Betreff
Jahresbericht Berufliche Beratung von Frauen und Mädchen, Tourismus 2016
Vorlage
11/0849
Aktenzeichen
krä/hr
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung nimmt die Vorlage der Verwaltung – Drucksache Nr. 11/0849 – zur Kenntnis.

Sachdarstellung:

 

Jahresbericht 2016: Berufliche Beratung von Frauen und Mädchen, Tourismus

 

I.   Berufliche Beratung von Frauen und Mädchen

 

Zu den Zielen des Bereiches „Frau und Beruf“ gehören die Verbesserung der Ausbildungs- und Berufschancen für Frauen und Mädchen, die Erschließung zukunftsorientierter Bereiche für Frauen auf dem Arbeitsmarkt und die

Gleichstellung von Frau und Mann. Die Beratungseinrichtung bietet Hilfestellung in den Themenfeldern Berufswahlorientierung, beruflicher Wiedereinstieg und Qualifizierung, betriebliche Frauenförderung sowie Förderung von Existenzgründerinnen und Unternehmerinnen.

 

Da sich dieser Bereich überwiegend kooperativ gestaltet (u. a. Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk, Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna, Beratungsnetzwerk Wiedereinstieg), ist eine Beurteilung der Ziele mehr qualitativ

– durch die entsprechenden Maßnahmen und Projekte – als quantitativ messbar.

 

 

1.  Wiedereinstieg in den Beruf

 

Die Agentur für Arbeit Hamm bot in Kooperation mit der kommunalen Wirtschafts-förderung Interessierten wieder an zwei Terminen (17.02.2016 und 31.08.2016)

die kostenfreie Informationsveranstaltung für Berufsrückkehrerinnen im

Bergkamener „Treffpunkt“ (VHS) an. 18 Frauen nutzten dieses Informationsangebot.

 

2017 wird es – zeitlich an die  Informationsveranstaltungen im April und September angelehnt – erstmalig auch eine Vor-Ort-Beratung im Rathaus zu diesem Themen-schwerpunkt geben.

 

 

2.  Berufswahlorientierung

 

Der Girls´ Day und der Boys´Day – bundesweite Aktionstage zur Berufsfindung – wurden wieder auf kommunaler Ebene unterstützt. Im Stadtgebiet stellten die Bergkamener Betriebe für den 28.04.2016 insgesamt 91 Plätze für Mädchen und

24 für Jungen (im Vergleich: Girls´Day 2015: 112 Mädchen, Boys´Day 2015:

26 Jungen) zur Verfügung.

 

 

3.  Projekte und Veranstaltungen

 

Am 06.03.2016 wurde der 32. Internationale Frauentag im Treffpunkt“ (VHS) gefeiert. Zum Equal Pay Day am 19.03.2016 unterstützte der Bereich “Frau und Beruf” die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Unna bei einer

pressewirksamen Postkarten-Aktion. Am 25.11.2016 fand ein Informationsabend

zum internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ statt, bei dem eine Vertreterin der Polizei hilfreiche Tipps zum Umgang mit potentiellen Angreifern gab.

 

Ende 2016 waren die Arbeiten an der neu gestalteten Internetpräsenz des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerkes sowie eine gemeinsame Informationsbroschüre fertiggestellt. Das neue Print- und Online-Material wurde

Anfang 2017 der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Für die Zukunft wird es wichtig sein, dass Arbeitnehmer die Elternzeit, den Wiedereinstieg in den Job und individuelle Wünsche bei der Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf möglichst flexibel gestalten können. An der zukunftsweisenden Konferenz „Familie 4.0 - Familie in 20 Jahren“ des Bündnisses für Familie Kreis Unna im Haus Opherdicke nahm daher auch der Bereich „Frau und Beruf“ der Stadt Bergkamen teil.

 

 

 

 

II.  Tourismus

 

Mit dem Ziel, die touristische Attraktivität der Stadt nachhaltig zu steigern, koordinierte die Bergkamener Tourismusförderung in 2016 diverse Marketing-maßnahmen und begleitete (Kooperations-)Projekte aus touristischer Perspektive.

 

 

2.  Römer-Lippe-Route

 

     Leistungspartnerakquise

Die Tourismusbeauftragten der an der Römer-Lippe-Route beteiligten Kommunen führten in 2016 die Leistungspartnerakquise (Beherbergungsbetriebe, Gastronomie-betriebe) für das kommende Jahr durch. Die Partner werden 2017 im Handbuch und im Flyer zur Römer-Lippe-Route aufgeführt.

 

Für 2017 konnte die Tourismusförderung der Stadt Bergkamen wieder einige Leistungspartner gewinnen, darunter das Gästehaus Marina Nord, das Gästehaus Ökologiestation, die neue Cocktailbar Liquid Liberty in der Marina Rünthe und den Wohnmobilhafen Marina Rünthe.

Ein neuer Ferienwohnungsanbieter in Bergkamen-Rünthe hat bereits Interesse an einer Beteiligung signalisiert, da er von den vielfältigen Marketing- und Vertriebsmaßnahmen der Römer-Lippe-Route profitieren möchte.

 

Da der Trend im Tourismus zum Online-Marketing hin tendiert, wurden seitens der Tourismusförderung der Stadt Bergkamen vermehrt Anzeigen und Einträge im Online-Bereich gebucht (Newsletter Römer-Lippe-Route, Einträge RLR-Facebook-Kanal).

 

Im Mai und im September 2016 machte die Tourismusförderung so in neuer Form auf die Bergkamener Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen (wie die radKULT(O)UR und das Museumsfest) aufmerksam. Im September 2016 fand eine organisierte Pressereise der Römer-Lippe-Route statt, wobei die niederländischen Journalisten auch im Römerpark Station machten.

 

Schwerpunktthema „Barrierefreiheit“

Ein Schwerpunktthema der Arbeitskreis-Sitzungen und Klausurtagungen der

Römer-Lippe-Route in 2016, stellte – neben der zukünftigen Finanzierung und

der Fortführung der Kooperation ab 2018 – die Barrierefreiheit dar.

 

Ziel des Vorzeigeprojektes „Barrierefreiheit an der Römer-Lippe-Route“ (EFRE.NRW-Förderung) ist es, durch eine Bestandsaufnahme entlang der Gesamtroute sowie durch den exemplarischen barrierefreien Ausbau dreier Teststrecken, die Gäste

umfassend über die Beschaffenheit der Wege und den barrierefreien Service

zu informieren. In Zusammenarbeit mit der bundesweiten Initiative „Reisen für Alle“ werden praktische Vorgaben zur Barrierefreiheit im Radtourismus definiert und bereits existierende Standards weiterentwickelt.

 

2016 führten die Institutionen NatKo (Nationale Koordinationsstelle Tourismus

für Alle e.V.) und Freiheitswerke (Berater für Barrierefreiheit) eine vollständige Befahrung der Route durch. Ein entsprechender Bericht liegt den teilnehmenden Kommunen vor. Die Städte sind derzeit aufgefordert, detailliert vorhandene barrierefreie Angebote aufzulisten. Bergkamen kann hier aus touristischer Sicht mit einem breiten existierenden Angebot aufwarten (z. B. barrierefreie Marina Rünthe, barrierefreie Zimmer im Gästehaus Ökologiestation, „Jeder Bus“ der VKU).

 

Die Frage nach der Auswahl der drei Teststrecken wird 2017 endgültig geklärt werden. Bei Auswahl der Stadt Bergkamen würden sich für den Römerpark – insbesondere im Bereich des Archäologischen Lehrpfades und der Holz-Erde-Mauer – vielfältige Chancen zur Erschließung neuer Zielgruppen ergeben.

 

 

 

3.  Tourismuskooperationen

 

Unter dem Markendach „Rad.Revier.Ruhr“ werden die großen Radrouten im Ruhrgebiet (Römer-Lippe-Route, Ruhrtalradweg, Route der Industriekultur) seit 2016 gemeinsam bekannt gemacht. Bergkamen wird im Arbeitskreis „Rad.Revier.Ruhr“ durch den Kreis Unna vertreten, bringt sich aber projektbezogen ein und

verantwortet die Leistungspartnerakquise und -betreuung innerhalb der Stadt.

 

Neu ins Leben gerufen wurde im November 2016 auch der „Social Media Arbeitskreis“ der Ruhr Tourismus GmbH. Themen des Arbeitskreises sind unter anderem die Nutzung von Social Media Kanälen und Videoformaten, die Erstellung von Tourismusblogs und Blogger Relations.

Bergkamen verspricht sich von der Teilnahme wichtige neue Erkenntnisse für die zukünftige touristische Arbeit. In Kürze bietet die Ruhr Tourismus GmbH Seminare

für touristische Akteure („Aktiv Akademie NRW“) an, an denen auch die Stadt Bergkamen teilhaben wird.

 

Als eine der wenigen Städte ist Bergkamen im Beirat des GeoPark Ruhrgebiet e. V. (RVR) vertreten, dessen Ziel es ist, das geologische und montanhistorische Erbe in der Metropole Ruhr zu bewahren.

Seit Ende 2016 werden die Bewerbungsunterlagen zur Aufnahme des GeoParks als UNESCO Global Geopark vorbereitet. Bergkamen leistet hier wertvolle Unterstützung aus touristischer Perspektive und erarbeitet für die Bewerbungsunterlagen des GeoPark Ruhrgebiet e. V. das touristische Potential.

Für Bergkamen ergeben sich zukünftig vielfältige Verknüpfungsmöglichkeiten mit dem GeoPark Ruhrgebiet e. V. (Zukunftsprojekte IGA 2027, Halden.Erlebnis, Stadtmuseum, etc.).

 

Der Bereich Tourismus war 2016 in weiteren Arbeitskreisen vertreten, wie z. B. im

AK Ruhr Tourismus GmbH, AK Tourismus Kreis Unna (2016 zusätzlich Workshop „Kultur und Tourismus“) und im AK LandesGartenSchau-Route. Auf lokaler Ebene fanden regelmäßige Sitzungen der Bergkamener Interessengemeinschaft Tourismus (eh. Kl. Arbeitskreis Tourismus) mit Vertretern aus dem Beherbergungs- und Freizeitgewerbe (u. a. auch Workshops zur zukünftigen Ausrichtung) statt.

 

Kooperationsgespräche wurden mit verschiedenen Akteuren (z. B. Sportcentrum Kaiserau, Gastgeber im Stadtgebiet, ADFC Kamen-Bergkamen) durchgeführt. Hinzu kam ein regelmäßiger interner Austausch mit Kulturreferat, Planungsamt und Stadtmarketing.

 

 

 

4.  Veranstaltungen

 

radKULT(O)UR Kreis Unna

Die Veranstaltung radKULT(O)UR Kreis Unna wird seit 2013 durchgeführt. Bergkamen war 2014 und 2016 – gemeinsam mit den Städten Bönen, Kamen, Lünen und Unna – als Partner aktiv an der radKULT(O)UR beteiligt. Die Federführung der Veranstaltung lag 2016 beim Kreis Unna und dem Lippeverband.

Unterstützung erfuhren die Organisatoren u. a. durch den Hellweger Anzeiger, die AOK, den ADFC und die DasDies Service GmbH.

 

Als Bergkamener Veranstaltungsort wurde der Museumsplatz in Oberaden

eingebunden, da hier zeitgleich das alljährliche Museumsfest stattfand und so

Synergien geschaffen werden konnten. Der Tourismusförderung oblag die interne Organisation und Koordination auf Bergkamener Stadtgebiet (Teilnahme an Arbeitskreissitzungen, Akquise von Standbetreibern, interne Absprachen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, weitere Marketingmaßnahmen). Umfangreiche Unterstützung erhielt der Tourismusbereich durch das  Stadtmarketing.

 

Die Veranstaltung war überaus erfolgreich. In 2014 und 2016 nahmen jeweils

über 10.000 Radfahrerinnen und Radfahrer teil. 2018 wird die Strecke wieder durch Bergkamen führen; die Tourismusförderung wird hierzu (wie 2014, 2016) einen entsprechenden Förderantrag bei der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW – kurz AGFS – bzw. bei der Bezirksregierung Arnsberg stellen.

 

 

 

            Weitere Veranstaltungspräsenzen, Gästeführungen

Um Interessierten die Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele näher zu bringen,

war Bergkamen aktiv auf unterschiedlichen Veranstaltungen vertreten, z. B. Drahteselmarkt Lünen (April 2016), Blumenbörse (Mai 2016), Dortmund City

bewegt sich (Mai 2016), Bergkamener Stadtjubiläum (Juni 2016) und Bergkamener Lichtermarkt (Oktober 2016). Neben diesen Veranstaltungspräsenzen wurden auf der BOOT in Düsseldorf (Januar 2016) und über die Ruhr Tourismus GmbH Informationsmaterialien aus Bergkamen ausgelegt.

 

Am „Römer-Lippe-Route“-Fest konnte die Tourismusförderung nicht teilnehmen, vermittelte als Attraktion aber die Römergruppe Classis Augusta Druisiana (Römerpark Oberaden), welche der Veranstaltung das notwendige römische Flair verlieh. Für 2017 sollen die Römer aus Oberaden wieder gebucht werden, wie die Ruhr Tourismus GmbH ankündigte. 

 

Der Bergkamener Gästeführerring verzeichnete 2016 eine positive Entwicklung:

1273 Teilnehmer (2015: 763 Teilnehmer) wurden auf 60 informativen Rundgängen (2015: 38 Führungen) zu Fuß und per Rad durch das Bergkamener Stadtgebiet geleitet.

 

 

 

 5.  Bergehalde Großes Holz: Barrierefreier Shuttle-Service

 

Die Tourismusförderung der Stadt Bergkamen führte 2016 in Kooperation mit der AWO und dem DRK erstmalig Fahrten für mobilitätseingeschränkte Personen (Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer, usw.) zur „Adener Höhe“ durch. Hintergrund für die stadtseitige Unterstützung ist es, bereits vorhandene barrierefreie Angebote im Stadtgebiet (z. B. Westfälisches Sportbootzentrum – Marina Rünthe, Gästehaus Ökologiestation, etc.) einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen und schrittweise Offerten für neue Zielgruppen zu schaffen.

Denn Barrierefreiheit bezieht sich nicht nur auf ältere Personen; von gut ausgebauten Wegen profitieren z. B. auch kurzfristig in der Mobilität eingeschränkte Menschen (z. B. nach Unfall) oder Familien mit Kindern und Kinderwagen. Insofern sind barrierefreie Maßnahmen auf die Zukunft ausgerichtete Maßnahmen, sowohl für Gäste als auch für die Bergkamener Bevölkerung.

 

Die Tourismusförderung koordinierte die Aktion (Finanzierung, Anschreiben an Bergkamener Vereine und Institutionen, Marketingmaßnahmen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit). Der barrierefreie Shuttle-Service fand von April bis September 2016, jeweils an einem Wochenende im Monat (Samstag, Sonntag), statt.

Im Rahmen einer „Testphase“ von April bis Juni wurden die Fahrten kostenfrei angeboten,  ab Juli 2016 auf 2,00 Euro pro Person (für Hin- und Rückfahrt ab Besucherparkplatz Erich-Ollenhauer-Straße) erhöht. Zusätzlich bot die AWO einen Abholservice für 4,00 Euro/Person ab der eigenen Haustür bis zum Parkplatz an der Erich-Ollenhauer-Straße und zurück an.

 

Die Fahrten wurden gut angenommen (600 Personen an 12 Terminen; April bis Juni ca. 380 Personen, Juli bis September ca. 220 Personen). Dass im 1. Halbjahr eine größere Anzahl an Personen den Shuttle-Service nutzte, kann u. a. auf die Wetter-verhältnisse sowie die Einführung eines geringen Unkostenbeitrages im 2. Halbjahr zurückgeführt werden. Aufgrund der großen Resonanz (Reservierungen liegen bereits vor) werden die barrierefreien Haldenfahrten in 2017 erneut angeboten.

 

 

 

 6.   Zukunftsprojekte Halden.Erlebnis, IGA 2027, Schachtgerüst Grimberg 2

 

2015/2016 wurde durch das städtische Planungsamt und die Tourismusförderung eine Studie zur zukünftigen Freizeitnutzung am Kanalband in Auftrag gegeben.

Herr Dr. Schewe von der Firma MSP präsentierte die zentralen Ergebnisse im Stadtentwicklungsausschuss am 09.02.2016.

Die Studie zeigt bislang ungenutzte, (freizeit-)touristische Potenziale für Bergkamen rund um den Kanal auf, und ist somit als wichtige Vorarbeit für die IGA 2027 zu werten. Da die Studie perspektivisch in die Zukunft blickt, bildet sie zudem einen Rahmen für weitere Projekte, wie dem Förderprojekt Halden.Erlebnis und den Denkmalschutzbemühungen rund um das Schachtgerüst Grimberg 2. 

 

 

Internationale Gartenausstellung IGA 2027

Am 07.12.2016 fiel die Entscheidung der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) zur Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung IGA 2027 durch die Metropole Ruhr.

 

„Wie wollen wir morgen leben?“ – bei der IGA werden bis zum Präsentationsjahr 2027 beispielhaft globale Zukunftsfragen behandelt. Dabei kommt den drei Ausstellungsebenen „Dein Garten“, „unsere Gärten“ und „Zukunftsgärten“ eine besondere Bedeutung zu. Bei den „Zukunftsgärten“ handelt es sich um repräsentative Gartenschaugroßprojekte mit globaler Strahlkraft an ausgewählten Standorten, die jeweils schwerpunktmäßig bestimmte Themen (wie z. B. post-industriell, ländlich, urban und technologisch) aufgreifen.

 

Nach den derzeitigen Planungen wird Bergkamen (rund um die Bereiche Kanalband, Wasserstadt Aden und Halde Großes Holz) als einer der Zukunftsgärten fungieren und sich auf das Schwerpunktthema agro-urban mit der Frage konzentrieren: „Wie ernähren wir uns und wie werden wir morgen wohnen?“.

 

Das Konzept wird derzeit – basierend auf der Machbarkeitsstudie zur IGA 2027 – in Kooperation mit den Kommunen, Kreisen und weiteren Akteuren (Emscher-genossenschaft, Lippeverband, etc.) inhaltlich weiterentwickelt. Bis Ende 2017 werden in den fünf Zukunftsstandorten entsprechende Workshops durchgeführt. Das Projekt wird aller Voraussicht nach aus unterschiedlichen Fördertöpfen finanziert. Basierend auf einer ausführlichen Kalkulation wird entschieden, ob die Durchführung der IGA 2027 gesichert ist, und anschließend die Vertragsunterzeichnung mit der DBG vorgenommen.

 

Die Tourismusförderung der Stadt Bergkamen wird das Planungsamt bei Fortschreiten des Projektes aus touristischer Perspektive begleiten.

           Förderprojekt Halden.Erlebnis

Im Fokus des Projektes Halden.Erlebnis steht die touristische Qualifizierung von Halden und Landmarken in der Metropole Ruhr. Zu den sechs Halden, die alle im Eigentum des RVR und Bestandteil Route der Industriekultur sind, gehört auch die Berghalde Großes Holz.

 

Zur  touristischen Profilierung der Haldenstandorte sind u. a. die Platzierung von Rast- und Verpflegungsstationen für Wanderer, die Erstellung zielgruppenspezifischer Orientierungs- und Informationstafeln (auch digitale Informationen) sowie ergänzend familienfreundliche bzw. barrierefreie Zugänge anvisiert. Einige Halden sollen zudem zukünftig als Kulisse für ausgewählte Events und kulturelle Veranstaltungen dienen.

 

Verschiedene städtische Abteilungen (darunter das Planungsamt und die Tourismusförderung) stellten dem RVR als Koordinator des Projektes umfangreiches Material (Daten und Fakten, u. a. zum touristischen Angebot und zur Nachfrage) zur Potentialeinschätzung zur Verfügung. Am 08.11.2016 referierten Vertreter des RVR im Bergkamener Stadtentwicklungsausschuss über die angedachten Qualifizierungsmaßnahmen für die Halde Großes Holz.  

 

Aus touristischer Perspektive ist – neben der Optimierung der Beschilderung und der Schaffung weiterer Aufenthaltsbereiche – die erlebnisreiche, digitale Vermittlung von Inhalten überaus interessant. So stellen z. B. Hör-Touren per App durch das Bergkamener Stadtgebiet eine sinnvolle Ergänzung dar. Entsprechende Gespräche mit Anbietern fanden durch die Bergkamener Tourismusförderung bereits statt, allerdings muss hier in Anbetracht des Förderprojektes die weitere Entwicklung abgewartet werden, um Synergieeffekte auf der Bergehalde Großes Holz zu nutzen.

 

 

Schachtgerüst Grimberg 2

Die Industriestiftung Denkmalpflege unterstützt Maßnahmen an verschiedenen Standorten in der Region mit dem Ziel, das bergbauliche Erbe auch nach der aktiven Bergbauzeit nachhaltig zu schützen. Zu den Aufgaben der Stiftung gehört es, hochrangige denkmalgeschützte Industrieanlagen zu sichern, zu bewahren, öffentlich zugänglich zu machen, einer neuen Nutzung zuzuführen und den Standort wissenschaftlich zu erforschen. 

 

Der Bergkamener Schacht Grimberg 2 ist als möglicher Standort bereits im Rahmen von Vor-Ort-Besichtigungen und Gesprächen stärker in den Blickpunkt gerückt.

Neben der Lage im Stadtgebiet und der Erreichbarkeit (Autobahnnähe) ist ein gewichtiger Grund für eine mögliche Erhaltung der Anlage die typische, weithin einmalige Kastenkonstruktion aus den 70er Jahren, die im Vergleich zu anderen Schächten im Ruhrgebiet Alleinstellungscharakter besitzt. Die Aufnahme in die Stiftung Denkmalpflege und Industriekultur ist Voraussetzung für den Erhalt des Schachtgerüstes, eine Unterhaltung durch die RAG AG oder die Stadt wird nicht angestrebt.

Vorbehaltlich der Zusage für Bergkamen wurden innerhalb der Stadtverwaltung (Planungsamt, Stadtmarketing, Kulturreferat, Stadtmuseum, Tourismus) mögliche Szenarien für eine zukünftige Nachnutzung entwickelt.

Für das insgesamt ca. 60.000 m² große Areal kommen verschiedene Nutzungen in Betracht: Freizeittouristische Angebote (Ansprache eines jüngeren Publikums), Darstellung der Bergbau- bzw. Stadtgeschichte und/oder Ausweisung eines Gewerbeparks am Standort. Aus touristischer Sicht würde sich bei den Möglichkeiten 1 und 2 u. a. eine Kooperation mit der Route der Industriekultur anbieten, aufgrund der Knappheit an Gewerbeflächen im Stadtgebiet ist aber auch die 3. Lösung denkbar.

 

Eine Rückmeldung seitens der Industriestiftung Denkmalpflege bleibt abzuwarten, anschließend werden die verschiedenen Szenarien weiter konkretisiert.

 

 

 

7.   Fördermittel, Marketingmaßnahmen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Beantragung und Bewilligung von Fördermitteln

In Kooperation mit dem Kulturreferat und dem Stadtmuseum wurde 2016 der Schlussverwendungsnachweis in Bezug auf die umfangreichen Infrastruktur- und Marketingmaßnahmen für den Römerpark erstellt.

 

Für die Veranstaltung radKULT(O)UR Kreis Unna beantragte der Bereich Tourismus 2016 Fördermittel bei der Bezirksregierung Arnsberg. Nach der erfolgreich durchgeführten Veranstaltung wurden 80 Prozent der Ausgaben zurückerstattet.

Für die Aktionen „Stadtradeln“ und „Generation Fahrrad“ (2017) wurden durch den Bereich Tourismus in 2016 ebenfalls Förderanträge bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt und bewilligt.

 

Ein Erstgespräch mit der Bezirksregierung Arnsberg zur Förderfähigkeit einer künftigen touristischen Anlaufstelle im Rahmen des RWP-Programmes wurde ebenfalls geführt. Als mögliche Standorte kommen u. a. die Marina Rünthe/

Wasserstadt Aden (z. B. Nutzung eines Hausbootes als Touristinformation) bzw.

der Eingangsbereich des Stadtmuseums in Betracht. Genauere Überlegungen zur Optimierung der bestehenden Anlaufstellen bzw. zur möglichen Schaffung einer Tourist-Information werden 2017ff. erfolgen.

 

 

Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mit dem Radverkehrsbeauftragten traf die Tourismusförderung 2016 Vorbereitungen für das neue Radverkehrskonzept aus touristischer Sicht sowie für den Anschluss der Bergkamener Fahrradstation an den Verbund der Radstationen (u. a. Internetanschlüsse, Beauftragung der Firmen).

 

Die barrierefreien Haldenfahrten wurden 2016 umfangreich in der Presse, auf Facebook und auf der Internetpräsenz der Stadt Bergkamen beworben.

 

Bei der Blumenbörse im Mai 2016 stellte die Tourismusförderung der Presse den neuen Faltplan für den Radweg A8 und die Broschüre „Radfahren in Bergkamen“ (Radwege, Sehenswürdigkeiten, fahrradfreundliche Betriebe, E-Bike-Lademöglichkeiten) vor.

Im Juli 2016 wurden bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Gastgeberinnen und Gastgebern die neuen Werkzeugkoffer thematisiert, die im Stadtgebiet kostenfrei zur Verfügung stehen.

Das Projekt rund um den Radweg A8 mit seinen Facetten wurde in der ADFC Zeitung des Kreises Unna „Fahr Rad“ im Herbst 2016 als Best Practice-Beispiel umfangreich vorgestellt. Nach der Veröffentlichung erhielt die Tourismusförderung spürbar mehr Anfragen zum Radfahren in Bergkamen.

 

Zusätzlich schaltete der Bereich Tourismus Anzeigen (z. B. in der Broschüre „Gipfelstürmen in der Metropole Ruhr“, Broschüren des Kreises Unna). Für den Bereich Radfahren wurden Give-Aways (Sattelschutzbezüge und Fahrradwerkzeug für die Hosentasche) angefertigt und auf diversen Veranstaltungen dem interessierten Publikum ausgehändigt.

 

Die Tourismusförderung stand 2016 als kompetenter Ansprechpartner für Gastgeberinnen und Gastgeber bei Fragen rund um die Produktentwicklung und das Marketing zur Verfügung. Auswärtige Gäste und Einheimische wurden mit den gewünschten Informationen zu Urlaubs- und Freizeitmöglichkeiten versorgt.

 

 

 

8.    Ausblick

 

Kooperationen und Kampagnen

Im Rahmen der (rad-)touristischen Kooperationen wird 2017 der Fokus auf dem EFRE.NRW-Förderprojekt „Barrierefreiheit an der Römer-Lippe-Route“ liegen. Ergänzend hierzu werden die an der Routen liegenden Haltepunkte Marina Rünthe und Römerpark Bergkamen touristisch (u. a. in Kooperation mit Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Stadtmuseum) weiter etabliert werden.

 

Die Stadt Bergkamen unterstützt 2017 den GeoPark Ruhrgebiet e. V. bei der Bewerbung zum Unesco Global Geoparc, da sich aus dieser Kooperation für das Stadtmuseum und die Bergehalde Großes Holz langfristig neue Perspektiven ergeben. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem ADFC Kamen-Bergkamen wird ebenfalls angestrebt.

 

Die Kampagnen „Stadtradeln 2017“ und „Generation Fahrrad“ werden ebenfalls durch den Bergkamener Tourismus begleitet. Für 2017ff. ist – in Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing – eine schrittweise Umstrukturierung der bestehenden Touristikbörse während des Hafenfestes zur „Erlebnisbörse“ angedacht. Für 2017 konnte durch die Tourismusförderung eine Firma gewonnen werden, die während des Hafenfestes außergewöhnliche Wasser-Fahrräder vorstellt. Interesse an den weiteren freizeit-touristischen Entwicklungen in der Wasserstadt Aden hat der Anbieter bereits signalisiert.

 

In Kooperation mit internen und externen Akteuren wird an der Weiterentwicklung der Produkte und der Zukunftsstandorte (u. a. Haldenerlebnis.NRW, Nachnutzung Schachtanlage Grimberg 2, touristische Weiterentwicklung Marina Nord und Kanalband) gearbeitet.

Qualitative Optimierung des Angebotes

Aus Sicht der Tourismusförderung ist eine schrittweise Optimierung des touristischen Informationsmaterials, der Informationskanäle und des Angebotes sinnvoll. 

 

Die sog. „Touristische Servicekette“ zeigt die einzelnen Elemente einer Reise aus Sicht des Gastes auf (von der 1. Information über die Anreise, die Aktivitäten und den Service vor Ort bis hin zur Abreise und der Erinnerung an die Tour). Der Schwerpunkt wird zunächst auf dem ersten Element liegen: „Informieren und Reise planen“.

Analog zu den Bemühungen der Ruhr Tourismus GmbH – wird es verstärkt um die Themen Digitalisierung und Social Media gehen.

 

Das touristische Informationsmaterial für die Auslage vor Ort wird ebenfalls überarbeitet und im Frühjahr 2017 in den zentralen Anlaufstellen in Bergkamen ausgelegt. In diesem Zusammenhang ist die Schaffung einer eigenständigen Internetpräsenz für den touristischen Bereich sinnvoll, auf welcher eine emotionalere Ansprache und eine zielgruppenorientiertere Angebotsdarstellung (z. B. auch barrierefrei) möglich werden.

 

Die Tourismusförderung wird 2017ff. an neuen Wegen arbeiten, den Bekanntheitsgrad der Stadt Bergkamen zu erhöhen und die Beratung von Gästen und Gastgebern noch optimaler an die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen.  

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

 

 

 

 

Roland Schäfer

 

 

Leiter Stabsstelle WiFö

 

 

 

 

Kärger

Sachbearbeiterin

 

 

 

 

Krämer