Betreff
Jahresbericht Wirtschaftsförderung und Tourismus 2013
Vorlage
10/1433
Aktenzeichen
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung nimmt die Vorlage – Drucksache Nr. 10/1433 – zur Kenntnis.

Sachdarstellung:

 

 

1. Einleitung

 

Die gesamtwirtschaftliche Lage Deutschlands für das abgelaufene Jahr 2013 zeigte insbesondere zu Beginn des Jahres ein insgesamt eher schwieriges Umfeld. So waren die Wachstumsprognosen wegen der rezessiven Tendenzen im Euroraum aber auch in wichtigen Märkten außerhalb dieses Wirtschaftsraumes doch sehr verhalten.

Diese Einschätzung im Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums zu Beginn des Jahres 2013 hat sich weitgehend bestätigt. Auch die Deutsche Bundesbank kam in ihrer Nachbetrachtung von Mitte Januar 2014 zu dem Ergebnis, dass das Bruttoinlandsprodukt der deutschen Wirtschaft in 2013 lediglich um real 0,4 % gewachsen ist.

Erst zum Jahresende 2013 war eine Wende zu mehr Wachstum festzustellen. Wichtige Konjunkturindikatoren lassen danach erkennen, dass die Wirtschaft in den Jahren 2014 und 2015 wieder deutlich an Fahrt aufnehmen wird. Der Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums sah bereits im Dezember 2013 die Industrie schon wieder auf Wachstumskurs.

Für Bergkamen ist bezogen auf das Jahr 2013 ebenfalls festzustellen, dass gerade im zweiten Halbjahr eine Aufhellung der Stimmungslage zu beobachten war. Die IHK zu Dortmund kam in ihrer IHK-Konjunkturumfrage vom November 2013 zu einem durchweg optimistischen Bild für das Jahr 2014. Insgesamt 88 % der befragten Unternehmen im Kammerbezirk beurteilten ihre Lage als zufriedenstellend oder besser.
Ansiedlungserfolge im Logistikpark sowie Flächenvermarktungen an anderen Standorten im Stadtgebiet geben einen weiteren Hinweis darauf, dass mit einem gewissen Maß an Optimismus in die unmittelbare Zukunft geblickt werden kann. Auch im Bereich der Flächenanfragen war für das abgelaufene Jahr 2013 ein erheblicher Anstieg festzustellen. Dies galt sowohl für Anfragen von Bestandsbetrieben als auch für externe Anfragen.

Die insgesamt als weitgehend stabil zu bezeichnende Beschäftigungslage auf Bundesebene hat sich allerdings auf lokaler bzw. regionaler Ebene nicht ganz bestätigt. Nach Jahren einer meist rückläufigen Entwicklung der Arbeitslosenzahlen, sind für das Jahr 2013 wieder leicht ansteigende Werte zu beobachten. Dies ist allerdings kein spezifisch Bergkamener Problem, sondern gilt allgemein für die Region östliches Ruhrgebiet.

Der vorliegende Jahresbericht soll einen Überblick geben zu den vielfältigen Aufgabenbereichen der kommunalen Wirtschaftsförderung. Besondere Bedeutung kommt wie in den Jahren zuvor auch schon den folgenden Themen zu:

- Bestandspflege
- Externe Flächen- und Immobilienanfragen
- Fördermittelberatungen
- Entwicklung gewerblicher Standorte
- Organisation und Durchführung von Veranstaltungen
- Beobachtung und Bewertung ausgewählter Kennziffern
- Existenzgründungsberatung
- Berufliche Beratung von Mädchen und Frauen
- Tourismusförderung

 

 

 

 

 

 

 

2. Bestandspflege

 

Die Bestandspflege ist die Kernaufgabe der kommunalen Wirtschaftsförderung und nimmt daher eine herausragende Position in der täglichen Arbeit ein. Insgesamt hat es in 2013 gut 60 Kontakte zu ortsansässigen Betrieben gegeben. Typische Fragestellungen sind hierbei:

- Flächenanfragen zu Betriebserweiterungen bzw. Betriebsverlagerungen
- Probleme bei LkW-Anlieferungsverkehren
- Fördermittelberatungen
- Hilfestellungen bei bauordnungs- bzw. planungsrechtlichen Sachverhalten
- Pachtvertragsverhandlungen
- Hilfestellungen bei der Suche nach Nachfolgenutzungen
- Organisation von Veranstaltungen
- Betriebsbesichtigungen
- Leerstandsproblematik

Wie bereits erwähnt, war das Jahr 2013 durch eine rege Flächennachfrage gekennzeichnet. Mit insgesamt 18 Anfragen wurden ca. 57.000 qm Flächen nachgefragt. In insgesamt zwei Fällen konnten die Grundstücksgespräche erfolgreich abgeschlossen werden. Dabei wurden insgesamt rd. 6.500 qm veräußert. Naturgemäß rekrutieren sich die Anfragen aus den Bereichen Handwerk und Handel. Die Flächengrößen bewegen sich dabei meist zwischen 2.000 und 4.000 qm.

 

 

                    Flächenanfragen von Bestandsbetrieben 2008 – 2013

 

Die vorstehende Abbildung zeigt, dass die Flächennachfragen in 2013 deutlich über dem Durchschnitt der letzten 6 Jahre lagen. Wie bereits erwähnt, konnten zwei der 18 Anfragen erfolgreich abgeschlossen werden. Die Erfolgsquote lag damit im letzten Jahr immerhin bei ca. 11 Prozent und damit in einem ausgesprochen erfreulichen Bereich.
Die Gründe für das Scheitern von Ansiedlungsgesprächen sind vielfältig. In einigen Fällen entsprachen die Grundstückszuschnitte nicht den gestellten Anforderungen. In einer Reihe von Fällen war die Finanzierung der Vorhaben nicht darstellbar.

 

 

 

 

 

Das Thema Finanzierung und öffentliche Fördermittel wird grundsätzlich bei Grundstücksanfragen angesprochen. In insgesamt fünf Fällen wurde nach Konkretisierung des Vorhabens eine detaillierte Fördermittelberatung durchgeführt. Im Einzelfall wird hierzu auch die WFG des Kreises Unna hinzugezogen.

Die Durchführung von Veranstaltungen bildet einen weiteren Arbeitsschwerpunkt der kommunalen Wirtschaftsförderung. So wurde unter Führung der Stadt Bergkamen im Juli letzten Jahres der bereits 8. Unternehmerstammtisch durchgeführt. Gemeinsam mit der IHK zu Dortmund werden Vertreter aus Handwerk, Handel, Dienstleistung und Industrie zu einem lockeren Gedankenaustausch eingeladen. In der letztjährigen Veranstaltung standen folgende Themen im Fokus:

- Bildungsgutscheine für Unternehmen
- Vorstellung der Innovationsscouts der WFG
- Pilotprojekt „Lkw-Navigation im IHK-Bezirk

Darüber hinaus ist die Stadt Bergkamen Mitorganisator der Veranstaltung „Marktplatz Arbeit und Ausbildung“. Im Mai letzten Jahres fand in den Räumlichkeiten des Ratstraktes zum dritten mal diese Informationsmesse statt. Diese Veranstaltung bietet Schülerinnen und Schülern aber auch jungen Erwachsenen Orientierungshilfen bei der Suche nach geeigneten Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Rund 20 Unternehmen stellten im Rahmen der Messe ihre Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten vor. Die Veranstaltung wird seit nunmehr drei Jahren gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Jobcenter Kreis Unna und dem Multikulturellen Forum durchgeführt.

Auch in 2013 waren Besuche bei den Bestandsbetrieben eine wichtige Aufgabe. Insgesamt wurden unter Führung des Bürgermeisters drei Betriebe besucht. Im einzelnen waren dies:

- Medizin Tripke im Gewerbepark Rünthe
- Sims M + R auf dem Gelände Grimberg ½
- Neuseelandhaus im Gewerbegebiet Erlentiefenstraße

Darüber hinaus wurden noch 21 weitere Betriebe besucht, wobei hier dann im Regelfall die unterschiedlichsten Fragestellungen Grund für die Kontaktaufnahme waren. Der Themenkatalog reichte hierbei von Fragen der Nachfolgenutzung, genehmigungsrechtlichen Fragestellungen bis hin zu Nachbarschaftskonflikten.

Nach langwierigen Gesprächen mit dem Betreiber der Marina Rünthe konnten die Verhandlungen zur vorzeitigen Verlängerung des Pachtvertrages im Herbst letzten Jahres erfolgreich abgeschlossen werden. Der Betrieb des Sportboothafens ist damit langfristig bis 2037 gesichert worden.

Der flächendeckende Breitbandausbau der Gewerbe- und Industriegebiete in Bergkamen-Rünthe konnte Anfang 2013 nun auch formal zum Abschluss gebracht werden, in dem der Schlussverwendungsnachweis der Stadt nach Prüfung durch die Bezirksregierung bestätigt wurde. Dieses Infrastrukturprojekt, dass mit erheblichen RWP-Fördermitteln bezuschusst wurde, gilt in der Region als Beispiel gebend und wurde im Januar 2013 der Bürgermeisterkonferenz des Kreises Unna vorgestellt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gespräche mit Unternehmen vor Ort haben gezeigt, dass die Betriebe, die sich an das Breitbandnetz haben anschließen lassen, hiermit außerordentlich zufrieden sind. Die Wettbewerbssituation dieser Unternehmen ist durch die Infrastrukturmaßnahme deutlich verbessert worden. Gleichwohl ist aber festzustellen, dass die Anschlussdichte noch nicht die Erwartungen des Betreibers HeLi NET erfüllt hat.

Wie in anderen Kommunen auch, ist Bergkamen von einem erheblichen Maß an Leerständen insbesondere in Einzelhandelslagen betroffen. In einer Bestandsaufnahme von August letzten Jahres wurden im Stadtgebiet über 30 Leerstände identifiziert. In Zusammenarbeit mit der ADV im Hause wurde eine Immobilienplattform konzipiert, die den Immobilieneigentümern die Gelegenheit bietet, Leerstandsimmobilien in Form eines Exposès einzustellen.

Seit Herbst letzten Jahres ist diese neue Immobilienplattform online gestellt. Obgleich alle betroffenen Immobilieneigentümer persönlich angesprochen wurden und gleichzeitig die Immobilienbörse öffentlich vorgestellt worden ist, war die Resonanz eher bescheiden. Bis zum Jahresende hatten lediglich 7 Eigentümer dieses Angebot in Anspruch genommen.

Schwierig gestaltet sich auch die Kommunikation mit dem Einzelhandel in Bergkamen. Das Fehlen einer organisierten Kaufmannschaft gerade im Bereich der Fußgängerzone zeigt insbesondere an den verkaufsoffenen Sonntagen seine negativen Auswirkungen. Die kommunale Wirtschaftsförderung hatte anlässlich des 3. verkaufsoffenen Sonntags, am 1. Advent, insgesamt über 80 Einzelhändler angeschrieben mit der Fragestellung, ob eine Öffnung geplant ist. Darüber hinaus wurde angefragt, ob im Rahmen dieser Sonderöffnungszeiten besondere Aktionen geplant seien. Insgesamt haben sich 15 Einzelhändler an diesen verkaufsoffenen Sonntag beteiligt.

 

Im Bemühen, leerstehende Ladenlokale vorübergehend für kulturelle/künstlerische Projekte zu nutzen, wurden von der kommunalen Wirtschaftsförderung ausgewählte Eigentümer/Verwalter angesprochen. Im Ergebnis war festzustellen, dass ein entsprechendes Interesse offensichtlich nicht bestand.


3. Ansiedlungen und Flächenanfragen von auswärtigen Betrieben

Auch bei den Flächenanfragen auswärtiger Betriebe ist für das Jahr 2013 eine erhebliche Zunahme festzustellen gewesen. Ein Grund hierfür liegt sicherlich in der Verfügbarkeit des Logistikparks A 2. Berücksichtigt man alle Anfragen, die im Laufe des Jahres 2013 an die kommunale Wirtschaftsförderung herangetragen wurden, so wurden in Summe 262.000 qm Flächen nachgefragt. Insgesamt waren 12 Anfragen zu verzeichnen. Die hierbei angefragten Flächengrößen bewegten sich zwischen 2.000 und 95.000 qm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                  

 

 

 

 

                   Flächenanfragen auswärtiger Betriebe 2008 - 2013

 

 

Bei einer Betrachtung der externen Flächennachfrage über einen Zeitraum von 6 Jahren ist festzustellen, dass auch in diesem Nachfragesegment in 2013 überdurchschnittliche Werte erzielt worden sind. Bei 2 Flächenanfragen wurden durch Produktionsbetriebe rund 110.000 qm GI-Flächen nachgefragt. Ein weiterer Schwerpunkt in der Nachfrage lag im Bereich des Großhandels und der Logistik. Hier wurden ca. 125.000 qm nachgefragt. Die übrigen Nachfragen bezogen sich überwiegend auf den Bereich des Handwerks.

 

Insgesamt zwei Flächenanfragen konnten im abgelaufenen Jahr erfolgreich abgeschlossen werden. Von überragender Bedeutung ist hierbei sicherlich die Ansiedlung der Herbert Heldt KG, die den gesamten 1. Bauabschnitt des Logistikparks belegen wird. Auf rund 95.000 qm werden anfänglich mindestens 180 Arbeitsplätze entstehen. In der mittelfristigen Perspektive ist sogar mit 250 Beschäftigten zu rechnen. Besonders erfreulich ist hierbei, dass das Unternehmen eine traditionell hohe Ausbildungsquote hat, und zukünftig einen wichtigen Beitrag leisten wird, das Ausbildungsplatzangebot in Bergkamen qualitativ und quantitativ nachhaltig zu verbessern.

 

 

4. Flächenverfügbarkeit

 

Im Gegensatz zu 2012 ist es in dem abgelaufenen Jahr 2013 gelungen, insgesamt rund 105.000 qm Flächen zu vermarkten. Mit vier erfolgreichen Vertragsabschlüssen konnten für zwei Bestandsunternehmen sowie für zwei neue Betriebe Standorte in Bergkamen gesichert bzw. gefunden werden.

 

 

                  

 

 

 

 

 

 

 

                      Anzahl der Flächenverkäufe 2008 - 2013

 

 

Mit den insgesamt 4 Ansiedlungsfällen, die auf Grund von Flächenverkäufen zustande gekommen sind, liegt das abgelaufene Jahr 2013 in einem insgesamt zufriedenstellenden Bereich. Die Ergebnisse der letzten sechs Jahre zeigen sehr deutlich, dass Ansiedlungserfolge und damit auch Flächenvermarktungen einer mehr oder weniger großen Schwankungsbreite unterliegen. So können die Ergebnisse der Jahre 2008 (12 Vermarktungen) als auch  im Jahr 2012 (0 Vermarktungen) durchaus als Ausreißer verstanden werden.

 

Mit gut 105.000 qm verkaufter Flächen erreicht Bergkamen in 2013 das beste Jahr seit 2000. Die Ansiedlung des Logistikers mit rd. 95.000 qm hat hierbei natürlich das Ergebnis des letzten Jahres maßgeblich beeinflusst. Gleichwohl ist festzustellen, dass mit den übrigen Ansiedlungserfolgen immerhin die Veräußerung von ca. 10.000 qm verbunden war.

 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                    Flächenverkäufe 2008 - 2013 

 

 

 

Durch die Flächenverkäufe des Jahres 2013 verringern sich die kurzfristig verfügbaren Flächen um ca. 5.800 qm. Darüber hinaus ist in der unten aufgeführten Tabelle eine im Februar dieses Jahres veräußerte Fläche nicht mehr aufgenommen worden. Es handelt sich hierbei um eine ca. 1.700 qm große Gewerbefläche an der Rünther Straße.

Die Flächen des Logistikparks bleiben bei der Betrachtung der kurzfristig verfügbaren Flächen unberücksichtigt, da es sich hierbei um Sonderflächen für den Bereich Logistik handelt. Für kleinere und mittlere Flächenanfragen aus den Bereichen Handwerk, Handel und Dienstleistung kommen diese Flächen nicht in Betracht

 

 

Kurzfristig verfügbare Flächen

 

Gewerbegebiet

verfügbare Flächen

private Eigentümer

öffentliche Hand

Gewerbepark Rünthe

          9.000 qm

                  -

          9.000 qm

Erlentiefenstraße

          8.500 qm

            4.500 qm

          4.000 qm

Grimberg ½

        13.900 qm

          13.900 qm

               -

Haldenweg

        11.900 qm

                 -

        11.900 qm

Gesamtflächen

        43.300 qm

          18.400 qm

        24.900 qm

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch die Verkäufe in 2013 hat sich die Angebotssituation weiter zugespitzt. Mit Blick auf die stark angestiegenen Flächennachfragen in 2013 und in Kenntnis, dass die Ausweisung zusätzlicher Gewerbeflächen einen erheblichen Zeit- und Planungsvorlauf benötigt, sind die Überlegungen zu einem neuen Gewerbestandort zeitnah mit den übergeordneten Planungsbehörden aber auch mit den innerhalb der Stadt Bergkamen betroffenen Bürgern abzustimmen.

Für einen Übergangszeitraum wird man sich auch auf betriebliche Reserveflächen konzentrieren müssen. Hier gilt es verstärkt die betroffenen Betriebe einzubinden, mit der Fragestellung, ob Flächen, die seit Jahrzehnten weitgehend ungenutzt sind, nicht doch für Vermarktungen an Dritte zur Verfügung gestellt werden können.

 

 

5. Arbeitsmarkt

 

Der Arbeitsmarkt hat nicht zuletzt wegen der eher verhaltenen konjunkturellen Entwicklung in weiten Teilen des abgelaufenen Jahres nicht die Erwartungen erfüllt, die noch zu Beginn des Jahres 2013 bestanden. Dass dies nicht nur die Stadt Bergkamen betraf sondern generell ein Problem der Region ist, zeigt ein Blick in die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit. Seit 2009 werden für Bergkamen auch gemeindescharfe Arbeitslosenquoten ausgewiesen. Ein Vergleich mit der Entwicklung im Kreis Unna und der Stadt Lünen zeigt, dass die Arbeitslosigkeit nicht nur in Bergkamen sondern auch kreisweit seit 2011 wieder zugenommen hat.

 

 

           Arbeitslosenquoten 2009 – 2013 (jeweils Dezember)

 

 

Ein Vergleich der absoluten Arbeitslosenzahlen in Bergkamen lässt erkennen, dass bis auf den Monat Juli 2013 alle übrigen Monatswerte über den jeweiligen Monatswerten des Vorjahres lagen. Gleichwohl liegen die Zahlen des vergangenen Jahres immer noch deutlich unter den Werten der Höchststände aus dem Jahr 2006.

 

Die Betrachtung unterschiedlicher Personengruppen zeigt hingegen, dass es z. T.  sehr gegenläufige Entwicklungen gegeben hat. So hat sich die Arbeitslosigkeit in der Gruppe der unter 25-jährigen deutlich positiver entwickelt, als dies für den Gesamtmarkt festzustellen war. Lag die Zahl der Arbeitslosen zum Jahresanfang 2013 noch deutlich über den Vorjahreszahlen, so konnte man zur Jahresmitte einen deutlichen Wandel feststellen. Zum Jahresende 2013 lagen die Arbeitslosenzahlen für diesen Personenkreis deutlich unter den Vorjahreswerten. Von Januar bis Dezember 2013 hat sich die Zahl der Arbeitslosen bei den unter 25-Jährigen um 109 Personen reduziert. Dies entspricht einem Rückgang von  rund 35 %.

 

 

              Arbeitslosigkeit der unter 25-jährigen

 

 

Ganz anders stellt sich die Situation bei der Gruppe der älteren Arbeitslosen dar. Nach einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen in der Gruppe der über 55-jährigen in den Jahren 2007 und 2008 hat es seitdem in allen Folgejahren einen Anstieg der Erwerbslosigkeit gegeben. Seit 2008 ist die Zahl der Arbeitslosen um 171 Personen angestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von über 67 %.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                      Entwicklung der Arbeitslosigkeit der über 55-jährigen

 

 

 

Ein weiterer Hinweis darauf, dass diese Personengruppe zukünftig in besonderer Weise in den Fokus der Bemühungen aller Akteure genommen werden muss, ist darin zu sehen, dass der Anteil der älteren Arbeitslosen an der Gesamtarbeitslosigkeit seit 2006 von 8,8 % auf nunmehr 15,3 % in 2013 gestiegen ist.

 

 

            Anteil der über 55-jährigen an der Gesamtarbeitslosigkeit

 

 

 

 

 

 

 

6. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

 

Im Gegensatz zur Arbeitslosigkeit ist bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung auch in 2013 wieder eine positive Entwicklung festzustellen. Mit einer Zunahme von 62 Arbeitsplätzen kann für Bergkamen damit im sechsten Jahr in Folge eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung festgestellt werden. Zum Stichtag 30.06.2013 lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei 9.176. Im Vergleich zum Jahr 2007, in dem der Tiefpunkt erreicht worden war, ist die Beschäftigtenzahl seitdem um 1.377 Beschäftigte gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von rd. 17,7 %

 

 

 

                    Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung 2007 - 2013

 

 

Auch im Vergleich mit den übrigen kreisangehörigen Kommunen zeigt sich, dass der Beschäftigungszuwachs in Bergkamen deutlich über dem Durchschnitt liegt. Lediglich in Holzwickede (+24,8 %) und in Werne (20,7 %) sind die Zuwächse im Beobachtungszeitraum noch höher gewesen. Die Zuwächse auf Kreisebene liegen mit 9,8 % deutlich unter den Zuwächsen in Bergkamen.

 

Wenngleich die Entwicklungen in Bergkamen insgesamt als sehr ermutigend zu bewerten sind, so ist doch festzustellen, dass der Beschäftigtenbesatz bezogen auf die Einwohnerzahl durchaus noch Entwicklungspotenzial nach oben hat. Vergleicht man die absoluten Beschäftigtenzahlen Bergkamens mit den Werten in Kommunen vergleichbarer Größenordnung, so erkennt man noch einen erheblichen Nachholbedarf. Mit der aktuell erfolgten Ansiedlung im Logistikpark sowie der Erschließung des 2. Bauabschnitts kann kurzfristig ein wesentlicher Beitrag zur Schließung dieser Lücke geleistet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung 2007 – 2013 im Vergleich

 

Kommune

2007

2013

Veränderung in %

Holzwickede

7.576

9.454

+ 24,8

Werne

7.776

9.385

+ 20,7

Bergkamen

7.799

9.176

+ 17,7

Lünen

19.046

21.319

+ 11,9

Selm

3.941

4.384

+ 11,2

Bönen

5.962

6.596

+10,6

Kreis Unna

101.197

111.146

+ 9,8

Föndenberg

3.443

3.730

+ 8,3

Unna

22.999

24.366

+ 5,9

Schwerte

12.508

12.697

+ 1,5

Kamen

10.147

10.039

- 1,1

 

 

 

7. Kaufkraft in Bergkamen

 

Die Besonderheiten des Einzelhandelsangebotes in Bergkamen haben der Stadt innerhalb der letzten 15 Jahre eine außerordentlich positive Entwicklung bei der Kaufkraftbindung beschert. Lag die Kaufkraftbindung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft im Jahre 1997 noch bei lediglich 79,3 %, hat sie sich bis zum Jahr 2012 auf nunmehr 118,0 % gesteigert. Für den Zeitraum der letzten sechs Jahre hat sich der Wert bei rund 120 % eingependelt.

 

 

                         Entwicklung der Kaufkraftbindung in Bergkamen

Bergkamen zählt damit zu den Kommunen im IHK- Bezirk Dortmund, die absolut als auch relativ erhebliche Kaufkraftzuflüsse realisieren kann. Ein Blick auf die einzelhandelsrelevante Kaufkraft je Einwohner macht aber deutlich, dass für diesen Bereich erhebliches Entwicklungspotenzial nach oben besteht.
Bergkamen liegt mit seiner einzelhandelsrelevanten Kaufkraft je Einwohner in 2012 bei gerade mal 4.708 Euro. Damit erreicht Bergkamen lediglich 90,3 % des Kreisdurchschnitts. Bezogen auf den Bundesdurchschnitt lag die Kaufkraftkennziffer in Bergkamen sogar nur bei 87,0 %. Sie ist damit im Vergleich zu 2011 sogar noch einmal um 1,2 % gefallen.

8. Berufliche Beratung von Frauen und Mädchen

 

Die kommunale Wirtschaftsförderung engagierte sich 2013 aktiv in verschiedenen Netzwerken, welche alle die berufliche Beratung und Förderung von Frauen und Mädchen zum Ziel haben. Zu den Netzwerken zählen das Mädchen- und Frauennetz­werk, das Vorbereitungsteam für den Internationalen Frauentag, das Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna und das Netzwerk für den Wiedereinstieg in den Beruf. Das Mädchen- und Frauennetzwerk organisierte u. a. einen Mädchenaktionstag in der Hellwegschule in Rünthe.

 

Mit der „Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Unna mbH arbeitete die kommunale Wirtschaftsförderung weiterhin eng zusammen. Im Jahr 2013 fanden zwei Beratungstage der Koordinierungsstelle in Bergkamen statt. Insgesamt wurden 9 Frauen mit Wohnort Bergkamen beraten, zum Teil auch in Einzelberatungsgesprächen in Unna. Schwerpunktthemen waren der berufliche Wie­dereinstieg und die Weiterbildung. Zudem fanden zwei Arbeitgeberberatungen in Bergkamener Unternehmen statt.

 

In Kooperation mit der Volkshochschule der Stadt Bergkamen und der Agentur für Arbeit Hamm wurden 2013 zwei Informationsveranstaltungen für Berufs­rückkehrerinnen durchgeführt, an denen insgesamt 19 Frauen teilnahmen. Darüber hinaus wurde eine Einzelberatung in den Bereichen Existenzgründung für Frauen und berufli­cher Wiedereinstieg durchgeführt. Insgesamt wurden demnach 20 Frauen durch Beratung unterstützt.

 

Wie in den vergangenen Jahren oblag der Stadtverwaltung auch 2013 die Kooperation mit örtlichen Unternehmen anlässlich des jährlich stattfindenden Girls’ Days. Ziel des bundesweiten Aktionstages ist es, Mädchen verstärkt für tech­nisch orientierte Berufe zu begeistern. In 2013 bewegte sich die Teilnahme in etwa auf Vorjahresniveau (Beteiligung 2012: 184 Mädchen in 15 Betrieben).

Der Boys´ Day wird am gleichen Tag wie der Girls´ Day durchgeführt. Ziel der Aktion ist es seit 2011, Jungen für vermeintlich eher frauenorientierte Berufsbilder zu interessieren. Die Stadtverwaltung gestaltete in Kooperation mit verschiedenen Betrieben im Bergkamener Stadtgebiet die Aktion mit. In 2013 bewegte sich die Beteiligung in etwa auf Vorjahresniveau (2012: 43 Praktikumsplätze in 17 Betrieben).

 

 

 

9. Tourismusförderung

 

Die Stadtverwaltung führte 2013 zahlreiche Maßnahmen durch, um die touristische Attraktivität der Stadt nachhaltig zu erhöhen. Die Stadt Bergkamen wirkte aktiv in überregionalen Arbeitskreisen innerhalb des Ruhrgebietes mit. Zudem erfolgten verschiedene Maßnahmen direkt vor Ort, u. a. in Zusammenarbeit mit Bergkamener Betrieben und Vereinen.                                                   

     

                

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    

9.1 Überregionale Arbeitskreise

 

 

Marketingarbeitskreis Römer-Lippe-Route

 

Die Römer-Lippe-Route wird durch die Ruhr Tourismus GmbH koordiniert. Die Organisatoren verzeichnen seit Eröffnung im April 2013 eine stetig wachsende Nachfrage. Immer mehr touristische Akteure entlang der thematischen Fernradroute zeigen Interesse an einer Vermarktungspartnerschaft. Derzeit sind sieben Leistungspartner aus Bergkamen beteiligt, darunter Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe sowie Fahrradwerkstätten. Im Laufe des Jahres wurden die Partner über die aktuellen Entwicklungen informiert. Zudem wurden Printmedien (Flyer, Handbücher) erstellt und Informationstafeln entworfen. Die Installation der Informationstafeln (Haupt- und Nebenroute, Ortseingänge) wird bis ca. Mai 2014 erfolgen. Zusätzlich wurden an der Holz-Erde-Mauer in Bergkamen-Oberaden Bänke und Fahrradabstellmöglichkeiten für die Radtouristen aufgestellt. Zu den zukünftigen Maßnahmen, an denen sich auch die Stadt Bergkamen beteiligt, gehören die erstmalige Ausrichtung eines Römer-Lippe-Route-Festes sowie die Prüfung der Route auf Barrierefreiheit durch Gäste mit Handicap. Die Bewerbung für die Ausrichtung des Festes hat die Stadt Bergkamen für die Jahre 2014, 2015 und 2016 eingereicht. Eine Bewerbung wird auch für die nachfolgenden Jahre angestrebt. Die Reise zur Prüfung der Barrierefreiheit wird durch die Presse begleitet und Bergkamen die Chance geben, auf die barrierefreien Urlaubsmöglichkeiten aufmerksam zu machen und neue Zielgruppen zu gewinnen.

 

 

Marketingarbeitskreis LandesGartenSchau-Route

 

2013 kamen die einzelnen Partnerstädte der LandesGartenSchau-Route zusammen, um Neuerungen einzuführen (Kooperationsvertrag, Überarbeitung Internetpräsenz, Prüfung der Strecken anhand bestimmter Prüfkriterien) und das weitere Vorgehen ab 2014 zu diskutieren. Geplant ist eine Wiederbelebung und Neustrukturierung der Route. Während Beckum und Ahlen als Partner aussteigen, wird Bad Lippspringe als neuer Partner die Route bereichern. Zukünftig sollen verstärkt die Zielgruppen Best Ager, Familien und Gartenliebhaber im Fokus stehen. Für die Stadt Bergkamen ist hier ein Anknüpfungspunkt im Bereich „Offene Gärten“ denkbar. Gäste, die durch die Stadt radeln, haben dann die Möglichkeit, Bergkamener Privatgärten anzuschauen.

 

 

Sparkassen-Tourismusbarometer Westfalen-Lippe

 

Der Sparkassenverband Westfalen-Lippe lud 2013 erstmalig zu Versammlungen ein, mit dem Ziel, die touristische Entwicklung der Region weiter voranzubringen und die touristischen Akteure in Westfalen-Lippe bei ihren Marketingentscheidungen zu unterstützen. Geplant ist für 2014 u. a. die Verleihung eines Tourismuspreises für innovative touristische Konzepte.

 

 

Mitarbeit beim GeoPark Ruhrgebiet e.V.

 

Der GeoPark Ruhrgebiet e. V. hat u. a. zum Ziel, das geologische Erbe des Ruhrgebietes zu erhalten und einer breiten Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Mitglieder sind verschiedene Städte und Institutionen, wie bspw. das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum oder die Zeche Nachtigall in Witten. In den Mitgliederversammlungen wurden weitere Maßnahmen für die Zukunft entwickelt. Um den GeoPark Ruhrgebiet e. V. bei seiner weiteren Etablierung zu fördern, wurde seitens der Stadt Bergkamen Unterstützung in Marketingfragen signalisiert. Zu den zukünftigen Plänen des GeoParks e. V. gehört u. a. eine Fahrrad-GeoRoute, die aller Voraussicht nach auch Bergkamen mit einschließen wird.

 

 

Mitgliederversammlung RuhrTopCard

 

Das Stadtmuseum Bergkamen ist als kostenfreie Attraktion seit dem 01.01.2012 Partner der RUHR.TOPCARD. Verkauft werden die Karten auch im Bürgerbüro der Stadt. Im gesamten Ruhrgebiet und dem Sauerland wurden die Karten 2013 sehr gut verkauft. Im Jahresverlauf ist eine Steigerung der Verkäufe insbesondere zur Weihnachtszeit feststellbar. Insgesamt konnte die RUHR.TOPCARD, die u. a. kostenfreien Eintritt in über 90 Freizeiteinrichtungen gewährt,  eine höhere Akzeptanz als im Vorjahr verzeichnen.

 

 

Betrachtet man die Entwicklung der Verkaufszahlen in Bergkamen, so ist ebenfalls ein Anstieg feststellbar. In nur zwei Jahren konnte der Verkauf der Karten von 272 in 2012 auf insgesamt 349 in 2013 gesteigert werden (s. Abbildung).

 

 

 

9.2 Regionale Kooperationen

 

 

Arbeitskreis Marketing Kreis Unna und Nordkreis-Kooperation

 

Im Jahr 2013 wurden im AK Marketing Kreis Unna gemeinsame Maßnahmen, wie z. B. Messebeteiligungen, Radveranstaltungen und neue Printmedien (z. B. Radkarte Nord- und Südkreis) geplant und durchgeführt.

Um langfristig die Wahrnehmung von Bürgern und Auswärtigen für den Nordkreis als touristisch attraktive Gegend zu stärken, hat die Stadtverwaltung Bergkamen eine verstärkte Zusammenarbeit im Nordkreis Unna mit angestoßen. Erste Gespräche mit den Stadtmarketingverantwortlichen der Städte Werne, Lünen und Selm sind bereits erfolgt. Für 2014/15 ist die Planung und Durchführung gemeinsamer Aktionen angedacht. 

 

 

 Kleiner Arbeitskreis Tourismus“ und „Initiativkreis Tourismus“

 

Etwa alle zwei Monate traf sich 2013 der „Kleine Arbeitskreis Tourismus“, um gemeinsam Aktionen zu planen und umzusetzen. Langfristiges Ziel ist es, die Schwächen im touristischen Bereich aktiv anzugehen und die Stärken Bergkamens noch weiter in den Vordergrund zu stellen. 2014 wird wieder der „Initiativkreis Tourismus“ einberufen werden, ein großer Arbeitskreis, zu dem alle Bergkamener Touristiker eingeladen sind und über die touristische Entwicklung sowie zukünftige Maßnahmen informiert werden. Zu den Aktionen des Kleinen Arbeitskreises gehörten die Aktion „Werde Entdecker – Erlebe ein spannendes Jahr in Bergkamen“ und die Teilnahme an der Touristikbörse während des Hafenfestes.

 

 

„Werde Entdecker“ – Erlebe ein spannendes Jahr in Bergkamen

 

Ziel der Aktion „Werde Entdecker“ war es, die verschiedenen Freizeiteinrichtungen in Bergkamen bekannter zu machen. Hierzu wurde in touristischen Betrieben einmal monatlich ein „Tag der offenen Tür“ veranstaltet. Die Zahl der Teilnehmer lag im Laufe des Jahres bei ca. 650 Personen. Die teilnehmenden touristischen Akteure zogen ein durchweg positives Resümee und könnten sich eine erneute Teilnahme sehr gut vorstellen. Viele haben bereits neue Vereinsmitglieder durch die Aktion gewinnen können. Die Veranstaltungsreihe bietet darüber hinaus die Chance für touristische Betriebe und Vereine, in Zukunft auch untereinander verstärkt zu kooperieren. Es ist geplant, die Veranstaltungsreihe im Jahr 2015 erneut stattfinden zu lassen.

 

 

Touristikbörse auf dem Hafenfest und Präsenz auf touristischen Veranstaltungen

 

Auf der Touristikbörse präsentieren seit 2010 lokale und überregionale touristische Akteure den zahlreichen interessierten Besuchern ihr Angebot. Die Stadt Bergkamen war 2013 wieder an einem Gemeinschaftsstand mit touristischen Anbietern vertreten (u. a.  Umweltzentrum Westfalen, Wohnmobilstellplatz, Meersalzgrotte Salvital, Kreis Unna). Zudem komplettierten z. B. die RuhrTourismus GmbH, das Münsterland, die ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen und das Südbrookmerland mit eigenen Ständen das touristische Angebot. Auch in den kommenden Jahren soll die Touristikbörse ein fester Bestandteil auf dem Hafenfest bleiben und weiter ausgebaut werden.

Um die Außenwahrnehmung zu stärken, war Bergkamen zudem durch Präsenz und/oder Prospektverteilung auf weiteren Messen und Veranstaltungen mit touristischem Charakter vertreten, wie z. B. dem Sattelfest in Hamm/Soest sowie der Reise- und Campingmesse in Essen. 

 

 

 

9.3 Weitere Projekte

 

 

Gästeführerring Bergkamen

 

Seit 2011 bietet der „Gästeführerring Bergkamen“ Stadt- und Themenführungen unter der Leitung des städtischen Archivars an. Themenschwerpunkte sind u. a. das Römerlager Oberaden, der Strukturwandel in Bergkamen, das Westfälische Sportbootzentrum Marina Rünthe und die Bergehalde Großes Holz.

 

 

 

Jahr

 

Gästeführungen

 

Teilnehmer

 

Veränderung Teilnehmerzahlen

gg. Vorjahr

2010

23

414

-----

2011

29

512

24%

2012

36

651

27%

2013

32

682

  5%

 

 

2013 fanden insgesamt 32 Gästeführungen statt, an denen 682 Personen teilnahmen. Gegenüber 2012 waren es somit insgesamt 4 Führungen weniger, wobei sich die Gästezahl weiter erhöht hat. Von einem nachlassenden Interesse an Gästeführungen in Bergkamen kann also keinesfalls gesprochen werden.

 

 

Römerpark

 

Erste Ideen für ein touristisches Nutzungskonzept wurden bereits innerhalb der Stadtverwaltung entwickelt. Nach der Förderzusage ist für 2014 die Ausschreibung der nicht-investiven Maßnahmen (u. a. Marketingkonzept) geplant.

 

 

Entwicklung „Marina Nord“

 

Eine in 2013 für Bergkamen durchgeführte Machbarkeitsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass die Einrichtung einer Campinganlage als alleiniger Attraktionspunkt nicht sinnvoll wäre. Vielmehr wird dafür plädiert, eine thematische Attraktion mit einzubinden, wie z. B. eine SwinGolf-Anlage oder einen Kletterpark.

 

 

Fahrradabstellanlage (Radstation)

 

2013 stellte die Stadt Bergkamen einen Förderantrag für die Bezuschussung einer überdachten Fahrradabstellanlage (Bewilligung 2014). Die Abstellplätze am Rathausplatz/ZOB sind kostenfrei und mithilfe eines Chips zugänglich. 2013 fanden diverse Gespräche statt, um die weiteren Details in Bezug auf die überdachte Fahrradabstellanlage abzuklären. Hierzu gehörten versicherungs- und datenschutzrelevante Fragen, die Installation der Videoanlagen und die Konfiguration der Zugangschips. Zudem wurden weitere Termine vereinbart, damit die letzten Vorbereitungen (Flyer, Fertigstellung der Beschilderung, Termine Servicemobil, Zusammenarbeit VKU) getroffen werden können, bevor die Radstation planmäßig Anfang Mai 2014 eröffnet werden wird. Komplettiert wird das Angebot durch den zusätzlichen Service der AWO, welche donnerstags (14tägig, zunächst bis einschließlich Oktober) einen speziellen Reparaturservice am Rathausplatz/ZOB anbieten wird.

 

 

Neuer Stadtfilm zeigt auch touristisches Potenzial

 

In Zusammenarbeit mit der Firma Maxxum Media wurde in 2013 der neue Bergkamener Stadtfilm gedreht. Bei Vor-Ort-Terminen sowie bei der Vor- und Nachbereitung wurden die Mitarbeiter der Firma durch das Stadtmarketing und die Tourismusförderung intensiv betreut. Abschließend wurde der Film der Presse vorgestellt. Der Film zeigt neben wirtschaftlichen Aspekten auch die Freizeitmöglichkeiten rund um Bergkamen auf. Neben dem Westfälischen Sportboothafen – Marina Rünthe mit seinen gastronomischen Einrichtungen und dem RÖMERPARK in Bergkamen-Oberaden werden Großveranstaltungen vorgestellt und Bergkamens Radwege gezeigt. Somit macht der Stadtfilm auch das touristische Potenzial deutlich.

 

 

Neuauflage Radkarte „Bergkamen mit dem Rad entdecken“

 

Im Fahrradstadtplan sind sämtliche lokalen Radwege, überregionale Radfernrouten und touristische Informationen verzeichnet. Mit diesem Produkt steht Touristen ein hervorragendes Hilfsmittel zur Verfügung. Die erste Auflage (2011) war schnell vergriffen, so dass Mitte 2013 ein Nachdruck erfolgte, welcher im Vorfeld eine umfangreiche Überarbeitung der Karte sowie der Darstellung der Sehenswürdigkeiten und Radrouten erforderlich machte. Im Anschluss an den Druck wurden die Radkarten 2013 erstmalig auch auf dem Gesundheitstag in Bergkamen verkauft. Neben dem Online-Shop und dem Bürgerbüro der Stadt Bergkamen können Interessierte seit 2013 die Radkarte auch  bei Kiosken, Buchhändlern, dem Gästehaus Marina Nord, dem Stadtmuseum Bergkamen sowie der Stadtbibliothek erwerben.

 

 

 

9.4 Entwicklung der Übernachtungszahlen

 

Die Abbildung verdeutlicht die Entwicklung der Übernachtungszahlen in Bergkamen von 2006 bis 2013. Seit 2006 stieg der Anteil der Übernachtungen immer weiter an. Ein besonders großer Anstieg ist ab 2010 erkennbar, wobei sich die Übernachtungszahlen nahezu verdoppelten. Dies ist unter anderem auf die verstärkte Wahrnehmung der Metropole Ruhr als Freizeit- und Tourismusregion im Rahmen der „Kulturhauptstadt.2010“ zurückzuführen. Zudem wurde das Gästehaus Marina Nord eröffnet und der Wohnmobilhafen erstmalig in der Statistik berücksichtigt. Der bisherige Höchstwert wurde im Jahr 2011 mit 14369 Übernachtungen erreicht. Seither bewegen sich die Zahlen auf annähernd gleich hohem Niveau. Während die Zahlen in 2012 leicht rückläufig waren, wurde in 2013 wieder der Schwellenwert von über 14000 Übernachtungen überschritten.

 

Seit 2012 werden nur noch Betriebe in der Statistik von IT.NRW berücksichtigt, die über mindestens 10 Betten verfügen. Somit kann eine deutlich höhere Übernachtungszahl angenommen werden, als es die vorgelegten Zahlen suggerieren.

 

Die Bettenzahl hat sich statistisch seit Mai 2013 um 39 Betten erhöht (von 134 auf 173). Grund hierfür ist das Gästehaus an der Ökologiestation, das seine Zahlen seit Mai 2013 bei IT.NRW meldet. Die höchsten Übernachtungszahlen des Jahres 2013 verzeichneten die Bergkamener Gastgeber in den Monaten Mai, August und September. Neben dem Ziel, die Gesamtübernachtungszahlen in den nächsten Jahren weiter zu erhöhen, wäre es demnach auch wünschenswert, in den Monaten Juni und Juli für mehr Übernachtungsgäste zu sorgen. Betrachtet man die Studie „Tagesreisen der Deutschen“ (Hrsg. dwif Consult GmbH), wird einmal mehr deutlich, dass gerade die Tagesreisen, deren Umfang nur geschätzt werden kann, für die Zukunft in Bergkamen neben den Übernachtungsgästen ein enormes Potential darstellt und nicht statistisch erfasst wird.

 

 

 

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

 

 

 

 

Schäfer

 

 

Stellv. Amtsleiter

 

 

 

 

Hartl

Sachbearbeiter

 

 

 

 

Kärger