Beschluss: Einstimmig zugestimmt

Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Tagesordnungspunkt 2:

 

Mündlicher Bericht der Deutschen Montan Technologie GmbH (DMT) zu geologischen Besonderheiten im Bereich der Bergehalde "Großes Holz"

- Drucksache Nr.  8/2141-00 -

 

Herr Dr. Güttler, Bereichsleiter Bautechnik DMT, und Herr Opale, Ingenieur DMT, stellen die geologischen Merkmale und Auffälligkeiten im Bereich der Bergehalde „Grosses Holz“ und des darunter befindlichen Deckgebirges vor. Hauptaugenmerk liegt dabei auf den im Bereich des Flotationsteiches, der für die Naturarena vorgesehenen Fläche, auftretenden erheblichen Methanausgasungen. Auf Grund der Methangasaustritte sind Untersuchungen über die Menge und die Volumenanteile der Gasaustritte von der DMT durchgeführt worden. Nach den Messergebnissen sind im Bereich des Flotationsteiches umfangreiche Schutzmaßnahmen zur kontrollierten Abführung der Methanausgasungen in die Fläche einzubauen. So ist unterhalb der Abdichtung der aufgefüllten Fläche eine Gasdrainage einzubauen, die die Methanausgasungen zu sog. Protegohauben führt, über die das Methan kontrolliert an die Atmosphäre abgegeben werden kann. Erschwert wird der Einbau durch die pastöse Konsistenz des Materials im Flotationsteich, die zu erheblichen Senkungen führen kann. Um die zu erwartenden Absenkungen noch vor Entlassung der Bergehalde aus der Bergaufsicht auszufangen und eine dauerhafte Funktion der Gasdrainage zu gewährleisten bedarf es einer erheblichen Auflastung und damit Auffüllung des als Naturarena vorgesehenen Geländes. Durch die Auflastung von zusätzlich rd. 8 Metern Aufschüttungshöhe kann die Kompression des Materials innerhalb des Flotationsteiches beschleunigt und die Fläche gemäß den rechtlichen Vorgaben aus der Bergaufsicht entlassen werden, ohne dass nachfolgende erhebliche Senkungen durch die Stadt Bergkamen als Rechtsnachfolger zu sanieren wären. Gegenüber der bisherigen Drecker-Planung zur Rekultivierung der Bergehalde stellt die vorgeschlagene Erhöhung des aufgeschütteten Materials über dem Flotationsteich eine Abweichung zum genehmigten Rahmenbetriebsplan dar. Diese Erhöhung wird zu einer Niveauangleichung und weitest gehenden Einebnung der Naturarena an die westlich gelegene Windebene und eine deutliche Abflachung der Rampe zur östlich gelegenen Fläche führen.

 

Stadtverordneter Herdring schlägt vor, der Ausschuss für Umweltfragen sollte einen Prüfauftrag an die Beteiligten der Haldenrekultivierung über die veränderte Zeitplanung bis zur Fertigstellung und die Realisierbarkeit der bisherigen Planung bzw. davon abweichende Realisierungsformen geben.

 

Technischer Beigeordneter Dr.-Ing Petrs verweist auf den genehmigten Rahmenbetriebsplan zur sog. Drecker-Planung und die erforderliche erneute Abstimmung erheblicher Planänderungen mit dm Bergamt und dass die Stadt Bergkamen im förmlichen Verfahren durch das Bergamt zur Stellungnahme aufgefordert wird.

 

Herr Hermes, Leiter des Bergamtes Kamen, erklärt, dass das Bergamt zunächst zu prüfen habe, inwieweit eine grundlegende Änderung des bestehenden Rahmenbetriebsplanes durch die vorgestellten Sanierungsmaßnahmen vorliegt und die Stadt Bergkamen entsprechend beteiligte werde.

 

Vorsitzender Thomas Heinzel sieht die Gefahr, dass durch die erhöhte Aufschüttung des Flotationsteiches die Fläche ihren Charakter und Nutzbarkeit als Naturarena weitestgehend verlieren und dadurch ein Hauptbestandteil der bisherigen Rekultivierungsplanung und Folgenutzung der Berghalde entfallen wird.

 

Technischer Beigeordneter Dr.-Ing. Peters schlägt dem Ausschuss für Umweltfragen den nachfolgenden Beschluss vor.

 

 

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Umweltfragen beauftragt die Verwaltung, gemeinsam mit allen Beteiligten wie BDSB, Bergamt, DSK, Planungsbüro Drecker die Auswirkungen der Methangasaustritte im Bereich der Naturarena auf die Drecker-Planung zu prüfen und ein entsprechend modifiziertes Planungskonzept zur Entscheidung vorzulegen.

 

Abstimmungsergebnis:            einstimmig zugestimmt