Betreff
Zwischenbericht zum Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept für die Stadt Bergkamen
hier: Vorstellung der Potenzialanalyse und Entwurf des Maßnahmenkatalogs
Vorlage
11/1301
Aktenzeichen
36.04.03
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr nimmt die Vorlage der Verwaltung und den mündlichen Zwischenbericht zur Erstellung des Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzeptes für die Stadt Bergkamen zur Kenntnis. Ferner nimmt der Ausschuss die Entwürfe der Potenzialanalyse, der Zukunftsszenarien und des Maßnahmenkatalogs des Konzeptes zur weiteren Beratung in den Fraktionen entgegen. 

 

 

Sachdarstellung:

 

Der Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr hat die Verwaltung in seiner Sitzung am 28.09.2016 mit der Aufstellung eines Integrierten Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept als zukünftigen Klimaschutz-Handlungsleitfaden beauftragt. Mit diesem Leitfaden soll der grundsätzliche Gedanke des Klimaschutzes und der Klimaanpassungen in der Verwaltung, der Kommunalpolitik und der Stadtentwicklung verankert und durch Umsetzung eines zu entwickelnden Maßnahmenkatalogs verstetigt werden. Am Ende der Aufstellung dieses Konzeptes soll die Beschlussfassung des Rates der Stadt Bergkamen und somit das Bekenntnis zur Umsetzung des im Rahmen des Konzeptes zu entwickelnden Maßnahmenkatalogs stehen.

Mit dem Konzept als zukünftigen Handlungsleitfaden will die Stadt Bergkamen ihren Beitrag zur Realisierung der nationalen und internationalen Klimaschutzziele zur Vermeidung viel weitreichenderer Klimaveränderungen als aktuell bereits beobachtbar leisten.

 

Basis für das Bergkamener Klimaschutzkonzept ist die in diesem Frühjahr erstellte Energie- und Treibhausgasbilanz zur Festlegung eines Basisjahrs als Vergleich für die weitere Entwicklung der Energieverbräuche und der damit zusammenhängenden Treibhausgasemissionen. Diese Bilanz ist dem Ausschuss in seiner Sitzung am 15.05.2018 vorgestellt worden (Vgl. Drucksache Nr. 11/1190).

 

Ausgehend von diesem Status Quo der Verbräuche und Emissionen wurde durch das beauftragte Beratungsbüro eine auf Bergkamen bezogene Potenzialanalyse zur zukünftigen Energie-, Verbrauchs-  und Emissionsentwicklung erstellt. Diese Potenzialanalyse basiert sowohl auf konkreten Bergkamener Energieverbrauchsdaten,  der regenerativen Energiegewinnung, Infrastrukturdaten, Demografie und deren potenziellen zukünftigen Entwicklungen als auch auf regionalen und überregionalen Untersuchungen  in den o.g. Bereichen sowie  Prognosen zum zukünftigen Energiebedarf in Verbindung mit technologischen Entwicklungen.

 

Aus der Potenzialanalyse wurden zwei Szenarien zur zukünftigen Entwicklung einer Endenergie-einsparung und Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Bergkamen abgeleitet. Die Szenarien bilden die mögliche Entwicklung bei den Schwerpunkten Brennstoff-, Kraftstoff- und Strombedarf in den Hauptverbrauchssektoren private Haushalte, Verkehr und Industrie/Gewerbe/Handel/ Dienstleistungen sowie der erneuerbaren Energiegewinnung ab. Bei diesen beiden Szenarien handelt es sich um ein Trend- und ein Klimaschutzszenario.

 

             Das Trendszenario beschreibt die Entwicklung, wenn keine bzw. nur geringe klimaschutzfördernde Maßnahmen umgesetzt werden.

 

             Dem gegenüber bezieht das Klimaschutzszenario vermehrt klimaschutzfördernde Maßnahmen in die mögliche Entwicklung mit ein. Dabei wird angenommen, dass der Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzeptes  zur Ausschöpfung der in der Potenzialanalyse aufgezeigten möglichen Effizienzsteigerungen, Energieeinsparungen und Erhöhung der Gewinnung regenerativer Energie in hohem Maße erfolgreich umgesetzt wird.

 

Die in den Szenarien dargestellten potenziellen Entwicklungsstränge münden jeweils in einem Endenergiebedarf und den entsprechenden Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 und orientieren sich damit am Klimaschutzziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2050 den bundesweite Ausstoß von Kohlendioxid um 80 % bis 95 % zu reduzieren.

 

Im Ergebnis könnten im Trendszenario die Bergkamener Treibhausgasemissionen bis 2050 von 6,2 t pro Einwohner in 2016 auf 3,5 t/Einwohner und Jahr reduziert werden (entspricht einem Rückgang um rund 41,5 %), im Klimaschutzszenario sogar auf 0,7 t/Einwohner und Jahr, was einem Rückgang von bis zu 88 % entspricht.

 

Während das Trendszenario ein Klimaschutzkonzept und dessen Maßnahmenkatalog unbeachtet lässt und lediglich die allgemeinen technischen Entwicklungen und auf der reinen Wirtschaftlichkeit basierende Einsparungseffekte berücksichtig geht das Klimaschutzszenario von einem hohen (optimistischen) Wirkungsgrad von Informations-, Beratungs- und Fördermaßnahmen zu Energieeinsparungen, Effizienzsteigerungen und Nutzerverhalten aus. Damit stellt das Endergebnis ein Maximalergebnis dar.

 

Der entscheidende Faktor für das Klimaschutzszenario ist der im Klimaschutzkonzept verankerte Maßnahmenkatalog und dessen Umsetzung. Die Erarbeitung dieses Maßnahmenkatalogs erfolgte in einem partizipativen Prozess. Aus der bereits im Jahr 2016 erfolgten Einstiegsberatung zum kommunalen Klimaschutz wurden als Handlungsfelder für die zukünftigen Klimaschutzmaßnahmen in Bergkamen die Bereiche Mobilität, Planen-Bauen-Sanieren, erneuerbare Energien, Industrie-Gewerbe-Handel-Dienstleistungen und die Stadtverwaltung definiert.

 

Zu diesen Handlungsfeldern fanden themenbezogene Workshops statt, zu denen öffentlich und durch direkte Anschreiben an zu beteiligende Akteure eingeladen wurde. Darüber hinaus erfolgten und erfolgen weitere Gespräche mit Akteuren, die in die Erarbeitung geeigneter Klimaschutzmaßnahmen einzubeziehen waren und sind.

Die in den Workshops und den Gesprächen erarbeiteten Maßnahmenvorschläge wurden anschließend von der Verwaltung und dem Beratungsbüro zusammengefasst und ergänzt.

 

Ausgehend von den Handlungsfeldern und deren jeweils zugeordneten Leitzielen entstand so ein vielfältiger Maßnahmenkatalog. Den Maßnahmen wiederum sind entsprechende Arbeitsinhalte zugeordnet.

 

Dieser Maßnahmenkatalog, zusammen mit der Potenzialanalyse und die sich daraus ableitbaren zukünftigen Entwicklungsstränge Trendszenario und Klimaschutzszenario werden dem Ausschuss in der Sitzung am 25.09.2018 vom Beratungsbüro in seinem mündlichen Bericht vorgestellt. Darüber hinaus erhalten die Ratsfraktionen und die FDP im Rat die textlichen Ausarbeitungen zu den o.g. Bestandteilen des zukünftigen Bergkamener Klimaschutzkonzeptes in Druckform zur fraktionellen Beratung. 

 

Damit soll den Fraktionen die Möglichkeit gegeben werden, insbesondere die Inhalte des Maßnahmenkatalogs im Hinblick auf  Übereinstimmung bzw. bestehenden Ergänzungs- oder Ausschlussbedarf zu beraten und der Verwaltung zur Berücksichtigung in der weiteren Erarbeitung des Klimaschutzkonzeptes zu übermitteln. 

 

Kostendarstellung:

Kosten/Erlöse:

 

 

Produkt-/Sachkonto:             

 

 

 

 

Folgekosten pro Jahr:                                                                                    

 

Mittelverfügbarkeit:        

Deckungsvorschlag:

 

 

Anfrage Korruptionsregister § 8 KorruptionsbG negativ

 

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

Dr.-Ing. Peters

Erster Beigeordneter

 

 

Amtsleiter

 

 

 

 

Reichling

Sachbearbeiter

 

 

 

 

Busch