Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und Finanzausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage Drucksache Nr. 11/0827 zur Kenntnis.
I. Zusammenarbeit
mit Verwaltung und Politik
Die
Gleichstellungsstelle hat innerhalb der Verwaltung eine Querschnittsfunktion. Sie
arbeitet mit allen Stadtämtern auf das langfristige Ziel der persönlichen und
beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern hin.
Dies geschieht durch kontinuierlichen
Informationsaustausch sowie durch die Zusammenarbeit bei speziellen Anfragen,
Aufgabenstellungen und Projekten.
Beispielhafte Kooperationen:
·
Mitarbeit
bei personellen, organisatorischen und sozialen Maßnahmen, insbesondere mit dem
Fachdezernat I, Zentrale Dienste, und dem Personalrat vor dem Hintergrund des
LGG NRW von 1999.
·
Teilnahme
an Vorstellungsgesprächen/Praxisprüfungen der Auszubildenden etc.
·
Beratendes
Mitglied in der Betrieblichen Kommission zur leistungsorientierten Bezahlung im
öffentlichen Dienst (LOB).
·
Mitarbeit
im Arbeitsschutzausschuss (ASA) der Stadt Bergkamen.
·
Akteurin
in der Kommission zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)
Seit dem 01.07.2010 wird das BEM bei der Stadt Bergkamen durchgeführt. Seit
Einführung ist ein stetiger Anstieg an Beratungsgesprächen im Rahmen des BEM zu
verzeichnen. Im Jahr 2016 haben 16 Beschäftigte das freiwillige Angebot
wahrgenommen. Insgesamt wurden 25 Gespräche geführt, wobei die Gespräche pro
Person zwischen 1 bis 4 variierten.
·
Akteurin
in der Arbeitsgruppe „Schulung von Führungskräften“
Zusammenarbeit mit Politik:
Die Arbeit der kommunalen
Gleichstellungsbeauftragten auf der politischen Ebene wird seit September 1999
durch den Haupt- und Finanzausschuss flankiert. Im Jahr 2016 hat eine Schwerpunktsitzung stattgefunden.
Fragen rund um das Thema “Gleichstellung von Frau und Mann“ wurden diskutiert.
Die inhaltliche und organisatorische Zuarbeit obliegt der
Gleichstellungsstelle.
Folgende Themenstellungen wurden im
Rahmen der Sitzung beraten:
·
Die
Gleichstellungsstelle begleitete die Umsetzung des Frauenförderplans der Stadt
Bergkamen.
·
Die
Verwaltung hat in diesem Zusammenhang den Bericht zur Umsetzung des
Frauenförderplanes im Jahr 2015 vorgelegt.
·
Tätigkeitsbericht
der Gleichstellungsstelle für das Jahr 2015
·
Veranstaltungsreihe
zum Internationalen Frauentag 2016
II. „Hilfe zur
Selbsthilfe“ – Beratungsangebot
Information, Vermittlungs- und
Beratungstätigkeit ist ein notwendiger und wichtiger Bestandteil in der Arbeit
der Gleichstellungsstelle. Frauen und in seltenen Fällen auch Männer suchen
Kontakt zur Gleichstellungsstelle, um konkrete Auskünfte und Rat zu den
unterschiedlichsten Lebensbereichen zu erhalten. Ausgehend davon, dass eine
Gleichstellungsstelle keine Beratungsstelle im eigentlichen Sinn ist (eine
Rechtsberatung ist ohnehin ausgeschlossen), gibt die Beratungsarbeit dennoch
einen guten Einblick in die Lebensbedingungen und Problemsituationen, mit denen
insbesondere Frauen konfrontiert werden. Aus den Beratungsinhalten können sich
Arbeitsschwerpunkte herauskristallisieren, um langfristig Maßnahmen zur
Veränderung von Strukturen zu entwickeln, die dann einem größeren Personenkreis
zugutekommen.
Die Beratung stellt sowohl ein Angebot
für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bergkamen als auch für die Kolleginnen und
Kollegen im Hause dar. In der Regel erfolgen die Beratungsgespräche nach
telefonischer Vereinbarung.
Die Zahl der internen und externen
Beratungen ist durch die Gleichstellungsstelle grundsätzlich nicht zu
beeinflussen.
Zu den Aufgaben der Gleichstellungsstelle
gehört intern die Beratung der Beschäftigten zu den im Berichtszeitraum
nachgefragten Themen wie Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf,
Teilzeitarbeit, Unterstützung bei Konflikten in den Arbeitsbereichen, Unterstützung bei der Übernahme von anderen
und/oder höherwertigen Tätigkeiten etc.
Extern wurden
folgende Beratungsthemen nachgefragt: Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und
Kinderbetreuung, berufliche Orientierung von Frauen - Wiedereinstieg, Trennung
und Scheidung, allein erziehen, Gewalt gegen Frauen, Vermittlung zu
entsprechenden Stellen (Therapie, Psychologische Beratungsstelle,
Schuldnerberatung, Ämter etc.) sowie die Unterstützung von örtlichen
Initiativen.
Die Beratungsarbeit wird
phasenspezifisch sehr unterschiedlich frequentiert. Insbesondere nach
intensiver Öffentlichkeitsarbeit zu bestimmten Themen melden sich vorwiegend
Frauen.
Die Länge der Beratungsdauer
differierte erheblich. Einmalige Gespräche zwischen 5 und 60 Minuten wechselten
sich mit längerfristigen Unterstützungsgesprächen ab. Die Gleichstellungsstelle
ist verwaltungsintern wie auch in der Bevölkerung im Rahmen einer beratenden
Funktion anerkannt. In der Regel diente die Gleichstellungsbeauftragte mit
zeitlichen Unterbrechungen als kontinuierliche Ansprechpartnerin.
Die häufig komplexen Problemlagen wurden in den Beratungsgesprächen gemeinsam
erörtert und Lösungsansätze entwickelt. Schriftliche Informationen sowie eine
angemessene Weiterentwicklung und
-vermittlung ergänzten das Angebot. Innerhalb der Beratungstätigkeit wurde
immer wieder deutlich, wie wichtig und unverzichtbar die speziellen
Einrichtungen für Frauen im Kreisgebiet sind.
III. Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen
Zur Öffentlichkeitsarbeit zählen die
Information, Kontaktpflege und Kooperation von und mit politischen,
gewerkschaftlichen, kirchlichen und autonomen Gruppen im Stadt- bzw. im
Kreisgebiet, regionalen und überregionalen Arbeitsgemeinschaften sowie eine
intensive und kontinuierliche Pressearbeit.
Folgende Veranstaltungen und Projekte
wurden von der Gleichstellungsstelle im Jahr 2016 initiiert bzw. durchgeführt
oder begleitet:
► Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk
Das im September 1998 gegründete
Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk setzt sich aus Einrichtungen, Vereinen
und aktiven Frauen zusammen. In ihm sind Vertreterinnen von über 19
Beratungseinrichtungen vertreten, von der Agentur für Arbeit über die AWO und
das Frauenforum bis hin zu Beratungseinrichtungen der Kommune selbst.
Das Netzwerk bündelt und verstärkt Aktivitäten für
Mädchen und Frauen. Die einzelnen Mitglieder wirken als Multiplikatorinnen und
sorgen für die Vertretung von Frauenbelangen in ihren einzelnen Einrichtungen
und auch darüber hinaus durch gezielte Aktionen in der gesamten Stadt. Ansprechpartnerinnen
sind die gewählte Sprecherin Martina Ricks–Osei vom Frauenforum im Kreis Unna
e. V. sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen. Es arbeitet
kontinuierlich an diversen Themen und führt Veranstaltungen durch.
08.12.2016 Neuer Wegweiser für Bergkamenerinnen
3.
Aktualisierung des Flyers sowie Neugestaltung der Internetseite des
Bergkamener
Mädchen- und Frauennetzwerkes
► Frauensalon
Die Reihe „Frauensalon“ wurde im Herbst 2001
in Bergkamen ins Leben gerufen. Es handelt
sich um eine Kooperationsveranstaltung der
Gleichstellungsstelle mit dem Frauenreferat des
Ev. Kirchenkreises Unna, der Ev.
Friedenskirchengemeinde Bergkamen und der
Ev. Sozialseminare von Westfalen e. V. in
Iserlohn.
Vier Veranstaltungen wurden 2016
durchgeführt:
17.02.2016 Zeit für mich - dem eigenen Lebenstempo folgen
Referentin:
Gabriele Esser
15.06.2016 „Änne aus Dröpplingsen“
Kabarett mit Monika
Badtke
07.09.2016 Der Engel in Dir – Einblicke in das
Innere
Referentin: Pfarrerin
Petra Buschmann-Simons
07.12.2016 Das Schöne und das Hässliche
Referentin: Dr.
Ellen Markgraf, Kunsthistorikerin, Kassel
► Internationaler Frauentag 2016
Das Motto 2016 lautete:
Nett, Stark, Vernetzt!
06.03.2016: Matinee im
„Treffpunkt“ in Kooperation mit rund 25
Frauengruppen/ -verbänden
und –initiativen
08.03.2016 Gemeinsame Aktion Gleichstellungsstelle/Personalrat in
der
Stadtverwaltung
Sensibilisierung
zum Thema Frauentag
08.04.2016 Nachtreffen und Scheckübergabe Frauentag 2016
Der Erlös des Internationalen Frauentages 2016 betrug 1.056,40 Euro und wurde
jeweils zur Hälfte dem Bergkamener
Mädchen- und Frauennetzwerk für die Neugestaltung des Internetauftritts und dem
Familientreff des Pestalozzihauses zur Durchführung einer pädagogischen
Freizeit für geringverdienende Eltern
und Alleinerziehende zur Verfügung gestellt.
► Equal
Pay Day 2016
Kreisweite Postkartenaktion „Mir Fehlt
Was“
Erstmalig kreisweite Aktion der
Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna gemeinsam mit dem Netzwerk Frau und
Beruf Kreis Unna. Der Flyer „Mir Fehlt Was“ unserer Bundesarbeitsgemeinschaft
Kommunaler Frauenbüros diente als Grundlage für die kreisweite Postkartenaktion
zum Equal Pay Day. 1.000 Frauen und Männer aus dem Kreis Unna nutzten diese
Postkarten, um sich für eine verbindlich gesetzliche Regelung zur
Entgeltgleichheit einzusetzen. Die Postkarten wurden gesammelt an das
Bundeskanleramt, Frau Bundeskanzlerin Merkel, gesandt.
► „Interreligiöses
Frauennetzwerk“ Bergkamen/Kamen
Dieses vernetzte Angebot der Begegnung
richtet sich an einheimische und zugewanderte Frauen und Kinder aus
verschiedenen Kulturkreisen und hat das Ziel, zum Abbau von Schwellenängsten
beizutragen und den Prozess der gegenseitigen Sensibilisierung und Akzeptanz zu
unterstützen.
8.
Veranstaltung: Interreligiöses Gespräch - von Frauen für Frauen
Frauen aus Judentum, Christentum und Islam im
Gespräch
07.03.2016 Familie –
Bindung macht stark
Kooperationsveranstaltungen
der Städte und Kirchengemeinden Bergkamen und Kamen, des Kreises Unna und der
jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e. V. im Rahmen des
Weltgebetstages der Frauen und des Internationalen Frauentages 2016.
► Internationaler Gedenktag
„Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“
Kreisweite
Präventionskampagnen aufgrund der Vorfälle in der Silvesternacht in Köln
2015/2016.
25.01.2016 Infoveranstaltung
im Lesecafé der Stadtbibliothek Bergkamen:
Pfefferspray ist keine Lösung
– Tipps
und Hinweise von der Kreispolizei
In Kooperation der Gleichstellungsstelle mit
der Streetwork Bergkamen sowie dem
Fachbereich Kriminalprävention und
Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna fand im
Rahmen der Aktionen zum Internationalen Gedenktag
„Nein zu Gewalt an Frauen“ statt am
19.11.2016 Selbstbehauptungstraining
für Mädchen
22.11.2016 Pressekonferenz
Kreispolizeibehörde Unna/Gleichstellungsbeauftragte im
Kreis Unna
„Gemeinsamer Kampf gegen die Angst vor
Gewalt“
„Gegner oder Opfer? Wie verhalte ich mich in
Gefahrensituationen?“
24.11.2016 Infoabend des Bergkamener Mädchen- und
Frauennetzwerkes im
Familientreff Pestalozzihaus
Terre des Femmes
Fahnenaktion 2016
25.11.2016 Fahnen hissen vor dem Rathaus
Netzwerk „Wegen der Ehre“ Kreis Unna
Das Netzwerk „Wegen der Ehre“ im
Kreis Unna, das seit November 2007 besteht, hat das Ziel; für die Themen
Zwangsheirat und Ehrenmord zu sensibilisieren.
Dem Netzwerk gehören an:
- die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises sowie der Städte und
Gemeinden Bergkamen,
Bönen, Fröndenberg,
Holzwickede, Kamen, Lünen, Unna, Schwerte, Selm und Werne
sowie Vertreter/innen
- des Frauenforums im Kreis Unna e. V.,
- des Multikulturellen Forums e.V.,
- von „IN VIA“ Kath. Jugendsozialarbeit, Bezirk Unna
e. V.
- des Integrationsbüros der Stadt Lünen
Außerdem
kooperiert das Netzwerk mit dem Mädchenhaus Bielefeld | Verein Hennamond e.V. |
Netzwerk Selbstbestimmungsrecht junger Migrantinnen - NRW und örtlichen
Beratungsstellen, die kostenlose Beratung zum Schutz vor Zwangsheirat und
Gewalt in der Familie anbieten.
11.02.2016 Infoveranstaltung über
„Geflüchtete Frauen und Mädchen im Kreis Unna“
29.06.2016 Filmpräsentation „Töchter des
Aufbruchs“ mit anschließender Diskussion
auf
Einladung der Frauengruppe der alevitischen Gemeinde Weddinghofen
02.11.2016 Interne Klausurtagung
Veranstaltungen/Kooperationen
Aktionen gegen Rechtsextremismus/Lesung/Filmvorführung
für Oberstufe Gymnasium/Gesamtschule
17.11.2016 Lesung mit Mo Asumang im
Lesecafé der Stadtbibiliothek „Mo und die
Arier“
Allein unter Rassisten und Neonazis
Kooperationsveranstaltung
Jugendamt, Gleichstellungsstelle der Stadt
Bergkamen
und des KI Kreis Unna
18.11.2016 Filmvorführung mit
anschließender Diskukussion im
Studiotheater
► Regionale
und überregionale Zusammenarbeit
Die Gleichstellungsstelle nahm
regelmäßig an den monatlichen Treffen der Konferenz der
Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna teil. Daneben war die
Gleichstellungsstelle bei drei Sitzungen der Landesarbeitsgemeinschaft der
Gleichstellungsbeauftragten NRW vertreten. Des Weiteren nahm sie an
Fachtagungen und Fortbildungen auf Landesebene teil.
Die Gleichstellungsstelle ist als
Akteurin in weiteren regelmäßigen Arbeitskreisen vertreten:
► „Netzwerk
Frau und Beruf im Kreis Unna“
Ein Bündnis von Akteurinnen und Akteuren
im Fachgebiet Berufsrückkehr
Im Oktober 2008 wurde die
„Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft
für den Kreis Unna mbH eingerichtet. Ziel der Koordinierungsstelle Frau und
Beruf ist die Förderung der Beschäftigungspotenziale von Frauen im Kreis Unna.
Netzwerkpartnerinnen sind u. a. die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen
und des Kreises Unna sowie die Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur
für Arbeit, ARGE und des Jobcenters.
10.03.2016 Vorstellung Competentia 2015 – 2018
Die
neue Projektphase des Kompetenzzentrums Frau und Beruf –
Westfälisches
Ruhrgebiet
30.06.2016 Workshop „KMU werben um Frauen“
► Teilnahme an
politischen Gremien und Fachtagungen im Rahmen frauenrelevanter
Themen
05.02.2016 Vorstellung der Untersuchungsergebnisse
„Entgeltpraxis des Kreises Unna“
·
Frauenforum im
Kreis Unna e. V. – Beirat
Im zweiten
Halbjahr 2012 wurde die Gleichstellungsbeauftragte in den Beirat des
Frauenforums im Kreis Unna gewählt. Der Beirat ist ein offizielles Organ des
Frauenforums, er tagt mindestens zweimal im Jahr und hat die Aufgabe, den
Vorstand bei der Durchführung seiner Arbeit zu unterstützen.
Bestandteile dieser Vorlage
sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der Bürgermeister Schäfer |
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Gleichstellungsbeauftragte Bierkämper |
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