Sitzung: 03.07.2018 Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung
Beschluss: Einstimmig zugestimmt
Vorlage: 11/1249
Beschluss:
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung empfiehlt dem Haupt- und Finanzausschuss folgenden Beschlussvorschlag für den Rat:
Der Rat der Stadt Bergkamen beschließt das Wasserversorgungskonzept der Stadt Bergkamen für die Jahre 2018 bis 2023.
Herr Hölting
als Leiter des Bereichs Rohrnetzbetrieb/Betriebsdirektion Unna der Gelsenwasser
AG und technischer Betriebsleiter der GSW Wasser-plus GmbH stellt das
Wasserversorgungskonzept der Stadt Bergkamen für die Jahre 2018 bis 2023 vor
(Präsentation siehe Anlage zum Protokoll). Dieses wurde fristgerecht zum
30.06.2018 bei der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg eingereicht und ist
alle sechs Jahre fortzuschreiben.
Kernaussagen
seien:
-
Bergkamen bezieht sein Trinkwasser aus der Ruhr und werde durch die Wasserwerke
Halingen (Menden) und Echthausen (Wickede) versorgt.
-
Redundanzen im Hauptverteilnetz sichern die Trinkwasserversorgung der Stadt
auch bei Ausfall einer Hauptleitung.
- Stetige
Umstellungen von alten Graugussleitungen auf moderne Kunststoffleitungen und
die gute Zusammenarbeit mit dem Bergbau hinsichtlich der Modernisierung des
Trinkwassernetzes führen zu einer hohen Netzqualität, belegt durch lediglich
27,4 Rohrschäden pro Jahr oder eine Rohrschadensrate von 0,135 S/km.
- Die
Trinkwasseraufbereitung hat nach dem Landeswassergesetz naturnah zu erfolgen.
Dies erfolge durch UV-Bestrahlung zur Abtötung von Bakterien, Keimen und Viren.
Im Ballungsraum des Ruhrgebiets werde darüber hinaus auch mit Aktivkohlefiltern
gearbeitet, um das Wasser von den ständig zunehmenden Einträgen schädlicher
Substanzen zu reinigen.
- Neben
der Reinigung ist die Vermeidung von Schadstoffeinträgen ins Wasser von
höchster Priorität. Diese Prävention geschieht z.B. durch Aufklärungsarbeit bei
Landwirten, die angehalten werden, Düngemittel lediglich in den Zeiten
aufzubringen, in denen Pflanzen diese Stoffe auch aufnehmen können. Zudem hat
die Ausweisung von Wasserschutzgebieten einen guten Beitrag geleistet. Eine
besondere Gefährdung stellt der sogenannte Gülletourismus, vorrangig aus den
Niederlanden, dar.
- In
Bergkamen liegt die Nitratbelastung mit bei 8-16 mg/l (Winter/Sommer) bei einer
zulässigen Höchstgrenze von 50 mg/l und einer empfohlenen Grenze von 10 mg/l
für die Zubereitung von Säuglingsnahrung. Sämtliche Belastungen mit ihren
zugehörigen Konzentrationen veröffentlicht Gelsenwasser AG zum Nachlesen im
Internet.
- Das
Trinkwasserversorgungsnetz inklusive Stauseen und Bevorratung sichert eine
ausreichende Wasserkapazität, um eine dreijährige Trockenheit zu überbrücken (Trockenheit
= Unterschreitung der über ein Jahr gemittelten Niederschlagsmenge um mehr als
50%). Daher ist das Anlegen eines Wasservorrats für einen längeren Zeitraum
nicht erforderlich.
- Im durchschnittlich 36 Jahre alten Rohrnetz sind in Bergkamen Ausfallkennziffern von fünf bis sieben Minuten pro Jahr und Bürger ermittelt worden. Diese kurzen Störungen werden durch den Wasserwagen der Gelsenwasser AG überbrückt.