Beschluss: Kenntnisnahme

 

 

 


Nach einleitenden Worten von Bürgermeister Schäfer erläutert Herr Mühlenfeld, STEAG GmbH, anhand der digital als Anlage 1 beigefügten Präsentation den aktuellen Sachstand und die zukünftige Perspektive des STEAG-Standortes in Bergkamen. Der Weiterbetrieb erfolge für die Laufzeit des Ersatzkraftwerkebereithaltungsgesetzes (EKBG), d.h. bis voraussichtlich Frühjahr 2024. Dennoch gebe es bereits konzeptionelle Überlegungen hinsichtlich einer energiewirtschaftlichen Nachnutzung des Standortes. Durch die hinreichenden Flächenreserven sei neben dem Weiterbetrieb des Kraftwerks eine Standortweiterentwicklung möglich. In der Vergangenheit sei eine Potentialanalyse durchgeführt worden. Die STEAG GmbH erarbeite im Austausch mit der lokalen Industrie, der Stadt Bergkamen, dem Kreis Unna und der Wirtschaftsförderung eine Entwicklungsstrategie. Voraussichtlich im 1. Quartal 2023 werde die Beauftragung einer Machbarkeitsprüfung der Entwicklungsstrategie erfolgen. Die STEAG GmbH präferiere eine energietechnische Folgenutzung mit neuen, zukunftsweisenden, immissionsarmen Technologien, da die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür bereits vorhanden seien.

 

Auf Rückfrage erläutert Herr Mühlenfeld, dass nach Rückbau des Kraftwerkes keine komplementäre Erzeugung notwendig sei. Der Kraftwerkstandort in Bergkamen war ursprünglich für die Stilllegung zum 31.10.2022 vorgesehen und sei dementsprechend als nicht systemrelevant eingestuft worden. Die Stilllegung hätte keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der Region gehabt, da andere große Erzeugungsanlagen in NRW diese Stilllegung hätten kompensieren können.

 

Herr Heinzel sehe bei der angedachten Wasserstofferzeugung an diesem Standort keine innovative Idee für die Akquise von Fördermitteln des 5-Standorte-Programmes. Bürgermeister Schäfer teilt mit, dass die Qualität der Projekte beim 5-Standorte-Programm entscheidend sei. Die Stadt Bergkamen benötige für eine mögliche Förderung einen passenden Entwicklungspartner zur Umsetzung zukünftiger Projekte.

 

Herr Grziwotz hat Bedenken, dass nach Verkauf des Standortes das von der STEAG GmbH erarbeitete Konzept nicht mehr umgesetzt werde. Herr Mühlenfeld betont, dass die Standorte durch die bestehende Infrastruktur bestens für einen Energiestandort ausgestattet seien. Er stuft es als unwahrscheinlich ein, dass künftige Partner das erarbeitete Konzept zur Folgenutzung nicht weiterverfolgen.

 

Herr Mühlenfeld bestätigt, dass die Wasserstoffgewinnung mit erneuerbaren Energien betrieben werde. Er teilt darüber hinaus mit, dass die Bundesregierung mit der Nationalen Wasserstoffstrategie eine Förderkulisse als „Anschub-Finanzierung“ entworfen habe.

 

Frau Lohmann-Begander hofft, dass Bergkamen ein Standort für zukunftsorientierte Energie bleibe und die Pläne der STEAG GmbH umgesetzt werden.

 

Frau Schewior fragt nach der zukünftigen Weiterbeschäftigung für die aktuell tätige Belegschaft an dem Standort. Herr Mühlenfeld teilt mit, dass derzeit noch rd. 100 Arbeitskräfte dem Standort zugeordnet seien. Er könne keine konkreten Zahlen nennen, wie viele Arbeitsplätze mit welchem Qualifikationsprofil zukünftig am Standort in Bergkamen bestehen bleiben werden. Die Arbeitsplatzsicherung und Schaffung von Anschlussperspektiven bei anderen Standorten oder Partnern für die vorhandenen Beschäftigten stehe für die STEAG GmbH jedoch im Fokus.

 

Herr Mühlenfeld bestätigt auf Nachfrage, dass die STEAG GmbH die Fläche vermarkten werde. Die Entwicklungsstrategie solle jedoch im Dialog mit Politik, Stadt und Kreis erarbeitet werden. Darüber hinaus betont er, dass eine parallele Verfolgung der Projekte der STEAG-Standorte möglich sei.

 

Bürgermeister Schäfer teilt mit, dass die Politik über die weiteren Schritte weiterhin informiert werde.