zunächst bis zur Sommerpause 2007
befristet werden. Zu diesem Zeitpunkt soll eine Revision des Arbeitsansatzes
und des Standortes erfolgen.
5. Betriebskosten
Die Betriebskosten für die "Anlaufstelle Streetwork" sind bereits im Deckungskreis des Budgets des StA 51 enthalten.
Eine Erstattung der Betriebskosten
für den Pavillon der ehemaligen zweiten Gruppe der AWO-Kindertageseinrichtung
Lessingstraße erfolgt seit dem 01.08.2005 nicht mehr, da die zweite Gruppe
aufgrund rückläufiger Kinderzahlen geschlossen wurde. Auch zukünftig werden
keine Einnahmen durch die Erstattung der Betriebskosten für den Pavillon durch
die AWO erzielt werden.
Bestandteile dieser Vorlage
sind:
1. Das Deckblatt
2. Die Sachdarstellung und der Beschlussvorschlag
3. 1 Anlage
Der Bürgermeister In Vertretung Wenske Beigeordneter |
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Amtsleiter Kriegs |
Sachbearbeiter Kortendiek |
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