Identität"
hier: Beschluss zur Durchführung und Anmeldung als "Nationales Projekt des Städtebaus"
Beschlussvorschlag:
Der Rat beschließt das Grubenwasserhebewerk in Kooperation mit der RAG und der RAG-Montan-Immobilien GmbH als architektonischen Identifikationsort für den tiefgreifenden Wandel der ehemaligen Bergbaufläche zu gestalten. Voraussetzung für die Umsetzung ist eine öffentliche Förderung. Daher wird die Verwaltung beauftragt das Projekt als „Nationales Projekt des Städtebaus“ anzumelden.
Sachdarstellung:
Der Standort der ehemaligen Zeche Haus Aden in Bergkamen wird aktuell
zur „Wasserstadt Aden“ entwickelt. Hier entsteht ein innovatives Wohn- und
Arbeitsquartier, das bereits heute nationale und internationale Aufmerksamkeit
erzeugt.
Auch nach Abschluss der Bergbautätigkeit ist das Heben des
Grubenwassers an diesem Standort dauerhaft notwendig. Damit bietet sich die
einmalige Chance, die geothermische Energie des Grubenwassers zur Beheizung der
Gebäude zu nutzen. Die Wasserstadt Aden wird somit zum Pilotprojekt für die
Nutzung dieser geothermischen Energie.
Für die Grubenwasserhaltung muss ein Hebewerk errichtet werden, das
den Abriss des Fördergerüstes notwendig macht. Damit verschwindet das letzte
sichtbare Zeichen der Bergbaugeschichte an diesem Standort.
Das neue Hebewerk – mit einer Höhe von etwa 12 Metern städtebaulich
exponiert – bietet die Chance, einen neuen architektonischen Identifikationsort
zu schaffen, der für den tiefgreifenden Wandel der ehemaligen Bergbaufläche und
darüber hinaus der Stadt und der ganzen
Region steht:
·
Es
verweist auf die bergbauliche Geschichte und gleichzeitig auf die verbleibende
„Ewigkeitsaufgabe“.
·
Das
Hebewerk steht gleichzeitig für eine nachhaltige und CO2-neutrale
Energieversorgung.
·
Das
Hebewerk symbolisiert damit eine „Brücke“ zwischen der fossilen
Energiegewinnung der Vergangenheit und der Verwendung erneuerbarer Energie in
der Zukunft.
·
Es
steht gleichzeitig für die Geschichte und die Zukunft dieses Ortes.
Das Hebewerk wird als Bauwerk somit zu einem wichtigen Bedeutungsträger.
Die neue Landmarke steht in einem inhaltlichen und räumlichen
Zusammenhang zu den regional,
national und international bedeutsamen Vorhaben Internationale
Gartenausstellung (IGA) 2027 und Wasserstadt Aden und kann als Impuls- und
Beispielprojekt für ähnliche Entwicklungen auf bergbaulichen Konversionsflächen
dienen.
Daher wird eine besondere architektonische Gestaltung dieses
exponierten Gebäudes erwartet. Mit der Wasserstadt Aden und der IGA 2027 sind
hohe Qualitätsstandards an Städtebau, Baukultur und Bürgerbeteiligung
eingeführt. Die Architektur des Hebewerks soll an diesen Qualitätsanspruch
anknüpfen.
Bereits in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung,
Strukturwandel und Wirtschaftsförderung am 13.03.2018 hatte ein hochrangiger
Vertreter der RAG die Bereitschaft
erklärt, auf Gestaltungswünsche der Stadt bzw. der RAG MI einzugehen, damit das
technische Bauwerk dem Premiumstandort der Wasserstadt gerecht wird.
Der Bau des Grubenwasserhebewerkes ist ein notwendiges Projekt im
Zusammenhang mit den Ewigkeitsaufgaben des Bergbaus. Die Planungen der
technischen Anlagen sind nahezu abgeschlossen. Für die zwingende Einhausung des
Hebewerkes liegt die Planung einer geschlossenen und farbig gestalteten Hülle
vor, welche die Mindestanforderungen des Schutzes der technischen Einrichtungen
bietet, darüber hinaus die oben geschilderten besonderen städtebaulichen und
architektonischen Ansprüche jedoch bislang nicht erfüllt.
Mit dem städtebaulichen und architektonischen Anspruch an die
Gestaltung des Grubenwasserhebewerkes sind Mehrkosten verbunden. Die Verwaltung
hat daher Möglichkeiten der Förderung geprüft und eine Ideenskizze zur
Fördermaßnahme „Nationale Projekte des Städtebaus“ an die Bundesanstalt für
Bauwesen und Raumordnung eingereicht.
Unter dem Titel „Aus der Tiefe in die Höhe – Grubenwasserhebewerk
stiftet neue Identität“ werden
dazu folgende Bausteine beschrieben:
·
Projektqualifizierung
Der
Anspruch an die städtebauliche und architektonische Qualität des Hebewerkes
setzt ein Qualifizierungsverfahren voraus. Geplant ist ein Wettbewerbsverfahren
nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013), das die äußere
Gestaltung des Hebewerkes und die Verortung und Gestaltung eines erläuternden
Informationsangebotes zum Inhalt hat.
·
Bau des Grubenwasserhebewerkes
Fördermaßnahme
ist die äußere Gestaltung des Hebewerkes.
·
Informationsangebote
Zur
Erläuterung der mit dem Hebewerk verbundenen bergbaulichen und energetischen
Ziele der Grubenwassernutzung soll ein öffentlich zugängliches
Informationsangebot, verbunden mit der Gestaltung einer kleinen
Aufenthaltsfläche, im Umfeld der weiterhin unter Bergrecht stehenden Fläche
geschaffen werden.
Projektbeteiligte sind die Stadt Bergkamen und die RAG AG / RAG MI.
Folgende überschlägig ermittelte Kosten liegen der Ideenskizze
zugrunde:
Neue Hülle |
2.000.000 € |
Ingenieurkosten 15% |
300.000 € |
Wettbewerb |
200.000 € |
Informationskonzept |
200.000 € |
Gesamt |
2.700.000 € |
Beteiligung RAG |
529.000 € |
Zuwendungsfähige Ausgaben |
2.171.000 € |
Zuwendung |
1.448.00 € |
Eigenanteil Stadt |
723.000 € |
Für die Qualifizierung
der Projektskizze zu einem weitergehenden Förderantrag ist die Zustimmung des
Rates einzuholen.
Die Verwaltung empfiehlt, das Projekt als identitätsstiftenden Baustein des lokalen und regionalen Strukturwandels zu beschließen und Zuwendungen aus der Fördermaßnahme „Nationale Projekte des Städtebaus“ zu akquirieren. Der Eigenanteil soll im Rahmen der Stadtumbaumaßnahme Wasserstadt Aden bereitgestellt werden.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der Bürgermeister In Vertretung Ulrich Beigeordneter
und Kämmerer |
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Amtsleiter Reichling |
Sachbearbeiterin Reumke |
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