Betreff
Gemeinsamer Radweg Bergkamen-Lünen im Rahmen des Förderaufrufs "Klimaschutz durch Radverkehr";
hier: Maßnahmenbeschluss
Vorlage
11/1936
Aktenzeichen
61 reu-na
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr beschließt die Teilnahme der Stadt Bergkamen am gemeinsamen Radweg Bergkamen/Lünen im Sinne der Anlage 1 und beauftragt die Verwaltung einen entsprechenden Förderantrag zu stellen.

Sachdarstellung:

 

Im Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung ist als eine Maßnahme die Stärkung des Radverkehrs als klimafreundliche Mobilitätsform und insbesondere die finanzielle Unterstützung integrierter Modellvorhaben benannt. Ein entsprechender Förderaufruf „Klimaschutz durch Radverkehr“ soll Anreize zur Erschließung von Treibhausgas-Minderungspotenzialen im Handlungsfeld Radverkehr verstärken, beschleunigen und durch investive regionale Modellprojekte realisieren. Gefördert werden investive regionale Maßnahmen mit Modellcharakter zur klimafreundlichen und radverkehrsgerechten Umgestaltung des Straßenraumes, zur Errichtung notwendiger und zusätzlicher Radverkehrsinfrastruktur sowie zur Etablierung lokaler Radverkehrsdienstleistungen.

 

Die Städte Bergkamen und Lünen arbeiten seit 2015 mit Unterstützung des Kreises Unna und des RVR mit Hochdruck daran einen interkommunalen Zukunftsgarten – und damit einen Hauptspielort der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 in der Metropole Ruhr – zu realisieren. Das Motto des Zukunftsgartens lautet: „Landschaft in Bewegung“. Der gesamte Projektraum umfasst rund 9 Kilometer Länge und soll verschiedene Attraktionen bieten, die für Besucherinnen und Besucher der IGA und langfristig für die Bürgerschaft und Touristen über attraktive Routen klimafreundlich und komfortabel „erfahrbar“ sind. Für diese Distanzen ist das Rad das bevorzugte Fortbewegungsmittel.

 

Das Fahrrad wird innerhalb beider Städte auch heute schon von Teilen der Bevölkerung rege genutzt. In Lünen beträgt der Radverkehrsanteil am Modal Split 17,3 %, in Bergkamen liegt dieser bei 11,4 %. Innerhalb der Kommunen und insbesondere zwischen den Kommunen besteht somit noch erhebliches Potenzial, mehr Menschen für das Fahrrad zu begeistern, das mit dem IGA-Radweg gehoben werden soll.

 

Zwischen Lünen und Bergkamen bestehen bereits heute vielfältige Verkehrsverflechtungen (etwa 13.000 Wege pro Tag, davon gut 1/3 Pendlerwege). Dabei spielen insbesondere die Pendelnden sowie der Einkaufsverkehr eine wichtige Rolle. Durch die geplanten Entwicklungsgebiete (z. B. Wasserstadt Aden in Bergkamen sowie Victoria I/II in Lünen) werden sich die bestehenden Beziehungen noch verstärken. Auch Pendlerbeziehungen darüber hinaus wie z.B. nach Dortmund, Unna oder Hamm sind Verbindungen, die im Rahmen des Projektes für den Radverkehr qualifiziert werden sollen.

 

Die Themen „Radverkehr über längere Distanzen“ und „Intermodalität“ gewinnen in den letzten Jahren verstärkt an Bedeutung. Der Bau von Radschnellwegen wird auch vor dem Hintergrund des Klimaschutzes weiter vorangetrieben. Insbesondere die Kombination Fahrrad – Öffentlicher Verkehr bietet hier ein großes Potenzial zur Verlagerung von MIV-Fahrten auf den Umweltverbund und somit zum aktiven Klimaschutz.

 

Auch der Radtourismus in der Region hat durch die vielfältigen Themenrouten (u. a. Emscher-Park-Radweg, Römer-Lippe-Route, LandesGartenSchauRadweg) bereits eine wichtige Bedeutung in den Kommunen sowie in der Region. Der IGA-Radweg verknüpft die bestehenden sowie zukünftigen Freizeitziele für die Bewohnerinnen und Bewohner in Bergkamen und Lünen miteinander und schafft neue attraktive und direkte Wege (z. B. zum Seepark in Lünen oder in die Wasserstadt Aden in Bergkamen). Vielfältige, auch überregional bedeutsame Ziele wie z. B. der hiesige Römerpark liegen im direkten Einzugsgebiet des IGA-Radwegs. Durch die geplante Internationale Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 wird der Radtourismus im Projektjahr sowie durch die neuen attraktiven Landschaftsräume auch langfristig steigen.

Aus diesen Gründen sowie zur Akquirierung von Fördermitteln zur Realisierung einzelner Bausteine bietet es sich an, eine Förderung für die Haupt-Radwegroute des IGA-Zukunftsgartens Bergkamen/Lünen im Rahmen des Förderaufrufs „Klimaschutz durch Radverkehr“  zu beantragen.

 

Der Radweg soll von der Innenstadt Lünens im Westen über den Hauptbahnhof Lünen bis zum geplanten Radschnellweg RS 1 im Bereich der Rünther Straße in Bergkamen-Rünthe führen (siehe Anlage 1). Er hat eine Gesamtlänge von rd. 23,5 km. Der Querschnitt soll grundsätzlich 4 m betragen. An einigen Engstellen wie z. B. an Kanalbrückenunterführungen wird dies nicht immer möglich sein. An diesen Engstellen sollen Geländer die ausreichende Sicherheit gewährleisten. Der Radweg soll mit Asphaltdecke und Beleuchtung ausgeführt werden. Ziel ist es die Strecke insbesondere in den Wintermonaten auch für den Pendler- und Schülerverkehr attraktiv zu halten und Angsträume zu vermeiden. Ergänzend sollen Radabstellanlagen und Reparaturstationen entstehen. An Teilabschnitten, insbesondere in Lünen, sind zudem Baumreihen vorgesehen.

 

Auf Bergkamener Stadtgebiet wird der Radweg entlang des Datteln-Hamm-Kanals von der Kreuzstraße bis zum geplanten Marktplatz in der Wasserstadt Aden, an der Südseite des Adensees, nach Norden zurück zum Datteln-Hamm-Kanal, weiter bis zum Hafenbecken der Marina Rünthe, über den Hafenweg bis zur Kreuzung mit der Werner Straße und über die Rünther Straße bis zum geplanten Radschnellweg RS 1 geführt. Reparaturstationen sind in der Wasserstadt Aden und in der Marina Rünthe vorgesehen.

 

Der Wegeabschnitt in der Wasserstadt Aden wird über die vorhandene Stadtumbaumaßnahme gefördert und schlägt daher bei diesem Förderantrag finanziell nicht zu Buche. Mithilfe einer neu zu errichtenden Brücke über die Bahn im Bereich der Rotherbachstraße erfolgt langfristig die direkte Verknüpfung an den Stadtteil Oberaden und an die Innenstadt inkl. ZOB. Aufgrund der Laufzeit des Förderaufrufs bis 2024/2025 kann für diese Brücke hier jedoch keine Zuwendung beantragt werden. Bis dahin soll die Anbindung über die neue Brücke an der Jahnstraße erfolgen.

 

Der Wegeausbau im Westen der Marina Rünthe dient nicht nur dem Radverkehr, sondern kann gleichzeitig als Rettungsweg für Großveranstaltungen im Hafen dienen.

 

Am östlichen Ende des IGA-Radwegs muss der Radverkehr die B 233/Werner Straße als Hauptverkehrsstraße queren. Eine Lichtsignalanlage gibt es bislang nicht. Diese soll im Rahmen des Vorhabens geschaffen werden, um den Radverkehr möglichst sicher zu führen.

Förderfähig sind zudem die Öffentlichkeitsarbeit und das Monitoring.

 

Trotz gemeinsamen Förderantrags können die einzelnen Maßnahmen  für jede Kommune separat vergeben werden. Synergieeffekte hinsichtlich gemeinsamer Planungen, zeitgleicher Ausschreibungen usw. sollen genutzt werden.

 

Die Gesamtkosten der Maßnahme für den Abschnitt Bergkamen betragen ca. 1.895.000 €. Es wird ein Zuschuss in Höhe von ca. 1.185.000 € beantragt.

Der Eigenanteil der Stadt beträgt rd. 710.000 € inklusive der nicht zuwendungsfähigen Kosten und der ebenfalls nicht zuwendungsfähigen Planungskosten.

 

Die Finanzierung des Eigenanteils erfolgt in den Jahren 2021,2022,2023 und 2024/2025 aus den Buchungsstellen IGA Metropole Ruhr 2027 (13.55.03/0544.785200) und Erstellung von Rad- und Gehwegen (13.55.03/0138.785200).

 

Die Ausführungsdetails sind in weiterführenden Planungen zu erarbeiten.

Kostendarstellung:

Kosten:

 

  710.000 €

Produkt-/Sachkonto:   13.55.03/0544.785200 und 13.55.03/0138.785200          

 

 

 

 

Folgekosten pro Jahr:                                                                                    

0,00 €

 

Mittelverfügbarkeit:        

Deckungsvorschlag:

 

 

Anfrage Korruptionsregister § 8 KorruptionsbG negativ

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

3. 1 Anlage

 

Der Bürgermeister

 

 

 

 

Roland Schäfer

 

 

Amtsleiter

 

 

 

 

Reichling

Sachgebietsleiterin

 

 

 

 

Reumke

Mitunterzeichnung

 

 

 

 

Marquardt