hier: Stellungnahme der Stadt Bergkamen
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt Bergkamen beschließt die Stellungnahme der Verwaltung als Stellungnahme der Stadt Bergkamen zur Teilfortschreibung des Nahverkehrsplans Kreis Unna 2016.
Sachdarstellung:
Anlass und Hintergrund der Teilfortschreibung
Eine Modal-Split-Erhebung für den Kreis Unna im Jahr 2013 hat
aufgezeigt, dass es neben den täglichen Wegebeziehungen der Kreiskommunen zum
Oberzentrum Dortmund auf der Nord-Süd-Achse von Werne, Bergkamen, Kamen und
Unna ebenso starke Wegebeziehungen gibt. Innerhalb des Kreises Unna besteht
hier das größte tägliche Wegeaufkommen; gleichzeitig sind hier aber die
geringsten Anteile am ÖPNV zu verzeichnen. Als wichtiger Grund für die
Nichtnutzung von ÖPNV-Angeboten wurde in der Erhebung vor allem das wenig attraktive
Angebot (unflexibel, nicht schnell genug im Gegensatz zum Pkw) genannt. Durch
Schaffung eines attraktiven und direkt verkehrenden ÖPNV-Angebots soll daher
auf der Nord-Süd-Achse der Anteil der ÖPNV-Nutzer erhöht werden.
Im Rahmen der letzten Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2013 wurde
bereits gefordert, die ÖPNV-Anbindung Oberadens zu verbessern und
perspektivisch auch die Wasserstadt Aden an das ÖPNV-Netz anzubinden. Hier sind
bisher noch keine Maßnahmen entwickelt worden. Zudem fehlt eine ÖPNV-Anbindung
des Logistikparks A 2.
Weitere Punkte, die hinsichtlich ÖPNV-Nachfrage und -Angebot aktuell neu
bewertet werden müssen, sind die Anbindung nach Dortmund und die
ÖPNV-Erschließung in Bergkamen-Mitte.
Die genannten Punkte werden alle im Rahmen der vorliegenden
Nahverkehrsplan-Teilfortschreibung behandelt und es werden differenzierte
Maßnahmen vorgeschlagen. Dabei sind einige Vorschläge und Maßnahmen miteinander
verknüpft, andere können unabhängig vom Gesamtzusammenhang umgesetzt werden.
Das Konzept „Nahverkehrsplanteilfortschreibung 2016 – Busnetzoptimierung
Mittleres Kreisgebiet“ ist in der Anlage
1, die „Abschätzung der Auswirkungen der vorgeschlagenen Maßnahmen in der
Nahverkehrsplanteilfortschreibung in Anlage
2 beigefügt. Die geplanten Änderungen wurden durch die VKU in der Sitzung
des Ausschusses für Umwelt, Bauen und Verkehr am 10. Mai 2016 vorgestellt.
Ziele der Fortschreibung / Kernaussagen des Gutachtens
§ Nord-Süd-Achse von Werne bis Unna
Auf der Achse Werne – Bergkamen – Kamen – Unna verkehren die Buslinien
S 80 und R 81/82 derzeit alle über Bergkamen-Busbahnhof. Dadurch
entstehen lange Fahrtzeiten, die die ÖPNV-Nutzung unattraktiv machen. Insgesamt
erfolgen auf dieser Achse derzeit drei Fahrten pro Stunde, von denen allerdings
nur zwei aufgrund der Fahrzeiten und der Anschlussbeziehungen wirklich attraktiv
sind. Aufgrund der Wegebeziehungen, die die Modal-Split-Untersuchung aufgezeigt
hat, ist eine Ausweitung des Angebots sinnvoll, vor allem im Hinblick auf
direkte Verbindungen auf der gesamten Nord-Süd-Achse und schnellere
Verbindungen zwischen Bergkamen und Kamen-Bahnhof.
§ Anbindung Bergkamen – Dortmund
Da Bergkamen als einzige Stadt im Kreis Unna nicht an den Schienenpersonennahverkehr
angebunden ist, soll langfristig die im Regionalplan / Flächennutzungsplan
dargestellte RegionalStadtBahn eine Schienenanbindung an das Oberzentrum
Dortmund bieten. Als Alternative dazu wurde als Direktverbindung zwischen
Bergkamen und Dortmund die Schnellbuslinie S 30 eingerichtet, die
halbstündlich zwischen beiden Städten verkehrt. Die Auslastung der Linie ist nach
langer Zeit mit positivem Verlauf leider inzwischen rückläufig und liegt
deutlich unterhalb der anderer Schnellbuslinien im Kreis Unna. Ursache ist
unter anderem, dass die Fahrzeit zum Dortmunder Hauptbahnhof von vielen
Haltestellen im Bergkamener Stadtgebiet aus nicht kürzer ist als bei einem
Umstieg von Buslinien auf die Bahn an den Bahnhöfen Kamen oder Lünen-Preußen.
Zudem ist der Fahrplan unzuverlässig durch Staus auf der Autobahn A 2 und
auf der Bornstraße in Dortmund. Insofern stellt die Schnellbuslinie S 30
kein nachfragegerechtes Angebot dar. Dies belegen auch die Nutzerzahlen. Hier
ist die Schaffung eines bedarfsgerechten Angebots sinnvoll.
§ ÖPNV-Erschließung in Bergkamen-Mitte
Obwohl mit dem Busbahnhof Bergkamen der zentrale ÖPNV-Verknüpfungspunkt in
Bergkamen-Mitte liegt und viele Buslinien diesen Stadtteil durchfahren, gibt es
in diesem Ortsteil Siedlungsbereiche, die nicht durch regelmäßig verkehrende
ÖPNV-Verkehre erschlossen sind. Dieses betrifft zum einen das Nordfeld und zum
anderen die Gartensiedlung, die nur mit dem TaxiBus angefahren werden. Hier
soll ein regelmäßig verkehrendes Angebot geschaffen werden.
§ Anbindung Bergkamen-Oberaden
Für Bergkamen-Oberaden wurde im Rahmen der letzten
Nahverkehrsplanfortschreibung bereits festgestellt, dass zwar alle größeren
Siedlungsbereiche ÖPNV-erschlossen sind, alle Linien jedoch überwiegend nur
stündlich verkehren und sich nicht überlagern. Dadurch existieren zum
Busbahnhof Bergkamen oder zu den Bahnhöfen Lünen Hauptbahnhof oder
Lünen-Preußen (Umstieg Richtung Dortmund) ebenfalls nur stündliche
Verbindungen. Auch das Nahversorgungszentrum Jahnstraße ist teilweise schlecht
erreichbar. Das Bedienungsangebot ist daher als verbesserungswürdig einzustufen.
Die Erschließung mit einer Linie und dichterer Taktfrequenz würde durch Stich-
und Schleifenfahrten allerdings zu unattraktiven Fahrtzeiten führen. Daher muss
für den Stadtteil Oberaden ein schlüssiges Gesamtkonzept für ein besseres Bedienungsangebot
entwickelt werden.
§ ÖPNV-Erschließung Wasserstadt Aden
Eine ÖPNV-Erschließung der Wasserstadt Aden ist auf Grund der geplanten Vermarktung
ab dem Jahr 2019 als perspektivische Maßnahme zu betrachten. Bereits 2014 wurde
auf Basis des aktuellen Bedienungsangebots untersucht, wie sich eine Anbindung
der Wasserstadt Aden in das Gesamtkonzept umsetzen ließe. Die Ergebnisse dieser
Überlegungen sind zu einem späteren Zeitpunkt in das Gesamtkonzept für Oberaden
einzupassen.
§
Logistikpark
A 2
Die Möglichkeiten zur Schaffung einer ÖPNV-Anbindung für den Logistikpark
A 2 wurden ansatzweise bereits im Rahmen der Nahverkehrsplanfortschreibung
2013 untersucht. Da jedoch die Ansiedlung der Firmen erst später erfolgte und
somit auch die ÖPNV-Nachfrage nicht bekannt war, musste das Thema zunächst
zurückgestellt werden. Die seinerzeit vorgesehene Anbindung des Gebietes an
eine Stadtbuslinie in Kamen (Haltestelle an der Töddinghauser Straße östlich
des Gebiets) ist allerdings aufgrund fehlender Wegeverbindungen nicht
umsetzbar. Da der Logistikpark mittlerweile nahezu komplett vermarktet ist und die
Nachfrage nach einer ÖPNV-Anbindung seitens der angesiedelten Betriebe geäußert
wurde, soll hier ein Angebot geschaffen werden.
Maßnahmenkonzept / Vorschläge des
Gutachtens
§
Die
Schnellbuslinie S 30 soll künftig im 60-Minuten-Takt verkehren. Als
Ausgleichsmaßnahme sind verbesserte Verbindungen zwischen Bergkamen und dem
Kamener Bahnhof vorgesehen. Statt wie bisher vier gibt es dann sechs
Verbindungen zwischen Bergkamen Busbahnhof und Kamen Bahnhof (drei verschiedene
Linienwege mit 30-Minuten-Takt). Durch diese Maßnahme soll eine bessere
Anbindung an Züge von Kamen nach Dortmund gewährleistet sein. Eine direkte Linienführung
der Busse bewirkt zudem eine Fahrtzeitverkürzung, durch die schnellere
Verbindungen zwischen Bergkamen und Dortmund als mit den S 30 möglich
werden. Die Fahrtzeitverkürzung beträgt bis zu zehn Minuten.
§
Der
bisherige Teil der Linie R 12 mit Linienführung vom Bergkamener Busbahnhof
über Fritz-Husemann-, Leibniz-, Albert-Einstein-, Hoch- und Werner Straße und
einem 60-Minuten-Takt soll ersetzt werden durch die neu eingerichtete Linie
R 17. Diese verkehrt vom
Busbahnhof aus über die Fritz-Husemann-Straße direkt zur Werner Straße im
30-Minuten-Takt. Damit werden die Gartensiedlung und der Bereich
Fritz-Husemann-Straße deutlich besser an das ÖPNV-Netz angebunden. Durch
Verknüpfung mit den aus Werne und Rünthe kommenden Linien ergeben sich
schnellere Verbindungen auch auf der Nord-Süd-Achse und von dort aus Richtung
Dortmund.
§ Das Nordfeld soll durch die neue
Stadtbuslinie C 11 im 20-Minuten-Takt an den Busbahnhof Bergkamen
angebunden werden. Die TaxiBus-Linie T 35, die bisher das Nordfeld und den
Bereich Gartensiedlung / Fritz-Husemann-Straße angebunden hat, kann
deshalb entfallen.
§ Zwischen dem Busbahnhof Bergkamen und
dem Kamener Bahnhof wird die neue Direktlinie D 80 eingerichtet. Zusammen
mit der Schnellbuslinie S 80 entsteht so ein 30-Minuten-Takt und ein
direkter Zubringer zu den Zügen ab Kamen Bahnhof.
§ Das ÖPNV-Netz für den Stadtteil
Oberaden soll neu strukturiert werden. Die Buslinie S 20 soll zu Gunsten
einer besseren Erschließung mit den Regionalbuslinien R 11 und R 12
und einer dichteren Taktfolge entfallen.
Die Linie R 12 verkehrt von Bergkamen Busbahnhof aus über die
Erich-Ollenhauer-, Rotherbach-, Brukterer Straße, Am Römerberg, Jahnstraße,
Lünener Straße, fährt im Bogen durch Aliso-, Potsdamer und Bahnhofstraße weiter
auf der Lüner Straße Richtung Lünen Hauptbahnhof. Die Bedienung erfolgt im
30-Minuten-Takt.
Die Linie R 11 fährt von Weddinghofen kommend durch Jahnstraße, Am
Römerberg, Aliso- und Rotherbachstraße, Im Sundern und dann von der Lünener
Straße weiter Richtung Lünen-Preußen Bahnhof. Diese Linie verkehrt im
60-Minuten-Takt, wobei für den Bereich Im Sundern Richtung Lünen-Preußen
Bahnhof der Takt auf 30 Minuten verkürzt wird durch eine Schleifenfahrt über
den Westfalenweg.
§ Für den Logistikpark wird im Rahmen
einer einjährigen Testphase die TaxiBus-Linie T 37 eingerichtet, die
zwischen Weddinghofen und dem Logistikpark verkehrt.
Bauliche Maßnahmen / Halteoptionen
In Ergänzung des vorgeschlagenen Linienkonzepts werden Einzelmaßnahmen
bezüglich der Haltestellen vorgeschlagen. An der Landwehrstraße (im Bereich Hof
Theiler), der Lünener Straße (Einmündung Burgstraße) sowie am Westfalenweg
sollen zusätzliche Haltestellen eingerichtet werden.
Die Haltestelle „Am Römerlager“ soll in Fahrtrichtung Hamm auf den
Ostenhellweg (L 736) verlegt werden, um durch den Entfall der Stichfahrt
Umlaufzeiten zu sparen. Die Haltestelle „Hegelstraße“ soll von der
August-Bebel-Straße an die Fritz-Husemann-Straße verlegt werden, die
Haltestelle „Auf der Alm“ von der Landwehr- auf die Büscherstraße.
Die Haltestellen „Gartensiedlung“, „Legienstraße“, „In den Kämpen“ und
„Häupenweg“ sollen entfallen.
Zeitachse
Eine Umsetzung der dargestellten Maßnahmen ist für den Fahrplanwechsel
im Januar 2017 vorgesehen. Es ist jedoch auch möglich, zunächst nur Teile
umzusetzen. So sind die Maßnahmen in Oberaden und für den Logistikpark an der
A 2 unabhängig vom Rest realisierbar. Alle übrigen Maßnahmen der
„Nord-Süd-Achse“, Anbindung nach Dortmund und innerhalb Bergkamen-Mitte sind
jedoch bezüglich der Umlaufzeiten und Fahrzeugnutzung miteinander verknüpft, so
dass hier eine Gesamtumsetzung erforderlich ist.
Kosten
Die Finanzierung des Nahverkehrsangebots im Kreis Unna wird gemeinsam
von Städten, Gemeinden und dem Kreis Unna getragen. Die Abrechnung erfolgt nach
Betriebsleistungsschlüssel, Kosten fallen entsprechend den gefahrenen
Kilometern im Stadtgebiet an. Bisher gab es unterschiedliche Berechnungsmodelle
und Betriebsleistungsschlüssel, welche Finanzierungsanteile jeweils von welcher
Institution zu tragen sind. Ab 2017 soll das Finanzierungsmodell ggf.
stufenweise bis 2020 für das gesamte Kreisgebiet nach Betriebsleistungsschlüssel
vereinheitlicht werden. Die Kommunen würden dann die Hälfte der Kosten für alle
in ihrem Stadtgebiet gefahrenen Buskilometer tragen, die andere Hälfte der
Kreis Unna.
Durch die Änderung des Finanzierungsmodells sinkt voraussichtlich der
Kostenanteil, der durch die Stadt Bergkamen getragen werden muss.
Seitens der VKU wurde bilanziert, welche finanziellen Auswirkungen die
Maßnahmen der Nahverkehrsplanteilfortschreibung haben. Für Bergkamen entstehen
nach dem vorgeschlagenen Konzept ohne den Baustein Oberaden jährliche
Mehrkosten in Höhe von rund 34.000 €. Zwar fällt nach diesem Vorschlag
jede zweite Fahrt mit der Linie S 30 von / nach Dortmund weg, was
Einsparungen bewirkt. Diese sind für Bergkamen allerdings gering, da nur der
Fahrweg auf Bergkamener Stadtgebiet durch die Stadt finanziert und der Rest auf
alle VKU-Mitglieder umgelegt wird. Die Kosten für die Linie betragen nach
Betriebsleistungsschlüssel derzeit rund 200.000 jährlich; die Stadt
Bergkamen trägt hiervon rund 70.000 €.
Im Gegenzug entstehen durch die Verbesserungen im übrigen Netz – mehr
Anbindungen Richtung Kamen Bahnhof, bessere innerörtliche Erschließung – aber
Mehrkosten, weil hierbei mehr Kilometer auf Bergkamener Stadtgebiet anfallen. Daher
belaufen sich die Mehrkosten auf rund 34.000 €.
Die Umsetzung der Maßnahmen in Oberaden erzeugt Kosten in Höhe von rund
5.000 €. Auch hier gibt es einerseits Einsparungen durch Wegfall der Linie
S 20 in diesem Abschnitt, die Linien R 11 und R 12 verkehren
jedoch häufiger und auf längeren Fahrwegen.
Stellungnahme der Verwaltung
Die Änderungen bei der Schnellbuslinie S 30 (Bergkamen – Dortmund)
sind vor dem Hintergrund der gesunkenen Nachfrage und den hohen Betriebskosten nachvollziehbar.
Die Gründe für die schlechte Akzeptanz der Linie sind derzeit sicherlich auch
in der verkehrlichen Situation auf dem Fahrweg zu suchen (Großbaustelle
A 2, Ampelschaltung Kreuzung Buckenstraße / Lünener Straße). Der
Stadt Bergkamen geht es nicht darum, an dem S 30 als Imageprojekt
festzuhalten. Wichtig ist eine best- und schnellstmögliche Anbindung Bergkamens
an das Oberzentrum Dortmund. Dieses wird durch die vorgesehenen Ergänzungen auf
der Achse Bergkamen – Kamen mit erheblicher Fahrtzeitverkürzung erreicht. Durch
die enge Taktung auf dieser Achse ist eine spontane Nutzung der Verbindung
möglich.
Begrüßt wird die Verbesserung der innerörtlichen Anbindung der
Gartensiedlung und des Nordfeldes. Die bisher nur über einen TaxiBus
gewährleistete ÖPNV-Erschließung wird nun mit einem regelmäßig alle zwanzig
Minuten verkehrenden Linienverkehr bedient. Im Gegenzug dazu fällt zwar die
Linie R 12 zwischen Bergkamen Busbahnhof und Kamen Bahnhof weg, die durch
die Hochstraße fährt. Über einen Umstieg bleibt die Anbindung Richtung Kamen
jedoch gewährleistet.
Die Entwicklung eines neuen ÖPNV-Konzepts für Oberaden ist grundsätzlich
sehr zu begrüßen. Das vorgelegte Konzept sieht einen Wegfall der
Schnellbuslinie S 20 zwischen Bergkamen und Lünen vor und eine Änderung
der Wegeführung und Taktung der Regionalbuslinien R 11 und R 12.
Insbesondere durch Änderung der Taktung wird Oberaden besser an den Busbahnhof
Bergkamen und an die Bahnhöfe in Lünen (Hbf. und Preußen) angebunden.
Der Wegfall der Linie S 20 bedeutet für Bergkamen insgesamt jedoch
eine Verschlechterung der Anbindung nach Lünen. Zwar besteht zwischen Bergkamen
Busbahnhof und Lünen Hauptbahnhof ein 30 Minuten-Takt, die Fahrtzeit ist aber
durch die umwegige Führung in Oberaden länger als bisher. Zudem wird durch den
Wegfall der Schnellbusanbindung S 20 nach Lünen das Linienkonzept in
Bergkamen, das sich aus dem abgestuften System von Schnell-, Regional- und
Taxibussen zusammensetzt und den fehlenden Bahnanschluss in Bergkamen
kompensieren soll, insgesamt konterkariert.
Durch die Änderungen in der Linienführung ist auch zu erwarten, dass es
von einigen Haltestellen deutlich längere Fahrtzeiten in Richtung
Bergkamen-Mitte und Lünen gibt.
In das Konzept für Oberaden muss perspektivisch die ÖPNV-Anbindung der
Wasserstadt Aden eingearbeitet werden. Hierzu wurden separat vom aktuellen
Konzept bereits in 2014 Vorschläge erarbeitet, die aber bisher nicht im
Gesamtkonzept berücksichtigt werden.
Vor dem Hintergrund der Verschlechterung der Verbindung Bergkamen
Busbahnhof – Lünen durch den Wegfall der Schnellbuslinie S 20 und da
bisher keine perspektivische Netzergänzung für die Wasserstadt Aden in das Gesamtkonzept
eingearbeitet wurde, bestehen gegen eine Umsetzung der Maßnahmen in Oberaden in
der vorliegenden Form Bedenken. Es wird angeregt, auf Basis der bisher
erarbeiteten Linienführung und Taktung den Erhalt der Linie S 20 zwischen
Bergkamen und Lünen zu prüfen und kurzfristig Alternativen zum vorgelegten
Konzept zu erarbeiten. Außerdem sollte geprüft und dargestellt werden, dass
sich die Fahrtzeit nach Lünen und in Richtung Bergkamen-Mitte von den
Haltestellen in Oberaden aus nicht gravierend verschlechtert.
Die Einarbeitung einer späteren Netzergänzung für die Wasserstadt Aden
in das Gesamtkonzept zum jetzigen Zeitpunkt erscheint sinnvoll, damit das
ÖPNV-Konzept Oberaden nicht bereits schon in wenigen Jahren wiederum komplett
umgestellt werden muss.
Im Zuge der geplanten Maßnahmen werden einige Änderungen bezüglich der
Bushaltestellen erforderlich. Dieses umfasst neben der Abstimmung mit den
Straßenbaulastträgern insbesondere den Bau von Haltestellen. Es wird darauf
hingewiesen, dass diese Abstimmungen noch nicht überall erfolgt sind. Neben den
genannten Haltestellen ist sicherlich auch eine Aufwertung der Haltstelle „Fritz-Husemann-Straße
Ost“ notwendig, da diese gemäß Konzept zu einem zentralen Umsteigepunkt wird.
Seitens der Stadt Bergkamen stehen derzeit keine Mittel für den Bau und die
Einrichtung von Haltestellen zur Verfügung.
Die geplanten Maßnahmen erzeugen Mehrkosten gemäß
Betriebsleistungsschlüssel in Höhe von rund 39.000 €, davon 34.000 €
für Maßnahmen auf der Nord-Süd-Achse und 5.000 € für den Baustein
Oberaden. Die Einsparungen durch Änderung der Finanzierungssystematik werden
diese Mehrkosten aber voraussichtlich kompensieren.
Die Auswirkungen und insbesondere die Nutzerakzeptanz der Maßnahmen können derzeit nicht abgesehen werden. Für alle Maßnahmen sollte daher eine Rückholklausel gelten. In etwa zwei Jahren sollte die tatsächliche Entwicklung der Fahrgastzahlen geprüft, neu bewertet und das Angebot ggf. angepasst werden.
Bestandteile dieser Vorlage
sind:
1. Das Deckblatt
2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
3. 2 Anlagen
Der Bürgermeister In Vertretung Dr.-Ing. Peters Erster Beigeordneter |
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Amtsleiter Reichling |
Sachbearbeiterin Thiede |
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