Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschuss nimmt
die Umrüstung der Streutechnik am EntsorgungsBetrieb und Baubetriebshof der
Stadt Bergkamen auf Feuchtsalz FS 30 zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
Seitens des
Baubetriebshofes und EntsorgungsBetriebBergkamen wird im Winterdienst mit drei
Großfahrzeugen (Lkw) und den dazu gehörigen Streuautomaten Trockensalz (NaCl)
auf die Fahrbahn aufgebracht.
Dies ist nicht mehr zeitgemäß; Stand der Technik ist der Einsatz von Feuchtsalz, hier hat sich das Mischungsverhältnis FS 30 durchgesetzt (70 Teilen Trockensalz werden 30 Teile Solelauge beigemischt). Außer der Stadt Bergkamen setzen im Kreisgebiet Unna lediglich noch die Stadtwerke Fröndenberg und der Gemeindebauhof Bönen Trockensalz ein. Alle anderen Kommunen einschließlich dem Kreis Unna, der Straßenmeisterei in Bönen (Straßen.NRW) sowie die Autobahnmeisterei in Kamen setzen Feuchtsalz ein.
Die Ausbringung von
Trockensalz in bisheriger Form birgt folgende Nachteile bzw. der Einsatz von
Feuchtsalz würde nachfolgende Vorteile bieten:
1.
Tauwirkung
Trockensalz erzielt eine Tauwirkung bis maximal 7 Grad unter Null. Auch in der
letzten Winterdienstsaison 2008/09 waren Kältegrade zu verzeichnen, die
teilweise deutlich unter dem vg. Wert lagen. Unter dem Aspekt des wirtschaftlichen
Einsatzes hätte man auf den Winterdienst komplett verzichten können, da keine
Tauwirkung mehr erzielbar war. Feuchtsalz dagegen erzielt eine Tauwirkung bis
ca. minus 15 Grad.
2.
Wirtschaftlichkeit
Um eine identische Tauwirkung wie
Trockensalz zu erzielen ist beim Einsatz von Feuchtsalz deutlich weniger
Streumittel einzusetzen. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen der BaSt (Bundesanstalt
für Straßenwesen) kann mit einer Mengenersparnis beim Einsatz von Feuchtsalz
gegenüber Trockensalz von bis zu 40 Prozent gerechnet werden. Gegenüber der
jetzigen Situation würde sich auch zusätzlich ein Kostenvorteil beim Einkauf
ergeben: Die Lagerung des Trockensalzes vor der Fahrzeugbeladung würde in einem
Silo erfolgen. Bisher wird das Trockensalz in 50 Kilo Säcken palettiert in
einem Hochregallager aufbewahrt. Der zusätzliche Arbeitsschritt des Einsackens
und Palettierens ist mit zusätzlichen Kosten zu vergüten. Eine weitere
Optimierung der Wirtschaftlichkeit ergibt sich daraus, dass statt zur Zeit zwei
„Lademeister“ für die Beladung der Fahrzeuge mit der Sackware gemeinsam mit dem
Fahrer zukünftig ein Mitarbeiter ausreicht um die Sole zu mischen, Fahrzeuge zu
laden bzw. mit Sole zu betanken, Gerätschaften für die Handstreukolonnen
auszugeben, etc.
3.
Umweltfreundlichkeit
Wie bereits ausgeführt ist beim Einsatz von Feuchtsalz deutlich weniger Streumitteleinsatz
notwendig. Ein weiteres positives Kriterium ist die punktgenaue
Aufbringungsmöglichkeit. Das Feuchtsalz haftet auf der Asphaltdecke der Straße
und wird nicht durch nachfolgende Fahrzeuge auf Grünanlagen oder in
Straßenseitengräben „verweht“. Für die Natur entlang der Straßen ergibt sich
eine Salzentlastung im Winterdienst.
4.
Vorbeugender
Streueinsatz
Bei angekündigten Einsatzlagen, zum
Beispiel Eisregen, ist ein vorbeugender Streueinsatz mit Trockensalz nicht
sinnvoll, da die Wehverluste zu hoch sind und eine nachfolgende Tauwirkung
nicht erzielbar ist. Beim Einsatz von Feuchtsalz ist unter Umständen der
Einsatz eines vorbeugenden Streuens durchaus sinnvoll, da nicht nur die
Verkehrssicherheit gewährleistet wird sondern auch ein nachfolgendes Streuen
entbehrlich wird bzw. mit kleinerer Dosierung erfolgen kann als ohne
vorbeugendes Streuen.
Aus den vg. Gründen ist der
Einsatz von Feuchtsalz FS 30 technisch und wirtschaftlich sinnvoll.
Um den Einsatz am
Baubetriebshof und EntsorgungsBetrieb zukünftig durchführen zu können, sind
folgende Investitionen im Wirtschaftsplan 2010 eingeplant:
Investition |
Anschaffungspreis |
Abschreibungszeitraum |
Trockensalzsilo mit
Mischstation, Wasserleitung, Betonarbeiten etc. |
120.000 € |
25 Jahre |
Trägerfahrzeug als
Abrollkipper (40%, Rest Abfallgebührenbereich), Streuer, Schneeschild,
Nachrüstung eines vorhandenen Streuers |
110.000 € |
10 Jahre |
Die vg. Investitionen fließen
ein in die Gebührenkalkulation Straßenreinigung/Winterdienst. Im Jahr
2010 kämen lediglich die hälftigen Kosten für Zinsen und Tilgung bzw. AFA zur
Berechnung.
Aufgrund der vg.
Effizienzvorteile in Kombination mit einem wirtschaftlichen Einsatz werden
seitens des EBB die vg. Investitionen im Wirtschaftsplan 2010 etaisiert und in
die Gebührenkalkulation Straßenreinigung/Winterdienst eingebracht.
Bestandteile dieser Vorlage
sind:
1. Das Deckblatt
2. Die Sachdarstellung und der Beschlussvorschlag
Der Bürgermeister In Vertretung Dr.-Ing. Peters Techn. Beigeordneter u. Betriebsleiter |
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Stv. Betriebsleiter Polplatz |
Sachbearbeiterin Grotefels |
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