Sitzung: 18.10.2017 Rat der Stadt Bergkamen
Beschluss: Mit Stimmenmehrheit zugestimmt
Abstimmung: Ja: 26, Nein: 14
Vorlage: 11/1021
Beschluss:
Die Verwaltung wird
beauftragt, eine Beschlussvorlage mit den folgenden Anlagen zur erarbeiten und
dem Rat zur Beratung und Entscheidung vorzulegen:
1. Entwurf einer
neuen Konsortialvereinbarung zwischen den Städten Kamen und Bergkamen sowie der
Gemeinde Bönen in enger Abstimmung mit der GSW-Geschäftsführung. Ziel ist die
kommunalscharfe Abrechnung der jeweiligen Einrichtungsverluste. Die neue
Konsortialvereinbarung soll möglichst zum 01.01.2018 in Kraft treten.
Abstimmungsergebnis: Mit Stimmenmehrheit zugestimmt
Ja 38 Nein 2
2. Entwurf eines
Vertrages zwischen der Stadt Bergkamen und den GSW über den Bau und die
Errichtung eines Ganzjahresbades unter Einbeziehung einer steuerrechtlichen
Prüfung zur Sicherung der Verlustverrechnung. Inhalt dieses Vertrages muss u.
a. die Regelung der Einflussmöglichkeiten der Stadt auf den Bau und die
Errichtung des Bades durch die GSW und auf die künftige Betriebsführung sein,
um sicherzustellen, dass die Kreditaufnahme der Stadt im Haushalt als
Investition dargestellt werden kann.
Abstimmungsergebnis: Mit Stimmenmehrheit zugestimmt
Ja 26 Nein 14
3. Erstellung eines
Kriterienkatalogs zur Festlegung von verbindlichen Vergabekriterien für das
später notwendige Ausschreibungsverfahren zur Suche und Bestellung eines professionellen
Badmanagements. Zu diesen Kriterien sollten u.a. gehören:
- ggf. eine
Bonus-Malus-Regelung bezüglich der Besucherprognose zur Risikobeteiligung des
Badmanagements;
- garantierte
Schwimmzeiten für die Bergkamener Vereine und Schulen;
- Vorgaben zur
Entgeltstruktur des Personals;
- Sicherung des
Steuerverbundsystems sowie
-
Einflussmöglichkeiten der Stadt Bergkamen auf Details der Betriebsführung.
Beigeordnete Busch
erläutert die Vorlage und bittet darum, der Verwaltung die entsprechenden
Arbeitsaufträge zu erteilen. Sie macht deutlich, dass mit diesen
Arbeitsaufträgen noch keine Entscheidung für eine Badvariante gefallen ist.
Bündnis 90/Die
Grünen-Fraktionsvorsitzender Wehmann bedauert, dass es zu keiner gemeinsamen
Lösung mit Kamen kommen wird und nun die Politik vor dem Dilemma steht, eine
Insellösung für Bergkamen zu finden. Die Darstellung der Kämmerei zu den
finanziellen Auswirkungen hat in seiner Fraktion noch einmal heftige
Diskussionen ausgelöst. Danach wäre die günstigste Lösung nichts an den Bädern
zu machen. Auch stößt bei seiner Fraktion auf, dass ein Betreiber eines
Cabrio-Bades eine Bedarfsanalyse macht. Er ist der Meinung heute nur über Punkt
1 des Beschlusses abzustimmen, und die Punkte 2 und 3 von der Tagesordnung zu
nehmen.
BergAUF-Fraktionsvorsitzender
Engelhardt lehnt die Einführung einer kommunalscharfen Abrechnung ab, da
hierdurch die Solidarität der Kommunen im Mittelkreis in Gefahr gerät. Die GSW
hatten in der Vergangenheit genug Zeit, sich als professioneller Betreiber zu
präsentieren. Dies ist nicht gelungen. Er spricht sich gegen den Erhalt der
alten Bäder aus und bittet darum über alle drei Punkte des Beschlusses einzeln
abzustimmen.
Bürgermeister
Schäfer erinnert, dass in den ersten zehn Jahren der GSW gemeindescharf
abgerechnet worden ist. Danach passte die Abrechnung nach den jeweiligen
Anteilen der Kommunen. Da nun wieder eine Schieflage entstanden ist, muss aus
seiner Sicht hier wieder eine Anpassung erfolgen.
CDU-Fraktionsvorsitzender
Heinzel stellt klar, dass die ganze Bäderdiskussion von den GSW angestoßen
worden ist. Eine Änderung des Konsortialvertrages geht nur einstimmig. Hier
müssen die Kommunen untereinander diskutieren, wie jede für seinen Haushalt die
beste Lösung bekommen kann. Daher ist der hier zu beschließende Auftrag an die
Verwaltung ein positives Zeichen. Die anderen beiden Punkte des Beschlusses
sind für ihn allerdings laufendes Geschäft der Verwaltung. Zudem verdeutlicht
er, dass für seine Fraktion die Frage der Badvariante noch lange nicht zu Ende
diskutiert ist.
SPD-Fraktionsvorsitzender
Schäfer bemängelt die derzeit ungerechte Verteilung der Verluste durch den
bestehenden Konsortialvertrag. Er hält die Ermächtigung der Verwaltung durch
die Beschlüsse zu den Punkten 1 bis 3 für richtig. Die GSW bleiben eine
kommunale Gesellschaft, daher müssen die Probleme auch gemeinsam gelöst werden.
Auch seine Fraktion hat sich noch für keine Badvariante festgelegt.
Kämmerer Ulrich erläutert
noch einmal die Kostendarstellung der Kämmerei. Die Variante die bestehenden
Bäder weiter zu betreiben soll lediglich als Orientierung zum Badneubau dienen.
Hier ist unterstellt, dass die Bäder auch weiterhin funktionieren. Ebenso sind
keine Instandhaltungen eingepriesen. Darüber hinaus teilt er mit, dass der
Gutachter GMF eine Steigerung der Baukosten von 10 % eingestanden hat.
FDP-Stadtverordnete
Lohmann-Begander hält die Änderung des Konsortialvertrages ebenso für wichtig.
Danach könnte immer noch überlegt werden, ob eine Zentralbad-Lösung nicht doch
möglich ist.