Beschluss: Kenntnisnahme

Beschluss:

 

Die Mitglieder des Integrationsrates der Stadt Bergkamen nehmen die Ausführungen der Vertreter des Bergkamener Jobcenters zur Kenntnis.

 

 


Der Vorsitzende des Bergkamener Integrationsrates, Herr Kaya, begrüßt Herrn Zoche (Bereich Arbeitsvermittlung für U-25 Jugendliche), Herrn Werner (Bereich Fallmanagement für U-25 Jugendliche in Bergkamen-Mitte) und Herrn Felbick (Bereich Arbeitgeberservice) aus dem Jobcenter Bergkamen.

Die Mitarbeiter des Jobcenters berichten, dass in Bergkamen aktuell ca. 1000 Kunden im Alter von 15-25 Jahren betreut werden, davon stehen 300 im SGB II Bezug. Eine eindeutige Zuordnung „Jugendliche mit Migrationshintergrund“ kann aufgrund fehlender Datenerfassung und eindeutiger Definition nicht vorgenommen werden. Statistisch entfallen im Leistungsbezug auf 4 deutsche Jugendliche ein ausländischer, wobei auch ein deutscher U25- Kunde einen Migrationshintergrund haben kann. Man kann jedoch davon ausgehen, dass bei den Jugendlichen ohne Schul- bzw. Berufsabschluss mehr als 2/3 der Kunden des Jobcenters einen Migrationshintergrund haben.

Zum 30.09.2014  waren in Bergkamen 28 Jugendliche ohne einen Ausbildungsplatz gemeldet. Kreisweit gab es gleichzeitig ein Plus von 6,7 % an Ausbildungsstellen. Das Problem bei der Ausbildungsstellenvermittlung ist die nicht vorhandene Qualifikation bzw. der fehlende Schulabschluss der Bewerber, so dass keine passgenaue Vermittlung durch das Jobcenter möglich ist.

Der SGB II-Bezug bei U-25 Kunden ist nicht von einer Migrationsbiografie abhängig, sondern kann als übergreifendes Schichtenproblem bildungsferner junger Menschen definiert werden.

Die Mitarbeiter des Jobcenters betonen, dass es keinen migrationsspezifischen Handlungsbedarf gibt, sondern dass alle Betroffenen unabhängig vom Migrationsstatus eine Förderung bzw. Unterstützung im Bildungsbereich erfahren müssen.

In der Diskussionsrunde sind sich alle einig, dass die Hauptursache einer negativen Bildungsbiografie in der Verantwortung des Einzelnen bzw. der Eltern liegt. Insofern sind frühzeitige Angebote und zielgerichtete Unterstützung notwendig.

Der Wert von Schulabschlüssen und guter Schulbildung ist der Elterngeneration in den niedrigeren sozialen Bevölkerungsschichten meist nicht bewusst. In den Migrantenfamilien liegt das häufig auch an den fehlenden Deutschkenntnissen der Eltern bzw. den mangelnden Sprachkenntnissen der Jugendlichen. Eltern müssen darüber aufgeklärt werden, dass auch sie maßgeblich für den Bildungserfolg ihrer Kinder verantwortlich sind. Zur Förderung der Elternbildung sollen Bergkamener Migrantenvereine angesprochen werden, vor Ort Informationsveranstaltungen durchzuführen. 

In der Diskussionsrunde wird auf die vielfältigen, vorhandenen Maßnahmen und Unterstützungsangebote in Bergkamen hingewiesen. Dazu zählen:

·     Berufsvorbereitungskurse durch das Jobcenter und die Schulen

·     die Ausbildungsstellenvermittlung im Jobcenter

·     die Schülerbeauftragte beim Jobcenter

·     das Kompetenzcenter Migration

·     die integrative und kooperative Berufsausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen beim TÜV Nord

·     Möglichkeiten des Bewerbungstrainings

·     das Job-Coaching

·     den berufspsychologischer Dienst in Hamm

·     diverse ESF- Projekte bezogen auf die Berufs- und Ausbildungsförderung

·     die Elternhotline beim Berufsinformationszentrum u. w.

Anhand einer Darstellung die Herr Zoche an die Sitzungsteilnehmer ausgibt wird deutlich, wie viele unterschiedliche Organisationen, Ämter und Fachbereiche dem einzelnen Jugendlichen Hilfe und Unterstützung anbieten können, damit dieser in Bezug auf seine persönlichen Bedarfe betreut werden kann.

 

Die Mitarbeiter des Jobcenters weisen abschließend darauf hin, wie wichtig bei den Neuzuwanderern und Flüchtlingen eine frühzeitige Anerkennung der Schul- und Berufsabschlüsse ist, damit diese Personen direkt nach ausreichendem Spracherwerb die Möglichkeit erhalten können, in das Berufsleben einzusteigen.

 

Für Rückfragen stehen die Mitarbeiter des Jobcenters unter folgenden Kontaktdaten zur Verfügung:

Herr Zoche      Telefon: 02303/2538-2501 Mail:  oliver.zoche@jobcenter-ge.de

Herr Felbick     Telefon: 02303/2538-2600 Mail:  marcus.felbick@jobcenter-ge.de

Herr Werner    Telefon:  02303/2538-2510 Mail:  markus.werner@jobcenter-ge.de