Sitzung: 25.05.2023 Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung
Beschluss: Kenntnisnahme
Vorlage: 12/0990
Beschluss:
Der Ausschuss für
öffentliche Sicherheit und Ordnung des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die
Vorlage und Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Erste Beigeordnete
Christine Busch führt zum Bericht des Ordnungsdienstes aus, dass dieser bisher
eine Ansammlung von statistischen Einsatzziffern war, der neue Bericht aber
eher deklaratorischer Natur ist, wie man der Vorlage entnehmen kann. Die
Tätigkeit im Ordnungsdienst stellt sich in diesen Tagen eher beschwerlich dar –
Respektlosigkeit und Übergriffigkeit gegenüber dem Personal sind keine
Seltenheit. Derzeit ist eine von zwei Stellen des Stellenplans besetzt. Der
Stellenbesetzung soll eine Präzisierung des Stellenprofils hinsichtlich der
Befugnisse und Qualifikation voran gehen. Diese Befugnisse und die
Notwendigkeit der Stellenbesetzung stellt Christine Busch in der Sitzung zur
Diskussion.
Christina Pattke von der
SPD-Fraktion fragt an inwieweit bereits ein neues Konzept des Ordnungsdienstes
besteht. Christine Busch erklärt, dass bereits eine Idee zur Struktur des
zukünftigen Ordnungsdienstes besteht. Einerseits müssen fixe Aufgaben (Schulwegsicherung,
Präsenz Wochenmarkt) abgedeckt werden, gleichermaßen muss aber auch auf neu
hinzugekommene Aufgaben reagiert werden können, zunächst müssen aber die
Eingriffsrechte definiert werden. Durch Maßnahmen der Jobcenter (§ 16i SGB II)
bestand der damalige Personalstamm aus einer qualifizierten Fachkraft sowie 4
bis 5 vom Arbeitsamt geförderten Beschäftigten.
Katja Wohlgemuth von der
Fraktion DIE LINKE. stimmt der grundsätzlichen Personalaufstockung zu. Bei der
Definition der Eingriffsrechte mahnt sie jedoch zur Vorsicht, da
Polizeibefugnisse ausschließlich der Polizei obliegen sollten.
Thomas Eder von der
CDU-Fraktion wundert sich beim Lesen der Vorlage über die stiefmütterliche
Behandlung des Themas durch die Verwaltung. Im Vergleich zu anderen Tätigkeitsfeldern
stellt er wenig Engagement der Verwaltung fest. Der Bedarf ist neben der
Schulwegsicherung auch die Bürgersicherung, der gefühlten Sicherheit, gegeben.
Die Personalaufstockung ist absolut erforderlich, zum Erreichen einer
Sicherheit sei aber auch eine gute Qualifikation des Personals erforderlich.
Ausschussvorsitzender André Rocholl erklärt, dass die Vorlage als offener und
ehrlicher Bericht die Bedarfe des Handelns aufzeigt.
Christina Pattke ergänzt,
dass zur Abdeckung der variablen Einsatzzeiten ein Mehrschichtmodell sinnvoll
ist. Gleichzeitig fragt sie an, ob die Rekrutierung von Personal ein Problem
darstellt.
Christine Busch erklärt
die Gebundenheit an den Stellenplan, welcher als Teil des Haushaltsplans
politisch legitimiert ist– es liegt nicht alles in ihrer Hand und Sie bittet
dies auch bei politischen Beratungen zur Haushaltsplanung zu berücksichtigen.
Mit dem ehemaligen Leiter des Ordnungsdienstes konnte man eine ausgebildete
Sicherheitskraft gewinnen. Mit Beschäftigungsende des Kollegen ist es nun an
der Zeit, die Strukturen zu überdenken. Den Ausführungen des Gremiums entnimmt
Sie, dass der unstrittige Wille besteht, die freie Stelle zu besetzen.
Weiterhin könne man aus Mitteln des lfd. Haushalts einen qualifizierten
Sicherheitsdienst zunächst temporär beauftragen. Die Erkenntnisse dieses
flexiblen Modells dienen zukünftig als Grundlage für weitere Maßnahmen.
Lucie Kleinstäuber von
der Fraktion Bündnis90/Die Grünen teilt die Auffassung zur Aufstockung des
Personals. Die Erweiterung der Befugnisse betrachtet Sie jedoch skeptisch.
Katja Wohlgemuth äußert
die Bedenken, dass Sicherheitsdienstkräfte als Kräfte „zweiter Klasse“
wahrgenommen werden könnten.
Christine Busch erklärt, dass eine Bewaffnung des Ordnungsdienstes nicht infrage komme, es aber bei den vorhandenen Befugnissen zu einer Art Gleichgültigkeit und Respektlosigkeit der Störer ggü. dem Ordnungsdienst kommt.