Betreff
Verlegung von „Stolpersteinen auf öffentlichem Grund“
Antrag des Aktionskreises Wohnen und Leben Bergkamen e.V
Vorlage
12/0270
Aktenzeichen
fe
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Stadt Bergkamen beschließt die Genehmigung zur Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem Grund wie vom Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e.V. beantragt:  

-       Präsidentenstr. 53 – Vier Stolpersteine

-       Werner Str. – Ein Stolperstein

-       Westfalenstr. 58 – Ein Stolperstein

-       Glückaufstr. 6 – Ein Stolperstein

 

Sachdarstellung:

 

Mit Datum vom 07.12.2020 hat der Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e.V. die Genehmigung zur Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem Grund beantragt. Dieser Antrag wurde bis zur Konzepterstellung „Erinnerungskultur“ zurückgestellt.

 

Im Rahmen der aktuell vorliegenden Erarbeitung zur Erinnerungskultur vom Stadtmuseum wurde eine Einordnung und Bewertung möglich.

 

Die aktuellen gesellschaftlichen Themen sind der Kampf gegen den Antisemitismus und die Bewältigung der weltweiten Flüchtlingswellen. Daher wird vorgeschlagen, die in der NS-Zeit betroffenen Personengruppen als erste Personengruppe festzulegen, an die im Rahmen des Projektes „Stolpersteine“ erinnert werden soll. Zum einen wären das die verfolgte und vertriebene jüdische Bevölkerung (ein klarer Schwerpunkt) sowie herausragende Persönlichkeiten, die vor allem politisch verfolgt wurden, und bis heute einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung besitzen.

 

Daher wird die Verlegung der eingereichten Stolpersteine im Stadtgebiet von Bergkamen für den politischen verfolgten und jüdischen geflohenen Personenkreis im heutigen Stadtgebiet Bergkamen empfohlen.

 

Diese eingeschränkte Berücksichtigung deckt sich mit dem Antrag des Aktionskreises Wohnen und Leben Bergkamen e.V. Die Quellenlage ist aus historischer Sicht geklärt: eindeutige Dokumente mit einem Antrag auf Entschädigung inkl. Bescheid mit dem "dokumentierten Schicksal" (Vergleiche die Biographie von August Kühler, der zum vorgeschlagenen Personenkreis gehört.). Besondere und beliebte Politiker der Nachkriegszeit waren meist Verfolgte und Häftlinge in Konzentrationslagern und werden bis heute hoch geachtet und geschätzt.

 

Eine Einschränkung der Personengruppen wird zunächst empfohlen, da z.B. über 100 Rünthener im KZ Schönhausen interniert wurden. Zudem werden oft weitere Themen wie Euthanasie und etwa Verfolgung homosexueller Menschen von anderen Archiven erarbeitet und ebenfalls mit Stolpersteinen bedacht. Diese Schicksale sind in Bergkamen (leider) kaum aufzuarbeiten; es fehlen meist wichtige Dokumente und historische Quellen.

 

Es ist daran gedacht ein Opferbuch für die Stadt Bergkamen einzurichten, mit dem an alle weiteren Personen und Personenkreise erinnert werden kann. Das Thema „Erinnerungsbuch“ wird Teil des Konzepts für die Erinnerungskultur in Bergkamen werden.

 

Der Antrag des Aktionskreises Wohnen und Leben Bergkamen e.V. ist der Vorlage als Anlage beigefügt.

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

 

Ulrich

Beigeordneter und Stadtkämmerer

 

 

Kulturreferentin

 

 

 

 

Simone Schmidt-Apel

Leiter Stadtmuseum

 

 

 

 

Mark Schrader