Beschlussvorschlag:

Der Rat der Stadt Bergkamen beschließt dem Kreis Unna zu empfehlen, für die zukünftige Busanbindung des Ortsteils Oberaden die vorgelegte Variante 2 in den Nahverkehrsplan mit aufzunehmen.

Sachdarstellung:

In seiner Sitzung am 28.03.2017 hat der Kreistag die Aufstellung des Nahverkehrsplans Kreis Unna als Fortschreibung beschlossen.

Bereits in 2015/2016 hat es eine Teilfortschreibung gegeben. Ziel war die Stärkung der Nord-Süd-Achse Werne – Bergkamen – Kamen – Unna. Darüber hinaus wurde eine neue ÖPNV-Konzeption für Oberaden vorgelegt.

Der Rat hat am 14.06.2016 der Teilfortschreibung zur Stärkung der Nord-Süd-Achse zugestimmt. Das vorgelegte Konzept für Oberaden sah einen Wegfall der Schnellbuslinie S 20 zwischen Bergkamen und Lünen vor sowie eine Änderung der Wegeführung und Taktung der Regionalbuslinien R 11 und R 12. Vor dem Hintergrund der Verschlechterung der Verbindung Bergkamen Busbahnhof – Lünen durch den Wegfall der Schnellbuslinie S 20 und aufgrund der fehlenden perspektivischen Netzergänzung für die Wasserstadt Aden in das Gesamtkonzept wurden gegen eine Umsetzung der Maßnahmen in Oberaden in der vorliegenden Form Bedenken beim Kreis vorgebracht. Insbesondere wurde angeregt, auf Basis der bisher erarbeiteten Linienführung und Taktung den Erhalt der Linie S 20 zwischen Bergkamen und Lünen zu prüfen und kurzfristig Alternativen zum vorgelegten Konzept zu erarbeiten. Die Einarbeitung einer späteren Netzergänzung für die Wasserstadt Aden in das Gesamtkonzept zum jetzigen Zeitpunkt wurde eingefordert, damit das ÖPNV-Konzept Oberaden nicht bereits schon in wenigen Jahren wiederum komplett umgestellt werden muss. Der Kreistag hat daraufhin bei der Beschlussfassung über die Teilfortschreibung die Maßnahmen Oberaden/Wasserstadt Aden auf die Nahverkehrsplan-Neuaufstellung verschoben.

In seiner Sitzung am 15.12.2016 hat der Rat darüber hinaus einen gemeinsamen Antrag von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen beschlossen, den Kreis Unna aufzufordern als Aufgabenträger der Nahverkehrsplanung, in Abstimmung mit der VKU und der Stadt Bergkamen verschiedene Varianten zur Busnetzoptimierung im Ortsteil Oberaden zu entwickeln und deren finanzielle Auswirkungen darzustellen.

Der Kreis Unna hat nun zwei alternative ÖPNV-Konzepte für Oberaden erarbeitet. Diese wurden der Verwaltung im Sommer zur Abstimmung vorgelegt. Die Ergebnisse sollen in den neuen Nahverkehrsplan einfließen.

In beiden Varianten wird der S20 als direkte Verbindung vom Zentralen Omnibusbahnhof über Oberaden nach Lünen beibehalten. Damit wird einer wesentlichen Forderung der Stadt Bergkamen entsprochen.

Zudem wird in beiden Varianten eine Taktverdichtung der Regionalbuslinie R 12 vorgeschlagen. Die R12 fährt aktuell von Lünen Bf über die Rotherbachstraße zum Busbahnhof Bergkamen (und zurück) im Stundentakt. Diese soll zukünftig montags bis freitags tagsüber im 30-Minuten-Takt fahren. Mit dieser Linie wird heute schon ein großes Nutzerpotenzial erreicht, das nach Auffassung des Kreises und des Fachgutachters ausbaufähig ist. Damit wird eine umsteigefreie Anbindung zum Zentralen Omnibusbahnhof gewährleistet.

Zwischen den Linien R12 und R11 (Lünen-Preußen über „Am Römerberg“ und Jahnstraße nach Weddinghofen und weiter bis zum ZOB und zurück) besteht eine Anschlussgarantie an der Haltestelle Kreuzstraße, so dass z.B. eine Weiterfahrt vom R11 nach Umstieg auf den R12 bis Lünen und umgekehrt möglich ist. An der Kreuzstraße besteht ebenfalls die Möglichkeit zur Weiterfahrt nach Preußen Bahnhof in Lünen.

Erstmals wird in beiden Varianten eine neue Buslinie „Rxx“ für die Wasserstadt Aden angeboten. Hier soll eine Umlaufverknüpfung mit dem R11 an der Haltestelle Kreuzstraße erfolgen: Die Linie R11 verkehrt montags bis freitags im Takt 30. Sie führt ab dieser Haltestelle bei jeder zweiten Fahrt als Rxx über die Wasserstadt. Die weitere Fahrt pro Stunde führt auf dem bestehenden Linienweg nach Bergkamen ZOB.

In der Variante 1 verkehrt die neue Linie Rxx von der Haltestelle Kreuzstraße durch den Sundern über den Heiler Kirchweg, an drei Bushaltestellen in der Wasserstadt Aden, weiter über Jahnstraße und Erich-Ollenhauer-Straße zum Busbahnhof. (Siehe Anlage 1) Am Busbahnhof gibt es Umstiegsmöglichkeiten in östliche (Bergkamen, Overberge, Rünthe, Werne, Hamm) und südliche (Dortmund, Kamen, Bergkamen) Richtung.

In der Variante 2 (siehe Anlage 2) fährt der neue Rxx nicht den Busbahnhof Bergkamen an. Die Linie wird stattdessen über die Jahnstraße nach Süden und dann über die Lünener Straße in Richtung Osten zum Bahnhof Kamen geführt. Diese Linie hat den Vorteil, dass der zentrale Versorgungsbereich Oberaden an der Jahnstraße direkt angebunden wird. Hier besteht die Möglichkeit in den S20 nach Lünen umzusteigen. Die Linienführung bindet zudem den Pendlerparkplatz an der Lünener Straße an und bietet damit zusätzliche Möglichkeiten dort Fahrgemeinschaften zu nutzen. Besonderes Qualitätsmerkmal ist darüber hinaus die Anbindung des Logistikparks A2, der bisher lediglich über eine Kamener Stadtbuslinie mit einer Haltestelle an der Töddinghauser Straße angefahren wird. Da die neue Linie auf direktem Wege den Bahnhof Kamen erreicht, ist sie durchaus mit der Qualität eines Schnellbusses vergleichbar.

Eine Anbindung der Innenstadt Bergkamens ist mit einem Umstieg am Kreisverkehr Jahnstraße/ Rotherbachstraße gegeben. Hier ist jedoch eine Aufwertung der Haltestellen „Jahnstraße 119“ und „Im Kattros“ als Umstiegshaltestelle notwendig.

Auch wenn der Beschluss zur Kostenträgerschaft jetzt noch nicht ansteht werden im Nachfolgenden die überschlägigen Kosten dargestellt. Es handelt sich um relative Effekte durch Fahrplanmodelle. Andere Ereignisse, z.B. Entwicklungen beim Kraftstoffpreis können größere Auswirkungen haben. Die Kosten (Angaben der VKU) lassen sich derzeit wie folgt beziffern:

Da die Linie bei der Variante 2 auch auf Kamener Stadtgebiet fährt und dort Haltestellen bedient, ergibt sich gem. Betriebsleistungsschlüssel darüber hinaus eine finanzielle Beteiligung der Stadt Kamen. Auch hier sind entsprechende Beschlüsse noch zu fassen.

Der Fahrplanwechsel im Sinne des neuen Nahverkehrsplans ist für das Jahr 2020 geplant. Die Buslinie Rxx wird allerdings erst eingerichtet, wenn genügend Bewohner und Bewohnerinnen in der Wasserstadt Aden wohnen. Da der Verkauf der Grundstücke ab 2020 vorgesehen ist, ist mit einem Start nicht vor 2022/2023 zu rechnen. Erst zu diesem Zeitpunkt fallen dann auch die o. g. Kosten an.

Angesichts der überwiegenden Vorteile empfiehlt die Verwaltung die Variante 2 in den Nahverkehrsplan Kreis Unna aufzunehmen. Die endgültige Beschlussfassung, auch zur Kostenträgerschaft, erfolgt im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zum Nahverkehrsplan. Dieses ist für 2018 vorgesehen.

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

3. 2 Anlagen