Betreff
Jahresrückblick Gleichstellungsstelle 2012
Vorlage
10/1114
Aktenzeichen
bie-ho
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Haupt- und Finanzausschuss des Rates der Stadt Bergkamen nimmt die Vorlage Drucksache Nr. 10/1114 zur Kenntnis.

Sachdarstellung:

 

Die Arbeit der Gleichstellungsstelle gliedert sich in drei Kernbereiche, die hier im Folgenden dargestellt werden.

 

 

I.       Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik

   

Die Gleichstellungsstelle hat innerhalb der Verwaltung eine Querschnittsfunktion. Sie arbeitet mit allen Stadtämtern auf das langfristige Ziel der persönlichen und beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern hin.

 

Dies geschieht durch kontinuierlichen Informationsaustausch sowie durch die Zusammenarbeit bei speziellen Anfragen, Aufgabenstellungen und Projekten.

 

Beispielhafte Kooperationen:

 

·         Mitarbeit bei personellen, organisatorischen und sozialen Maßnahmen, insbesondere mit dem Fachdezernat Innere Verwaltung und dem Personalrat vor dem Hintergrund des LGG NRW von 1999         

·         Beratendes Mitglied in der Betrieblichen Kommission zur leistungsorientierten Bezahlung im öffentlichen Dienst (LOB)       

·         Mitarbeit im Arbeitsschutzausschuss (ASA) der Stadt Bergkamen sowie in der Kommission zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement (BEM)

 


Zusammenarbeit mit Politik:

 

Die Arbeit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten auf der politischen Ebene wird seit September 1999 durch den Haupt- und Finanzausschuss flankiert. Im Jahr 2012  hat eine Schwerpunktsitzung stattgefunden. Fragen rund um das Thema “Gleichstellung von Frau und Mann“ wurden diskutiert. Die inhaltliche und organisatorische Zuarbeit obliegt der Gleichstellungsstelle.

 

 

Folgende Themenstellungen wurden im Rahmen der Sitzung beraten:

 

·         Die Gleichstellungsstelle begleitete die Umsetzung des Frauenförderplans der Stadt Bergkamen.

·         Die Verwaltung hat in diesem Zusammenhang den Bericht zur Umsetzung des Frauenförderplanes im Jahr 2011 vorgelegt.  

·         Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsstelle für das Jahr 2011 

·         Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag 2012

 

 

II.  „Hilfe zur Selbsthilfe“ – Beratungsangebot

 

Information, Vermittlungs- und Beratungstätigkeit ist ein notwendiger und wichtiger Bestandteil in der Arbeit der Gleichstellungsstelle. Frauen und in seltenen Fällen auch Männer suchen Kontakt zur Gleichstellungsstelle, um konkrete Auskünfte und Rat zu den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu erhalten. Ausgehend davon, dass eine Gleichstellungsstelle keine Beratungsstelle im eigentlichen Sinn ist (eine Rechtsberatung ist ohnehin ausgeschlossen), gibt die Beratungsarbeit dennoch einen guten Einblick in die Lebensbedingungen und Problemsituationen, mit denen insbesondere Frauen konfrontiert werden. Aus den Beratungsinhalten können sich Arbeitsschwerpunkte herauskristallisieren, um langfristig Maßnahmen zur Veränderung von Strukturen zu entwickeln, die dann einem größeren Personenkreis zugute kommen

 

Die Beratung stellt sowohl ein Angebot für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bergkamen als auch für die Kolleginnen und Kollegen im Hause dar. In der Regel erfolgen die Beratungsgespräche nach telefonischer Vereinbarung.

 

Die Zahl der internen und externen Beratungen ist durch die Gleichstellungsstelle grundsätzlich nicht zu beeinflussen.

 

Die Beratungsgespräche lassen sich wie folgt zusammenfassen:         

 

 

Anfragen/

davon

Weibl.

 

 

 

Männl.

 

Selbst

 

Für Dritte

 

Telef.

 

Persönl.

 

Insg.

 

Interne Anfragen

 

 

16

 

2

 

18

 

0

 

0

 

18

 

18

 

Externe Anfragen

 

 

14

 

0

 

14

 

0

 

4

 

10

 

14

 

Insg.

 

 

30

 

2

 

32

 

0

 

4

 

28

 

32

 

Die Länge der Beratungsdauer differierte erheblich. Einmalige Gespräche zwischen 5 und 60 Minuten wechselten sich mit längerfristigen Unterstützungsgesprächen ab. Die Gleichstellungsstelle ist verwaltungsintern wie auch in der Bevölkerung im Rahmen einer beratenden Funktion anerkannt. In der Regel diente die Gleichstellungsbeauftragte mit zeitlichen Unterbrechungen als kontinuierliche Ansprechpartnerin.


Die häufig komplexen Problemlagen wurden in den Beratungsgesprächen gemeinsam erörtert und Lösungsansätze entwickelt. Schriftliche Informationen sowie eine angemessene  Weiterentwicklung und -vermittlung ergänzten das Angebot. Innerhalb der Beratungstätigkeit wurde immer wieder deutlich, wie wichtig und unverzichtbar die speziellen Einrichtungen für Frauen im Kreisgebiet sind.

 

Die Inhalte der Beratungsgespräche ähnelten denen der Vorjahre. Hierzu gehörten die Themenkomplexe:

·         Unterstützungsmöglichkeiten für physisch und psychisch Erkrankte

·         Existenzängste/finanzielle Probleme/drohende Arbeitslosigkeit

·         Häusliche Gewalt             

·         Elternzeit/Mutterschutz 

·         Trennung/Scheidung

·         Suche nach Beratungseinrichtungen/Selbsthilfegruppen         

·         Existenzgründung/Wiedereinstieg ins Berufsleben (Weiterleitung an die Beraterin im Hause)

·         Suche nach Anlaufstellen für Mädchen und junge Frauen       

·         Persönliche berufliche Weiterentwicklung, Qualifizierung

·         Vereinbarkeit Familie und Beruf/Pflege    

·         Unterstützung und Anfragen für und von Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund

 

 

 

III. Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen

 

Zur Öffentlichkeitsarbeit zählen die Information, Kontaktpflege und Kooperation von und mit politischen, gewerkschaftlichen, kirchlichen und autonomen Gruppen im Stadt- bzw. im Kreisgebiet, regionalen und überregionalen Arbeitsgemeinschaften sowie eine intensive und kontinuierliche Pressearbeit.

 

Folgende Veranstaltungen und Projekte wurden von der Gleichstellungsstelle im Jahr 2012 initiiert bzw. durchgeführt oder begleitet:

 

► Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk

 

Das im September 1998 gegründete Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk setzt              sich aus Einrichtungen, Vereinen und aktiven Frauen zusammen. In ihm sind Vertreterinnen von über 19 Beratungseinrichtungen vertreten, von der Agentur für Arbeit über die AWO und das Frauenforum bis hin zu Beratungseinrichtungen der Kommune selbst.

Das Netzwerk bündelt und verstärkt Aktivitäten für Mädchen und Frauen. Die einzelnen Mitglieder wirken als Multiplikatorinnen und sorgen für die Vertretung von Frauenbelangen in ihren einzelnen Einrichtungen und auch darüber hinaus durch gezielte Aktionen in der gesamten Stadt. Ansprechpartnerinnen sind die gewählte Sprecherin Martina Ricks–Osei vom Frauenforum im Kreis Unna e. V. sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen. Es arbeitet kontinuierlich an diversen Themen und führt Veranstaltungen durch.

06.02.2012                Klausurtagung des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerkes

 

23.03.2012                „Equal Pay Day“ – Informationen und Filmvorführung über das Thema

Entgeltgleichheit

 

27.09.2012        6. Mädchenaktionstag als Schulveranstaltung vor Ort in der Bodelschwinghschule


  Frauensalon

Die Reihe „Frauensalon“ wurde im Herbst 2001 in Bergkamen ins Leben gerufen. Es handelt sich um eine Kooperationsveranstaltung der Gleichstellungsstelle mit dem Frauenreferat des Ev. Kirchenkreises Unna, der Ev. Friedenskirchengemeinde Bergkamen und der Ev. Sozialseminare von Westfalen e. V. in Iserlohn.

Vier Veranstaltungen wurden 2012 durchgeführt: 

29.02.2012                Neue Rezepte braucht das Land

Referentin vom Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung

 

20.06.2012                Die letzte macht das Licht aus

Kabarett mit Ulrike Böhmer

 

19.09.2012                Boddypainting – Malen auf lebender Leinwand

Körperkunst/therapeutische Arbeit

 

07.11.2012                Katharina und Martinus – Eine Liebesgeschichte?!

Rezitationen mit Ulrike Schlottbohm

 

► Internationaler Frauentag 2012               

Das Motto  2012 lautete:  
„Zwischen Wunsch und Glücklichkeit“

18.03.2012:                        Matinee im „Treffpunkt“ in Kooperation mit rund                        26 Frauengruppen/                                             -verbänden und –initiativen                       

Der Erlös des Internationalen Frauentages 2012 betrug 1.008,20 Euro und wurde jeweils zur Hälfte  dem Frauenforum im Kreis Unna e. V. sowie dem Verein „Die kleine Nana e. V. zur Verfügung gestellt.

  „Interreligiöses Frauennetzwerk“  Bergkamen/Kamen

 

Dieses vernetzte Angebot der Begegnung richtet sich an einheimische und zugewanderte Frauen und Kinder aus verschiedenen Kulturkreisen und hat das Ziel, zum Abbau von Schwellenängsten beizutragen und den Prozess der gegenseitigen Sensibilisierung und Akzeptanz zu unterstützen.

Interreligiöses Gespräch - von Frauen für Frauen

Frauen aus Judentum, Christentum und Islam im Gespräch

05.03.2012       Willkommen im Leben

              Ein Kind wird geboren – Rituale und Religionen

                       

Kooperationsveranstaltung der Städte und Kirchengemeinden Bergkamen und Kamen, des Kreises Unna und der jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e. V. im Rahmen des Weltgebetstages der Frauen und des Internationalen Frauentages 2012

 

25.11.2012     Internationaler Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“


In Kooperation der Gleichstellungsstelle mit der Streetwork Bergkamen sowie dem Fachbereich Kriminalprävention und Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna fand im Rahmen der Aktionen zum internationalen Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am 17.11.2012 ein Selbstbehauptungstraining für Mädchen statt.

 

22.10.2012 bis 17.12.2012

 

Frauenselbstbehauptungskurs des Kriminalkommissariates Kriminalprävention/Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle 

 

Terre des Femmes Fahnenaktion 2012

Fahnen hissen vor dem Rathaus

 

Netzwerk „Wegen der Ehre“ Kreis Unna

Das Netzwerk  „Wegen der Ehre“ im Kreis Unna, das seit November 2007 besteht, hat das Ziel für die Themen Zwangsheirat und Ehrenmord zu sensibilisieren. Dem Netzwerk gehören mittlerweile die Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden Bergkamen, Bönen, Kamen, Fröndenberg, Unna und Werne sowie Vertreterinnen bzw. Vertreter der Gesamtschule Schwerte, des Frauenforums im Kreis Unna e. V., das VSI-Schwerte für Kids, des Multikulturellen Forums e. V. sowie „IN VIA“ – Kath. Jugendsozialarbeit Bezirk Unna

e. V. an.

Außerdem kooperiert das Netzwerk mit dem Mädchenhaus Bielefeld, das u. a. eine kostenlose Onlineberatung zum Schutz vor Zwangsheirat anbietet.

 

„Vereinbarkeit Familie und Beruf“             


06.11.2012:                        Öffentliche Abendveranstaltung
                           Lesung mit der Autorin Nives Mestrovic

                        „Muttertier @n Rabenmutter“

                        Kooperation mit dem Förderkreis der Stadtbibliothek

 

   Veranstaltungen im Rahmen von Präventions- und Jugendschutzmaßnahmen

 

03.07. bis 07.07.2012      „komm auf Tour“

 

in Bergkamen am Berufskolleg Ost und Bildungszentrum Bergkamen der RAG BILDUNG GmbH

Das Projekt „komm auf Tour“ – meine Stärken, meine Zukunft“ unterstützt Schülerinnen und Schüler der 7./8. Haupt-, Gesamt und Förderschulklassen frühzeitig bei dem Entdecken ihrer Stärken. Dabei werden in der persönlichen Auseinandersetzung Ausbildungs- und Lebensweg geschlechtersensibel verbunden.

 

Das Projekt führen in NRW die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Agenturen für Arbeit mit regionalen Partnern gemeinsam durch.

 

04.07.2012                Elternabend:

 

Multiplikatorinnen des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerkes vor Ort.

 

  Regionale und überregionale Zusammenarbeit

 

Die Gleichstellungsstelle nahm regelmäßig an den monatlichen Treffen der Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna teil. Daneben war die Gleichstellungsstelle bei drei Sitzungen der Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten NRW vertreten. Des Weiteren nahm sie an Fachtagungen und Fortbildungen auf Landes- als auch Bundesebene teil.

Vom 22. bis 24. April 2012 nahm die Gleichstellungsbeauftragte an der 21. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in Düsseldorf unter dem Titel „Frauen und Männer: Gleiche Chancen!“ teil.

 

Die Gleichstellungsstelle ist als Akteurin in weiteren regelmäßigen Arbeitskreisen vertreten:

 

   „Netzwerk Frau und Beruf im  Kreis Unna“

       Ein Bündnis von Akteurinnen und Akteuren im Fachgebiet Berufsrückkehr

      

Im Oktober 2008 wurde die „Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH eingerichtet. Ziel der Koordinierungsstelle Frau und Beruf ist die Förderung der Beschäftigungspotenziale von Frauen im Kreis Unna. Netzwerkpartnerinnen sind u. a. die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen und des Kreises Unna sowie die Beauftragten für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit, ARGE und des Jobcenters.

 

12. Juli 2012 Auftaktveranstaltung „Mehr Frauen in Führungspositionen -

                     Regionale Bündnisse für Chancengleichheit

Bundesweite Initiative für bessere berufliche Aufstiegschancen für Frauen.

 

Fachveranstaltung Beruf und Pflege Kreis Unna

 

 

 

  „Netzwerk Wegen der Ehre“              


Das Anfang 2008 gegründete „Netzwerk Wegen der Ehre“ beschäftigt sich mit dem hochaktuellen Themen Zwangsheirat und Empowerment von Mädchen. Die Vertreter/Innen des Netzwerks bringen diese Themen auch in den Schulen und sind Ansprechpersonen für Lehrer und Pädagogen. Dem Netzwerk gehören neben der RAA Kreis Unna die Gleichstellungsbeauftragten sowie Vertreterinnen der Gesamtschule Schwerte, Frauenforum im Kreis Unna, Multikulturellen Forums e. V. und von IN VIA an.

 

Runder Tisch „Gegen häusliche Gewalt“:

10 Jahre Gewaltschutzgesetz

 

Teilnahme an politischen Gremien im Rahmen frauenrelevanter Themen.

 

  Frauenforum im Kreis Unna e. V. – Beirat

 

Im zweiten Halbjahr 2012 wurde die Gleichstellungsbeauftragte in den Beirat des Frauenforums im Kreis Unna gewählt. Der Beirat ist ein offizielles Organ des Frauenforums, er tagt mindestens zweimal im Jahr und hat die Aufgabe, den Vorstand bei der Durchführung seiner Arbeit zu unterstützen.

 

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

 

 

 

 

Schäfer

 

 

Gleichstellungsbeauftragte

 

 

 

 

Bierkämper