Anhand der als
Anlage 1 beigefügten Präsentation stellt Herr Korte von „energielenker projects
GmbH“ die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse des derzeitigen Arbeitsstands zur
Überarbeitung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes vor.
Auf Nachfragen der
Ausschussmitglieder antwortet Herr Korte:
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Die
genauen Ergebnisse des aktuellen Haldenkonzeptes des RVR zum Ausbaupotenzial
der Wind- und Solarenergie liegen zum Zeitpunkt der Ausschuss-Sitzung noch
nicht vor. Diese werden nachträglich in die Potenzialanalyse eingearbeitet
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Um
das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen und die THG-Emissionen kurzfristig
und effizient zu reduzieren, benötigt Bergkamen eine massive Steigerung der
Sanierungsquote im privaten Gebäudesektor. Anders als im Verkehrssektor oder im
Bereich der energieeffizienten Modifizierung der Wirtschafts- und
Industrieunternehmen könnten hier innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums
gewichtige Erfolge zur THG-Reduzierung erzielt werden. Diese Sanierungsquote im
Rahmen eines überarbeiteten IKK liegt deutlich über der angestrebten Bundesquote,
da der Handlungsspielraum auf Bundeebene im Bereich jeglicher Sektoren deutlich
ausgeprägter ist und die Einsparpotenziale sich somit auf alle Sektoren
ausgewogener verteilen.
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Auf
Grundlage des Flächennutzungsplan und bestehender Planungen wurden Daten zur
städtebaulichen Fortentwicklung Bergkamens innerhalb der Potenzialanalyse
berücksichtigt.
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Aufgrund
der Datenverfügbarkeit können THG-Bilanzen i.d.R. nur mit einem zeitlichen
Versatz von ca. 3 Jahren ermittelt werden, sodass für die Stadt Bergkamen nun
für das Jahr 2019 die aktuellste mögliche Bilanzierung vorgenommen wurde. Diese
Bilanzierung kann jährlich neu erhoben werden. Die Stadtverwaltung benötigt
hierzu die Unterstützung und Expertise eines externen Dienstleisters.
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Aktuell
wird ein neuer Maßnahmenkatalog erarbeitet, welcher auf die neuen quantitativen
Ziele ausgerichtet ist. Dieser Katalog setzt sich zusammen aus bestehenden und
neu entwickelten Maßnahmen, welche darauf ausgelegt sind die THG-Emissionen
effektiv und kurzfristig zu reduzieren. Sobald dieser Maßnahmenkatalog
fertiggestellt ist, wird der Ausschuss detailliert über die Inhalte informiert,
um anschließend darüber zu beschließen.
Herr Pufke sieht
die ursprüngliche Einschätzung der CDU-Fraktion zu den neuen quantitativen
Klimaschutzzielen der Stadt Bergkamen durch den Vortrag von Herrn Korte
bestätigt. Die neuen Klimaschutzziele bleiben aus Sicht der CDU-Fraktion
unrealistisch und seien, insbesondere im Bereich der notwendigen energetischen
Sanierungsquote im privaten Gebäudesektor und des damit einhergehenden Ausbaus
privater Solarenergieanlagen, letztlich
nicht zu erreichen. Darüber hinaus befürwortet Herr Pufke innovative Lösungen
im Bereich des motorisierten Individualverkehrs, um mit neuen
Antriebstechnologien die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu
reduzieren. Eine größere Bedeutung im Rahmen der allgemeinen
THG-Emissionsreduzierung sei, insbesondere im Ruhrgebiet, dem Industriesektor
zuzuordnen. Dies sei die Hauptaufgabe die in diesem Sektor vorhandenen
Einsparpotenziale zu heben. Hierzu sollten die größten regionalen
THG-Emittenten mit Hilfe von gezielt eingesetzten Fördermitteln unterstützt
werden, um ihren CO2-Ausstoß wesentlich zu senken. Letztlich müssen
jedoch innerhalb sämtlicher Sektoren Fortschritte THG-Reduzierung geleistet
werden.
Herr Grziwotz
erklärt, dass bewusst das sehr ehrgeizige Ziel der „Klimaneutralität 2040“ vom
Rat der Stadt Bergkamen beschlossen wurde(Drucksache Nr. 12/0277). Trotz des
bereits damals vorherrschenden Bewusstseins, dass die Erreichung der neuen
Klimaschutzziele nur unter höchsten Einsatz kommunaler Ressourcen realisiert
werden kann. Sollte es in Zukunft wider Erwarten zu einer Verfehlung der Ziele
kommen, wäre somit dennoch ein höchst mögliches Maß der
THG-Emissionsreduzierung erreicht worden.
Herr Riller betont,
dass Bergkamen als Kommune Unterstützung durch die Landesregierung erfahren
muss, um die eigenen Klimaziele zu erreichen. Die Stadt Bergkamen kann aufgrund
ihrer finanziellen Lage und den ihr rechtlich zugewiesen Aufgaben und Befugnisse
nicht vollumfänglich und eigenständig sämtliche Maßnahmen treffen, um die hier
entstehenden THG-Emissionen im notwendig Maß zu reduzieren.