Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt
Bergkamen beschließt die 2. Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes der Stadt
Bergkamen.
Sachdarstellung:
Im November 2019
wurde die Verwaltung mit der Erarbeitung der 2. Fortschreibung des
Radverkehrskonzepts (RVK) der Stadt Bergkamen beauftragt. Der thematische
Schwerpunkt lag auf der Optimierung der innerörtlichen Alltagsrouten, sodass
dem Radverkehr auf Bergkamener Stadtgebiet zukünftig sicherere und direktere
Wegeführungen zu den relevanten Zielen des Alltags zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus wurde die Fußverkehrsinfrastruktur als zusätzlicher Teilbaustein
des Konzeptes beauftragt, um entlang ausgewählter Straßenzüge die örtlichen
Situationen für die schutzbedürftigste Gruppe aller Verkehrsteilnehmer
gleichermaßen zu verbessern. Mit diesen inhaltlichen Vorgaben hat das
Verkehrsplanungsbüro „Planersocietät“ einen entsprechenden Auftrag erhalten.
Mit der Vorstellung ihres Entwurfs des Endberichts in der Sitzung des
Ausschusses für Bauen und Verkehr am 09.02.2022 hat „Planersocietät“ ihren
Vorschlag zur Fortschreibung des RVK der Stadt Bergkamen vorgestellt und
übergeben .
Im Anschluss an die
Ausschusssitzung vom 09.02.2022 wurde jeder Fraktion der Endbericht digital zur
Verfügung gestellt und zusätzlich ein Exemplar in Papierform überreicht. Bis
zum 31.03.2022 hatten die Fraktionen Gelegenheit, schriftlich zum Entwurf
Stellung zu nehmen. Diese Möglichkeit haben die Fraktionen der FDP, der CDU,
Bündnis90/Die Grünen und der SPD wahrgenommen.
Im Folgenden werden
die Rückmeldungen aufgelistet und seitens der Stadtverwaltung bewertet. Die
Zeile der Bewertung bezieht sich ausschließlich auf die jeweilig vorgeschlagenen
Maßnahmen der Fraktionen. Sofern ein Vorschlag ablehnend bewertet wurde, ist
der bisherige Maßnahmenvorschlag des Radverkehrskonzeptes (RVK) bestehen
geblieben. Einige Maßnahmenvorschläge beziehen auf Routenabschnitte, welche
zukünftig einer umfassenden Straßenumbaumaßnahme unterzogen werden oder stimmen
in Teilaspekten mit dem RVK überein, sodass in diesen Fällen die Annahme des
Vorschlags im Rahmen der konkreten Baumaßnahme geprüft werden muss. Übernommene
Vorschläge sowie einige Vorschläge mit unmittelbarem Bezug auf den RVK-Entwurf
und weiterem Prüfungsbedarf wurden in das RVK eingearbeitet.
FDP-Fraktion |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Bambergstraße:
Ausbau und Ausbesserung des Gehwegs auf beiden Seiten, um die Nutzung durch
Radfahrer und Fußgänger weiterhin zu gewährleisten |
Maßnahmenvorschlag: -
Aufhebung
der Benutzungspflicht des gemeinsamen Geh- und Radweges Ergänzungsvorschlag: Tempo 30
anordnen Alternative: -
Markierung
einer Piktogrammkette auf der Fahrbahn |
FDP-Vorschlag wird geprüft im Sinne der Ausbesserung der Gehwege.
Deren Verbreiterung ist nicht möglich, da die daraus resultierende
Verschmälerung des Fahrbahnquerschnitts (auf unter 6,5 m) nicht den
maßgebenden Richtlinien entspräche |
Insbesondere im Bereich der Schillerschule soll geprüft werden, ob der
Gehweg erweitert/ausgebaut werden kann, um eine Verbesserung für das
Fortkommen und die Sicherheit des schulischen Radverkehrs zu erzielen. |
|
Vorschlag wird
abgelehnt, da das RVK im Grundsatz eine Trennung des Fuß- und Radverkehrs
verfolgt. Ab einem mittleren Fußverkehrsaufkommen und im Bereich von
Sondernutzungen (z. B. Schulen, Einzelhandel) ist von einer gemeinsamen
Führung nach Möglichkeit abzusehen, da eine Vielzahl an Konflikten zwischen
dem Fuß- und Radverkehr zu befürchten ist und die angestrebte Qualität für
den Radverkehr nicht mehr erreicht werden kann. |
Hochstraße: Im
Bereich der Hochstraße soll die gemeinsame Nutzung des Rad- und Fußgängerwegs
weiterhin im Vordergrund stehen. |
Maßnahmenvorschlag: -
Aufhebung
der Benutzungspflicht des gemeinsamen Geh- und Radweges Ergänzungsvorschlag: -
Markierung
einer Piktogrammkette auf der Fahrbahn |
Vorschlag wird im Rahmen des geplanten Straßenumbaus geprüft |
Erich-Ollenhauer-Straße/Jahnstraße: Hier soll der Bau und die Ausbesserung eines Radweges mindestens auf
der Fahrbahnseite Oberaden in Richtung Bergkamen Mitte im Vordergrund stehen,
um die Nutzung durch Radfahrer zu gewährleisten und ein schnelleres
Vorankommen des innerstädtischen Radverkehr zwischen den Stadtteilen Mitte
und Oberaden zu ermöglichen. |
Maßnahmenvorschlag: -
Neubau
einer Radverkehrsanlage Ergänzungsvorschlag: -
beidseitige
Führung ist anzustreben |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen |
FDP-Fraktion |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Töddinghauser Straße: Die FDP-Fraktion bittet um Erstellung und Umsetzung einer
ganzheitlichen Lösung für die Töddinghauser Straße, ggf. durch Erweiterung
von Gehwegen, um eine gemeinsame Nutzung von Fahrrad- und Fußgängerverkehr zu
ermöglichen. Diese Wege sollten so gestaltet werden, dass dem Radverkehr eine
separate markierte Radspur zugeteilt werden kann. |
Maßnahmenvorschläge: - Abschnitt: - Abschnitt: - Abschnitt: Alternative -
Markierung
einer Pikto-grammkette auf Fahrbahn |
FDP-Vorschlag wird abgelehnt, aufgrund einer nicht ausreichenden
Straßenraumbreite. Diese Form der Radverkehrsführung kann nicht entsprechend
den maßgebenden Richtlinien umgesetzt werden Einheitliche Führung wird geprüft |
Rünther Straße:
Die Kennzeichnung der Rünther Straße als Fahrradstraße erachtet die
FDP-Fraktion als wenig zielführend. Aufgrund der intakten
Straßenbeschaffenheit soll für diese Straße ein ganzheitliches Konzept für
einen durchgängigen separaten Radweg geprüft und verwirklicht werden. |
Maßnahmenvorschlag: - Keine Änderung der Führungsform - Vorhandene Schutzstreifen erfüllen
Mindeststandards (jedoch in Tempo-30-Zonen i.d.R. unzulässig) Alternative: -
Einrichtung
Fahrradstraße |
Vorschlag wird abgelehnt, aufgrund einer nicht ausreichenden
Straßenraumbreite. Diese Form der Radverkehrsführung kann nicht entsprechend
den maßgebenden Richtlinien umgesetzt werden Einrichtung einer Fahrradstraße wird langfristig geprüft |
Schachtstraße:
Auch hier erscheint eine Fahrradstraße wenig sinnvoll. Vielmehr ist die
Verbesserung des Radverkehrs im Hinblick auf die Errichtung von
Radschutzstreifen oder durch Ausbau eines separaten Radwegs auf dem Gehweg zu
prüfen. |
Maßnahmenvorschlag: -
Einrichtung
Fahrradstraße Anmerkung: - Vorhandene Führung im Mischverkehr
ist zulässig - Fahrradstraße nicht erforderlich,
aber wegen Netzbedeutung sinnvoll (Hauptroute) |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen abgelehnt Alternative Führungen zu einer Fahrradstraße sollen ebenfalls geprüft
werden |
Overberger Straße:
Entsprechend den vorstehenden Ausführungen soll im Bereich der Overberger
Straße ebenfalls geprüft werden, ob die Möglichkeit besteht durch bauliche
Maßnahmen einen separaten Radweg auf dem Gehweg |
Maßnahmenvorschlag: -
Einrichtung
Fahrradstraße Anmerkung: - Aktuelle Führung im Mischverkehr ist
zulässig - Fahrradstraße nicht erforderlich,
aber wegen Netzbedeutung sinnvoll (Hauptroute) |
Vorschlag wird abgelehnt, aufgrund einer nicht ausreichenden
Straßenraumbreite. Diese Form der Radverkehrsführung kann nicht entsprechend
den maßgebenden Richtlinien umgesetzt werden |
oder einen Radschutzstreifen zu errichten. |
|
Vorschlag wird geprüft (vermerkt auf S. 123, 124 des RVK) |
FDP-Fraktion |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Schulstraße: Es
bietet sich an zu prüfen, ob dem Fortkommen und der Verkehrssicherheit
dadurch hinreichend Rechnung getragen werden kann, wenn die bestehenden
Fahrbahnmarkierungen um Piktogrammketten erneuert und durch Einrichtung einer
umfassenden Tempo 30-Zone abgesichert werden. |
Maßnahmenvorschlag: -
Verbreiterung
der vorhandenen Schutzstreifen Maßnahmenvorschlag (aus Teilbaustein Fußverkehr): -
Einrichtung
Tempo 30 (Abschnitt Kampstraße - Birkenweg) |
FDP-Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen und im Rahmen
der zukünftigen Herabstufung zur Gemeindestraße vorgesehen |
Jahnstraße: Die
FDP-Fraktion bittet die Jahnstraße umfassend in das Radverkehrsnetz von
Bergkamen zu integrieren. Hierbei soll geprüft werden, ob aufgrund der
Straßenbreite die Möglichkeit besteht eine gemeinsame Nutzung des Gehwegs für
den Rad- und Fußgängerverkehr durch den gezielten Ausbau zu ermöglichen. Insbesondere sollte der Gehweg so gestaltet werden, dass dem
Radverkehr eine eigenständige und farblich zu unterscheidende Fahrspur
gewidmet wird. |
Maßnahmenvorschlag: -
Markierungslösung
Radfahrstreifen Anmerkung: - Maßnahme kurzfristig:
Radfahrstreifen markieren - Maßnahme langfristig: Abstufung zur
Gemeindestraße mit weiteren Gestaltungsmöglichkeiten des Straßenraums und
damit verbundenen alternativen Radverkehrsführung |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen und im Rahmen der
zukünftigen Herabstufung zur Gemeindestraße geprüft |
CDU-Fraktion |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Radweg von der Bummannsburg in Richtung Lippe / Sandbochum, dieser muss besser ausgewiesen werden |
|
CDU-Vorschlag ist nicht Gegenstand der Fortschreibung des RVK, wird
jedoch - außerhalb des RVK – geprüft. |
Südlich Autobahnanbindung / Sandbochumer Weg – Verbindung Richtung Hamm |
-
Sandbochumer
Weg als Hauptroute vermerkt Maßnahmenvorschlag: -
Fahrradstraße
einrichten Anmerkung: -
Vorhandene
Führung im Mischverkehr ist zulässig |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen |
Romberger Wald –
Beverbach unter der Autobahn / Laufsteg hier Ausbau einer Zuwegung |
-
Wegeführung
als Nebenroute vermerkt Maßnahmenvorschlag: -
Ausbau
einer Radverkehrsanlage Anmerkung: -
Ausbau
auf Regelbreite 2,5m |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen |
Rünthe:
Wirtschaftsweg an der Bahnlinie – hier Ausweisung Radweg/Knotenpunkt |
-
Wegeführung
als Nebenroute vermerkt Maßnahmenvorschlag: -
Ausbau
einer Radverkehrsanlage Anmerkung: -
Ausbau
auf Regelbreite 2,5m |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen |
Industriestraße (K16), Ausweisung von Radweg |
-
Industriestraße
als Nebenroute vermerkt Nördlich Einmündung „Am Romberger Wald“ Maßnahmenvorschlag: -
Neubau
einer Radverkehrsanlage Südlich Einmündung „Am Romberger Wald“ Maßnahmenvorschlag: -
Ausbau
einer Radverkehrsanlage Anmerkung: -
Ausbau
auf Regelbreite 2,5m |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen |
Lösung für den Fuß- und Radweg in der Marina Rünthe / Engstelle
California |
Maßnahmenvorschlag: -
Ausbau
einer Radverkehrsanlage Anmerkung: - Neubau eines Radweg mit hohem
Qualitätsstandard anlässlich der IGA 2027 |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen |
CDU-Fraktion |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Beschilderung Radweg Beversee |
|
CDU-Vorschlag ist nicht Gegenstand der Fortschreibung des RVK, wird
jedoch - außerhalb des RVK – geprüft. |
Haus Reck / Landwehrstraße |
„Gutsweg“ als Wegeverbindung zu „Haus
Reck“ nicht relevant als Haupt- oder Nebenroute für den Alltagsradverkehr |
Vorschlag wird abgelehnt, da diese Verbindung keine Alltagsroute
bilden würde. |
Radweg an der Landwehrstraße von Kamer Heide zum Thorheim fehlt |
-
Wegeverbindung
als Nebenroute vermerkt Maßnahmenvorschlag: -
Keine
Änderung der Führungsform Ergänzungsvorschlag: -
Gehweg
bauen Anmerkung: -
Ausbau
der Schutzstreifen auf Regelbreiten |
Vorschlag wird bereits durch RVK entsprochen |
Neue Gestaltung der Querung Dörnemann / Drei Finken |
Maßnahmenvorschlag: -
Ausbau
einer Radverkehrsanlage Anmerkung: -
Ausbau
auf RSV-Standard durch Land NRW |
Vorschlag wird bereits durch RVK entsprochen |
Fritz-Husemann-Str. / Wertstoffhof – Anbindung an Nordberg fehlerhaft im Plan |
|
Vorschlag wird abgelehnt, da Darstellung der Routenführung im
RVK-Entwurf nachvollziehbar und im Detail mit dem StA 61 abgestimmt |
Kreisverkehr Zweihausen, vor Einfahrt in den Kreisel fehlen Zebrastreifen mit Fahrradspur,
das gilt für alle Bergkamener Kreisel |
Maßnahmenvorschlag: - Radverkehr bevorrechtigen oder
Führung im Kreisverkehr |
Vorschlag wird durch RVK entsprochen |
CDU-Fraktion |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Siehe Antrag Kreis Unna zu Querung von Hauptstraßen wie z.B.
Bambergstraße, Töddinghauser Straße Keine Vorfahrt für Radfahrer auf sämtl. Straßen die gekreuzt werden,
z.B. durch „Berliner Hügel“. Hier muss für alle Verkehrsteilnehmer eine
einheitliche Regelung herrschen |
Querung Töddinghauser Straße – Kuhbach-Weg - Vorrang einrichten Querung Bambergstraße – Kuhbach-Weg -
Spezifizierte Planunterlagen -
zwei Varianten (Bevorrechtigte Querung +
Signalisierte Querung mit Voranforderung) |
CDU-Vorschlag
wird abgelehnt, da das Ziel verfolgt werden soll die Kuhbachtrasse
als schnelle und attraktive Rad- und Fußverkehrsverbindung sowie auch als
Alternative zu den nicht immer optimalen Ost-West-Achsen innerhalb der
Bebauung zu stärken. Dazu sollen die nahmobilen Verkehrsteilnehmenden
möglichst bevorzugt über die Bambergstr. geführt werden |
Mühlenbach / Kampstraße – Radweg fehlt |
Maßnahmenvorschlag: - Markierungslösung Schutzstreifen |
Vorschlag wird bereits durch RVK-Entwurf entsprochen |
Wanderweg + Parkplatz |
|
Kann nicht zugeordnet werden |
Erstellung eines Radweges an der Schulstraße im Zuge des
Rückbaus |
Maßnahmenvorschlag: -
Verbreiterung
der vorhandenen Schutzstreifen |
Vorschlag wird geprüft (vermerkt auf S. 118, 119 des RVK) |
Radweg Jahnstraße im Zuge des Rückbaus neues Konzept / Kreuzung
Eisdiele unübersichtlich |
Maßnahmenvorschlag: -
Markierungslösung
Radfahrstreifen Anmerkung: - Maßnahme kurzfristig:
Radfahrstreifen markieren - Maßnahme langfristig: Abstufung zur
Gemeindestraße mit weiterem Gestaltungsansatz |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf entsprochen und im Rahmen der
zukünftigen Herabstufung zur Gemeindestraße geprüft |
Ausfahrt Erdbeerfeld,
neues Baugebiet muss Berücksichtigung finden |
|
Vorschlag wird im Rahmen der zukünftigen Herabstufung zur
Gemeindestraße geprüft |
Zuwegung durch Römerpark durch den Wald fehlt |
Wegeverbindungen durch „Römerwald“ wurden als nicht relevante Haupt-
oder Nebenrouten für den Alltagsradverkehr bewertet |
Vorschlag wird abgelehnt, da diese Verbindung keine Alltagsroute
bilden würde. |
Radweg entlang der Lüner Straße fehlt komplett |
Maßnahmenvorschlag: -
Neubau
einer Radverkehrsanlage Anmerkung: - Einseitiger Geh- und Radweg - Innerhalb der bebauten Ortsteile,
alternativ Anordnung Tempo 30 + Piktogrammketten auf der Fahrbahn |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf entsprochen |
Bündnis
90 / Die Grünen |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Als Orientierung für künftige Lösungen / Planungen soll auf Variante I
auf S. 166 im Entwurf, wo immer dies möglich ist, zurückgegriffen werden. |
Getrennte Geh- und Radwege innerorts: -
Bauliche
Radwege stellen für viele Menschen die bevorzugte Radverkehrsinfrastruktur
dar. […]. Wegen des massiven Flächenbedarfs bei regelgerechter Ausformung
sind getrennte Geh- und Radwege inner-orts nur äußerst selten umsetzbar und
in der Regel mit einem Wegfall von Begrünung und Parkplätzen verbunden -
Notwendige
Straßenraumbreite dieser Variante beträgt 14,50 m |
Vorschlag der Grünen-Fraktion wird übernommen (vermerkt auf S. 29 u. 165) Jedoch wird eine Realisierung dieser Straßenraumaufteilung nur in
seltenen Fällen möglich sein, da i.d.R. keine ausreichende Straßenraumbreite
vorhanden ist |
• Soweit möglich ist eine Trennung von Rad-
und Fußverkehr zu bevorzugen /realisieren. • Radwegeausbau darf nicht zu Lasten des
Fußverkehrs sondern wo die erforderlich und möglich ist zu Lasten des
motorisierten Verkehrs erfolgen. • Grundsätzlich ist eine Reduzierung der
Fahrbahnbreite für dem motorisierten Verkehr auf das Minimum anzustreben, um
Flächen für Fuß- und/oder Radverkehr zu schaffen und weitere
Flächenversiegelung für den Radwegeausbau zu vermeiden |
|
Vorschläge entsprechen der grundsätzlichen Ausrichtung und Systematik
des RVK-Entwurfs |
Bündnis
90 / Die Grünen |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Die Vorrangregelung für Radverkehr auf der Kuhbach-Trasse sollte
weitestgehend, durchgängig durch Anforderungsampeln (per Induktionsschleifen)
erfolgen. (s. Variante 2 / Vorzugsvariante S. 77 Bambergstraße (S. 80, S 97)
– diese Lösung auch bei Querung von Lünener-Straße, Jahnstraße, Schulstraße,
Heinrichstraße, Werner Straße geprüft und soweit möglich umgesetzt werden. |
In der Vorzugsvariante wird die
Sicherung der Querung durch eine Signalisierung für den Fuß- und Radverkehr
erreicht. Zur Beschleunigung der nahmobilen Verkehrsteilnehmenden erfolgt
eine automatische Voranforderung per Kontaktschleife für den Radverkehr |
Vorschlag der Grünen-Fraktion wird geprüft (vermerkt auf S. 75) Zustimmung des Lippeverbands erforderlich aufgrund Inanspruchnahme
seiner Flächen für technische Infrastruktur |
• Kurzfristig soll eine Realisierung von
Unterstellmöglichkeiten und Fahrradständern (ggf. ergänzt durch Ladestationen
für E-Bikes) an „zentralen Haltestellen des ÖPNV geprüft werden – hier sollte
die Verwaltung entsprechende Haltestellen identifizieren z. B. an
Schnellbuslinien, „Knotenpunkten“ (Umsteigemöglichkeit / „Modal Split“) • Geprüft werden soll weiterhin eine
Verbesserung der Mitnahmemöglichkeit für Fahrräder bei bestimmten Buslinien,
z. B. S30 (an einzelnen Haltestellen) – hierzu ist mit der VKU der Einsatz
entsprechender Busse (z. B. auch Fahrradträger, oder zusätzlicher
Abstellflächen mit Befestigungsmöglichkeiten im Bus) zu erörtern. |
|
Vorschläge waren/sind nicht Gegenstand der Fortschreibung des RVK,
können jedoch gern - außerhalb des RVK - geprüft werden. |
Bündnis
90 / Die Grünen |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
• Ergänzend zum Rad- und Fußverkehrskonzept
bzw. als Folge daraus sollte die Verwaltung (ggf. gemeinsam mit der
Planersocietät) konkretisieren, welche Fuß- /Radwegeverbindungen in den
nächsten 1 ½ bis 2 Jahren optimiert werden können (Prioritätensetzung, s.
auch S. 66 im Entwurf). • Bezüglich der Optimierung der
Kreisverkehre für den Radverkehr soll ein „Realisierungs-Fahrplan“ erarbeitet werden (als Orientierung soll
soweit möglich die Variante. S. 157 im Entwurf dienen). |
|
Vorschlag der Grünen-Fraktion wird bereits entsprochen. Eine entsprechende Planung ist im Rahmen der Haushaltsanmeldung
2022/2023 hinterlegt |
Geprüft werden soll weiterhin, welche kurzfristige Maßnahmen
(Markierungen, Tempo 30, Querungshilfen,…) genutzt und umgesetzt werden
können, um die Situation für den Fuß- / Radverkehr zu verbessern (nicht erst
auf Realisierungsmöglichkeit der optimalen Lösung warten – s. Jahnstr.,
Rotherbachstr., Schulstr., Erich-Ollenhauer-Str.). |
|
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen |
Entwickelt werden sollte eine Strategie zur Beschleunigung der
Realisierung des RS1 in Bergk. (bzw. im Kreis Unna) |
|
Vorschlag ist nicht Bestandteil des RVK. Die Verwaltung wird - außerhalb
des RVK - jedoch gern darauf hinarbeiten. |
Geprüft werden sollte Lippe-Querung in Höhe Schwimmbad Heil (Fuß- u.
Rad-Fähre) |
Eine zusätzliche Wegeverbindung mit
Überquerung der Lippe wurde nicht als relevante Haupt- oder Nebenroute für
den Alltagsradverkehr bewertet |
Vorschlag wird als Teil des RVK abgelehnt, da diese Verbindung keine
Alltagsroute bilden würde. |
Realisierung einer Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Jahnstraße und
Naturfreibad Heil entlang des Westenhellwegs |
Maßnahmenvorschlag: -
Neubau
einer Radverkehrsanlage Anmerkung: -
Flächenreserve
für Radwegebau durch Mehrzweckstreifen vorhanden |
Vorschlag wird durch RVK-Entwurf bereits entsprochen |
SPD-Fraktion |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Für 43,9% der Radwegeverbindungen sind gemäß der „Maßnahmen
Oberflächen“ noch ausstehende Asphaltierungen vorzusehen. Hierunter fallen
insgesamt 13,5 km in die Baulastträgerschaft der Stadt Bergkamen. Die
Asphaltierung dieser restlichen Radwege soll intensiv vorangetrieben werden. |
Die beste Kombination aus Rollwiderstand, Sicherheit, Komfort und
maschineller Pflegbarkeit bieten Asphaltoberflächen für den Radverkehr. Das
Ziel ist, alle Radwege des Zielnetzes für Bergkamen mit Asphaltoberflächen
auszustatten und somit dem Ratsbeschluss vom 22.11.2018 zur verpflichtenden
Asphaltierung von Radwegen nachzukommen. |
SPD-Vorschlag wird bereits im RVK-Entwurf entsprochen. |
Die Einrichtung von Fahrradstraßen ist eine häufig genannte „Maßnahme
Führungsform“ von der Planersocietät. Die SPD-Fraktion befürwortet
grundsätzlich diese Art der Radverkehrsführung. Die Einrichtung von
Fahrradstraßen sollte jedoch sorgsam abgewogen werden und vornehmlich auf
Straßen mit einem geringen Pkw-Aufkommen realisiert werden. Wir bitten daher
im Einzelfall auch um die Prüfung alternativer Führungsmöglichkeiten. |
Fahrradstraßen eignen sich gut im Nebennetz nicht-klassifizierter
Straßen zur bevorrechtigten Führung des Radverkehrs. Besonders dort, wo aus
verkehrsrechtlichen Gründen keine Radwege oder Markierungslösungen zulässig
oder sinnvoll oder schmale Fahrbahnen vorhanden sind, können Fahrradstraßen
wichtige Radverkehrsachsen verdeutlichen und bündeln sowie durch eine
Bevorrechtigung den Radverkehr beschleunigen. |
Vorschlag wird bereits im RVK-Entwurf entsprochen. |
Die SPD-Fraktion unterstützt die Empfehlungen zur Vorrangregelung für
den Radverkehr innerhalb der meisten Querungsbereiche der Kuhbachtrasse. Für
die Querung der Bambergstraße sehen wir einen erhöhten Handlungsbedarf und
fordern eine zeitlich priorisierte Umsetzung. |
Für die Querungsstelle
Kuhbach-Weg/Bambergstraße wurden zwei Varianten dargestellt. Das Ziel ist die
Stärkung der Kuhbach-Trasse als schnelle und attraktive Rad- und
Fußverkehrsverbindung sowie auch als Alternative zu
den nicht immer optimalen Ost-West-Achsen innerhalb der Bebauung. Dazu werden die
nahmobilen Verkehrsteilnehmenden möglichst bevorzugt über die Bambergstraße geführt. |
Vorschlag wird geprüft (vermerkt auf S. 75) |
SPD-Fraktion |
Bisheriger RVK-Vorschlag |
Abwägung |
Die Wegeverbindung zwischen Rotherbachstraße und Lünener Straße ist
als Nebenroute gekennzeichnet. Die SPD-Fraktion erkennt ebenfalls die
Bedeutsamkeit dieses Abschnittes als relevante Verbindung zwischen der
Wasserstadt Aden und dem Horstmarer See und für die Anbindung der Siedlung
„Im Sundern“ an das Radwegenetz. Deshalb fordern wir ebenfalls eine zeitlich
priorisierte Umsetzung dieser Maßnahme. |
Maßnahmenvorschlag: -
Ausbau
einer Radverkehrsanlage Anmerkung: -
Ausbau
auf Regelbreite |
SPD-Vorschlag wird übernommen (vermerkt auf S. 134) |
Berücksichtigung der Radwegeverbindungen durch die „Bummannsburg“ im
Alltagsradroutennetz |
Radweg in der „Bummannsburg“ ist nicht
relevant als Haupt- oder Nebenroute für den Alltagsradverkehr |
Vorschlag wird abgelehnt, da diese Verbindung keine
Alltagsradverkehrsroute darstellt. |
Mit Beschluss der 2. Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes besitzt die Stadt
Bergkamen eine neue und den aktuellen Richtlinien entsprechende Grundlage zur
konzeptionellen Fortentwicklung der stadtweiten Fuß- und
Radverkehrsinfrastruktur. Dieses RVK wurde vor dem Grundsatz entwickelt,
insbesondere die Führung des Radverkehrs entlang von Hauptverkehrsstraßen zu
verbessern und somit die baulichen Situationen an die Bedürfnisse der Alltagsradfahrer
anzupassen. Die Stadtverwaltung wird das RVK als verpflichtendes Instrument
verwenden und die nun definierten Haupt- und Nebenrouten gemäß des
vorgeschlagen Ausbaustandard vorrangig entwickeln. Neben der Durchführung
eigener Um- und Ausbaumaßnahmen auf Fahrradrouten im städtischen Eigentum wird
die Aktivierung weiterer Straßenbaulastträger zur Durchführung zusätzlicher
Straßen- und Wegebaumaßnahmen im Sinne des Bergkamener RVK eine Hauptaufgabe
zur Umsetzung dieses Konzeptes sein.
Darüber hinaus
sollen die ortsbezogenen Ausführungen des Teilbausteins Fußverkehrs, neben den
Ergebnissen des „Fußverkehrs-Checks 2019“, ebenfalls exemplarisch für das
gesamte Stadtgebiet gelten und im Rahmen von Straßenumbaumaßnahmen als
Arbeitshilfe herangezogen werden.
Das
Verkehrsplanungsbüro „Planersocietät“ hat für die Stadt Bergkamen ein
Alltagsradroutennetz entwickelt, dessen hinterlegte Empfehlungen zur Führung
des Radverkehrs immer die für den Radverkehr vorteilhafteste und vor Ort
umsetzbare Straßenraumaufteilung benennt. Vor diesem Hintergrund ist die
Radverkehrsplanung der Stadt Bergkamen auf die höchsten Standards einer
sicheren und komfortablen Radverkehrsinfrastruktur ausgelegt. Jedoch kann es
zukünftig in Einzelfällen der
Straßenausbauplanung durchaus dazu kommen, dass aufgrund weiterer Belange des
Städtebaus, der Stadtentwicklung oder anderer Aspekte eine alternative
Führungsform gegenüber den Empfehlungen des RVK angewandt wird.
Mit Beschluss der 2. Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes gilt diese zukünftig als vorrangige und qualitative Maßgabe zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs der Stadt Bergkamen.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
3. 5 Anlagen
Der Bürgermeister In Vertretung Ulrich Beigeordneter und Stadtkämmerer |
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Amtsleiter Reichling |
Sachbearbeiter Raupach |
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