Antrag des Aktionskreises Wohnen und Leben Bergkamen e.V
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt
Bergkamen beschließt die Genehmigung zur Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem
Grund wie vom Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e.V. beantragt:
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Präsidentenstr.
53 – Vier Stolpersteine
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Werner
Str. – Ein Stolperstein
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Westfalenstr.
58 – Ein Stolperstein
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Glückaufstr.
6 – Ein Stolperstein
Sachdarstellung:
Mit Datum vom
07.12.2020 hat der Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e.V. die Genehmigung
zur Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichem Grund beantragt. Dieser
Antrag wurde bis zur Konzepterstellung „Erinnerungskultur“ zurückgestellt.
Im Rahmen der
aktuell vorliegenden Erarbeitung zur Erinnerungskultur vom Stadtmuseum wurde
eine Einordnung und Bewertung möglich.
Die aktuellen
gesellschaftlichen Themen sind der Kampf gegen den Antisemitismus und die
Bewältigung der weltweiten Flüchtlingswellen. Daher wird vorgeschlagen, die in
der NS-Zeit betroffenen Personengruppen als erste Personengruppe festzulegen,
an die im Rahmen des Projektes „Stolpersteine“ erinnert werden soll. Zum einen
wären das die verfolgte und vertriebene jüdische Bevölkerung (ein klarer
Schwerpunkt) sowie herausragende Persönlichkeiten, die vor allem politisch
verfolgt wurden, und bis heute einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung
besitzen.
Daher wird die Verlegung der eingereichten
Stolpersteine im Stadtgebiet von Bergkamen für den politischen verfolgten und
jüdischen geflohenen Personenkreis im heutigen Stadtgebiet Bergkamen empfohlen.
Diese
eingeschränkte Berücksichtigung deckt sich mit dem Antrag des Aktionskreises
Wohnen und Leben Bergkamen e.V. Die Quellenlage ist aus historischer Sicht
geklärt: eindeutige Dokumente mit einem Antrag auf Entschädigung inkl. Bescheid
mit dem "dokumentierten Schicksal" (Vergleiche die Biographie von
August Kühler, der zum vorgeschlagenen Personenkreis gehört.). Besondere und
beliebte Politiker der Nachkriegszeit waren meist Verfolgte und Häftlinge in
Konzentrationslagern und werden bis heute hoch geachtet und geschätzt.
Eine Einschränkung
der Personengruppen wird zunächst empfohlen, da z.B. über 100 Rünthener im KZ
Schönhausen interniert wurden. Zudem werden oft weitere Themen wie Euthanasie
und etwa Verfolgung homosexueller Menschen von anderen Archiven erarbeitet und
ebenfalls mit Stolpersteinen bedacht. Diese Schicksale sind in Bergkamen
(leider) kaum aufzuarbeiten; es fehlen meist wichtige Dokumente und historische
Quellen.
Es ist daran
gedacht ein Opferbuch für die Stadt Bergkamen einzurichten, mit dem an alle
weiteren Personen und Personenkreise erinnert werden kann. Das Thema
„Erinnerungsbuch“ wird Teil des Konzepts für die Erinnerungskultur in Bergkamen
werden.
Der Antrag des
Aktionskreises Wohnen und Leben Bergkamen e.V. ist der Vorlage als Anlage
beigefügt.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der Bürgermeister In Vertretung Ulrich Beigeordneter und Stadtkämmerer |
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Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel |
Leiter Stadtmuseum Mark Schrader |
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