Betreff
Umsetzung "Römerpark Bergkamen",
hier: Genehmigung einer erheblichen außerplanmäßigen Auszahlung/Aufwand gemäß § 83 GO NRW in Höhe von 98.447,00 € (Landesförderung 80 %), die aufgeteilt werden:
a) in Höhe von 79.908,00 € bei der Buchungsstelle 04.25.04/0429.785300 - Römerpark Bergkamen - (Infrastruktureinrichtungen),
b) in Höhe von 18.539,00 € bei der Buchungsstelle 04.25.04.529103 - Römerpark Bergkamen - (Aufwendungen)
Vorlage
10/1428
Aktenzeichen
js-sz
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Rat der Stadt Bergkamen beschließt

 

1. die Durchführung der Maßnahme „Römerpark Bergkamen“

 

2. die Genehmigung einer erheblichen außerplanmäßigen Auszahlung/Aufwand gem. § 83 GO NRW in Höhe von 98.447,00 € (Landesförderung 80 %), die aufgeteilt werden:

 

a)    in Höhe von 79.908,00 € bei der Buchungsstelle 04.25.04/0429.785300 –  Römerpark Bergkamen – (Infrastruktureinrichtungen). Die Deckung erfolgt durch Mehreinzahlungen bei der Buchungsstelle 16.61.01/0203.681100 – Investitionspauschale – in Höhe von 15.981,60 € und Mehreinzahlungen in Höhe von 63.926,40 € bei der Buchungsstelle 04.25.04/0429.681100 – Zuweisungen –;

 

b)    in Höhe von 18.539,00 € bei der Buchungsstelle 04.25.04.529103 – Römerpark Bergkamen – (Aufwendungen). Die Deckung erfolgt durch Minderaufwendungen bei der Buchungsstelle 04.25.04.529100 – Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen – in Höhe von 3.707,80 € und Mehrerträge in Höhe von 14.831,20 € bei der Buchungsstelle 04.25.04.414100 – Zuweisungen –.

 

 

Sachdarstellung:

 

 

1.    Einführung:

 

Im Bergkamener Stadtteil Oberaden existierte von 11 – 8/7 v. Chr. das einstmals größte römische Militärlager nördlich der Alpen, in dem zwei Legionen untergebracht waren. Das 56 ha große Areal ist heute teilweise überbaut bzw. bewaldet. Auf dem Gelände am früheren Nordtor fanden seit Entdeckung des Lagers 1905 in mehreren Abschnitten archäologische Ausgrabungen statt. Einige Fundstücke dieser Grabungen sowie weitere Darstellungen des römischen Lebens zu der Zeit des Kaisers Augustus werden in der römischen Abteilung des nahe gelegenen Stadtmuseums präsentiert.

 

Ein ca. 3 km langer archäologischer Lehrpfad führt seit 2006 an Fundstellen des früheren Lagers heran. An 15 Stationen geben Erläuterungstafeln, angelehnt an die Form eines römischen Feldzeichens, Auskunft über die römische Vergangenheit Bergkamens.

 

Auf dem Ausgrabungsgelände im Bereich des Nordtores wurde im Jahr 2012 eine imposante Rekonstruktion eines Teilstück einer römischen Holz-Erde-Mauer errichtet, um das früher vorhandene 2,7 km lange römische Bauwerk in der Landschaft sichtbar und die römische Geschichte Bergkamens erlebbar zu machen. Die Realisation erfolgte ohne Fördermittel im Wesentlichen durch den Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums e.V., der die Rekonstruktion am 21.09.2012 als Schenkung an die Stadt Bergkamen übergeben hat.

 

Die drei beschriebenen Elemente werden zukünftig unter dem Dach „Römerpark Bergkamen“ zusammen gefasst. Sie befinden sich in räumlicher Nähe zueinander, allerdings nicht im direkten Sichtbereich. Daher ist eine bewusste Besucherlenkung dringend erforder­lich, damit ankommende Gäste alle Elemente des „Römerparks Bergkamen“ entdecken und erleben können. Die touristische Infrastruktur in Bergkamen als Station der Römer-Lippe-Route (RLR) ist größtenteils bereits vorhanden. Innerhalb des „Römerparks Bergkamen“  ist die Optimierung der Infrastruktur jedoch zwingend notwendig, um die erwarteten Besucher/innen angemessen aufzunehmen, zu führen und zu informieren. Außerdem ist die Entwicklung eines Marketingkonzeptes unter besonderer Berücksichtigung des für das Routengebiet bedeutsamen Leitthemas „Römerkultur“ erforderlich.

 

Gegenstand der Vorlage ist die Umsetzung der oben genannten Maßnahmen, die des unten aufgeführten Beschlusses des Haupt- und Finanzausschusses bedarf.

 

2.    Ausgangslage und Konkretisierung der Maßnahmen:

 

Der zukünftigen Besucherlenkung und -führung sowie der Optimierung der Infrastruktur dienen verschiedene Maßnahmen, die im Folgenden aufgeführt werden. Als touristisches Highlight mit hohem Erlebniswert soll der „Römerpark Bergkamen“ außerdem in die vorhandenen touristischen Vermarktungsstrategien einbezogen werden, als da sind:

 

-       Lokales Tourismuskonzept,

-       Einbindung in das Tourismuskonzept des Kreises Unna und der Ruhr Tourismus GmbH,

-       Einbindung in die Römer-Lippe-Route,

-       Einbettung in die bestehenden Strukturen der römischen Schauplätze in NRW,

-       Einbindung in den Masterplan Tourismus NRW.

 

Übersicht der Maßnahmen:

 

a) Ausschilderung von Kfz- Parkplätzen für Pkw, Leitsystem für Autofahrer sowie Ausbau der Fahrradabstellplätze:

 

Als notwendige Basisinfrastruktur des „Römerparks Bergkamen“ sollen die im unmittelbaren und mittelbaren Umfeld zur römischen Holz-Erde-Mauer gelegenen Parkplätze und –flächen als Besucherparkplätze ausgeschildert werden. Um insbesondere den mit Bus und Pkw anreisenden Gästen eine eindeutige Orientierung zu ermöglichen, ist vorgesehen, den Römerpark mit dem Zielparkplatz am Stadtmuseum im Stadtgebiet auszuschildern. Die Vorabstimmung mit den Straßenbaulastträgern Kreis Unna und Landesbetrieb Straßen NRW hat stattgefunden und die Zustimmung wurde in Aussicht gestellt. Die am Gelände mit der Holz-Erde-Mauer entlang führende Römer-Lippe-Route ist mit einem Aufenthaltsplatz mit fünf Fahrradplätzen ausgewiesen. Da diese bei weitem nicht ausreichen, sollen ca. zwanzig zusätzliche Stellplätze im „Römerpark Bergkamen“ angeboten werden, Standorte sind der Eingang zur Holz-Erde-Mauer und voraussichtlich der Eingang zum Museum.

 

b) Informationstafeln und Wegweiser „Römerpark Bergkamen“:

 

Die Besucher/innen sollen durch ein Hinweisschild auf den Eingang zum Gelände der Holz-Erde-Mauer aufmerksam gemacht werden. Auf dem Gelände der Holz-Erde-Mauer werden ihnen wissenswerte Fakten zum Leben in einem römischen Militärlager durch Informationstafeln vermittelt, die sich in ihrer Gestaltung an den Tafeln auf dem archäologischen Lehrpfad orientieren. Weitere Hinweistafeln sollen Anlagen und Serviceeinrichtungen kennzeichnen bzw. auf die Förderung des „Römerparks Bergkamen“ mit Landes- und Bundesmitteln aufmerksam machen. Die vorhandene Beschilderung des archäologischen Lehrpfades soll um zusätzliche Informationen über QR Codes ergänzt werden.

 

c) Beleuchtung der Holz-Erde-Mauer:

 

Die Holz-Erde-Mauer im „Römerpark Bergkamen“ soll durch eine architektonisch-künstlerische Beleuchtung ausgeleuchtet werden. Eine qualitativ hochwertige Ausleuchtung bettet sich in die lichtkünstlerische Philosophie der Hellweg Region ein, die mit Licht Räume und Orte künstlerisch gestalten will und damit über die bloße Illumination hinausweist. Damit werden besondere Inszenierungen und Festivitäten auf dem Gelände wirkungsvoll unterstützt, die das überregionale Besucherinteresse auf sich lenken und dauerhaft binden.

 

d). Mitmachstation zur Geschichte des Römerlagers Bergkamen Oberaden:

 

Die drei Attraktionspunkte des „Römerparks Bergkamen“ - Holz-Erde-Mauer, Archäologischer Lehrpfad und römische Abteilung im Stadtmuseum - sollen an einer Station visuell verbunden und aktiv erlebbar werden. Diese Mitmachstation zur Geschichte des Römerlagers Bergkamen-Oberaden soll in der römischen Abteilung im Stadtmuseum installiert werden und den Besucherinnen und Besuchern einen Eindruck von der Struktur, dem Aufbau und dem Alltag eines Römerlagers geben.

 

e) Erstellung eines Marketingkonzeptes „Römerpark Bergkamen“/Logo/Internetpräsenz:

Die Erarbeitung eines Marketingkonzeptes mit Zeit-/Maßnahmeplan ist Basis für alle weiteren Marketingaktivitäten und dafür, dass der „Römerpark Bergkamen“ als thematisch bedeutende Station auf der Römer-Lippe-Route etabliert wird. Basierend auf den Erkenntnissen des zu erstellenden Marketingkonzeptes ist eine eigenständige Wort-Bild-Marke für den „Römerpark Bergkamen“ zu entwickeln. Durch eine eigene Internetpräsenz kann das Informationsbedürfnis der Gäste umfassend erfüllt werden. Eine aus der Internetpräsenz generierte Web App soll die Besucherinnen und Besucher, die über ein Smartphone verfügen, vor Ort in die Lage versetzen, sich zu orientieren und keine der angebotenen touristischen Einrichtungen zu verpassen. Die Beschilderung der einzelnen Stationen soll mit QR-Codes versehen werden, über die die einzelnen Internetseiten bzw. Seiten innerhalb der Web App gezielt angesteuert werden können.

 

 

3.    Förderung / Finanzen:

 

Die im Rahmen des Konzepts „Römerpark Bergkamen“ geplante Umsetzung von Infrastrukturelementen zur Optimierung der Besucherlenkung und eines Marketingmoduls zur Römerthematik wurde im Jahr 2012 zur Förderung beim Land Nordrhein-Westfalen

eingereicht und mit Zuwendungsbescheid vom 17.12.2013 als Zuwendung des Landes Nordrhein-Westfalen und zugleich Zuwendung im Rahmen GRW (Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur) in einer Größenordnung von 80 % im Ausgabeerstattungsverfahren bewilligt.

 

Bei einem ermittelten Kostenvolumen von 98.447,00 Euro beträgt die Förderung damit 78.758,00 €. Es verbleibt ein von der Stadt Bergkamen zu tragender Eigenanteil von 19.689,40 Euro. Davon sind 15.981,60 € investive Kosten und 3.707,80 € nicht investive Kosten.

Drittmittel sieht der Bewilligungsbescheid nicht vor. Die Maßnahme ist nicht im Haushalts- und Budgetplan 2014/2015 veranschlagt. Die Haushaltsmittel müssen außerplanmäßig bereitgestellt werden.

 

 

4.    Zeitplan und Vertrag:

 

Die geförderten Maßnahmen können im Bewilligungszeitraum 27.12.2013 bis 30.09.2015 realisiert werden, es ist beabsichtigt sie in 2014 umzusetzen. Die Maßnahmen sind im Rahmen der beschränkten Ausschreibung auszuschreiben.

 

 

Kostendarstellung:

Kosten:

 

      

Produkt-/Sachkonto:                   

 

 

 

 

Folgekosten pro Jahr:                                                                                          

 

Mittelverfügbarkeit:        

Deckungsvorschlag:

     

 

Anfrage Korruptionsregister gem. § 8 Korruptionsbekämpfungsgesetz negativ

    

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

In Vertretung

 

 

 

Lachmann

Beigeordneter

 

 

Kulturreferentin

 

 

 

 

Schmidt-Apel

Sachbearbeiterin

 

 

 

 

Jonas

StA 20:

 

 

 

 

Mölle