Beschlussvorschlag:
Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt die Vorlage der Verwaltung – Drucksache Nr. 11/0733 – zur Kenntnis.
Sachdarstellung:
Entwicklung
der Budgets
Nach Ablauf der ersten neun Monate im Jahr 2016 haben die
Budgetverantwortlichen Stellungnahmen zur Entwicklung ihrer Budgets abgegeben.
Die Stellungnahmen beinhalten neben Aussagen über die bisherige
Entwicklung der Budgets auch Prognosen über das voraussichtliche Ergebnis im Jahr 2016. Sie bieten somit dem
Haupt- und Finanzausschuss sowie der Verwaltungsführung die Möglichkeit,
steuernd auf die Entwicklung der Budgets
einzuwirken.
Die
Stellungnahmen der Budgetverantwortlichen beziehen sich ausschließlich auf den
Teil des Budgets, den sie beeinflussen können. Erträge bzw. Aufwand aus der
Auflösung von Sonderposten sowie Abschreibungen werden vom StA 20 nach
Abschluss des laufenden Haushaltsjahres gebucht.
Da die Budgetverantwortlichen mithin keinen Einfluss auf die
Ergebnisse dieser Sachkonten haben und auch vom StA 20 noch keine verbindliche
Prognose zu den Ergebnissen dieser Konten abgegeben werden kann, sind sie
zwingend von der aktuellen Betrachtung auszuschließen. Nur so kann ein
unverzerrtes Bild des voraussichtlichen Budgetergebnisses dargestellt werden.
Die
Anlage zu dieser Vorlage beinhaltet die Stellungnahmen zu den Budgets, so dass
der Haupt- und Finanzausschuss ein aktuelles Bild über die bisherige Ausführung
des Ergebnisplanes erhält. Ferner sind die Stellungnahmen zu den
Buchungsstellen beigefügt, die in Deckungskreisen zusammengefasst zentral vom
Fachbereich Zentrale Dienste und vom Sachgebiet Hochbau, Gebäudewirtschaft
bewirtschaftet werden.
Stellungnahmen
zu den Produkten werden zum 30.09.2016 nicht eingeholt.
Gesamtentwicklung der städtischen Finanzen
Es folgt an dieser Stelle eine zusammenfassende Darstellung der
von den Budgetverantwortlichen prognostizierten voraussichtlichen
Jahresergebnisse der einzelnen Budgets in 2016:
Budgets |
Budgetergebnis |
Summe in T€ |
Budgetbereich
1. Allgemeine Verwaltung
|
|
|
01. Gleichstellungsstelle |
|
+/- 0 |
02. Personalrat |
|
+ 2 |
03. Bürgermeisterbüro |
|
+/- 0 |
10. Zentrale Dienste |
|
+/- 0 |
14. Rechnungsprüfungsamt |
|
+/- 0 |
|
Summe Budgetbereich 1. |
+ 2 |
|
|
|
Budgetbereich
2. Ordnung und Soziales
|
|
|
33. Bürgerbüro
|
|
+ 1.279 |
40. Schulverwaltung, Weiterbildung
und
Sport
|
|
+/- 0 |
51. Jugendamt
|
|
- 155 |
|
Summe Budgetbereich 2. |
+ 1.124 |
|
|
|
Budgetbereich
3. Finanzen und Kultur
|
|
|
20. Finanzen und Steuern
|
|
+ 12 |
30. Rechtsamt
|
|
+ 2 |
41. Kulturreferat
|
|
- 64 |
|
Summe Budgetbereich 3. |
-
50 |
|
|
|
Budgetbereich
4. Bauen und Wohnen
|
|
|
60. Bauberatung, Bauordnung und Hochbau
|
|
+ 16 |
61. Planung, Tiefbau, Umwelt, Liegenschaften,
|
|
+/- 0 |
68. Baubetriebshof
|
|
- 30 |
|
Summe Budgetbereich 4. |
- 14 |
|
|
|
Budgetbereich
9. Allgemeine Finanzwirtschaft
|
|
|
9. Allgem. Finanzwirtschaft
|
|
+ 1.720 |
|
Summe Budgetbereich 9. |
+ 1.720 |
|
Summe aller Budgets |
+ 2.782 |
Ergebnis der Deckungskreise: |
Verbesserung: |
+ 480 |
Gesamtprognose:
|
Verbesserung:
|
+
3.262 |
Bei den oben
ausgewiesenen Summen handelt es sich um prognostizierte Jahresbeträge. Die
Budgetberichte wurden aufgrund hochgerechneter Zahlen, auf Basis der Zwischenergebnisse
vom 30.09.2016, ermittelt. Im Anschluss hieran folgt eine Erläuterung zu den Budgets
die wesentliche Abweichungen zu den geplanten Ansätzen aufweisen.
Weitere
Erläuterungen zur Gesamtprognose finden sich am Ende des Berichtes unter
„Gesamtbeurteilung des Ergebnisplanes“.
Bürgerbüro
Budget 02.33
In diesem Gesamtbereich der sich aus den Sachgebieten Ordnungsangelegenheiten/Feuerwehr, Bürgerbüro/Standesamt und Soziales zusammensetzt wird per 30.09.2016 mit einem Mehrertrag von insgesamt 1.279 T € gerechnet. Im Budgetbereich Soziales wird für den Bereich der Aufnahme, Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen rein rechnerisch eine Verbesserung von derzeit rd. 1.277 T € ausgewiesen. Diese basiert auf den bisher vereinnahmten Landeszuweisungen, die trotz geringerer Aufwendungen durch die Anrechnung der maximalen Personenkapazität der Notunterkunft Häupenweg von 600 Personen auf die Zuweisungsquote der Stadt Bergkamen derzeit noch in voller Höhe geleistet werden. Auf die erheblichen Unsicherheiten der zukünftigen Kostenentwicklung beim Thema Integration wird hingewiesen. Dem gegenüber zu stellen sind die Minder- und Mehrerträge in den Bereichen Bürgerservice, Standesamt und Ordnungsangelegenheiten. Die letztendlich rechnerisch bei rd. + 2 T € liegen.
Jugendamt
Budget 02.51
Aufgrund der Flüchtlingsentwicklung
2015/16 ist das Jugendamt Bergkamen für insgesamt 28 minderjährige,
unbegleitete Ausländer (UMA) jugendhilferechtlich zuständig geworden, für deren
stationäre Unterbringung 2016 Aufwendungen in Höhe von ca. 1.300 T € anfallen
werden. Zurzeit geht das Jugendamt davon aus, dass ca. 90% dieser Kosten vom
überörtlichen Jugendhilfeträger (Landschaftsverband Westfalen Lippe) erstattet
werden und rund 10% (130 T €) von der Kommune aufzubringen sind.
Da sich die Aufwendungen für die
sonstigen (ohne UMA) ambulanten und stationären Hilfen zur Erziehung aufgrund
niedriger Fallzahlen weiterhin positiv entwickeln, wird im Teilbudget
„Erzieherische Hilfen“ eine Verbesserung in Höhe von 480 T € erwartet.
Im Bereich Tagespflege werden durch steigende Fallzahlen
U 3 und die jährliche Anhebung der Kopfpauschalen um 1,5 %, Mehraufwendungen
von ca. 200 T € erwartet.
Gleiches gilt für den Bereich der
Kindertageseinrichtungen, wo durch die Verdoppelung der Kindpauschalen auf 3 %
und die notwendige Ausweisung zusätzlicher Betreuungsplätze zur Erfüllung des
Rechtsanspruchs Mehraufwendungen in Höhe von 200 T € entstehen.
Gestiegene Fallzahlen führen bei
der Unterhaltsvorschusskasse zu einem
Mehrbedarf von 85 T €. Im Bereich der Vormundschaften entstehen insbesondere
durch die Betreuung der UMA zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 20 T €, die
nicht vom Land erstattet werden.
Nach heutigem Stand wird aus v. g.
Gründen mit einer Budgetverschlechterung
in Höhe von 155 T € gerechnet.
Finanzen
und Steuern Budget 03.20
- Die Konzessionsabgaben der GSW
Gemeinschaftsstadtwerke im Bereich Stromversorgung fallen nach erfolgter
Abrechnung um 78 T€ niedriger aus.
- Das tatsächliche Gestattungsentgelt der
GSW für Fernwärme führt zu Mindererträgen in Höhe von 29 T€.
- Die Konzessionsabgaben der GSW
Gemeinschaftsstadtwerke im Bereich Gasversorgung fallen nach erfolgter
Abrechnung um 77 T€ niedriger aus.
- Die Gewinnausschüttung der GSW führt zu
Mehrerträgen in Höhe von 84 T€.
- Die Ergebnisabführung des EBB beläuft
sich gemäß Wirtschaftsplan 2016 auf 184 T€. Im Vergleich zur städtischen
Planung ist daher mit Mindererträgen in Höhe von voraussichtlich 46 T€ zu
rechnen.
- Die Konzessionsabgaben der GSW
Gemeinschaftsstadtwerke im Bereich Wasserversorgung fallen nach erfolgter
Abrechnung um 72 T€ höher aus als eingeplant.
- Der tatsächliche Bescheid zur
Krankenhausfinanzierung ergibt eine Verbesserung des Budgets in Höhe von
11 T€.
- Die höhere Gewinnausschüttung der GSW
führt zu Mehraufwendungen bei der Kapitalertragsteuer in Höhe von 12 T€.
- Die Abrechnung der VKU für das Jahr 2015
führt zu Minderaufwendungen bei dem Refinanzierungsanteil ÖPNV in Höhe von
87 T€.
Letztendlich
schließt dieses Budget mit einem Mehrertrag
in Höhe von 12 T € ab.
Kulturreferat
Budget 03.41
Durch den Rückgang von Schülerzahlen der Musikschule kommt
es sowohl zu Mindererträgen bei den Benutzungsgebühren und bei den
privatrechtlichen Leistungsentgelten. Demgegenüber stehen aber auch
Minderaufwendungen, aufgrund gesunkener Schülerzahlen, im Bereich der
Honorarabrechnungen für nicht festangestellte Lehrkräfte. Insgesamt wird mit
einer Budgetverschlechterung in Höhe von 64 T € gerechnet.
Bauberatung,
Bauordnung und Hochbau Budget 04.60
In den ersten drei Quartalen des Kalenderjahres 2016 wurde
der Ansatz Erträge bei den Verwaltungsgebühren schon zu 90% erreicht.
Ursächlich für die zum Jahresende 2016 zu erwartende Budgetverbesserung ist
eine hohe Anzahl von zu bearbeitenden Baugenehmigungsverfahren. Es wird mit
einem Mehrertrag Höhe von rund 16 T € gerechnet.
Baubetriebshof
Budget 04.68
In den vergangenen Jahren konnten anfallende Mehrausgaben
durch Mehreinnahmen ausgeglichen werden. Diese Möglichkeit ist nicht mehr
gegeben, da seit diesem Haushaltsjahr Personalkostenanteile in den
Mehreinnahmen dem Deckungskreis 3 zuzuführen sind,
Es ist mit Mehraufwendungen zu rechnen, die durch
Mehrerträge nicht ausgeglichen werden können. Insgesamt kann hier mit einem Mehraufwand von rd. 30 T € gerechnet werden.
Allgemeine
Finanzwirtschaft Budget 09.20
Unter Zugrundelegung
der Regionalisierung der Mai-Steuerschätzung 2016 ergeben sich beim
Gemeindeanteil an der Einkommensteuer voraussichtliche Mehrerträge.
Durch die allgemeine günstige Zinsentwicklung werden bei den
Investitions- und Kassenkrediten Minderaufwendungen erwartet. Außerdem
wird durch die beschlossene Kreisumlage auf einen Hebesatz von 46,67 v.H.
gegenüber dem Planansatz eine Haushaltsverbesserung erzielt. Zudem werden
voraussichtlich Mehrerträge beim Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer realisiert.
Das gleiche gilt für die Grundsteuer B. Letztendlich
wird hier insgesamt mit einer Budgetverbesserung in Höhe von 1.720 T € gerechnet.
|
T € |
Grundsteuer A |
-8 |
Grundsteuer B |
+208 |
Gemeindeanteil an der Einkommensteuer |
+342 |
Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer |
+20 |
Vergnügungssteuer |
+65 |
Hundesteuer |
+8 |
Leistungen nach dem Familienleistungsausgleich |
+18 |
Schlüsselzuweisungen |
-1 |
Kreisumlage |
+564 |
Zinsen für Investitionskredite |
+424 |
Zinsen für Kassenkredite |
+80 |
|
+1.720 |
Entwicklung der Deckungskreise
Die Deckungskreise werden von den
Budgetverantwortlichen in ihren Stellungnahmen nicht berücksichtigt. Daher
folgt an dieser Stelle eine budgetübergreifende Darstellung der Deckungskreise:
Deckungskreis |
Verbesserung(+) bzw. Verschlechterung
(-) in T€ |
Deckungskreis Personal (1) |
+ 113 |
Deckungskreis
Personal (3) |
+ 230 |
|
|
Deckungskreise
Sachaufwendungen: |
|
Büroeinrichtungen und - maschinen
(100) |
+ 3 |
Wartung EDV-Anlagen und Büromaschinen
(101) |
+ 25 |
Mieten EDV-Anlagen und Büromaschinen
(110) |
+ 20 |
Unterhaltung Kfz, Steuer, Versicherung
(130) |
+/- 0 |
Betriebsstoffe (131) |
+ 3 |
Versicherungen und Schadenfälle (140) |
+/- 0 |
Bürobedarf (141) |
+/- 0 |
Literatur (142) |
+/- 0 |
Porto, Frachtkosten, Mobilfunkgebühren
(143) |
+/- 0 |
Öffentliche Bekanntmachungen (144) |
+ 7 |
Dienstreisen (145) |
+/- 0 |
Software (147) |
- 20 |
Verfilmung/ Digitalisierung von
Schriftgut (148) |
+/- 0 |
Technischer Sonderbedarf (149) |
+/- 0 |
Zwischensumme Deckungskreise ZD |
(38) |
|
|
Miete Telefon- u. Meldeanlagen |
- 3 |
Grundbesitzabgaben,
Gebäude, Inventarversicherungen |
+ 40 |
Heizung |
+ 191 |
Reinigungsmittel |
- 12 |
Reinigung öffentlicher Gebäude |
+/- 0 |
Strom, Wasser, Kehrgebühren |
- 103 |
Versicherungen |
+/- 0 |
Telefon- u. Internetgebühren |
-
14 |
Zwischensumme Deckungskreise StA 65 |
(+99) |
|
|
Deckungskreise (nur Sachaufwendungen) |
+ 137 |
Deckungskreise gesamt |
+ 480 |
|
|
|
|
Deckungskreise der Zentralen
Dienste
Deckungskreis (1) -
Personalaufwendungen
Nach der Berechnung des Sachgebietes Personal wird der
Deckungskreis 1 "Personalaufwand" im Jahr 2016 voraussichtlich mit
einem Minderaufwand von ca. 113 T
€abschließen. Dies begründet sich wie folgt:
Minderaufwendungen:
Anders als erwartet hat der Tarifabschluss TVöD vom
01.03.2016 lediglich Aufwendungen in Höhe von rd. 280 T € verursacht. Im Haushaltsansatz kalkuliert wurden 310 T €. Hier ergibt sich ein
Minderaufwand in Höhe von insgesamt rd. 30 T €.
Des Weiteren wurde der Tarifabschluss TVSuE (Sozial- und
Erziehungsdienst) für das Jahr 2016 mit pauschal 5% kalkuliert, welche so nicht
eingetreten sind. Die tatsächlichen Aufwendungen belaufen sich auf rd.
145.000,00 Euro im Jahr 2016. Hier lässt sich ein Minderaufwand von rd. 45 T
€ darstellen.
Trotz Tariferhöhung ist im Bereich der städt.
Familienzentren im Ergebnis ein zusätzlicher
Minderaufwand zu verzeichnen. Basis der Kalkulation war hier ebenfalls
das Buchungsverhalten der Eltern im Jahr 2015.
Der Minderaufwand resultiert zum
Einen aus dem verringerten Buchungsverhalten der Eltern. Zum Anderen ist aber
auch anzumerken, dass in den vergangenen Jahren eine höhere Belegung der Familienzentren
erfolgte als eigentlich an Kapazitäten möglich war. Aufgrund einer strengeren
Aufsicht seitens des Landesjugendamtes ist diese Überbelegung zukünftig nicht
mehr zulässig. Darüber hinaus werden im Bereich "Sonderprogramme" die
Programme "Delfin 4" sowie "Sprache & Integration" ab
dem Kindergartenjahr 2016/2017 nicht mehr angeboten.
Stundenerhöhungen ergeben sich
unter anderem für den Bereich "Integration". Hier läuft aktuell ein
Stellenbesetzungsverfahren aufgrund der Anerkennung zusätzlicher Stunden zur
Betreuung weiterer Integrationskinder. Darüber hinaus wurde im Bereich der
Küchenkräfte eine Stundenerhöhung zur Unterstützung des Vereins zur Betreuung
von Schulkindern e.V. im Bereich der Offenen Ganztagsschule notwendig. Diese
Mehraufwendungen werden jedoch im vollen Umfang erstattet.
Alles in allem ergeben die aus
den o.g. Gründen erforderlichen Stundenanpassungen für den Bereich der städt.
Familienzentren ohne Berücksichtigung des Tarifabschlusses TVSuE einen
zusätzlichen Minderaufwand in Höhe von rd. 70 T €.
Personalpolitisch
konnten die Personalkosten durch diverse Maßnahmen bzw. Umstände, wie z.B.
·
Altersteilzeit-Arbeitsphasen
·
unerwartetes Ausscheiden von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
·
krankheitsbedingte Ausfälle ohne bzw.
mit geringerwertigen Vertretungen (mehrere Fälle - tlw. mehrere Monate)
·
ausgesprochene Beschäftigungsverbote
·
Verlängerung von
Teilzeitbeschäftigungen / Beurlaubungen
·
kontinuierliche Nichtbesetzung von
Stellen oder Stellenanteilen (Wiederbesetzungssperre)
·
Änderung von Stellenausweisungen
um ca. 458,5 T €
vermindert werden.
Den o.g. Minderaufwendungen stehen teilweise Mehraufwendungen
entgegen:
Mehraufwendungen:
Nach Vorgabe des StA 20 musste aus dem Deckungskreis
Personalaufwand ein pauschaler Beitrag zur Haushaltskonsolidierung in Höhe von 150
T € geleistet werden.
Auch hat der enorme Zufluss an Geflüchteten zu diversen
nicht kalkulierten Neueinstellungen und zusätzlichen Stundenerhöhungen geführt.
Allein hierfür entsteht in 2016 voraussichtlich ein Mehraufwand in Höhe von rd.
115 T € (2,87 Stellen Sozialarbeiter und 0,3 Stelle VHS). Anzumerken ist
hier jedoch, dass diesem Mehraufwand Personalkostenerstattungen im
Deckungskreis 3 gegenüber stehen. Diese übersteigen sogar den tatsächlichen
Mehraufwand, da zusätzlich zu den Erstattungen für neueingestelltes auch
Erstattungen für bereits vorhandenes Personal erfolgen werden.
Des Weiteren sind im Bereich der Versorgungsumlage
Mehraufwendungen festzustellen. In der jüngeren Vergangenheit wird vermehrt von
der nach dem Versorgungslasten- verteilungsgesetz (VLVG) möglichen
Abfindungszahlung beim Dienstherrenwechsel Gebrauch gemacht. "Früher"
erfolgte nach einem Dienstherrenwechsel zumeist eine Beteiligung an den
tatsächlich anfallenden Pensionsleistungen im individuellen Versorgungsfall.
Die Abwicklung der Versorgungslastenverteilung erfolgt über die Kommunale
Versorgungskasse Westfalen-Lippe (KVW), welche die entsprechenden Aufwendungen
- umlagebasiert - von den Mitgliedern der Umlagegemeinschaft
zurückfordert. Dadurch bedingt sind die
(Nach-)Forderungen der KVW gegen die Stadt Bergkamen in den letzten Jahren von
rd. 800 T € im Jahr 2013 auf rd. 53 T € im Jahr 2014 und zuletzt auf rd. 93 T €
im Jahr 2015 merklich angestiegen. Da sich prognostisch nicht berechnen lässt,
inwieweit sich die Leistungen nach dem VLVG im Jahr 2016 auf die
(Nach-)Forderung auswirken wird, sollte - unter Berücksichtigung der aufgezeigten
Anstiege in den Vorjahren - mit Mehraufwendungen i.H.v. rd. 150 T € gerechnet
werden. Zusätzlich zu den individuellen Mehrbelastungen durch Versorgungsleistungen
(z.B. durch neue Versorgungsfälle, Anpassung von Halbwaisenrenten, Anpassungen
bei der Hinterbliebenenversorgung, etc.) i.H.v. rd. 68 T € sollte hier somit im
Jahr 2016 insgesamt mit Mehraufwendungen von insgesamt rd. 218 T € im
Bereich der Versorgungsaufwendungen gerechnet werden.
Das vom Land geförderte Projekt zur musikalischen
Früherziehung "JeKI" bzw. das Folgeprojekt "JeKITS" wurde
für das Jahr 2016 anders als im Vorjahr bereits im Ansatz kalkuliert. Basis für die Kalkulation war das Buchungsverhalten
der Eltern im Jahre 2015. Im Vergleich zum Vorjahr ergeben sich für das Jahr
2016 Veränderungen aufgrund der beschlossenen Tariferhöhung TVöD und aufgrund
von 12,47 wöchentlichen Mehrstunden ab dem 01.08.2016 als Ergebnis aus dem
Buchungsverhalten der Eltern. Die Mehraufwendungen aufgrund der Tariferhöhung
sind oben bereits als Gesamtsumme ausgewiesen, führen jedoch insgesamt gesehen
nicht zu einer Mehrbelastung des Deckungskreises 1. Die Mehraufwendungen
aufgrund der erforderlichen Mehrstunden liegen bei rd. 7,5 T €.
Die Personalaufwendungen sind teilweise durch entsprechende
Erstattungen im Deckungskreis 3 (s. Punkt 2) gedeckt.
Übersicht:
Minderaufwand
personalpolitische Maßnahmen ca. |
-458.500 Euro |
|
Minderaufwand
Tariferhöhung |
-30.000 Euro |
|
Minderaufwand
Tariferhöhung TVSuE ca. |
-45.000 Euro |
|
Minderaufwand
städt. Kindertagesstätten ca. |
-70.000 Euro |
|
Mehraufwand
Konsolidierung |
150.000 Euro |
|
Mehraufwand
Personal für Geflüchtete ca. |
115.000 Euro |
|
Mehraufwand
Versorgungskasse ca. |
218.000 Euro |
|
Mehraufwand
JeKI bzw. JeKITS ca. |
7.500 Euro |
|
entspricht
Minderaufwand von ca. |
113.000 Euro |
|
=====================================================================
Deckungskreises (3) -
Personalkostenerstattungen
Für den Doppelhaushalt 2016 / 2017 wurde erstmalig ein
Deckungskreis für Personalkostenerstattungen (Deckungskreis 3) eingerichtet.
Ziel ist es, im Abschlussbericht zum Haushaltsjahr 2016 das tatsächliche
Ergebnis der Personalaufwendungen (Netto-Personalaufwendungen) sowie bestehende
Eigenanteile der Stadt Bergkamen insbesondere für die großen Bereiche
JeKI/JeKITS und städt. Familienzentren transparent darstellen zu können.
Zum jetzigen Zeitpunkt wird der Deckungskreis 3
"Personalkostenerstattungen" nach der Berechnung des Sachgebietes
Personal im Jahr 2016 voraussichtlich mit einem Mehrertrag von ca. 230 T €
abschließen.
Eine genaue Prognose der tatsächlichen Erträge ist zum
Stichtag 30.09.2016 allerdings noch schwierig. Viele Förderbescheide werden
erst in der zweiten Jahreshälfte verschickt. Daher können einige Beträge noch
nicht vereinnahmt beziehungsweise Differenzen zum Ansatz noch nicht beziffert
werden.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen folgendes Bild:
Mehrerträge:
Der Hauptanteil der Mehrerträge wird durch die
Personalkostenerstattungen für die Hilfe für Geflüchtete erwirtschaftet. Diese
führen insgesamt zu einem Mehrertrag in Höhe von rd. 144 T €. Dass die
Summe der Mehrerträge die Summe der Mehraufwendungen übersteigt, liegt an zusätzlichen Erstattungen für bereits
vorhandenes Personal, welche vorher nicht feststanden.
Einen weiteren großen Mehrertrag machen die zusätzlichen
Personalkostenerstattungen des Entsorgungsbetriebs Bergkamen aus, die dadurch
entstehen, dass städt. Personal des Baubetriebshofs (StA 68) ausgeliehen wird.
Kalkuliert wurde hier mit einem Wert in Höhe von 87,8 T €. Laut Auskunft des
Fachamtes (StA 68) sind jedoch Erträge von ca. 130 T € zu erwarten. Der
Mehrertrag beläuft sich demnach auf rd. 42 T €.
Deckungskreis
(101) – Wartung
EDV-Anlagen/ Büromaschinen
Gemeinsamer Deckungskreis von ZD
(10) und ZD (16)
Im Deckungskreis sind noch etwa 60 % der veranschlagten Mittel für den Bereich
der Büromaschinen (z. Zt. Kopierer, Großformatdrucker, elektrisch betriebene
Paternoster und die Lautsprechertechnik des Ratssaals) vorhanden. es kann
trotzdem mit einem Minderaufwand in Höhe von 5 T € gerechnet werden.
Auch im
Bereich Wartung EDV - Anlagen werden seit Jahren kontinuierlich Einsparungen
durch den Abschluss neuer günstiger Verträge erzielt. Es deutet darauf hin,
dass in diesem Bereich ein Minderaufwand
erzielt werden kann. Die Minderaufwendungen werden zur Kompensierung des
Deckungskreises 147 benötigt und werden zurzeit auf ca. 20 T € beziffert.
Insgesamt
entsteht in den Bereichen Wartung EDV –
Anlagen - und Wartung von Büromaschinen ein Minderaufwand von rd. 25 T €.
Deckungskreis
(110) – Mieten EDV-Anlagen/ Büromaschinen
- Gemeinsamer Deckungskreis von ZD
(10) und ZD (16/EDV) –
Die Mietaufwendungen für die
Bürogeräte sind konstant geblieben, obwohl heute viel mehr Geräte angemietet
werden als noch vor einigen Jahren. Es kann
hier mit einem Minderaufwand von
ca. 2 T € gerechnet werden.
Im Bereich EDV – Anlagen ist es
gelungen, trotz einer gestiegenen Anzahl an Peripheriegeräten, die Aufwendungen
ebenfalls weiter zu reduzieren. Die reduzierten
Aufwendungen von ca. 18 T €
werden ebenfalls für die steigenden Aufwendungen im Deckungskreis 147 benötigt.
In 2016
kann daher voraussichtlich mit einem Minderaufwand
in Höhe von insgesamt rd. 20 T €
gerechnet werden.
Deckungskreis (147) – EDV (Software, etc.)
Der
Deckungskreis 147 – EDV muss voraussichtlich durch Minderaufwendungen in den
Deckungskreisen 101 & 110 verstärkt werden. Voraussichtliche Mehraufwendungen in Höhe von ca. 20 T€.
Der
Bereich EDV ist generell durch eine Reihe von Faktoren gekennzeichnet, die eine
exakte Budgetplanung erschweren. So können z.B. zur Aufrechterhaltung des
Betriebes notwendige, jedoch nicht eingeplante Anschaffungen oder Reparaturen
in den Bereichen Hard- und Software zu Mehraufwendungen führen.
Wie in
der Vergangenheit auch, wird jedoch versucht, durch Einsparungen in anderen
Bereichen, zwingend notwendige Mehraufwendungen soweit wie möglich zu
kompensieren.
Fazit
zu den Deckungskreisen der Zentralen Dienste
Insgesamt
ist festzustellen, dass aufgrund konsequent wirtschaftlichen Verwaltungshandelns,
d.h. durch einen sparsamen Umgang mit anvertrauten Haushaltsmitteln Minderaufwendungen von voraussichtlich
insgesamt 381 T€ (+ 343 T€
Personalaufwendungen zzgl. 38 T€ Sachaufwand) zu verzeichnen sind.
Deckungskreise
Sachgebiet Hochbau, Gebäudewirtschaft
Deckungskreis 65 – Grundbesitzabgaben
Der Bereich Grundbesitzabgaben wird
voraussichtlich mit einem Minderaufwand
von ca. 40 T € abschließen. Zurzeit kann keine
Einschätzung erfolgen, inwieweit bis zum Ende des Jahres noch Abweichungen
eintreten können, da es sich bei diesem Deckungskreis um unvorhersehbare
Gebühren für Entsorgungskosten in Abhängigkeit mit dem Verbrauch für Müll und
Abwasser handelt.
Deckungskreis 65 -
Heizung
Zum jetzigen Stand kann es
möglicherweise zu einem Minderaufwand von
191 T € kommen. Zum einen ist der Winter 2015/2016 verhältnismäßig mild
verlaufen, so dass es in dem ersten Halbjahr zu Einsparungen kam und zum
anderen machen sich die energetischen Sanierungen der vergangenen Jahre
bemerkbar.
Allerdings ist die Entwicklung dieses
Deckungskreises sehr stark von der Witterung abhängig und daher Schwankungen unterworfen. Da die
Heizperiode nun begonnen hat, ist die Entwicklung
abzuwarten.
Deckungskreis 65 – Strom, Wasser, Kehrgebühren
Bei dem vorgenannten Deckungskreis wird
sich zum Jahresende 2016 voraussichtlich ein Mehraufwand von ca. 103 T €
ergeben. Bei der Ermittlung der voraussichtlich entstehenden Gesamtkosten
erfolgte auf der Grundlage der Zahlungen der Vorjahre. Zu diesem Zeitpunkt war
nicht absehbar, dass die Stadt Bergkamen zur Unterbringung von Flüchtlingen
mittlerweile ca. 85 Wohnungen angemietet hat, und somit entsprechende
zusätzliche Kosten für Strom, Wasser und Kehrgebühren entstehen.
Fazit
zu den Deckungskreisen des Sachgebietes Hochbau, Gebäudewirtschaft
Im Haushaltsjahr 2016 stehen hierfür Gesamtmittel in Höhe
von rd. 4.436 T € zur Verfügung.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann davon ausgegangen werden,
dass ein Minderaufwand in Höhe von
ca. 99 T € erzielt werden kann.
Fazit zum Ergebnis aller Deckungskreise
Die Deckungskreise der ZD werden voraussichtlich mit einer Verbesserung
von insgesamt 381 T€ und die Deckungskreise des Stadtamtes 65 mit einer
Verbesserung in Höhe von 99 T€ abschließen. Mithin ist nach aktueller Sachlage
im Bereich der Deckungskreise mit einer Gesamtverbesserung
von 480 T€ zu rechnen.
Entwicklung des Gesamtergebnisplanes
Unter Berücksichtigung der vorliegenden Prognosen der Budgets
sowie der Deckungskreise ergeben sich für den gesamten Ergebnisplan zum
Jahresende 2016 voraussichtlich Haushaltsverbesserungen von rund 3.262 T €.
Gemäß NKF-Haushalt war für 2016 ein Jahresergebnis von + 176 T € veranschlagt. Aktuell ist das
Jahresergebnis nunmehr voraussichtlich mit +
3.438 T € zu kalkulieren.
Gesamtbeurteilung
des Ergebnisplanes
Zusammengefasst ergeben sich für
2016 bislang folgende Abweichungen:
|
Verbesserung
(+) bzw. Verschlechterung
(-) in T€ |
Budgetbereich 1 |
+ 2 |
Budgetbereich 2 |
+ 1.124 |
Budgetbereich 3 |
- 50 |
Budgetbereich 4 |
- 14 |
Budgetbereich 9 |
+ 1.720 |
|
|
Deckungskreis Personal |
+ 343 |
Deckungskreise Sachkosten |
+ 137 |
Ergebnishaushalt gesamt
|
+ 3.262 |
Hinweis zu den
Budgetverbesserungen bzw. –verschlechterungen:
Die ausgewiesenen Zahlen basieren
auf Auswertungen von Ende September 2016.
Ergänzend
ist noch darauf hinzuweisen, dass durch die Kämmerei noch weitere
Jahresabschlussbuchungen nach den Bestimmungen des NKF, wie z.B. Abschreibungen,
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten, Rückstellungen, etc. sowie
Rechnungsabgrenzungen durchzuführen sind. Auf die Auswirkungen dieser Buchungen
kann in den Stellungnahmen von den Budgetverantwortlichen nicht eingegangen
werden, da sie keinen Einfluss auf die einschlägigen Buchungsstellen nehmen
können. Mithin werden aus sachlichen und rechtlichen Gründen noch Veränderungen
gegenüber der Prognose dieser Sachdarstellung eintreten.
Bestandteile dieser Vorlage
sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der Bürgermeister Roland Schäfer |
|
Amtsleiter Hartl |
Sachbearbeiter Seyffert |
|