Sitzung: 07.03.2018 Ausschuss für Familie, Soziales, Gesundheit und Senioren
Beschluss: Kenntnisnahme
Vorlage: 11/1136
In Einleitung zu
seinem Tätigkeitsbericht stellt sich Herr Middendorf, erster Vorsitzender der
Kreisjägerschaft Unna e. V., dem Gremium zunächst vor. Nachfolgend erläutert
Herr Middendorf Aufbau und Einteilung der hiesigen Jagdbezirke und die damit
verbundenen Voraussetzungen für die Anpachtung der Reviere. Des Weiteren
berichtet Herr Middendorf über die gesetzlichen Verfahren zum Waffenbesitz und
zur Waffenaufbewahrung, die Voraussetzungen zur Erlangung des Jagdscheines
sowie die anspruchsvollen Ausbildungsinhalte (Theorie, Praxis,
Schießausbildung).
Herr Middendorf
betont während seines Referates ausdrücklich, dass es ihm auch um mehr
Akzeptanz der Jägerschaft in der Bevölkerung geht, d. h. die Anerkennung der
Jagd als ein verantwortungsvolles Handwerk, das die Nutzung von Wildtieren
erlaubt. Damit einher geht, Verantwortung für die Artenvielfalt in unserer
Kulturlandschaft zu übernehmen sowie heimische Wildtierbestände und ihre
Lebensräume zu erhalten und zu fördern. Über das Projekt „Rollende Waldschule“
werden Kinder und Jugendliche durch die Jäger mit den heimischen Tieren und der
Lebensräume vertraut gemacht. Jägerinnen und Jäger haben zudem den gesetzlichen
Auftrag, Wildschäden in Wald und Feld zu minimieren und bei der Prävention von
Tierseuchen mitzuhelfen. In Absprache mit dem Landrat des Kreises Unna ist die
hiesige Jägerschaft täglich 24 Stunden für die Fallwildentsorgung im Einsatz.
Im Verlaufe seines Vortrages ergeht von Herrn Middendorf in diesem Zusammenhang
ein entsprechender Appell, aktiv Naturschutz zu betreiben zum Beispiel durch
Einrichten und Erhalten von Ackerrandstreifen, Uferrandstreifen und
Erosionsschutzstreifen.
Anschließend geht
Herr Middendorf noch eingehend auf die in Nordrhein-Westfalen zu jagenden Wild-
bzw. Tierarten, deren Eigenarten und teilweise stark ansteigende Population
ein. Er weist darauf hin, dass die Marderpopulation in Bergkamen deutlich
angestiegen ist und die Kreisjägerschaft für die Beratung von Hauseigentümern
einen Marderbeauftragen installiert hat, der wertvolle Hinweise zum Umgang mit
den unerwünschten Besuchern geben kann.
Zum Abschluss des
Referates erfolgt noch ein Hinweis auf das Schiesszentrum der
Kreisjägerschaften Unna und Hamm in Bergkamen-Overberge, das zz. dort entsteht
(Grundsteinlegung am 08.03.2018). Herr Middendorf bedankt sich in diesem
Zusammenhang auch bei der Stadt Bergkamen für deren Unterstützung bei der
Verwirklichung dieses Projektes. Er wünscht sich eine stärkere Einbeziehung der
heimischen Jägerschaft bei Bauprojekten oder Projekten im Bereich des Wander-
und Radwegenetzes, um Zeitpläne oder Ausgleichsmaßnahmen mit negativen Auswirkungen
auf die heimischen Wildtiere zukünftig zu vermeiden.
Die Beigeordnete
Frau Busch bedankt sich ausdrücklich bei Herrn Middendorf für dessen
ausführlichen und interessanten Vortrag.