Beschluss:
Der
Kulturausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage und
Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Kulturreferentin
Simone Schmidt-Apel gibt anhand der Tischvorlage (Anlage 2 - Aktuelle Übersicht
"Wartung und Pflege von Lichtkunst im öffentlichen Raum in
Bergkamen") Überblick und Auskunft über die Lichtkunstwerke der Stadt Bergkamen. Insgesamt gibt es neun
Lichtkunstwerke an zwölf Standorten im Stadtgebiet. Neben der Hellweg Region,
Unna und etwa Los Angeles sei Bergkamen einer der wenigen Orte weltweit mit
permanenten Lichtkunstwerken. Die Wartung und Pflege der Lichtkunstwerke werden
von verschiedenen Akteuren wahrgenommen, darunter auch externe Firmen, die über
Wartungsverträge den Zustand der Lichtkunst sichern sollen. Im Moment sind zehn
Lichtkunstwerke funktionsfähig. Der Hölmerbrunnen vor dem Rathaus ist
witterungsbedingt außer Betrieb. Am PulsLicht in der Marina Rünthe wird derzeit
ein Versicherungsschaden behoben. Die Kontrolle und Wartung der Lichtkunst wird
derzeit im Fachamt neu aufgestellt, da sie ein beachtliches Maß an personellen
Ressourcen bindet.
Für die
CDU-Fraktion äußert sich Herr Pufke und bedankt sich für die Übersicht. Er
merkt an, dass sich die Euphorie für die Lichtkunst seitens der Fraktion im
Allgemeinen weitestgehend in Grenzen hält. Lichtkunst sei eher ein
Nischenprodukt für Fachpublikum. Es stellt sich die Frage, ob in Anbetracht der
knappen kulturellen Ressourcen nicht vielmehr der Fokus auf andere Themen wie
z.B. Römer/Stadtmuseum, gelegt werden sollte. Die neue Werbekartenserie findet
er jedoch überaus ansprechend und gelungen. (Ansichtsexemplare werden unter den
Anwesenden ausgeteilt.)
Herr
Schulte von der SPD-Fraktion betont die Unterstützung der Fraktion für die Lichtkunstwerke.
Die moderaten Kosten in der Übersicht werden wohlwollend zur Kenntnis genommen.
Frau Matiak drückt an dieser Stelle Ihre Begeisterung dafür aus, was in der
Stadt kulturell geleistet wird und lobt das Fachamt.
Kulturdezernent
Marc Alexander Ulrich verweist auf die kürzlich stattgefundene 3. Nacht der
Lichtkunst. Solche Veranstaltungen sollen den Zugang zum Thema erleichtern. Er
regt zur Teilnahme und zum Besuch von zukünftigen Veranstaltungen der
Lichtkunst an. Die Kooperation mit den anderen Städten aus der Hellweg Region
hatte Gäste aus Berlin und weiteres Fachpublikum angezogen. Die Ballung von
Lichtkunst in der Region weckt Synergien. Er betont die hohe Akzeptanz in der
Bevölkerung. So gäbe es nahezu keine Vandalismusschäden.
Frau
Richter von der Fraktion BergAUF sagt, dass ihr aus eigener Erfahrung bekannt
ist, dass gerade den Jugendlichen Lichtkunst durchaus bewusst ist, vor allem
die Maßstäbe und der subport am Herbert-Wehner-Platz. Sie selbst erinnert sich
positiv an die Teilnahme an der Internationalen Lichtkunstbiennale im Jahr
2010. Hier habe sich ihr Eigenheim in ein temporäres Lichtkunstwerk verwandelt
und rund 1.000 Besucher/innen in einem Zeitraum von zwei Monaten in die
Räumlichkeiten gelockt.
1.
Projekte zur Lichtkunst und Kunst im
öffentlichen Raum: Rück- und Ausblicke
Kulturreferentin
Simone Schmidt-Apel führt aus, dass die Präsenz der Kunst im öffentlichen Raum
und der Lichtkunst auch in 2018 durch Aktionen und Projekte gesteigert wurde.
Sie gibt einen Über-, Rück- und Ausblick zum Thema.
Stadtbesetzung
III am Kurt-Schumacher-Platz
Stadtbesetzung
ist ein Förderprojekt des Kultursekretariates NRW Gütersloh.
Gefördert
vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen,
ecce-european centre for creative economy und IKF- Individuelle
Künstlerförderung.
Fast eine
Woche im September verbrachten die Künstler Samuel Treindl, Münster und David
Rauer, Osnabrück am Kurt-Schumacher-Platz in Bergkamen im Rahmen des Projekts.
Das Denkmal und Kunstwerk „Mutter mit Kind“ von Else Montag wurde in dieser
Zeit zur sozialen Skulptur, der Platz selbst zum Treffpunkt für Anwohnerinnen
und Anwohner, Nachbarn und Neugierige. Die Künstler waren in diesem auf
Partizipation angelegten Kulturprojekt über die Kunst mit den Anwohnerinnen und
Anwohnern und Teilen der Bergkamener Bevölkerung in einem offenen Dialog
getreten. Sie hatten gemeinsame Aktivitäten (Mitbauen, Kochen, Essen, etc.)
angestoßen und gemeinsam den zentrumsnahen Ort inmitten eines Wohnviertels
bespielt. Das Projekt war in der Presse ausführlich behandelt worden. Eine
Dokumentation der Stadtbesetzung liegt vor.
Im Rahmen
einer Arbeitskreissitzung „Bildende Kunst“ des Kultursekretariates NRW
Gütersloh in Bergkamen im Oktober wurde bereits die Fortsetzung des Projekts
Stadtbesetzung in 2019 besprochen. Bergkamen wird sich an der Stadtbesetzung IV
mit dem Thema „Stadterkundung“ beteiligen. Die Projektmöglichkeiten werden
zurzeit recherchiert.
Diawechsel
in der Medienskulptur
Am 9.
Oktober war der Künstler Andreas M Kaufmann Gast der Zeitzeugen in Bergkamen,
die das diesjährige Diskussionsgespräch zum Diawechsel in der Medienskulptur
„no agreement today, no agreement tomorrow“ ausrichteten. Außer den Zeitzeugen
beteiligten sich weitere kunstinteressierte Bergkamener an der Diskussion und
entschied aktiv beim Diawechsel mit. In einem Zeitraum von 24 Jahren sollen
alle Bilder einmal ausgetauscht werden. Die Bilder verstehen sich als
Gedächtnis der Zeit. Nach intensiver und kontroverser Diskussion wurden folgende
Diawechsel in der Medienskulptur durch Mehrheitsentscheidung beschlossen: In
die Präsentation aufgenommen werden Martin Luther (2016) und Stephen Hawking
(2017). Herausgenommen werden: Hussein und Anonymus 2. Der Austausch der Dias
ist in Vorbereitung.
Lichtermarkt
Im Rahmen
des Lichtermarktes am 26.10.2018, veranstaltet vom Stadtmarketing der Stadt
Bergkamen, rund um den Alfred-Gleisner-Platz (Stadtmarkt) und den Stadtwald
beteiligte sich das Kulturreferat mit kostenfreien geführten Lichtkunstführungen
per Bus, die entlang der Lichtkunstwerke in Bergkamen - Mitte führten. Die
Führungen stießen auf großes Interesse und waren nahezu ausgebucht. Das „Tape
Art“- Angebot der Jugendkunstschule im Stadtwald wurde von Kindern begeistert
angenommen. Die Lesungen für Kinder in der Stadtbibliothek waren wie immer
ausgebucht.
Lichtkunstnacht
Die 3.
Nacht der Lichtkunst in der Hellweg-Region fand am 24.11.2018 statt. Matthias
Wagner K, künstlerischer Leiter des Lichtkunstvereins Hellweg ein LICHTWEG e.V.
und Direktor des Museums für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main, führte eine
Lichtkunstbustour von Bergkamen über das Lichtkunstzentrum Unna nach Schwerte
in die Rohrmeisterei. Dabei standen wieder die Lichtlandmarken, illuminierte
Industriedenkmäler und Werke der Lichtkunst des östlichen Ruhrgebiets im Fokus.
Das Städtenetzwerk, das aus zehn Städten und Gemeinden der Hellweg-Region
besteht (Ahlen, Bergkamen, Bönen, Hamm, Fröndenberg, Lippstadt, Lünen,
Schwerte, Soest, Unna), präsentierte 43 Lichtkunstwerke u.a. von James Turrell,
Mario Merz, Kazuo Katase, Rosemarie Trockel, Mischa Kuball, Maik und Dirk
Löbbert u.v.m., zum dritten Mal in gebündelter Form.
Neben der
Tour von Bergkamen aus gab es erstmalig eine Hop-On/Hop-Off-Tour zwischen
Ahlen-Soest und Lippstadt, die den nordöstlichen Bereich der Hellweg-Region
äußerst flexibel verband. Unna bildete mit dem Zentrum für Internationale
Lichtkunst in diesem Jahr den Dreh- und Angelpunkt der Nacht. Die 3.
Lichtkunstnacht in der Hellweg Region wurde
gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes
Nordrhein-Westfalen.
Der Ausschussvorsitzende bedankt sich für die umfangreiche Darstellung. Projekte wie die Stadtbesetzung III machten Orte und Denkmäler wieder erleb- und erfahrbar.