Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt die Vorlage zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
Die Etablierung von
Solaranlagen auf Dächern des kommunalen Gebäudebestandes gehört bereits seit
2006 zu den Aufgaben der Bergkamener Energiebewirtschaftung. Derzeit gibt es im
kommunalen Gebäudebestand (derzeit 100 Objekte) der Stadt Bergkamen sechs
Fotovoltaikanlagen. Diese befinden sich auf den Dächern der folgenden Gebäude:
- Hellwegschule; Bergkamen-Rünthe;
Neubautrakt
- Willy-Brandt-Gesamtschule;
Bergkamen-Mitte; Gebäude Abteilung 11-13
- Städtisches Gymnasium; Bergkamen-Mitte,
Turnhalle I
- Studio Theater, Bergkamen-Mitte
- Stadtmuseum, Bergkamen Oberaden
- Treffpunkt, Bergkamen-Mitte
In fünf der sechs
Fälle wurden die Solaranlagen gemeinsam mit den Gemeinschaftsstadtwerken
Kamen-Bergkamen-Bönen (GSW) geplant und realisiert. Eine Solaranlage
(Treffpunkt) wurde durch einen privaten Investor erstellt. Eigentümer und
Betreiber der Solaranlagen sind die GSW bzw. der private Investor. Die Stadt
tritt dabei als Verpächter der Dachflächen auf. Auch in Zukunft wird die Stadt
weiterhin prüfen, inwieweit es möglich ist, Solaranlagen auf städtischen
Dächern zu etablieren.
Im Einzelnen produzierten die sechs Anlagen folgende Strommengen:
Demnach wurden durch die Fotovoltaikanlagen im Jahr 2020 insgesamt 127.496 KWh Strom produziert und in das öffentliche Stromnetz der GSW eingespeist. Seit dem Jahr 2006 wurden insgesamt 1.670.765 KWh Strom auf städtischen Dächern erzeugt. Im Berichtsjahr konnte durch den erzeugten Solarstrom die Freisetzung von rd. 118 Tonnen CO2 vermieden werden. Seit 2006 gelangten immerhin insgesamt rd. 1.552 Tonnen CO2 weniger in die Atmosphäre.
Zusätzlich wurde
bereits im Jahr 2010 seitens der Stadt Bergkamen ein Solardachkataster für den
kommunalen Gebäudebestand erarbeitet. In diesem Kataster werden möglichst
umfassend anhand verschiedener Kriterien, wie z. B. Dacheigenschaften,
Exposition, Statik, vorhandener Baumbestand sowie Gefährdung durch Vandalismus,
die einzelnen Dächer der Gebäude hinsichtlich ihrer Eignung für eine
Solarenergiegewinnung, sowohl thermisch als auch elektrisch, bewertet.
Im Rahmen des
Programms „GSW Energiedach“ wurden auf Vorschlag der GSW zwei Dächer für die
Installation einer Fotovoltaikanlage mit Eigenstromnutzung näher betrachtet.
Dabei handelt es sich um die Dächer des Baubetriebshofes
(hier: Fahrzeughalle) in Bergkamen Mitte sowie um die Sporthalle in Overberge.
Baubetriebshof
Eine in Auftrag
gegebene statische Neubewertung kommt zu folgendem Schluss:
Nach der
Entwurfszeichnung besteht das Dach der Fahrzeughalle aus Stahlbetonbindern. Als
Dacheindeckung wurden Trapezbleche mit Dämmung und Abklebung verwendet. Da die
statische Berechnung nicht vorliegt, sind Aussagen zur Tragfähigkeit der
Konstruktion nicht möglich. Lediglich der Umstand, dass im Laufe der Zeit
die Lastannahme für Schnee von 75 kg/m²
auf 52 kg/m² verringert wurde, ergibt eine Lastreserve 23 kg/m². Sofern das
Gewicht der Fotovoltaikanlage die Lastreserve nicht überschreitet und die
Module flach in Dachneigung verlegt werden, ist die Anordnung einer
Fotovoltaikanlage möglich. Bei aufgeständerten Modulen erhöhen sich die Schnee-
und Windlasten unzulässig.
Darüber hinaus ist
nach Aussage der Hochbauabteilung, das Dach der Fahrzeughalle, aufgrund des
Alters stark reparaturbedürftig. Es ist daher als Dachfläche für eine
Fotovoltaikanlage kurzfristig nicht geeignet.
Doppelsporthalle in Overberge
Als weiterer
Standort wird seitens der GSW die Doppelsporthalle Overberge, Hansastraße 91 –
97, aufgeführt. Eine statische Neubewertung ergab, dass das Dach der Halle für
eine Fotovoltaikanlage geeignet ist.
Die GSW
unterbreitet der Stadt Bergkamen ein Angebot für eine Fotovoltaikanlage
(„GSW-Energiedach“) in Form eines 18-jährigen Pachtvertrages. Der Pachtvertrag
beinhaltet sämtliche Kosten für Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen während
der gesamten Vertragslaufzeit. Die Versicherung der Anlage gegen sämtliche
Naturgewalten wird ebenfalls von der GSW übernommen.
Die
Wirtschaftlichkeitsprognose der GSW kommt zu dem Schluss, das durch eine
Fotovoltaikanlage (Größe: 75,12 kWhp) auf dem Dach der
Doppelsporthalle in Overberge Einsparungen in Höhe von 42.300 kWh/a bzw. ca.
2.348 €/a erwartet werden können. Darüber hinaus prognostiziert die GSW eine
voraussichtliche CO2 -Reduktion von 19,6 t/a.
Innerhalb von
Gesprächsterminen wurden offene Fragen angesprochen und nochmals darauf
hingewiesen, dass vor dem Hintergrund des „Integrierten Klimaschutzkonzeptes
(IKK)“ die Stadt Bergkamen aufgefordert ist eine Vorbildfunktion zu übernehmen.
Aus diesem Grund
sollten zukünftig bei allen Dacherneuerungen bzw. – sanierungen geprüft werden,
ob eine Solarenergienutzung (Fotovoltaik oder Solarthermie) technisch möglich
ist.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der Bürgermeister In Vertretung Dr.-Ing. Peters Erster Beigeordneter |
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Amtsleiter Brauner |
Sachbearbeiter Becker |
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