Beschluss:
Der Kulturausschuss
des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis.
Kulturreferentin
Simone Schmidt-Apel erläutert eingangs, dass der „Impuls Bergkamen“ der Brüder
Maik und Dirk Löbbert nicht nur als Lichtkunstwerk in die Stadt und Region
strahlt, sondern auch für Botschaften in die Region steht. So ist der Impuls
während des Orange Days am 25. November 2021 (Tag gegen Gewalt an Frauen) in
Orange erstrahlt. Aktuell wurde er in blau gelb gefasst und verdeutlicht die
Solidarität mit der Ukraine.
Frau
Schmidt-Apel gibt einen Rückblick über die letzten Veranstaltungen des
vergangenen Jahres und die ersten Veranstaltungen des Jahres 2022. Die
Kulturreferentin führt dazu aus, dass die Kulturveranstaltungen trotz der
Coronaeinschränkungen wieder recht erfolgreich an den Start gegangen seien.
Angesichts der Corona-bedingten stark rückläufigen Besucherzahlen, habe die
Rückgewinnung des Publikums in Bergkamen wie in allen Kommunen größte Priorität.
Auch angesichts des Krieges in der Ukraine sei der Optimismus des
Kulturpublikums jedoch noch stark eingeschränkt. Ob das Kabarett-Abonnement,
das in der Corona-Pandemie eingestellt worden sei, ab der nächsten Saison
wieder aufgenommen werden könne, sei derzeit nicht ersichtlich.
Am Platz
für temporäre Kunstaustellungen im öffentlichen Raum am Ratstrakt / ZOB hat ein
Wechsel des Kunstwerks stattgefunden. Nun können die Bürger*innen zwei große
Kopfskulpturen des Bergkamener Bildhauers Dietrich Worbs, die „Stadtwächter“
erleben.
Die vier
Maßstäbe (Bergkamen setzt Maßstäbe, Maik und Dirk Löbbert) werden zurzeit auf
energiesparende LED-Technik umgerüstet. Dadurch wird ein Zeichen für den
Klimaschutz gesetzt und es können jährlich deutliche Kosten eingespart werden.
Kulturdezernent
Marc Alexander Ulrich stellt das Projekt „Shona Kunst aus Zimbabwe“ vor. Es
handelt sich um Skulpturen aus recyceltem Altmetall, die mit herausragender
Schweißkunst zu besonderen und oft lebensgroßen Objekten gearbeitet werden. Steinbildhauerei
aus Zimbabwe begeistert und inspiriert Kunstfreunde und Künstler in vielen
Ländern. Die Shona Art ist derzeit die renommierteste Form zeitgenössischer
Kunst aus Afrika. Skulpturen aus recyceltem Metall sind eine besondere Facette
in Zimbabwes Kunstszene. Alte Metalle und Schrott erwachen durch die
Schaffenskraft ambitionierter Künstler zu neuem Leben. Beeindruckend ist, wie
die Metallkünstler mit enormer Qualität und herausragender Schweißkunst dem
scheinbar starren und schweren Material eine oft lebensechte Plastizität
einhauchen. Die Metallkünstler aus Zimbabwe erschaffen ihre einzigartigen
Unikate aus alten Ölfässern, Autoblechen und Maschinenteilen und kreieren
lebendig wirkende Tiere, wie lebensgroße Giraffen, Elefanten und Bullen. Die
vornehmlich jungen Künstler leben und arbeiten im künstlerischen Schmelztiegel
Mbare in Zimbabwes Hauptstadt Harare. Diese Kunst anderen Menschen zugängig zu
machen und dabei eine emotionale, geistige und auch wirtschaftliche Brücke
zwischen Europa und Afrika zu schlagen, ist das Anliegen der SHONA – ART, einer
Galerie in Witten. Eine Fair Trade Zertifizierung betont dabei die soziale
Verantwortung ebenso wie METALL-UNIKATE. Die ausgestellten Objekte sind ein
Highlight der Kunstgalerie am Schloss Steinhausen in Witten und werden von
zahlreichen Besucher*innen frequentiert.
Die Attraktivität der Shona Kunstskulpturen, die ein breites
auch weniger kunstinteressiertes Publikum ansprechen und dabei für nachhaltige
Kunst und einen internationalen Kunstaustausch stehen, soll auch für Bergkamen
genutzt werden. Eine der Tierfiguren, ein großer Gorilla soll angekauft und als
Kunstobjekt auf dem Platz am Ratstrakt / ZOB ausgestellt werden. Das originelle
und lebensgroße Objekt wäre an dieser Stelle ein besonderes Highlight. Sollte
die Rückmeldung aus der Bevölkerung besonders positiv sein, ist daran gedacht,
einen Figurenpark auf der Bergehalde Großes Holz zu errichten. Damit würde die
Bergehalde um eine Familien und viele weitere Besucher*innen ansprechende Attraktion
bereichert, die darüber hinaus ein Zeichen für fair gehandelte, internationale,
ökologische und nachhaltige Kunst setzt.
Um einen Shona Kunst Figurenpark auf der Berghalde Großes Holz errichten zu
können, sind Abstimmungsgespräche mit dem RVR und dem Artenschutz zu führen und
entsprechende Genehmigungen einzuholen.
Im
Weiteren geht Dezernent Ulrich auf die aktuellen Tätigkeiten des Stadtmuseums
ein. Er erläutert, dass in der Vergangenheit die primären Aufgaben des
Stadtmuseums durch die Vorstellung der Umbaumaßnahmen oft in den Hintergrund
gerückt seien. Das Museumsteam arbeite jedoch stetig an der Ausarbeitung und
Realisierung des Museumskonzepts. Um die Vision eines modernen Museumsdepots
mit Besucherraum/Annahme verwirklichen zu können, finden derzeit neben dem
wissenschaftlichen Sammlungskonzept unter anderem Arbeiten zur Erfassung,
Lagerung und Verpackung der Sammlungsbestände statt. Ein Beispiel für die
konzeptionelle Arbeit des Stadtmuseums ist der Artikel „Vom Bodendenkmal zum
außerschulischen Lernort“ von Ludwika Gulka-Höll im Mitteilungsblatt des
Deutschen Altphilologenverbandes, Landesverband NRW.
Die Frage
des Herrn Timo Putzer (Fraktion DIE LINKE.) ob ein Farbwechsel des Impulses
manuell gesteuert werden kann, verneint Frau Sarah Feige (Kulturreferat) und
führt aus, dass eine Umrüstung auf Farb LED´s ca. 200.000 € koste, was
allgemein als zu teuer bewertet wird.
Frau
Claudia Schewior (Fraktion BergAUF) äußert sich positiv über den öffentlichen
Ausstellungsplatz am Ratstrakt / ZOB, der stark frequentiert wird und gibt die
Anregung einen Flyerständer aufzustellen, um Informationen zur Kulturarbeit
breit zu streuen.
Die
Fraktionen sprechen ihren Dank für die qualitativ hochwertige Kulturarbeit und
das Durchhaltevermögen in den schwierigen Veranstaltungszeiten von Corona aus.