Sitzung: 12.12.2023 Kulturausschuss
Beschluss: Mit Stimmenmehrheit zugestimmt
Abstimmung: Ja: 14, Enthaltungen: 1
Vorlage: 12/1196
Beschluss:
Der Kulturausschuss beauftragt
die Verwaltung zu prüfen, inwieweit auf dem Gelände der ehemaligen Zeche
Monopol Schacht Grimberg 3/4 die Errichtung einer dauerhaften Erinnerung an den
Steinkohlebergbau möglich ist und wie überhaupt der Bergbau im Rahmen der
Erinnerungskultur im Stadtgebiet besser integriert und verankert werden könne.
Frau Wernau (SPD-Fraktion)
bittet im Namen der SPD-Fraktion die Verwaltung zu prüfen, welche Möglichkeiten
im vorderen Bereich des Geländes der ehemaligen Zeche Monopol Schacht Grimberg
3/4 bestehen, eine Fläche zu reservieren, um im weiteren Verlauf eine
dauerhafte Erinnerung an den Steinkohlebergbau zu errichten. Damit soll ein
neues Wahrzeichen an Ort und Stelle etabliert werden.
Diesbezüglich soll geprüft
werden, ob
- ein Pförtnerhäuschen analog
dem Beispiel in Lünen, an der Westfalia-Brücke realisierbar ist.
- die (technische und
gesellschaftliche) Umsetzung des Ehrenmals für die 405 verunglückten
Bergleute vom Südhang an den neuen Standort der Erinnerungskultur
möglich ist.
- der Geschichtskreis Haus Aden
– Grimberg 3/4 einbezogen werden kann.
- hierfür ggf. externe
Fördermittel zur Umsetzung zu akquirieren sind.
Frau Wernau betont, dass kaum
eine Stadt / Bevölkerung in Deutschland so sehr vom Bergbau geprägt worden sei
wie Bergkamen.
Kulturreferentin Simone
Schmidt-Apel führt aus, dass für das Gelände bereits 2018 ein Bebauungsplan
beschlossen worden ist und fast keine Flächen mehr zu verhandeln seien. Eine
Fläche für die ein Spielplatz geplant ist, befindet sich noch in städtischem
Besitz. Es gibt noch keine Planungen dazu. Das Jugendamt ist bereits über die
Anfrage informiert worden; ob die Fläche genutzt werden kann, ist zu prüfen.
Inwieweit über die RAG Deutsche Steinkohle AG noch Flächen zu erhalten sind,
muss ebenfalls geprüft werden.
Grundsätzlich gibt die
Kulturreferentin zu bedenken, dass die beschriebenen Ideen vor dem Hintergrund
des Dramas „Grubenunglück“ gesehen werden sollten. Ein Pförtnerhäuschen könne dazu
als Verharmlosung / Verkitschung empfunden werden.
Frau Schmidt-Apel ergänzt, dass
es außerdem eine Nachfrage zur Umsetzung des Gedenksteins auf dem Gelände gebe.
Eile sei nicht geboten, da der Stein auf dem jetzigen Platz nicht durch die
Bauarbeiten gefährdet sei; gleichwohl kann hier eine zügige Lösung gefunden
werden. Das Museum wird die Versetzung mit den Anliegern klären.
Herr Grziwotz (Fraktion Bündnis
90/Die Grünen) bekräftigt, dass der Anstoß, den Bergbau zu würdigen, wichtig
und richtig sei. Es sei jedoch fraglich, ob es genau der Standort sein müsse.
Man solle sich eher mit der Fragestellung befassen, wie der Bergbau generell im
Rahmen der Erinnerungskultur besser aufgestellt werden könne. Er bevorzuge die
Prüfung, wie der Bergbau über das Stadtmuseum hinaus mehr Würdigung erhalten
kann.
Frau Wernau erklärt für die
Fraktion, dass es möglich sei, den Antrag hinsichtlich der Fragestellung zu
erweitern.
Kulturausschussvorsitzender
Thomas Heinzel erklärt hierzu, dass sich diese Thematik bereits in der
Begründung des Antrages abbildet: Um die Erinnerungskultur nachhaltig in das
Stadtbild zu verankern und zu integrieren, sollten im Stadtgebiet auch für
zukünftige Generationen zentral erlebbare Orte aus dieser Zeit geschaffen
werden, um dadurch die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger mit dem Bergbau
zu symbolisieren.
Museumsleiter Mark Schrader
führt aus, dass Grimberg 3/4 ein sehr sensibles Thema als Erinnerungsort in der
Bevölkerung ist. Er schlägt
vor, in der nächsten Kulturausschusssitzung im März einen Leitfaden zur
Erinnerungskultur vorzustellen. Die wohnvoll AG schaffe aus einer privaten
Initiative heraus einen örtlich gebundenen Erinnerungsort.
Herr Salfer (Fraktion Bündnis
90/Die Grünen) erinnert, dass im Bauausschuss vor längerer Zeit beschlossen
worden sei, den Stein zu sichern und beim Baubetriebshof einzulagern. Frau
Schmidt-Apel ist diese Verabredung nicht bekannt.