Beschluss:
Die Verwaltung wird beauftragt, das Thema „Erinnerungskultur im Stadtgebiet Bergkamen“ aufzuarbeiten und ein Konzept in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses vorzustellen.
Der
Ausschussvorsitzende Thomas Heinzel führt in die Thematik „Erinnerungskultur“
ein. U.a. wurde bereits auf Anregung der CDU der Erhalt des Bodendenkmals
„Bumannsburg“ angegangen. In der Vergangenheit wurden Stadtteilchroniken
erstellt, die heute teilweise nicht mehr verfügbar sind. Ebenso ist Schönhausen
mit dem ehemaligen Konzentrationslager ein besonderer Bereich in Bergkamen.
Auch hat der Fund eines „Fürstengrabes“ am Logistikpark A2 wieder gezeigt,
welch vielfältige Geschichte die Stadt Bergkamen zu bieten hat. Dies und vieles
mehr muss zusammengebracht werden.
Der
Kulturdezernent Herr Ulrich betont seinerseits die Bedeutung des Themas
„Erinnerungskultur“ und erklärt, dass ein Konzept zum Thema erarbeitet werden
soll. Er führt im Weiteren in das Thema „Erinnerungskultur“ ein.
„Erinnerungskultur“ bezeichnet den Umgang des Einzelnen und der Gesellschaft
mit ihrer Vergangenheit und ihrer Geschichte. Mit dem Konzept
„Erinnerungskultur“ soll eine Bestandaufnahme erfolgen sowie eine Richtschnur
zum weiteren Umgang mit dem Thema gegeben werden. Städtische Mitarbeiter*innen
sollen beteiligt werden, ggfs. auch externe Projektmitarbeiter*innen
(Hochschulen). Mit dem Konzept ist eine Schwerpunktsetzung erforderlich, sodass
letztlich zwei bis drei große Themenkomplexe gesetzt werden. Das Konzept wird
im Fortgang im Kulturausschuss vorgestellt.
Herr
Mittmann (SPD-Fraktion) begrüßt im Namen der SPD die Initiative der CDU
ausdrücklich. Es ist wichtig herauszufinden was an Bestand da ist und eine
Schwerpunktsetzung erachtet er ebenfalls als logisch. Der Antrag der SPD vom
08.03.2021 zur Entwicklung einer „Bergbaupfad-App“ ist ein Beitrag zur
Erinnerungskultur.
Herr
Grziwotz (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) begrüßt ebenfalls die Aufarbeitung
des vielschichtigen Themas, sowie die Konzepterstellung. Er bittet allerdings
darum die Bürger*innen mit einzubeziehen.
Der
Kulturdezernent erklärt, dass aus Sicht der Verwaltung zunächst die
Ausschussmitglieder die gewählten Vertreter*innen der Bevölkerung sind. Daher
schlägt Herr Ulrich vor, zunächst die Verwaltung den Entwurf erstellen zu lassen,
diesen dem Ausschuss vorzustellen und im Anschluss über eine zielgerichtete
Bürgerbeteiligung nachzudenken.
Herr
Putzer (DIE LINKE) spricht das Kriegerdenkmal in Weddinghofen auf dem
Ernst-Flüß-Platz an. Beim Hereroaufstand ginge es um einen Völkermord. Auf der
Inschrift des Denkmals wird jedoch der Begriff „Heldentod“ verwendet. Dies sei
nicht mehr zeitgemäß. Er bittet darum, es historisch einzuordnen und
herauszufinden wer für dieses Denkmal zuständig ist.
Herr
Ulrich versichert, dass recherchiert und eine Rückmeldung erfolgen wird.
Herr
Schulte (SPD-Fraktion) betont, dass der Fund am Logistikpark (Fürstengrab)
überragend sei. Viele Funde aus Bergkamen seien jedoch nicht im Stadtmuseum zu
finden, sondern in Museen in Münster und anderswo. Er hofft, dass mit dem
Ausbau des Stadtmuseums die Chance steigt, solche Stücke der
„Erinnerungskultur“ in Bergkamen ausstellen zu können.
Der Ausschussvorsitzende schlägt folgende Beschlussfassung vor: Die Verwaltung wird beauftragt, das Thema „Erinnerungskultur im Stadtgebiet Bergkamen“ aufzuarbeiten und ein Konzept in einer der nächsten Sitzungen des Kulturausschusses vorzustellen.