Betreff
Vortrag zur aktuellen Situation arbeitsloser Jugendlicher mit Migrationshintergrund in Bergkamen - mdl. Bericht durch einen Vertreter des Jobcenters Bergkamen
Vorlage
11/0186
Aktenzeichen
si-
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Die Mitglieder des Integrationsrates der Stadt Bergkamen nehmen die Ausführungen des Vertreters des Bergkamener Jobcenters zur Kenntnis.

 

 

Sachdarstellung:

 

Laut dem 10. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland (Oktober 2014) „ist eine bessere Beteiligung am Ausbildungsmarkt bislang nicht erkennbar. Zwar ist in den letzten Jahren der Anteil bei den Personen mit Migrationshintergrund ohne Berufsabschluss leicht rückläufig. Aber der Anteil der jungen Erwachsenen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die keinen Berufsabschluss (30,5 %) haben, ist laut Berufsbildungsbericht 2014 fast dreimal so hoch wie der von jungen Erwachsenen mit deutscher Staatsangehörigkeit (10,9 %).“

Die Ursachen hierfür sind mannigfaltig. Aufgezählt werden können u.a.

·         die Zahl Ausbildungsbetriebe ging zurück

·         die Anzahl der Ausbildungsplätze wird aufgrund leerer Kassen reduziert

·         den Jugendlichen fehlt ein qualifizierter Schulabschluss

·         teilweise Diskriminierungen aufgrund von Migrationshintergrund in der Bewerbungsphase.

 

Gleichwohl sind laut Monatsbericht Oktober 2014 der Bundesagentur für Arbeit „zur Bilanz Ende September 2014 mehr Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben als im Jahr 2013. Nach wie vor gibt es aber mehr gemeldete Bewerber als Ausbildungsstellen.“

 

Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW hat 2013 zu dieser Thematik einen Aktionsplan erstellt, der durch die „landesweite Koordinierungsstelle zur Verbesserung der Berufswahlorientierung bei Jugendlichen aus türkischen Migrantenfamilien NRW“ unterstützt wird. Dabei wurden Ehrenamtliche BerufsEinstiegsBerater (EBB) generiert, zweisprachige Broschüren ausgegeben, eine zweisprachige Hotline eingerichtet und NRW weit Infoveranstaltungen in Schulen und Migrantenvereinen durchgeführt.

 

Zusätzlich wurde durch den Landesintegrationsrat NRW im Jahr 2013 das Projekt “Kein Abschluss ohne Anschluss - Elternbeteiligung im neuen Übergangssystem NRW“ angegangen, bei dem die kommunale Koordinierung, die Elternbeteiligung und der Berufsorientierungsprozess im Vordergrund stehen.

 

Das regionale Bildungsbüro im Kreis Unna, dem u.a. Vertreter aus städt. Ämtern und Schulen, Kirchen, Unternehmen, Handwerkskammern, Migrantenvereinen und Sozialverbänden angehören, hat sich der Problematik “Übergänge mit System? Probleme und Perspektiven des Übergangssystems“ am Dienstag, 04.11.2014 in einer Bildungskonferenz angenommen. Eine Dokumentation wird in den nächsten Wochen online gestellt.

 

Weitere Bildungsakteure arbeiten auch vor Ort, um jugendliche Migranten zu unterstützen und zu informieren, damit sie ihren eigenen Berufswerdegang gestalten können. 

 

Welche Probleme bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Bezug auf deren Ausbildungsplatzwahl vorherrschen, welche Problematik bei der Berufswahl auf Bergkamener Verhältnisse übertragen werden kann, soll in der Sitzung des Bergkamener Integrationsrates in einem Vortrag deutlich werden, den ein zuständiger Vertreter des Jobcenters Bergkamen vortragen wird.

Dabei soll insbesondere der aktuelle Stand bei der Zielgruppe Bergkamener Jugendliche unter 25 Jahren mit Migrationshintergrund näher betrachtet werden.  Außerdem werden die Unterstützungsangebote bzw. ausbildungsbegleitenden Hilfen durch das Jobcenter dargestellt.

 

In einer anschließenden Diskussion sollen Ursachen für die Missstände der Arbeitslosigkeit bei jugendlichen Migranten und zukünftige Perspektiven erörtert werden, inwieweit die Mitglieder des Bergkamener Integrationsrates zusätzliche Unterstützungsarbeit leisten können, damit Jugendliche mit Migrationshintergrund zur Ausbildungsreife gelangen bzw. motiviert sind, ein Ausbildungsverhältnis zum Abschluss zu führen.

 

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

Busch

Beigeordnete

 

 

Amtsleiter

 

 

 

 

Harder

Sachbearbeiterin

 

 

 

 

Siebert