Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und Finanzausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage Drucksache Nr. 11/0520 zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
I. Zusammenarbeit
mit Verwaltung und Politik
Die
Gleichstellungsstelle hat innerhalb der Verwaltung eine Querschnittsfunktion.
Sie arbeitet mit allen Stadtämtern auf das langfristige Ziel der persönlichen
und beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern hin.
Dies geschieht durch kontinuierlichen
Informationsaustausch sowie durch die Zusammenarbeit bei speziellen Anfragen,
Aufgabenstellungen und Projekten.
Beispielhafte Kooperationen:
·
Mitarbeit
bei personellen, organisatorischen und sozialen Maßnahmen, insbesondere mit dem
Fachdezernat I, Zentrale Dienste, und dem Personalrat vor dem Hintergrund des
LGG NRW von 1999.
·
Teilnahme
an Vorstellungsgesprächen/Praxisprüfungen der Auszubildenden etc.
·
Beratendes
Mitglied in der Betrieblichen Kommission zur leistungsorientierten Bezahlung im
öffentlichen Dienst (LOB).
·
Mitarbeit
im Arbeitsschutzausschuss (ASA) der Stadt Bergkamen.
·
Akteurin
in der Kommission zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)
Seit dem 01.07.2010 wird das BEM bei der Stadt Bergkamen durchgeführt. Seit
Einführung ist ein stetiger Anstieg an Beratungsgesprächen im Rahmen des BEM zu
verzeichnen. Im Jahr 2015 haben bis zum 30.08.2015 13 Beschäftigte das
freiwillige Angebot wahrgenommen. Insgesamt wurden 27 Gespräche geführt, wobei
die Gespräche pro Person zwischen 1 bis 4 variierten.
·
Akteurin
in der Arbeitsgruppe „Schulung von Führungskräften“
·
Mit
Frauen an die Spitze – Mentoring für Frauen
Als Maßnahme der Frauenförderung hat sich die Stadtverwaltung Bergkamen erneut
an einem kreisweiten Mentoring-Projekt beteiligt. Zum Abbau der nach wie vor
bestehenden Minderheit an Frauen in Führungspositionen werden weibliche
Nachwuchskräfte der beteiligten Verwaltungen durch Mentoring gefördert. Die
Stadt Bergkamen hat für dieses Projekt zwei Mentorinnen und zwei Mentees
ausgewählt. Das Projekt startete im März 2014 und wurde ein Jahr später
erfolgreich beendet.
Zusammenarbeit mit Politik:
Die Arbeit der kommunalen
Gleichstellungsbeauftragten auf der politischen Ebene wird seit September 1999
durch den Haupt- und Finanzausschuss flankiert. Im Jahr 2015 hat eine Schwerpunktsitzung stattgefunden.
Fragen rund um das Thema “Gleichstellung von Frau und Mann“ wurden diskutiert.
Die inhaltliche und organisatorische Zuarbeit obliegt der
Gleichstellungsstelle.
Folgende Themenstellungen wurden im Rahmen
der Sitzung beraten:
·
Die
Gleichstellungsstelle begleitete die Umsetzung des Frauenförderplans der Stadt
Bergkamen.
·
Die
Verwaltung hat in diesem Zusammenhang den Bericht zur Umsetzung des
Frauenförderplanes im Jahr 2014 vorgelegt.
·
Tätigkeitsbericht
der Gleichstellungsstelle für das Jahr 2014
·
Veranstaltungsreihe
zum Internationalen Frauentag 2015
II. „Hilfe zur
Selbsthilfe“ – Beratungsangebot
Information, Vermittlungs- und
Beratungstätigkeit ist ein notwendiger und wichtiger Bestandteil in der Arbeit
der Gleichstellungsstelle. Frauen und in seltenen Fällen auch Männer suchen
Kontakt zur Gleichstellungsstelle, um konkrete Auskünfte und Rat zu den
unterschiedlichsten Lebensbereichen zu erhalten. Ausgehend davon, dass eine
Gleichstellungsstelle keine Beratungsstelle im eigentlichen Sinn ist (eine
Rechtsberatung ist ohnehin ausgeschlossen), gibt die Beratungsarbeit dennoch
einen guten Einblick in die Lebensbedingungen und Problemsituationen, mit denen
insbesondere Frauen konfrontiert werden. Aus den Beratungsinhalten können sich
Arbeitsschwerpunkte herauskristallisieren, um langfristig Maßnahmen zur
Veränderung von Strukturen zu entwickeln, die dann einem größeren Personenkreis
zugutekommen.
Die Beratung stellt sowohl ein Angebot für
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bergkamen als auch für die Kolleginnen und
Kollegen im Hause dar. In der Regel erfolgen die Beratungsgespräche nach
telefonischer Vereinbarung.
Die Zahl der internen und externen
Beratungen ist durch die Gleichstellungsstelle grundsätzlich nicht zu
beeinflussen.
Zu den Aufgaben der Gleichstellungsstelle
gehört intern die Beratung der Beschäftigten zu den im Berichtszeitraum
nachgefragten Themen wie Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf,
Teilzeitarbeit, Unterstützung bei Konflikten in den Arbeitsbereichen, Unterstützung bei der Übernahme von anderen
und/oder höherwertigen Tätigkeiten etc.
Extern wurden
folgende Beratungsthemen nachgefragt: Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und
Kinderbetreuung, berufliche Orientierung von Frauen - Wiedereinstieg, Trennung
und Scheidung, allein erziehen, Gewalt gegen Frauen, Vermittlung zu
entsprechenden Stellen (Therapie, Psychologische Beratungsstelle,
Schuldnerberatung, Ämter etc.) sowie die Unterstützung von örtlichen
Initiativen.
Die Beratungsarbeit wird phasenspezifisch
sehr unterschiedlich frequentiert. Insbesondere nach intensiver
Öffentlichkeitsarbeit zu bestimmten Themen melden sich vorwiegend Frauen.
Die Länge der Beratungsdauer differierte
erheblich. Einmalige Gespräche zwischen 5 und 60 Minuten wechselten sich mit
längerfristigen Unterstützungsgesprächen ab. Die Gleichstellungsstelle ist
verwaltungsintern wie auch in der Bevölkerung im Rahmen einer beratenden
Funktion anerkannt. In der Regel diente die Gleichstellungsbeauftragte mit
zeitlichen Unterbrechungen als kontinuierliche Ansprechpartnerin.
Die häufig komplexen Problemlagen wurden in den Beratungsgesprächen gemeinsam
erörtert und Lösungsansätze entwickelt. Schriftliche Informationen sowie eine
angemessene Weiterentwicklung und
-vermittlung ergänzten das Angebot. Innerhalb der Beratungstätigkeit wurde
immer wieder deutlich, wie wichtig und unverzichtbar die speziellen
Einrichtungen für Frauen im Kreisgebiet sind.
III. Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen
Zur Öffentlichkeitsarbeit zählen die
Information, Kontaktpflege und Kooperation von und mit politischen,
gewerkschaftlichen, kirchlichen und autonomen Gruppen im Stadt- bzw. im
Kreisgebiet, regionalen und überregionalen Arbeitsgemeinschaften sowie eine
intensive und kontinuierliche Pressearbeit.
Folgende Veranstaltungen und Projekte wurden
von der Gleichstellungsstelle im Jahr 2015 initiiert bzw. durchgeführt oder
begleitet:
► Bergkamener
Mädchen- und Frauennetzwerk
Das im September 1998 gegründete Bergkamener
Mädchen- und Frauennetzwerk setzt sich aus Einrichtungen, Vereinen
und aktiven Frauen zusammen. In ihm sind Vertreterinnen von über 19
Beratungseinrichtungen vertreten, von der Agentur für Arbeit über die AWO und
das Frauenforum bis hin zu Beratungseinrichtungen der Kommune selbst.
Das Netzwerk bündelt und verstärkt Aktivitäten für
Mädchen und Frauen. Die einzelnen Mitglieder wirken als Multiplikatorinnen und
sorgen für die Vertretung von Frauenbelangen in ihren einzelnen Einrichtungen
und auch darüber hinaus durch gezielte Aktionen in der gesamten Stadt.
Ansprechpartnerinnen sind die gewählte Sprecherin Martina Ricks–Osei vom
Frauenforum im Kreis Unna e. V. sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt
Bergkamen. Es arbeitet kontinuierlich an diversen Themen und führt Veranstaltungen
durch.
19.03.2015 „Equal Pay Day“ – „Flashmobaktion“ auf dem
Markt in Bergkamen
Spiel mit offenen
Karten – Was verdienen Frauen und Männer?
20.03.2015 Kreisweite Aktion des Arbeitskreises „Frau
und Beruf“
Protestaktion mit
Ausstellung „Fahne hissen“
27.04.2015 3. Klausurtagung des Mädchen- und
Frauennetzwerkes Bergkamen
Referentin: Ina
Wohlgemuth
CONSTEPS Coaching
& Managementberatung
01.10.2015 9. Mädchenaktionstag in der
Bodelschwinghschule in Bergkamen-Heil
►
Frauensalon
Die Reihe „Frauensalon“ wurde im Herbst 2001
in Bergkamen ins Leben gerufen. Es handelt
sich um eine Kooperationsveranstaltung der
Gleichstellungsstelle mit dem Frauenreferat des
Ev. Kirchenkreises Unna, der Ev.
Friedenskirchengemeinde Bergkamen und der
Ev. Sozialseminare von Westfalen e. V. in
Iserlohn.
Vier Veranstaltungen wurden 2015 durchgeführt:
14.01.2015 Entspannt
ins neue Jahr
Ein Abend mit
einer Entspannungstrainerin
Referentin: Stephanie Fiebig-Badije
17.06.2015 „Und sie bewegt sich doch“
Kirchenkabarett mit Ulrike Böhmer
16.09.2015 70 Jahre nach Kriegsende
Die Generation der Kriegskinder erinnert sich
Referentin: Birgit Albrecht
16.12.2015 It’s teatime –
Zeit zum Genießen
Referentin: Christin Simons
► Internationaler
Frauentag 2015
Das Motto 2015 lautete:
31 Jahre Bergkamener Frauentag – „Frauen machen Zukunft“
08.03.2015: Matinee im
„Treffpunkt“ in Kooperation mit rund 25
Frauengruppen/ -verbänden
und –initiativen
11.04.2015 Bergkamener
FrauenWunschBaum
Die Aktion zum
Frauentag – Pflanzaktion im Jubiläumswald
07.05.2015 Nachtreffen
und Scheckübergabe Frauentag 2015
Der Erlös des Internationalen Frauentages 2015 betrug 1.071,20 Euro und wurde jeweils
zur Hälfte der AWO-Beratungsstelle für
Schwangerschaftsprobleme und Familienplanung Bergkamen sowie dem Frauenforum im
Kreis Unna e. V. zur Verfügung gestellt.
►
„Interreligiöses
Frauennetzwerk“ Bergkamen/Kamen
Dieses vernetzte Angebot der Begegnung
richtet sich an einheimische und zugewanderte Frauen und Kinder aus
verschiedenen Kulturkreisen und hat das Ziel, zum Abbau von Schwellenängsten
beizutragen und den Prozess der gegenseitigen Sensibilisierung und Akzeptanz zu
unterstützen.
7.
Veranstaltung: Interreligiöses Gespräch - von Frauen für Frauen
Frauen aus Judentum, Christentum und Islam im Gespräch
09.03.2015 Fasten – Nur
Verzicht?!
Kooperationsveranstaltungen
der Städte und Kirchengemeinden Bergkamen und Kamen, des Kreises Unna und der
jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e. V. im Rahmen des
Weltgebetstages der Frauen und des Internationalen Frauentages 2015
►
Internationaler Gedenktag
„Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“
I
28.11.2015 In
Kooperation der Gleichstellungsstelle mit der Streetwork Bergkamen sowie dem
Fachbereich Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna
fand im Rahmen der Aktionen zum Internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an
Frauen“ am 28.11.2015 ein Selbstbehauptungstraining für Mädchen statt.
Terre
des Femmes Fahnenaktion 2015
Fahnen
hissen vor dem Rathaus
25.11.2015 Frauennetzwerk
lädt zum Filmabend „Shortcut to Justice“ in die Galerie
sohle 1 ein
Netzwerk „Wegen der Ehre“ Kreis Unna
Das
Netzwerk „Wegen der Ehre“ im Kreis Unna,
das seit November 2007 besteht, hat das Ziel; für die Themen Zwangsheirat und
Ehrenmord zu sensibilisieren. Dem Netzwerk gehören mittlerweile die
Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden Bergkamen, Bönen, Kamen,
Fröndenberg, Unna und Werne sowie Vertreterinnen bzw. Vertreter der
Gesamtschule Schwerte, des Frauenforums im Kreis Unna e. V., das VSI-Schwerte
für Kids, des Multikulturellen Forums e. V. sowie „IN VIA“ – Kath.
Jugendsozialarbeit Bezirk Unna
e. V.
an.
Außerdem
kooperiert das Netzwerk mit dem Mädchenhaus Bielefeld, das u. a. eine
kostenlose Onlineberatung zum Schutz vor Zwangsheirat anbietet.
08.12.2015 Netzwerkinterne Fortbildung
Thema:
Rassismuskritische Ansätze in der Mädchen- und Frauenarbeit
Veranstaltungen/Kooperationen
21.05.2015 Lebensverhältnisse der
Bergarbeiterfrauen und Zwangsarbeiterinnen auf der
Zeche
Vortrag von
Heidelore Fertig-Möller
Kooperation
Kulturreferat/Gleichstellungsstelle mit dem Stadtmuseum Werne
►
Regionale und überregionale
Zusammenarbeit
Die Gleichstellungsstelle nahm regelmäßig an
den monatlichen Treffen der Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis
Unna teil. Daneben war die Gleichstellungsstelle bei drei Sitzungen der
Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten NRW vertreten. Des
Weiteren nahm sie an Fachtagungen und Fortbildungen auf Landes- als auch
Bundesebene teil.
Die Gleichstellungsstelle ist als Akteurin
in weiteren regelmäßigen Arbeitskreisen vertreten:
Vom 6. Bis 8. September 2015 nahm die Gleichstellungsbeauftragte
an der 23. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten
in Warnemünde unter dem Titel „Gleichstellungspolitik 3.0“ teil.
►
„Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna“
Ein Bündnis von Akteurinnen und Akteuren
im Fachgebiet Berufsrückkehr
Im Oktober 2008 wurde die
„Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft
für den Kreis Unna mbH eingerichtet. Ziel der Koordinierungsstelle Frau und Beruf
ist die Förderung der Beschäftigungspotenziale von Frauen im Kreis Unna.
Netzwerkpartnerinnen sind u. a. die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen
und des Kreises Unna sowie die Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur
für Arbeit, ARGE und des Jobcenters.
- Start des Projektes: Mehr Frauen in
Führungspositionen - Regionale Bündnisse für Chancengleichheit - Bundesweite Initiative für bessere berufliche
Aufstiegschancen für Frauen im Juli 2012
Abschlussveranstaltung 27.08.2015 in
Ökologiestation Bergkamen
- Beratung zum Wiedereinstieg
- 19.08.2015 Projektabschluss
des Kompetenzzentrums „Frau und Beruf“ – Westfälisches Ruhrgebiet
► Teilnahme an politischen Gremien und
Fachtagungen im Rahmen frauenrelevanter Themen
20.10.2015 Fachtag zum Thema: Wege aus der Gewalt –
Mglichkeiten der Unterstützung von geflüchteten Frauen und Mädchen
18.11.2015 Runder Tisch gegen häusliche Gewalt im
Kreis Unna
Thema:
Herausforderungen im Umgang mit Partnergewalt
·
Frauenforum im
Kreis Unna e. V. – Beirat
Im zweiten
Halbjahr 2012 wurde die Gleichstellungsbeauftragte in den Beirat des
Frauenforums im Kreis Unna gewählt. Der Beirat ist ein offizielles Organ des
Frauenforums, er tagt mindestens zweimal im Jahr und hat die Aufgabe, den
Vorstand bei der Durchführung seiner Arbeit zu unterstützen.
04.11.2015 Klausurtagung
mit dem Fachreferenten vom ParieDienst – Gesellschaft für
betriebswirtschaftliche Dienste mbH
Bestandteile dieser Vorlage
sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der Bürgermeister Schäfer |
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Gleichstellungsbeauftragte Bierkämper |
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