Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss
für Familie, Soziales und Senioren nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur
Kenntnis.
Sachdarstellung:
In den vergangenen Wochen wurde durch
die Medien intensiv über die Situation ausländischer Flüchtlinge berichtet, die
einen Asylantrag gestellt haben. Aufgrund des starken, nicht prognostizierten
Anstiegs von Antragstellern, die vorwiegend aus dem Bereich des ehemaligen
Jugoslawien stammen, waren zwischenzeitlich die Kapazitäten zur Unterbringung des
Personenkreises auf Landesebene erschöpft.
Bundesweit ist lt. BAMF die Anzahl
der Asylerstanträge in den vergangenen Monaten stark angestiegen:
Juli 2012: 4.498
Anträge (+15,3 % zum Vormonat)
August 2012: 5.239
Anträge (+16,5 % zum Vormonat)
September 2012: 6.691
Anträge (+27,7 % zum Vormonat)
Oktober 2012 9.950
Anträge (+48,7 % zum Vormonat)
Der Anstieg im vg. Zeitraum wurde zum überwiegenden Teil durch Antragsteller
aus Serbien, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina verursacht, wobei der Anstieg
bei diesen Gruppen im vg. Zeitraum jeweils mehrere hundert, teilweise sogar
über eintausend Prozent betrug. Im Oktober wurden bereits mehr als die Hälfte
der Asylanträge von Personen aus diesen Herkunftsländern gestellt.
Beachtenswert ist hierbei allerdings, dass im Zeitraum von Januar bis Oktober
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die Anzahl der Anträge insgesamt nur um 37,6
% gestiegen.
Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten. Aufgrund der unveränderten
Rahmenbedingungen ist auch weiterhin von einem weiteren Zuzug aus den vg.
Herkunftsländern auszugehen.
Der starke Anstieg auf Landes- bzw.
Bundesebene wird sich zeitversetzt auch auf die Kommunen auswirken. Viele
Städte und Gemeinden haben aufgrund des kontinuierlichen Rückgangs der letzten
Jahre Kapazitäten zur Aufnahme ausländischer Flüchtlinge abgebaut. Dies gilt im
Rahmen einer wirtschaftlichen Handlungsweise auch für die Stadt Bergkamen.
Verschiedene Kommunen, denen bereits
Personen zugewiesen wurden, haben bereits reagieren müssen und Objekte verschiedener
Art (angemietete Wohnhäuser, Schulen, Turnhallen etc.) für die kurzfristige
Unterbringung von Asylbegehrenden bereitgestellt.
Der aktuelle Zuweisungsschlüssel von
Asylbegehrenden für die Stadt Bergkamen beträgt 0,2704 % der Gesamtaufnahme des
Landes NRW. Dieser wird zum Abschluss des Monats Oktober 2012 zu 98,12 %
erfüllt. Dies entspricht zu diesem Zeitpunkt 46 bei der Verteilung
berücksichtigungsfähigen Personen.
Rechnet man die vg. Daten auf die
Zuweisungsquote der Stadt Bergkamen hoch, ergibt sich allein aus dem aktuellen
Anstieg prognostisch eine zukünftige Aufnahme von ca. 15 - 30 Personen. Hierbei
ist jedoch eine regelmäßige Fluktuation vorhanden, die eine genaue Prognose
unmöglich macht
Derzeit erhalten 137 Personen Leistungen
nach dem AsylbLG von hier: Davon sind in sechs städtischen Unterkünften 95
Personen untergebracht. Der Rest nutzt aufgrund des asylverfahrensunabhängigen
Aufenthaltstitels selbst angemieteten Wohnraum im freien Wohnungsmarkt.
Kurzfristig können mit den vorhandenen Objekten und absehbaren Freizügen je
nach Familienstruktur noch ca. 10-15 Personen zusätzlich untergebracht werden.
Eine Bereitstellung zusätzlicher
Kapazitäten ist aus Sicht der Verwaltung derzeit (noch) nicht erforderlich.
Die Verteilung der auf Landesebene
untergebrachten Personen erfolgt im Regelfall innerhalb von 4 - 8 Wochen nach
Aufnahme, so dass auch kurzfristig mit Zuweisungen gerechnet werden muss. Es
erfolgen jedoch erst dann Zuweisungen, wenn die prozentuale Erfüllung der
Aufnahmequote der Stadt hinter die Quoten der anderen Kommunen innerhalb des
Bezirks sinkt. Soweit dieser Fall eintritt und die ersten Personen zugewiesen
werden, ist ab diesem Zeitpunkt mit einer Folge von Zuweisungen zu rechnen und
ggf. kurzfristig zu reagieren.
Bestandteile dieser Vorlage sind:
1.
Das Deckblatt
2.
Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung
Der
Bürgermeister In
Vertretung Wenske Beigeordneter |
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Amtsleiter Vögeding |
Sachbearbeiter Möllmann |
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