Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für
Bauen und Verkehr der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage der Verwaltung zur
Kenntnis und stimmt dem Umbaukonzept „Barrierefreier Ausbau Busbahnhof
Bergkamen“ zu.
Sachdarstellung:
Der Bergkamener Busbahnhof ist der wichtigste ÖPNV-Knotenpunkt und
Umsteigebahnhof für Buslinien nicht nur in Bergkamen, sondern im gesamten Kreis
Unna. Nach einer Nutzung von ca. 30 Jahren wurde 2002 damit begonnen, den
Busbahnhof nach damals aktuellsten verkehrstechnischen Erkenntnissen
auszubauen. Die Eröffnung des neugestalteten Busbahnhofes erfolgte am
01.09.2003. Bis auf eine Fahrbahnsanierung und kleinere Unterhaltungsmaßnahmen
ist der Busbahnhof seitdem unverändert in Betrieb.
Gemäß den Vorgaben des novellierten Personenbeförderungsgesetzes (PBefG)
ist für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs bis zum 01. Januar
2022 eine vollständige Barrierefreiheit zu erreichen, um die Belange der in
ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Menschen zu berücksichtigen.
Es ist geplant 75 Bushaltestellen im Stadtgebiet mit hoher Priorität bis
Ende 2021 barrierefrei auszubauen. Damit setzt die Verwaltung das kommunale
Ausbaukonzept zum barrierefreien Umbau der Bushaltestellen weiter fort. Der
Busbahnhof Bergkamen ist hierbei als wichtigster Halte- und Umsteigepunkt zu
bewerten. Bei der Planung der erforderlichen Maßnahmen zum Erreichen dieses
Ziels hat das zuständige Fachamt die Vorgaben des Leitfadens „Barrierefreiheit
im Straßenraum“ des Landesbetriebes Straßenbau NRW sowie die der aktuell
gültigen DIN-Normen umgesetzt.
Die vorhandene Oberflächenbefestigung wird teilweise aufgenommen und
durch taktile Leitelemente in Form von „Rippen- und Noppenplatten“ aus Beton
ersetzt (siehe Lageplan Anlage 1). So wird ein Leitsystem für sehbehinderte
Menschen installiert, welches sich an den Hauptlaufachsen orientiert. Diese
Achsen verlaufen zum einen in West-Ost-Richtung und zum anderen in südlicher
Richtung zum Rathausvorplatz. Davon abzweigend werden die 4 Bussteige, die
Wartehallen und die vorhandene barrierefreie Toilettenanlage erreicht. Zentral
gelegen an der Schnittstelle der Laufachsen wird ein Informationspunkt
eingerichtet. Der dort stehende Wegweiser in Form eines taktilen Tastplans
dient zur Orientierung im gesamten Busbahnhof und den Randbereichen. Zusätzlich
wird eine Akustiksäule an dieser Stelle auf Anforderung Fahrgastinformationen
wie Ankunfts- und Abfahrtszeiten, Fahrziele, etc. auf Knopfdruck wiedergeben
(siehe Beispielbilder Anlage 2).
Des Weiteren sind die Fahrbahnquerungen barrierefrei auszubauen. Diese
befinden sich an den Hauptlaufachsen westlich, östlich und südlich vom
Busbahnhof. Im direkten Umfeld des Busbahnhofes sollen darüber hinaus weitere
Bereiche barrierefrei ausgebaut werden. Der Kreisverkehr an der
Hubert-Biernat-Straße / Töddinghauser Straße wird komplett mit taktilen
Leitelementen und behindertengerechten Bordsteinabsenkungen ausgestattet.
Finanzierung
Die Kostenschätzung nach der Entwurfsplanung für eine Umbaumaßnahme
dieser Größenordnung belaufen sich auf rd. 250.000 €. Die Verwaltung wird
versuchen, Fördermittel des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (ZWL) zu
beantragen. Sofern diese jedoch nicht rechtzeitig, d.h. für einen Umbau noch in
2021, zur Verfügung stehen würden schlägt die Verwaltung vor, den beschriebenen
barrierefreien Umbau des Busbahnhofs notfalls auch ohne Zuwendungen aus eigenem
Budget barrierefrei umzubauen. Entsprechende Haushaltsmittel sind auf folgenden
Buchungsstellen vorhanden:
12.54.02 / 0124.785200 – ÖPNV-Haltestellen 220.000
€
12.54.02 / 0494.785200 – Erneuerung Hubert-Biernat-Straße 30.000 €
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
3. 2 Anlagen
Der Bürgermeister In Vertretung Dr.-Ing. Peters Erster
Beigeordneter |
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Amtsleiter Reichling |
Sachbearbeiter Treinies |
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