Projekte zur Kulturhauptstadt RUHR.2010
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Sachstandsbericht
der Kulturreferentin und Kulturhauptstadtbeauftragten:
Über 1.800 Ideen und Konzepte für
das Kulturhauptstadtjahr liegen dem künstlerischen Direktorium der RUHR.2010
vor. 190 Projekte haben bereits eine Absage erhalten. Bei den Absagen ist kein
Bergkamener Projekt dabei und keines, an dem Bergkamen als Kooperationspartner
beteiligt ist. Bei der Ruhr.2010 GmbH wird ein Kriterienkatalog erarbeitet, der
die Auswahl transparent machen soll. Die ausgewählten Projekte werden als
Kooperationsprojekte Teil des Programms der RUHR.2010. Ein erster
Programmentwurf soll voraussichtlich im Herbst 2008 vorgestellt werden. Bis
dahin werden die Projektvorschläge, die in die engere Wahl kommen, gemeinsam
mit den Autoren weiterentwickelt. Auch die Leitprojekte werden noch auf ihre
Machbarkeit untersucht. Es scheint festzustehen, dass es eine Eröffnung in der
Essener Philharmonie und "auf Schalke“ in der VELTINS-Arena in
Gelsenkirchen geben wird und dass das Projekt "Local heroes“ durchgeführt
wird. Im Rahmen dieses Projekts wird sich die Stadt Bergkamen in der Woche vom
15. bis 21. August 2010 mit kulturellen Höhepunkten präsentieren.
Weitere Projekte in Bearbeitung sind
u. a.
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"Schachtzeichen“:
Ehemalige Bergbaustandorte sollen mit riesigen orangefarbenen Ballons sichtbar
gemacht werden
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"!SING“:
Dieses Projekt lädt die Chöre der Region und die der 150 europäischen
Partnerstädte ein, eine musikalische Bürgerbewegung zu begründen, die im
größten Chorkonzert aller Zeiten gipfeln soll
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"B1_21st“:
Die B1/A40 soll an einem Sonntag autofrei für Kunst und Begegnung zur längsten
Kulturmeile der Region werden. Das Leitprojekt soll den Blick von der reinen Verkehrsstraße
auf den kulturellen Aspekt der A40 lenken und Künstler und Kulturschaffende
animieren, Ideen zu entwickeln.
Zum jetzigen Zeitpunkt
kristallisiert sich heraus, dass die Lichtkunst in der Kulturregion Hellweg ein
Schwerpunktthema ist. Diese Information wird durch Ausschussmitglied Semmelmann
bestätigt, der von einer entsprechenden Äußerung des Programmdirektors der
RUHR.2010 GmbH für das Themenfeld "Stadt der Möglichkeiten“, Prof.
Karl-Heinz Petzinka, berichtet.
Der Bund hat den Etat für RUHR.2010
um drei Millionen Euro aufgestockt. Bisher liegt der Etat bei ca. 51 Millionen
Euro zuzüglich kommunaler Aktivitäten.
Das Ruhrgebiet will sich als
"Metropole Ruhr“ für 2010 und weit darüber hinaus auf die Landkarte
Europas setzen. Mit der Idee, die Metropole Ruhr vor dem Hintergrund der
"Kulturhauptstadt Europas 2010“ als touristische Destination international
zu vermarkten, ist bei der Ruhrgebiet Touristik GmbH & Co. KG ein neues
Projektteam betraut, das von österreichischen Tourismus-Experten begleitet
wird.
Ausschussmitglied Kerak hält die
Installation eines Informationsstandes unter dem Motto "RUHR.2010“ bei der
nächsten Internationalen Touristikbörse in Berlin für sinnvoll und realistisch.
Die Kulturreferentin beendet ihre
Ausführungen mit dem Vorschlag, bei einer klareren Informationslage eine
separate Sitzung des Kulturausschusses zum Thema RUHR.2010 durchzuführen.
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Stadtmuseum:
Zu Beginn seiner Ausführungen weist
der Kulturdezernent Wenske auf die notwendige Korrektur der Bezeichnung des
Unterpunktes hin. Der Titel des Projekts lautet “Römerparks in NRW “.
Beigeordneter Wenske geht in den
weiteren Ausführungen auf den Sachstand ein.
Bergkamen will gemeinsam mit den
Städten Xanten, Haltern, Delbrück-Anreppen bzw. den Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe
und Rheinland als Träger, die Römerspuren entlang der Lippe sichtbar und
touristisch interessant machen.
Im Jahr 2009 ist der erste
Spatenstich geplant. Für Bergkamen wird die Rekonstruktion eines etwa 25 bis 30
Meter langen Teilstücks der Holz-Erde-Mauer im nördlichen Bereich des
Römerlagers angestrebt. Dies wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem
Archäologischen Park in Bergkamen. Ein entsprechender Vor-Förderantrag bei Ziel
II ist gestellt. Bis Ende Mai wird geklärt sein, ob der Antrag Aussicht auf
Erfolg haben wird.
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Musikschule:
Musikschulleiter Ottjes gibt einen
Bericht zum Sachstand des Projekts "Jedem Kind ein Instrument“.
Trotz einer relativ kurzen
Werbephase (Mai bis Juni 2007) haben sich an den drei im ersten Jahr
beteiligten Grundschulen (Prein-, Jahn- und Schillerschule) insgesamt 107
Schülerinnen und Schüler für die Teilnahmen im ersten Jahr JeKi angemeldet;
dies entspricht einer Teilnehmerquote von ca. 70 % aller Erstklässler der drei
Schulen (Besonderheit: Jahnschule ist zu 100 % beteiligt).
Der Unterricht des ersten Jahres
(große Gruppen von bis zu 24 Kindern), die Organisation des Projekts und die
Verwaltung der Schülerinnen und Schüler mit entsprechender finanzieller
Abwicklung der Teilnehmerentgelte können im Jahr 2007/08 aus eigenen
personellen Ressourcen der Musikschule abgedeckt werden.
Für 80 Kinder, die im kommenden
Schuljahr JeKi fortsetzen werden (kalkuliert ist, dass 75 % des ersten
Jahrgangs sich für das zweite Jahr anmelden) werden Mittel in Höhe von ca.
28.000,-- € benötigt. Diese sollen die Anschaffung, Wartung und Versicherung
von Instrumenten für die Teilnahme der Kinder für weitere drei Jahre an diesem
Projekt sichern. Die Hälfte dieser benötigten Gelder soll nach dem
Projektkonzept von der Musikschule bei lokalen Spendern und Sponsoren
eingeworben werden. Die Bundeskulturstiftung gibt zu jedem eingeworbenen Euro
einen weiteren Euro aus eigenen Mitteln dazu.
Die Instrumentenwahl wird bis zu den
Osterferien organisiert. Gleichzeitig erfolgt die verbindliche Anmeldung für
das zweite Jahr.
Musikschulleiter Ottjes schließt den
Ausblick in das Schuljahr 2008/2009 an.
Für das kommende Schuljahr sind
Bergkamen von der Stiftung 300 neue Schülerinnen und Schüler für die Teilnahme
im ersten Jahr bewilligt worden. Das reicht voraussichtlich für weitere zwei
Grundschulen neben den bereits teilnehmenden drei Schulen des Jahres 2007/08.
Die 80 Fortsetzer aus 2007/08 erhalten
Instrumentalunterricht in Kleingruppen und zahlen für die Teilnahme 20,--
€/Monat. Kinder von Hartz IV- und ALGII-Empfängern sind von der Zahlung
weiterhin frei gestellt. Die Einnahme-Ausfälle über 12,5 % (Eigenanteil der
Kommunen) werden von der Stiftung erstattet. Weiterhin sind (Teil-) Stipendien
möglich.
Der Unterricht des ersten Jahres
(ca. 15 Großgruppen) und des zweiten Jahres (ca. 15 Kleingruppen), die
Organisation des Projekts (5 – 6 beteiligte Grundschulen - rund 15 Lehrkräfte
des ersten und zweiten Jahres), und die Verwaltung der rund 400 Schülerinnen
und Schüler mit entsprechender finanzieller Abwicklung der Teilnehmerentgelte
bedürfen für das Jahr 2008/09 noch einer verwaltungsinternen Abstimmung.
Bis zu 200.000 Kinder werden
insgesamt in NRW bis 2011 erreicht.
Die Vertreterinnen und Vertreter der
Fraktionen lassen sich individuell zum Thema informieren. Die Frage, wie hoch
der Anteil der Migrantenkinder an den insgesamt 107 teilnehmenden Schülerinnen
und Schülern im ersten Jahr war, kann aktuell mit 15 % beantwortet werden.
Befürchtungen, dass das Projekt nach dem Kulturhauptstadtjahr nicht mehr
fortgesetzt werden könnte, teilt der Musikschulleiter nicht. Er geht davon aus,
dass eher an eine Ausweitung als an ein Ende des Projekts gedacht ist.
Weitere Informationen über JeKi :
www.jedemkind.de
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Lichtkunstbiennale "Open Light in Private
Spaces“:
Die Kulturreferentin gibt
Informationen zum Besuch des künstlerischen Beirats der Biennale für
Internationale Lichtkunst 2010 am 01.02.2008 in Bergkamen. Die
Beiratsmitglieder zeigten sich sehr begeistert von den Lichtkunstinstallationen
im Stadtgebiet. Sie machten deutlich, dass die Biennale für Internationale
Lichtkunst 2010 in der Region und auch gerade in Bergkamen angesiedelt werden
sollte.
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Über
Wasser gehen:
Die Kulturreferentin berichtet, dass für dieses Projekt vom Lippeverband ÖPEL-Mittel beantragt wurden. Mit einer Entscheidung wird nicht vor Mai 2008 gerechnet, so dass der weitere Prozess bis dahin abgewartet werden muss.