Beschluss: Kenntnisnahme

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage Drucksache-Nr.: 11/1000 zur Kenntnis.


 

Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters unterstreicht den Stellenwert des Energieberichts, der im Jahr 2017 erstmals auch im Rat der Stadt Bergkamen vorgestellt werde. Wie wichtig das Thema der Reduktion von Energien sei, zeige sich gegenwärtig in den globalen Bestrebungen, die Erderwärmung einzugrenzen. Auch in Bergkamen sei eine besondere Sorgfalt im Umgang mit dem Einsatz von Ressourcen geboten. Die Stadt gäbe allein für Energie- und Wasserkosten circa 1,9 Millionen Euro aus. Hervorzuheben sei, dass seit der Einführung des Energieberichts im Jahr 1995 Einsparungen von 44 % für Heizenergie, 58 % für Wasser und 38% für Strom zu verzeichnen seien. Letzteres können durch den Einsatz zukunftsweisender LED-Technologien weiter verbessert werden.

 

Herr Becker fasst den Energiebericht 2017 anhand einer Präsentation anschaulich zusammen. Beispeielhaft werden durchgeführte bauliche Maßnahmen und die damit verbundenen energetischen Auswirkungen erläutert.

 

-       Städtisches Gymnasium: Sanierung der Heizungsanlage der Turnhalle, Umstellung der Beleuchtung auf LED-Technik mit einem Einsparpotential von 17.000 Euro pro Jahr und energetische Sanierung der offene Pausenhallen mittels Recycling- und Aufbereitungsverfahren der vorhandenen Dämmung zur Steigerung der Umweltverträglichkeit.

 

-       Rathaus: Sanierung der Heizungsanlage mit Reduktion des Energieverbrauchs um 39 %, Kostensenkung um 33 % und verringerten CO2-Ausstoß von 53 Tonnen/Jahr.

 

Die Heizungsanlage des Rathauses könne weitaus größere Einsparungen realisieren, jedoch entspräche die Gebäudehülle nicht mehr dem Stand der Technik. Eine erforderliche Sanierung des Rathauses sei mit einer Investition von circa acht bis zehn Millionen Euro verbunden. Vorerst habe die Stadt jedoch ihre Prioritäten auf die Sanierung von Schulen oder Feuerwehrgerätehäusern gelegt.

 

In 2018 werde die Beleuchtung innerhalb des Rathauses auf LED-Technik umgestellt. Diese vom Fördergeber bereits bewilligte Maßnahme werde mit 30 % der Kosten unterstützt und bringe eine Einsparung von circa 15.000 Euro pro Jahr. Bereits ausgestattete Musterräume zeigten eine Ersparnis von 87 %, so dass sich die Investition bereits nach 8 Jahren amortisiere.

 

-       Willy-Brandt-Gesamtschule: energetische Sanierung der Abteilung 5-7 und der  Abteilung 8-10 mit Senkung des Energieverbrauchs um 44 % bzw. 68 %, Kosteneinsparungen von 36 % bzw. 58 %  und verringertem CO2-Ausstoß von insgesamt  141 Tonnen/Jahr.

 

Anhand des Beispiels Römerbergsporthalle und ihrer Dokumentation seit dem Jahr 2009 zeige sich, dass die die energetischen Sanierungen zu langfristigen Einsparungen führten. So sank der Gesamtenergieverbrauch der städtischen Immobilien stetig, was seit dem Jahr 1995 zu einer Vermeidung von circa 65.000 Tonnen CO2 geführt habe.

 

Die Anzahl privat genutzter und neu installierter Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet dank aufgrund geringerer Einspeisevergütungen sank  seit 2012 stetig. Insgesamt liege Bergkamen mit derzeit 682 Anlagen und 8.600 kWp im Durchschnitt des Kreises Unna. Die Stadt betreibe insgesamt sechs Anlagen und spare damit seit 2006 bereits 1.000 Tonnen CO2 ein. Das sogenannte Solardachkataster des RVR zeige für jedes Grundstück einzeln auf, inwieweit dieses für die Nutzung für PV-Anlagen geeignet ist (über die Homepage der Stadt Bergkamen aufzurufen unter www.bergkamen.de/solarpotenzialkataster.html).

 

Der Ausschuss regt an, dass bei verbesserter Haushaltslage weitere Investitionen getätigt werden sollten, die sich über einen kurzen Zeitraum amortisierten und die Ökobilanz deutlich verbesserten. Die Sanierung des Rathauses sei hierbei von großer Bedeutung und Priorität.

 

Nach Recherche des StA 23 sind die hinterfragten Ausreißer bei den Wasserverbräuchen in der Regel auf Schadensereignisse wie Wasserrohrbrüche zurückzuführen.