Beschluss: Kenntnisnahme

Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters berichtet über den Verfahrensstand des dem Projekt zugrundeliegenden Bebauungsplanes und das eingereichte Baugenehmigungsverfahren. Aufgrund der guten Kooperation des Bauherren in beiden Verfahren habe Kaufland ein Vorhaben entwickelt, dass bei gleichbleibenden Verkaufsflächen und Einhaltung der baurechtlichen Bestimmungen zu einem hohen städtebaulichen und gestalterischen Wert geführt habe. Zeitintensive Beteiligungen wie z.B. die des REHK seien nicht erforderlich.

Von Abbruch der bestehenden Immobilie und dem architektonisch ansprechenden Gebäude gehe ein positives Signal für die Stadt Bergkamen aus. Die Identifikation und Wertschätzung Kauflands für den Standort unterstreiche der Bauherr dadurch, dass er das Vorhaben den Bürgern und der Politik frühzeitig präsentiere und für Rückfragen offen stehe.

 

Nach Vorstellung des Planungsteam betont Herr Westphale die bereits lang andauernde positive Zusammenarbeit mit den Beteiligten der Verwaltung.

 

Frau Sdun stellt die Planungen anhand einer Präsentation im Detail vor. Das Baugrundstück, die Bruttogrundfläche mit insgesamt circa 9.400 m², die Verkaufsfläche mit ca. 5.000 m² und die Konzessionärsfläche mit 400 m² blieben im Vergleich zum Bestandsmarkt nahezu unverändert. Die vorgesehene Sortimentsliste werde mit der Stadt Bergkamen abgestimmt und halte die Festsetzungen des zukünftigen Bebauungsplanes ausnahmslos ein.

Grundlegende Neuerung sei die Planung als querliegender Markt ohne Kaufland typische Mittelwand. Die Erfahrbarkeit des gesamten Innenraumes werde für den Kunden gesteigert durch die großflächige Verglasung der westlichen, zum Parkplatz orientierten Eingangsfassade und das über diese Fassade geführte Vordach, das sich in seiner Materialität bis in den Bereich der Konzessionäre erstreckt. Dieser Bezug von Innen und Außen und die einladende Geste werden für den Betrachter durch den zur Eingangsfassade ansteigenden und sich auf voller Breite öffnenden Baukörper erlebbar. Die Transparenz der Westfassade bleibe wegen eingesetzter Sonnenschutzverglasungen und mobiler Sonnenschutzelemente im oberen Fassadenbereich ganzjährig gewahrt. Die weiteren Fassaden seien derzeit mit heller Farbigkeit und homogenen Oberflächen geplant, die das Corporate Identity Kauflands widerspiegelten. Werbeflächen gliederten sich der Gestaltung des Gebäudes unter und wirkten somit nicht als Fremdkörper. 

Hinsichtlich des Bauzeitenplanes sei mit einem Abbruchbeginn im Frühjahr 2018 zu rechnen bei einer Gesamtbauzeit von circa einem Jahr. Während dieser Zeit werden die bereits informierten Mitarbeiter des Standortes in umliegenden Filialen eingesetzt.

 

Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters erläutert die geplante Verkehrssituation im Bereich „Am Römerlager“. In enger Abstimmung mit externen Gutachtern und Fachplanern werden der ÖPNV optimiert und Strukturen entflochten, z.B. durch Schaffung und Verlegung der Bushaltestellen an den Ostenhellweg. Herr Reichling ergänzt, dass die Verbreiterung des Straßenraums und die damit mögliche Einrichtung bzw. Verlängerung von getrennten Links- und Rechtsabbiegespuren vor der Eindmündung in den Ostenhellweg eine größere Aufstelllänge für ausfahrende Fahrzeuge sichere. Die gegenüberliegende Anordnung der Ein- und Ausfahrten sowohl zu Berlet als auch zu Kaufland steigere zudem die Verkehrssicherheit. Darüber hinaus werde der Fußgänger- und Radfahrverkehr durch geänderte Streckenführungen optimiert. Gutachterlich begleitet sei auch das Beibehalten der bestehenden Lichtzeichenanlage anstatt einer Planung von Kreisverkehren, die aufgrund der inhomogenen Verkehrsbelastung nicht zu empfehlen seien.

 

Herr Westphale ergänzt, dass die etwa 400 notwendigen Stellplätze des Marktes mit einer Breite von 2,70 m und einer Tiefe von 5,20 m den Entwicklungen der Pkw-Abmessungen angepasst werden. Dieser Parkplatz überplane den gesamten westlichen Grundstücksteil und somit auch die derzeit bestehende Waschanlage. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf dem Baugrundstück trage das weitauskragende Vordach bei, das als Verteiler für die Kunden diene und die Fußgängerströme zu den jeweiligen Parkreihen leite.

Des Weiteren sei die E-Mobilität bedacht worden. Auf dem Grundstück werden Lademöglichkeiten für vier Pkw und drei Fahrräder errichtet.

 

Frau Sdun präzisiert die geplanten Lärmschutzmaßnahmen in Hinblick auf die östlich und südlich angrenzende Wohnbebauung. Im Baugenehmigungsverfahren sei ein immissionsschutzrechtliches Gutachten eingereicht worden, das als ausreichenden Lärmschutz die Errichtung von Lärmschutzwänden nach Osten und Süden, Anlieferungsdocks am Gebäude und eine auf die Tagzeiten beschränkte Anlieferung des Marktes vorsieht.

 

Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters lobt abschließend die zeitgemäße, transparente und vorbildliche Planung und bittet um Auskunft, inwieweit der bestehende Kauflandmarkt an der Töddinghauser Straße ebenfalls nach diesem Konzept modernisiert werden könnte.

 

Herr Kautza informiert, dass Kaufland am Standort Mitte lediglich Mieter sei und die gesamte Immobilie verkauft werde. Aufgrund des derzeit noch nicht bekannten künftigen Eigentümers sei ein Umgang mit dem Markt an der Töddinghauser Straße zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt.

 

Erster Beigeordneter Dr.-Ing. Peters berichtet über aktuelle Überlegungen hinsichtlich einer Umbenennung der Straße „Am Römerlager“. Wegen der geografischen Verortung des Römerlagers in Oberaden sei vorgeschlagen, die Straße mit Bezug zur historischen Bummannsburg im Ortsteil Rünthe, einem karolingisch-ottonischen Reichshof,  in „An der Bummannsburg“ umzubenennen. Dieser Vorschlag sei vom Verwaltungsvorstand positiv begleitet und werde den politischen Vertretern zur Entscheidung vorgelegt. Der Ausschuss signalisiert dazu auf Nachfrage des Ersten Beigeordneten sein Einvernehmen.