Beschlussvorschlag:
Die Mitglieder des Integrationsrates der Stadt Bergkamen nehmen die
Ausführungen des Vertreters des Bergkamener Jobcenters zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
Laut dem 10.
Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und
Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland
(Oktober 2014) „ist eine bessere Beteiligung am Ausbildungsmarkt bislang nicht
erkennbar. Zwar ist in den letzten Jahren der Anteil bei den Personen mit
Migrationshintergrund ohne Berufsabschluss leicht rückläufig. Aber der Anteil
der jungen Erwachsenen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die keinen
Berufsabschluss (30,5 %) haben, ist laut Berufsbildungsbericht 2014 fast
dreimal so hoch wie der von jungen Erwachsenen mit deutscher
Staatsangehörigkeit (10,9 %).“
Die Ursachen
hierfür sind mannigfaltig. Aufgezählt werden können u.a.
·
die Zahl
Ausbildungsbetriebe ging zurück
·
die Anzahl
der Ausbildungsplätze wird aufgrund leerer Kassen reduziert
·
den
Jugendlichen fehlt ein qualifizierter Schulabschluss
·
teilweise
Diskriminierungen aufgrund von Migrationshintergrund in der Bewerbungsphase.
Gleichwohl sind
laut Monatsbericht Oktober 2014 der Bundesagentur für Arbeit „zur Bilanz Ende
September 2014 mehr Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben als im Jahr 2013.
Nach wie vor gibt es aber mehr gemeldete Bewerber als Ausbildungsstellen.“
Das Ministerium
für Arbeit, Integration und Soziales NRW hat 2013 zu dieser Thematik einen
Aktionsplan erstellt, der durch die „landesweite Koordinierungsstelle zur
Verbesserung der Berufswahlorientierung bei Jugendlichen aus türkischen Migrantenfamilien
NRW“ unterstützt wird. Dabei wurden Ehrenamtliche BerufsEinstiegsBerater (EBB)
generiert, zweisprachige Broschüren ausgegeben, eine zweisprachige Hotline
eingerichtet und NRW weit Infoveranstaltungen in Schulen und Migrantenvereinen
durchgeführt.
Zusätzlich wurde
durch den Landesintegrationsrat NRW im Jahr 2013 das Projekt “Kein Abschluss
ohne Anschluss - Elternbeteiligung im neuen Übergangssystem NRW“ angegangen,
bei dem die kommunale Koordinierung, die Elternbeteiligung und der
Berufsorientierungsprozess im Vordergrund stehen.
Das regionale
Bildungsbüro im Kreis Unna, dem u.a. Vertreter aus städt. Ämtern und Schulen,
Kirchen, Unternehmen, Handwerkskammern, Migrantenvereinen und Sozialverbänden
angehören, hat sich der Problematik “Übergänge mit System? Probleme und
Perspektiven des Übergangssystems“ am Dienstag, 04.11.2014 in einer
Bildungskonferenz angenommen. Eine Dokumentation wird in den nächsten Wochen
online gestellt.
Weitere
Bildungsakteure arbeiten auch vor Ort, um jugendliche Migranten zu unterstützen
und zu informieren, damit sie ihren eigenen Berufswerdegang gestalten
können.
Welche Probleme
bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Bezug auf deren
Ausbildungsplatzwahl vorherrschen, welche Problematik bei der Berufswahl auf Bergkamener
Verhältnisse übertragen werden kann, soll in der Sitzung des Bergkamener
Integrationsrates in einem Vortrag deutlich werden, den ein zuständiger
Vertreter des Jobcenters Bergkamen vortragen wird.
Dabei soll
insbesondere der aktuelle Stand bei der Zielgruppe Bergkamener Jugendliche
unter 25 Jahren mit Migrationshintergrund näher betrachtet werden. Außerdem werden die Unterstützungsangebote
bzw. ausbildungsbegleitenden Hilfen durch das Jobcenter dargestellt.
In einer
anschließenden Diskussion sollen Ursachen für die Missstände der
Arbeitslosigkeit bei jugendlichen Migranten und zukünftige Perspektiven
erörtert werden, inwieweit die Mitglieder des Bergkamener Integrationsrates
zusätzliche Unterstützungsarbeit leisten können, damit Jugendliche mit Migrationshintergrund
zur Ausbildungsreife gelangen bzw. motiviert sind, ein Ausbildungsverhältnis
zum Abschluss zu führen.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1.
Das Deckblatt
2.
Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der
Bürgermeister In
Vertretung Busch Beigeordnete |
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Amtsleiter Harder |
Sachbearbeiterin Siebert |
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