Betreff
Jahresrückblick Gleichstellungsstelle 2014
Vorlage
11/0245
Aktenzeichen
bie-ho
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Haupt- und Finanzausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage Drucksache Nr. 11/0245 zur Kenntnis.

Sachdarstellung:

 

Die Arbeit der Gleichstellungsstelle gliedert sich in drei Kernbereiche, die hier im Folgenden dargestellt werden.

 

 

I.        Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik

   

Die Gleichstellungsstelle hat innerhalb der Verwaltung eine Querschnittsfunktion. Sie arbeitet mit allen Stadtämtern auf das langfristige Ziel der persönlichen und beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern hin.

 

Dies geschieht durch kontinuierlichen Informationsaustausch sowie durch die Zusammenarbeit bei speziellen Anfragen, Aufgabenstellungen und Projekten.

 

Beispielhafte Kooperationen:

 

·         Mitarbeit bei personellen, organisatorischen und sozialen Maßnahmen, insbesondere mit dem Fachdezernat Innere Verwaltung und dem Personalrat vor dem Hintergrund des LGG NRW von 1999.        

·         Unter Federführung der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna fand am 05.11.2014 ein Workshop zum Thema „Vereinbarung von Beruf und Pflege – Fokus Kommune als Arbeitgeber“ statt. Hierzu eingeladen waren die Personalämter sowie Personalräte der teilnehmenden Kommunen.

·         Beratendes Mitglied in der Betrieblichen Kommission zur leistungsorientierten Bezahlung im öffentlichen Dienst (LOB).      

·         Mitarbeit im Arbeitsschutzausschuss (ASA) der Stadt Bergkamen.

·         Akteurin bei der Gestaltung und Ausrichtung des zweiten Gesundheitstages für die Beschäftigten der Stadt Bergkamen am 19.03.2014.

·         Akteurin in der Kommission zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)
Seit dem 01.07.2010 wird das BEM bei der Stadt Bergkamen durchgeführt. Seit Einführung ist ein stetiger Anstieg an Beratungsgesprächen im Rahmen des BEM zu verzeichnen. Im Jahr 2014 haben 13 Beschäftigte das freiwillige Angebot wahrgenommen. Insgesamt wurden 27 Gespräche geführt, wobei die Gespräche pro Person zwischen 1 bis 4 variierten.

·         Mit Frauen an die Spitze – Mentoring für Frauen
Die Städte Bergkamen, Fröndenberg, Kamen, Lünen, Werne und die Kreisverwaltung Unna starteten im März 2014 zum dritten Mal das Cross-Mentoring-Projekt als Maßnahme der Frauenförderung. Das Mentoring-Projekt  wird seit März 2014 durch die Gleichstellungsbeauftragten der beteiligten Verwaltungen begleitet. Das Projekt findet in Kooperation mit dem Studieninstitut Ruhr für kommunale Verwaltung statt, Abschlussworkshop ist der 5. März 2015.

 

 

Zusammenarbeit mit Politik:

 

Die Arbeit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten auf der politischen Ebene wird seit September 1999 durch den Haupt- und Finanzausschuss flankiert. Im Jahr 2014  hat eine Schwerpunktsitzung stattgefunden. Fragen rund um das Thema “Gleichstellung von Frau und Mann“ wurden diskutiert. Die inhaltliche und organisatorische Zuarbeit obliegt der Gleichstellungsstelle.

 

 

 

Folgende Themenstellungen wurden im Rahmen der Sitzung beraten:

 

·         Die Gleichstellungsstelle begleitete die Umsetzung des Frauenförderplans der Stadt Bergkamen.

·         Die Verwaltung hat in diesem Zusammenhang den Bericht zur Umsetzung des Frauenförderplanes im Jahr 2013 vorgelegt.  

·         Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsstelle für das Jahr 2013 

·         Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag 2014

II.  „Hilfe zur Selbsthilfe“ – Beratungsangebot

 

Information, Vermittlungs- und Beratungstätigkeit ist ein notwendiger und wichtiger Bestandteil in der Arbeit der Gleichstellungsstelle. Frauen und in seltenen Fällen auch Männer suchen Kontakt zur Gleichstellungsstelle, um konkrete Auskünfte und Rat zu den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu erhalten. Ausgehend davon, dass eine Gleichstellungsstelle keine Beratungsstelle im eigentlichen Sinn ist (eine Rechtsberatung ist ohnehin ausgeschlossen), gibt die Beratungsarbeit dennoch einen guten Einblick in die Lebensbedingungen und Problemsituationen, mit denen insbesondere Frauen konfrontiert werden. Aus den Beratungsinhalten können sich Arbeitsschwerpunkte herauskristallisieren, um langfristig Maßnahmen zur Veränderung von Strukturen zu entwickeln, die dann einem größeren Personenkreis zugutekommen.

Die Beratung stellt sowohl ein Angebot für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bergkamen als auch für die Kolleginnen und Kollegen im Hause dar. In der Regel erfolgen die Beratungsgespräche nach telefonischer Vereinbarung.

Die Zahl der internen und externen Beratungen ist durch die Gleichstellungsstelle grundsätzlich nicht zu beeinflussen.

Zu den Aufgaben der Gleichstellungsstelle gehört intern die Beratung der Beschäftigten zu den im Berichtszeitraum nachgefragten Themen wie Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf, Teilzeitarbeit, Unterstützung bei Konflikten in den Arbeitsbereichen,  Unterstützung bei der Übernahme von anderen und/oder höherwertigen Tätigkeiten etc.

Extern wurden folgende Beratungsthemen nachgefragt: Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Kinderbetreuung, berufliche Orientierung von Frauen - Wiedereinstieg, Trennung und Scheidung, allein erziehen, Gewalt gegen Frauen, Vermittlung zu entsprechenden Stellen (Therapie, Psychologische Beratungsstelle, Schuldnerberatung, Ämter etc.) sowie die Unterstützung von örtlichen Initiativen.

 

Die Beratungsarbeit wird phasenspezifisch sehr unterschiedlich frequentiert. Insbesondere nach intensiver Öffentlichkeitsarbeit zu bestimmten Themen melden sich vorwiegend Frauen.

Die Länge der Beratungsdauer differierte erheblich. Einmalige Gespräche zwischen 5 und 60 Minuten wechselten sich mit längerfristigen Unterstützungsgesprächen ab. Die Gleichstellungsstelle ist verwaltungsintern wie auch in der Bevölkerung im Rahmen einer beratenden Funktion anerkannt. In der Regel diente die Gleichstellungsbeauftragte mit zeitlichen Unterbrechungen als kontinuierliche Ansprechpartnerin.


Die häufig komplexen Problemlagen wurden in den Beratungsgesprächen gemeinsam erörtert und Lösungsansätze entwickelt. Schriftliche Informationen sowie eine angemessene  Weiterentwicklung und -vermittlung ergänzten das Angebot. Innerhalb der Beratungstätigkeit wurde immer wieder deutlich, wie wichtig und unverzichtbar die speziellen Einrichtungen für Frauen im Kreisgebiet sind.

 

 

 

 

 

III. Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen

 

Zur Öffentlichkeitsarbeit zählen die Information, Kontaktpflege und Kooperation von und mit politischen, gewerkschaftlichen, kirchlichen und autonomen Gruppen im Stadt- bzw. im Kreisgebiet, regionalen und überregionalen Arbeitsgemeinschaften sowie eine intensive und kontinuierliche Pressearbeit.

 

Folgende Veranstaltungen und Projekte wurden von der Gleichstellungsstelle im Jahr 2014 initiiert bzw. durchgeführt oder begleitet:

 

Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk

 

Das im September 1998 gegründete Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk setzt              sich aus Einrichtungen, Vereinen und aktiven Frauen zusammen. In ihm sind Vertreterinnen von über 19 Beratungseinrichtungen vertreten, von der Agentur für Arbeit über die AWO und das Frauenforum bis hin zu Beratungseinrichtungen der Kommune selbst.

Das Netzwerk bündelt und verstärkt Aktivitäten für Mädchen und Frauen. Die einzelnen Mitglieder wirken als Multiplikatorinnen und sorgen für die Vertretung von Frauenbelangen in ihren einzelnen Einrichtungen und auch darüber hinaus durch gezielte Aktionen in der gesamten Stadt. Ansprechpartnerinnen sind die gewählte Sprecherin Martina Ricks–Osei vom Frauenforum im Kreis Unna e. V. sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen. Es arbeitet kontinuierlich an diversen Themen und führt Veranstaltungen durch.

20.03.2014     „Equal Pay Day“ – „Flashmob“ auf dem Markt in Bergkamen

21.03.2014            Kreisweite Aktion „Red Dinner“, Infos zum Thema Minijob und Teilzeit

 

16.10.2014     8. Mädchenaktionstag in der Anlaufstelle „Streetwork“

 

Frauensalon

 

Die Reihe „Frauensalon“ wurde im Herbst 2001 in Bergkamen ins Leben gerufen. Es handelt

sich um eine Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsstelle mit dem Frauenreferat des

Ev. Kirchenkreises Unna, der Ev. Friedenskirchengemeinde Bergkamen und der

Ev. Sozialseminare von Westfalen e. V. in Iserlohn.

 

Vier Veranstaltungen wurden 2014 durchgeführt:       

05.02.2014                        „Wenn die Seele brennt“
                        Referentin: Diplom-Psychologin Ina Wohlgemuth  

 

23.05.2014                        „Nix für Feiglinge“

                        Kirchenaustritte? Reformstau? Sinnkrise?

                        Kirchenkabarett mit Sabine Henke

 

04.10.2014                        Militärseelsorge - als Pfarrerin allein unter Soldaten
                        Referentin: Pfarrerin Susanne Schart

 

05.12.2014                        Frauen brauchen Schokolade!
                        Referentin: Manuela Fischer, Schokoladenliebhaberin




Internationaler Frauentag 2014 - Jubiläumsempfang

Das Motto  2014 lautete:  
30 Jahre Bergkamener Frauentag – „Bewegung hinterlässt Spuren“


16.03.2014:                        Matinee im „Treffpunkt“ in Kooperation mit rund                        25 Frauengruppen/                                             -verbänden und –initiativen                       

Der Erlös des Internationalen Frauentages 2014 betrug 1.014,88 Euro und wurde jeweils zur Hälfte  dem Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk sowie dem Frauenforum im Kreis Unna e. V. zur Verfügung gestellt.



  „Interreligiöses Frauennetzwerk“  Bergkamen/Kamen

 

Dieses vernetzte Angebot der Begegnung richtet sich an einheimische und zugewanderte Frauen und Kinder aus verschiedenen Kulturkreisen und hat das Ziel, zum Abbau von Schwellenängsten beizutragen und den Prozess der gegenseitigen Sensibilisierung und Akzeptanz zu unterstützen.

6. Veranstaltung: Interreligiöses Gespräch - von Frauen für Frauen

                       Frauen aus Judentum, Christentum und Islam im Gespräch

10.03.2014       Wenn Frauen pilgern

23.05.2014                 Gemeinsam unterwegs – Frauenpilgerweg von Bergkamen nach Kamen
                                                                   

Kooperationsveranstaltungen der Städte und Kirchengemeinden Bergkamen und Kamen, des Kreises Unna und der jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e. V. im Rahmen des Weltgebetstages der Frauen und des Internationalen Frauentages 2014

 

 

Internationaler Gedenktag
„Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen“
     I

15.11.2014 In Kooperation der Gleichstellungsstelle mit der Streetwork Bergkamen sowie dem Fachbereich Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna fand im Rahmen der Aktionen zum Internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 15.11.2014 ein Selbstbehauptungstraining für Mädchen statt.

 

Terre des Femmes Fahnenaktion 2014

Fahnen hissen vor dem Rathaus

 

25.11.2014       Frauennetzwerk lädt zum Frauenkino in die Galerie sohle 1 ein mit
              Referentinnen zum Thema „Gewalt hat viele Gesichter“
                       

Netzwerk „Wegen der Ehre“ Kreis Unna

 

Das Netzwerk  „Wegen der Ehre“ im Kreis Unna, das seit November 2007 besteht, hat das Ziel; für die Themen Zwangsheirat und Ehrenmord zu sensibilisieren. Dem Netzwerk gehören mittlerweile die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden Bergkamen, Bönen, Kamen, Fröndenberg, Unna und Werne sowie Vertreterinnen bzw. Vertreter der Gesamtschule Schwerte, des Frauenforums im Kreis Unna e. V., das VSI-Schwerte für Kids, des Multikulturellen Forums e. V. sowie „IN VIA“ – Kath. Jugendsozialarbeit Bezirk Unna

e. V. an.

Außerdem kooperiert das Netzwerk mit dem Mädchenhaus Bielefeld, das u. a. eine kostenlose Onlineberatung zum Schutz vor Zwangsheirat anbietet.

 

Die Mitglieder des Netzwerkes „Wegen der Ehre“ haben zwei neue Projekte am Start. In allen Städten und Gemeinden wird mit dem Dokumentarfilm „Töchter des Aufbruchs“ sowie mit einem Projekt zur Gleichberechtigung von Jungen „Heroes“ für Themen sensibilisiert, die den interkulturellen Dialog fördern sollen. In Bergkamen wurde der Film in den Klassen 12 und 13 der Willy-Brandt-Gesamtschule am 19.11.2014 gezeigt.

 

Veranstaltung im Rahmen von Präventions- und Jugendschutzmaßnahmen

 

20.05. bis 22.05.2014 „komm auf Tour - meine Stärken, meine Zukunft“

 

in Bergkamen am Berufskolleg Ost und Bildungszentrum Bergkamen der RAG BILDUNG GmbH

Das Projekt „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ unterstützt Schülerinnen und Schüler der 7./8. Haupt-, Gesamt- und Förderschulklassen frühzeitig bei dem Entdecken ihrer Stärken. Dabei werden in der persönlichen Auseinandersetzung Ausbildungs- und Lebensweg geschlechtersensibel verbunden.

 

Das Projekt führen in NRW die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Agenturen für Arbeit mit regionalen Partnern gemeinsam durch.

 

21.05.2014                Elternabend

 

Multiplikatorinnen des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerkes vor Ort.

 

Veranstaltungen/Kooperationen

 

20.02.2014       „Märchen von starken Frauen“
              Referentin: Jessica Burri
              Kooperation Gleichstellung/Förderkreis Stadtbibliothek, Stadtbibliothek      
              Stadt Bergkamen

 

 

  Regionale und überregionale Zusammenarbeit

 

Die Gleichstellungsstelle nahm regelmäßig an den monatlichen Treffen der Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna teil. Daneben war die Gleichstellungsstelle bei drei Sitzungen der Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten NRW vertreten. Des Weiteren nahm sie an Fachtagungen und Fortbildungen auf Landes- als auch Bundesebene teil.

 

Die Gleichstellungsstelle ist als Akteurin in weiteren regelmäßigen Arbeitskreisen vertreten:

 

Vom 26. bis 28. Januar 2014 nahm die Gleichstellungsbeauftragte an der 22. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Potsdam unter dem Titel „Wirklichkeit und Visionen – Strategien für eine erfolgreiche Gleichstellungsarbeit“ teil.
   „Netzwerk Frau und Beruf im  Kreis Unna“

       Ein Bündnis von Akteurinnen und Akteuren im Fachgebiet Berufsrückkehr

      

Im Oktober 2008 wurde die „Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH eingerichtet. Ziel der Koordinierungsstelle Frau und Beruf ist die Förderung der Beschäftigungspotenziale von Frauen im Kreis Unna. Netzwerkpartnerinnen sind u. a. die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen und des Kreises Unna sowie die Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit, ARGE und des Jobcenters.

 

- Mehr Frauen in Führungspositionen - Regionale Bündnisse für Chancengleichheit

  Bundesweite Initiative für bessere berufliche Aufstiegschancen für Frauen.

- Fachveranstaltung Beruf und Pflege Kreis Unna.

- Beratung zum Wiedereinstieg.

 

 

Teilnahme an politischen Gremien im Rahmen frauenrelevanter Themen    

 

19.03.2014               Austauschgespräch auf Einladung der AsF Bergkamen-Weddinghofen und Heil

 

11.11.2014            Austauschgespräch auf Einladung das AsF-Vorstandes im Kreis Unna

 

·         Frauenforum im Kreis Unna e. V. – Beirat

 

Im zweiten Halbjahr 2012 wurde die Gleichstellungsbeauftragte in den Beirat des Frauenforums im Kreis Unna gewählt. Der Beirat ist ein offizielles Organ des Frauenforums, er tagt mindestens zweimal im Jahr und hat die Aufgabe, den Vorstand bei der Durchführung seiner Arbeit zu unterstützen.

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

 

 

 

 

Schäfer

 

 

Gleichstellungsbeauftragte

 

 

 

 

Bierkämper