Sitzung: 04.12.2018 Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung
Vorlage: 11/1418
Herr Dold
stellt das Geschäftsmodell und die
handelnden Personen der INTERRA Immobilien AG vor. Als sogenanntes
Multi-Family-Office schließen sich mehrere vermögende Familien zur Erhöhung des
eingebrachten Eigenkapitals zusammen. Hierdurch steigere sich zugleich die
Identifikation für und die Bindung der Investoren an das Projekt.
Für den
Kauf der Turmarkaden habe sich das auf Problemimmobilien spezialisierte Team
aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen entschieden wie z.B. geprüfte
Zulässigkeit nach dem Bauplanungsrecht oder große Entwicklungsfähigkeit des
Standorts. Als Potential werde vorrangig ein unvollständiges Warensortiment
innerhalb Bergkamens gesehen. Werde diese Unterversorgung ausgeglichen und hebe
man sich im Vergleich zu umliegenden Orten ab, sei das Einkaufszentrum
zukunftssicher. Wohnnutzungen und Kaufkraft seien in der Stadt nach erfolgter
Analyse ausreichend vorhanden.
Bisherige
Versuche, Mieter für die Bestandsimmobilie zu akquirieren, konnten zu keinem
positiven Abschluss gebracht werden. Dies läge vornehmlich daran, dass die
Turmarkaden auf ein Ein-Mieter-Konzept ausgerichtet seien. Zudem habe sich das
Kaufverhalten der Kunden insofern geändert, als dass sich ebenerdige
Stellplätze in unmittelbarer Nähe zur Einkaufsmöglichkeit als unverzichtbar
darstellten. Ein hierfür notwendiger, massiver Umbau sei finanziell im
Vergleich zu einer Neuentwicklung nicht sinnvoll.
Daher
werde nun in Abstimmung mit den potentiellen Ankermietern eine vollständige
Neuplanung nach Abbruch des Bestands durchgeführt.
Architekt
Eicker stellt den derzeitigen Planungsstand vor. Grundsätzlich stelle sich der
Baukörper in zweigeschossiger Bauweise dar, der sich zum Platz der
Partnerstädte hin öffne. Diese Transparenz setze sich im vollständig durch Glas
überdeckten Innenhof fort, der ebenerdig Platz für circa 120 PKW-Einstellplätze
biete. Zu diesem Innenhof orientiere sich die gesamte Nutzungsstruktur,
durchmischt von Einzelhandel über Fitnessangebote bis zu Gastronomie.
Rollsteige, Treppen und Aufzüge verbinden die Erdgeschosszone sowohl mit dem
Obergeschoss als auch mit dem Untergeschoss. Das Untergeschoss biete Platz für
etwa 500 PKW-Stellplätze und andienende Funktionen. Das Obergeschoss soll eine
umlaufende Galerie umgeben, die durch Aufweitungen und Sichtbeziehungen
Aufenthaltsqualitäten schaffe.
Die
Zufahrt und Ausfahrt erfolgten ausschließlich von Norden über die
Hubert-Biernat-Straße. Fachplaner prüften derzeit die innere und äußere
Erschließung und legten hierbei besonderes Augenmerk auf Details wie die
gesteigerte Sicherheit von Schülerverkehren, angemessene Parkplatzgrößen von
2,70 m x 5,20 m oder intelligente Parkleitsysteme auf dem Grundstück selbst.
Grundsätzlich
weise der momentane Planstand ein erstes Grobstrukturkonzept auf. Dieses werde
in dem bereits guten Dialog mit der Stadt Bergkamen weiterentwickelt. Zudem
seien weitere Spezialisten beauftragt, um die Qualität des Gebäudes zu
maximieren. Zum Beispiel plane ein Sachverständiger die natürliche Belüftung
des Innenhofs, um sämtliche Eindrücke einer Garage auszuräumen und die
Durchlässigkeit und Offenheit der Gebäudekörper zu stärken.
Da bereits
ein tragfähiges Konzept erarbeitet sei und nun mit allen Beteiligten der
Feinschliff vorgenommen werden könne, seien bis April 2019 circa 75%
unterschriebene Mietverträge zu erwarten. Folglich seien das Einreichen des
Bauantrags für 2019 geplant und ein Baubeginn für das Jahr 2020 realistisch.