Betreff
Förderung des ehrenamtlichen Engagements für Flüchtlinge in Bergkamen
Vorlage
11/0366
Aktenzeichen
51si-
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

Die Mitglieder des Ausschusses für Familie, Soziales, Gesundheit und Senioren nehmen die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

Sachdarstellung:

Aufgrund des anhaltenden Flüchtlingszustroms wurde im Dezember 2014 durch das Integrationsbüro der Stadt Bergkamen ein Presseaufruf gestartet, um Bürger für die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit zu gewinnen.

Am 09.12.2014 haben 12 Bürger im Rahmen des Bergkamener Interkulturellen Netzwerktreffens (b.i.n.) ihr Interesse an ebd. Ehrenamtsarbeit bekundet. Mithilfe der Presseberichterstattung hatte sich die Anzahl der Freiwilligen innerhalb eines Monats auf 20 erhöht.

 

Aufbauend auf diesen Helferstamm wurde ein Konzept entwickelt, so dass die Ehrenamtlichen auf  ihre interkulturelle Arbeit mit Flüchtlingen vorbereitet wurden. Grundlage des Konzeptes war ein Fragebogen, der durch das Integrationsbüro entwickelt und ausgewertet wurde. In ebd. wurden die Wünsche, Fragen und Einsatzmöglichkeiten in einem angedachten Flüchtlings-Cafe abgefragt. 

Zur Schulung der Ehrenamtlichen wurden folgende Infoveranstaltungen durchgeführt:

·       Erfahrungsbericht  über die ehrenamtliche Arbeit mit Flüchtlingen – Herr Dr. Herrmann Steiger - „Arbeitskreis Flüchtlinge“ aus Werne

·       Versicherung im Ehrenamt – Angebot der VHS Lünen

·       Netzwerkaufbau mit Flüchtlingshelfern - Herr Michael Strauch - Caritas Kreis Unna

·       Interkulturelle Sensibilisierung – Mitarbeiterinnen des Kommunalen

     Integrationszentrums Kreis Unna

·       Einblick in das deutsche Asylverfahren – in Zusammenarbeit mit der Caritas Kreis Unna – RA Manuel Kabis aus Dortmund.

In Zusammenarbeit mit der Caritas ist noch ein Termin mit einer Psychologin angedacht, um die eigenen Grenzen in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit frühzeitig wahrzunehmen und einer Überforderung vorzubeugen.

Zusätzlich wurden an die Helfer die DVD des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge „Das deutsche Asylverfahren“, ein Infoblatt mit allen notwendigen Ansprechpartnern im Rathaus, sowie Infobroschüren anderer Städte für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer und der Interkulturelle Wegweiser des Integrationsbüros ausgegeben.

 

Zum 15.03.2015 konnte ein Raum  für ein „Flüchtlingscafe“ im Albert-Schweitzer –Haus in der Schulstr.10 gefunden werden. Die Besetzung wird durch den Flüchtlingshelferkreis sichergestellt.

 

Eine erste Zusammenkunft mit den Flüchtlingen fand am 19.03.2015 mit großem Erfolg im Martin-Luther-Haus in der Goekenheide statt. Mindestens 50 Interessierte Flüchtlinge sind der Einladung mittels eines Flyers gefolgt und wurden mit Getränken und Gebäck begrüßt. Ein erster Kontakt gepaart mit der Offerte eines Flüchtlingscafes war hergestellt.

 

Am 06.05.2015 konnte zusätzlich ein Sportkurs für Flüchtlinge in der Sporthalle der Pestalozzischule eingerichtet werden. Als Sportlehrer fungiert ein ehemaliger Sportpädagoge aus dem Kreis der Flüchtlingshelfer. 

Neben diesen Angeboten erhalten einige Flüchtlinge Sprachunterricht im Flüchtlingscafe und in der Pestalozzischule, Einzelbetreuung in der Familie, Unterstützung bei Amtsbesuchen,  Ausfüllen von Formularen und im alltäglichen Leben. 

 

Auf Vorschlag des Integrationsbüros konnten in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Kirchengemeinde Fördermittel des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales in Höhe von 2770,- € für die Flüchtlingsarbeit generiert werden. Damit können Sprachkursmaterialien, eventuelle Fahrtkosten und Eintrittspreise erstattet werden.

 

Flyer für die Flüchtlinge mit Angabe der kostenlosen Sport- und Sprachkursangebote und des Flüchtlingscafes, monatliche Treffen mit dem Flüchtlingshelferkreis, Anschaffung von Materialien sowie Anwesenheitspläne für die Besetzung des Flüchtlingscafes ergänzen das unterstützende Spektrum des städtischen Integrationsbüros an die Ehrenamtlichen

 

Als kleine Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeit wurde bisher eine Leinentasche gefüllt mit Warmhaltebecher, Schreibblöcken und Kugelschreiber an die Helfer ausgegeben.

 

Bei mehr als 5- stündiger wöchentlicher Ehrenamtstätigkeit wäre zusätzlich eine Beantragung der Ehrenamtskarte der Stadt Bergkamen möglich.

 

Eine kontinuierliche städtische Unterstützung, die dem ehrenamtlichen Engagement der Flüchtlingshelfer bisher förderlich war, ist weiterhin vorgesehen.

 

Wünschenswert wäre allerdings eine höhere Anzahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Die bisherigen Presseaufrufe haben leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

 

Für Fragen zur aktuellen Situation wird Frau Juditha Siebert, Leiterin des Bergkamener Integrationsbüros, in der Sitzung zur Verfügung stehen.

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

 

Busch

Beigeordnete

 

 

Amtsleiter

 

 

 

 

Harder

Sachbearbeiterin

 

 

 

 

Siebert