Betreff
Jahresbericht Wirtschaftsförderung 2011
Vorlage
10/0813
Aktenzeichen
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Strukturwandel und Wirtschaftsförderung nimmt die Vorlage – Drucksache Nr. 10/0813 – zur Kenntnis.

Sachdarstellung:

 

Jahresbericht Wirtschaftsförderung 2011

 

 

 

  1. Einleitung

    Das Jahr 2011 war in weiten Teilen geprägt von der europäischen Schulden- und Finanzkrise. Der wirtschaftliche Niedergang in einer ganzen Reihe europäischer Nachbarländer hat dennoch kaum Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland gehabt. So ist die deutsche Wirtschaft auch in 2011 wieder kräftig gewachsen. Das Statistische Bundesamt kommt in einer ersten vorläufigen Berechnung zum Ergebnis, dass auch im abgelaufenen Jahr das Bruttoinlandsprodukt um ca. 3 Prozent gegenüber 2010 gestiegen ist.

    Diese ausgesprochen erfreulichen Zahlen spiegeln sich auch in zahlreichen Einschätzungen wichtiger Wirtschaftsakteure in der Region wieder. So kam die Handwerkskammer Dortmund in ihrem Konjunkturbericht im Frühjahr 2011 zu der Feststellung: „Die Handwerkskonjunktur brummt“. Und selbst im Herbst 2011 überschreiben die Industrie- und Handelkammern des Ruhrgebietes ihren Konjunkturbericht mit den Worten: „Die Konjunktur im Ruhrgebiet befindet sich in einer erfreulich guten Verfassung“.

    Der vorliegende Jahresbericht der kommunalen Wirtschaftsförderung kann daher auf eine Reihe positiver Entwicklungen im abgelaufenen Jahr verweisen. Dabei hat es sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch bei der Schaffung zusätzlicher sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplätze Entwicklungen gegeben, die den Vergleich mit benachbarten Kommunen nicht zu scheuen brauchen.

    Daneben konnten eine Reihe von Projekten wie z.B. der Breitbandausbau im Industrie- und Gewerbegebiet in Rünthe aber auch die Erschließung des 1. Bauabschnitts des Logistikparks A 2 erfolgreich auf den Weg gebracht werden.


  2. Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung

    Auch in 2011 lassen sich die klassischen Aufgabenfelder der kommunalen Wirtschaftsförderung wie folgt zusammenfassen:

    - Bestandspflege

    - Externe Flächen- und Immobilienanfragen

    - Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten

    - Entwicklung wichtiger Kennziffern

    - Existenzgründungsberatung

    - Berufliche Beratung von Mädchen und Frauen

    - Tourismusförderung

    Der vorliegende Jahresbericht beschreibt in einer Auswahl die wichtigsten Aufgabenfelder des abgelaufenen Jahres.

  3. Bestandspflege

    Der Bestandspflege kommt in der kommunalen Wirtschaftsförderung traditionell eine herausragende Rolle zu. Dies war auch im abgelaufenen Jahr 2011 nicht anders. Unter dem Begriff der Bestandspflege lassen sich so unterschiedliche Arbeitsbereiche finden wie:

    - Flächen- und Immobilienanfragen

    - Fördermittelberatungen

    - Krisenberatungen

    - Nachbarschaftsprobleme

    - Informationsveranstaltungen

    - Betriebsbesichtigungen und Unternehmenskontakte

    Im Rahmen der Bestandspflege waren im letzten Jahr Flächenanfragen in einer Größenordnung von knapp 62.000 qm zu verzeichnen. Im Vergleich zum Jahr 2010 war dies eine Steigerung um rd. 39.000 qm. Die Gründe für diese Nachfrageentwicklung sind sicherlich zu einem erheblichen Teil der ausgesprochen günstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geschuldet. Andererseits ist festzustellen gewesen, dass eine Reihe von Bestandsbetrieben auf Grund nicht vorhandener Erweiterungsmöglichkeiten an den bisherigen Standorten nach neuen Flächen im Stadtgebiet gesucht haben. Die angefragten Flächengrößen bewegten sich zwischen 1.000 und 10.000 qm.

    Insgesamt konnten Flächen in Größe von ca. 14.100 qm auch vermarktet werden. Diese Flächeninanspruchnahme umfasste vier Betriebsumsiedlungen bzw. –erweiterungen. Im Vergleich zum Vorjahr sind etwa 8.000 qm mehr veräußert worden. Dies entspricht einer Steigerung von rd. 127 %.

    Bei der Branchenstruktur der Anfragen ist ein Schwerpunkt im Bereich des Baugewerbes festzustellen. Daneben spielte die Kfz-Branche und verschiedene Dienstleister noch eine besondere Rolle.

    In der Mehrzahl der mit den Grundstücksinteressenten geführten Gespräche  wird immer auch das Thema Finanzierung und damit die Möglichkeit der Inanspruchnahme öffentlicher Fördermittel angesprochen. Seit Mitte 2011 besteht für Unternehmen, die sich in Bergkamen niederlassen wollen bzw. Erweiterungen planen, wieder die Möglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen Investitionszuschüsse zu erhalten. Daneben informiert die Wirtschaftsförderung über die unterschiedlichsten Förderinstrumente wie z.B. Darlehens- und Bürgschaftsprogramme.










    Wie in den Jahren zuvor auch, hat die kommunale Wirtschaftsförderung in Zusammenarbeit mit der IHK Dortmund im Juni 2011 zum Unternehmerstammtisch eingeladen. Mit dieser nunmehr siebten Veranstaltung möchte die Stadt Bergkamen ein breites Spektrum der heimischen Unternehmerschaft ansprechen und zu aktuellen Themen informieren. Die Themen der letztjährigen Veranstaltung waren: überschrieben mit:

    - Potenzialberatung der Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet

    - Auswirkungen neuer Gesetzgebungsverfahren der Landesregierung auf die
      Wirtschaft

    Das zum Unternehmerstammtisch eingeladene Publikum unterscheidet sich vom Klientel des IHK-Wirtschaftsgespräches im November des Jahres insoweit, als der Unternehmerstammtisch insbesondere auch Handwerksunternehmen und nicht IHK-zugehörige Gewerbetreibende anspricht.

    Auch im abgelaufenen Jahr hat die Wirtschaftsförderung in Begleitung des Bürgermeisters ausgewählte Unternehmen in Bergkamen besucht. So war im April 2011 der Standort des Schacht III Ziel des Besuches. Auf dem Gelände wurden neben der Bergmann GmbH auch das Unternehmen RS Technik besucht. Im September des Jahres schloss sich ein Besuch des Autoaufbereiters CSP im Gewerbegebiet Erlentiefenstraße an. Zum Abschluss des letzten Jahres stand ein Besuch der Chemtura GmbH auf dem Bayer-Firmengelände an.
    Die Gespräche dienen dazu den Unternehmen über das übliche Maß hinaus weitergehende Informationen zur Wirtschaftsförderung zu geben. Auf der anderen Seite besteht für die Akteure der Wirtschaftsförderung die Möglichkeit sich über die konkreten Betriebsabläufe und die besonderen Problemlagen der Unternehmen zu informieren.


  4. Externe Flächen- und Immobilienanfragen

    Auch bei den Anfragen externer Unternehmen bzw. Projektentwickler gab es flächenmäßig gegenüber 2010 im letzten Jahr eine erhebliche Steigerung. So wurden in 2011 insgesamt Flächen in einer Größenordnung von 114.000 qm nachgefragt. Damit waren es ca. 77.000 qm mehr als im Vorjahr. Ein Grund für die enorme Steigerung der Nachfrage ist sicherlich darin zu sehen, dass im Sommer 2011 die Erschließungsmaßnahmen im Logistikpark A 2 begonnen haben.

    Die Branchenstruktur der Nachfrage konzentrierte sich dabei auf die Bereiche wie Logistik, Maschinenbau, Kfz-Handwerk, Großhandel und Recycling. Die nachgefragten Flächengrößen bewegten sich zwischen 1.000 und 50.000 qm. Ein Ansiedlungsvorhaben konnte dabei Ende 2011 auf dem Gelände Grimberg 1/2 erfolgreich abgeschlossen werden. Der RAG Montan Immobilien konnte für ein rund 4.200 qm großes Grundstück einen Autohandel aus dem benachbarten Lünen gewinnen.

    Die übrigen externen Ansiedlungsanfragen sind entweder aus unterschiedlichsten Gründen gescheitert bzw. die erforderlichen Abstimmungsprozesse für eine Standortentscheidung sind noch nicht abgeschlossen. Eine äußerst interessante Anfrage eines Dortmunder Recyclingunternehmens, dass für eine geplante Betriebsverlagerung eine ca. 20.000 qm große GI-Fläche benötigte, macht die eingeschränkte Angebotssituation der Stadt Bergkamen einmal mehr deutlich. Bergkamen verfügt gegenwärtig über keine ausgewiesenen Industriegebietsflächen auf denen solche Nachfragen bedient werden könnten.
    Neben diesen Anfragen gab es in 2011 auch wieder eine Vielzahl von Anfragen von sogenannten Projektentwicklern, die nach großflächigen Einzelhandelsflächen an stark frequentierten Ausfallstraßen Interesse zeigten. Ebenfalls nicht in die Nachfragebilanzierung wurde die Anfrage eines Projektentwicklers aufgenommen, der für die Errichtung eines Themenparks rund. 15 bis 20 ha Flächen in verkehrsgünstiger Lage suchte.

    Nicht zuletzt auf Grund der eingeschränkten Angebotssituation legt die kommunale Wirtschaftsförderung immer auch ein besonderes Augenmerk auf die Nachfolgenutzung leer stehender Gewerbeimmobilien. So ist es in 2011 gelungen, die seit geraumer Zeit am Markt angebotene bo frost-Immobilie in der Gewerbestraße mit einer Nachfolgenutzung zu versehen. Im Herbst des letzten Jahres wurde die Immobilie an ein Unternehmen veräußert, die im Boots- bzw. Bootszubehör tätig ist. Darüber hinaus ist es dem Miro Radici-Verbund gelungen einen weiteren Betrieb aus der Modebranche nach Bergkamen an die Industriestraße zu holen. Das Modeunternehmen Marcona hat Mitte 2011 mit rund 80 Beschäftigten seinen Firmensitz komplett von Gelsenkirchen nach Bergkamen verlegt. Bergkamen entwickelt sich hierdurch zunehmend zu einem wichtigen Standort der Modebranche.


  5. Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebietsflächen

    Wie bereits schon erwähnt, wurde Mitte 2011 mit den Baumaßnahmen zur Erschließung des Logistikparks begonnen. Die Erschließung und Vermarktung dieser Flächen wird über einen Treuhandvertrag, den die Stadt Bergkamen mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft abgeschlossen hat, realisiert. Schon zu Beginn der Erschließungsarbeiten zum 1. Bauabschnitt wurden die Vermarktungsaktivitäten intensiviert. So ist der Standort im Herbst auf der Immobilienmesse Expo Real in München entsprechend beworben worden. Gegenwärtig werden mit verschiedenen Projektentwicklern/Investoren Gespräche zum Standort geführt.

    Seit nunmehr fast zwei Jahren befasst sich die kommunale Wirtschaftsförderung mit dem Problem der unzureichenden Telekommunikationsinfrastruktur in den Industrie- und Gewerbeflächen entlang der Industriestraße in Bergkamen-Rünthe. Nach umfangreichen Vorarbeiten und Recherchen hat die Stadt Bergkamen in einer EU-weiten Ausschreibung ein Unternehmen gesucht, dass bereit war eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur zu errichten und zu betreiben. Im Ergebnis konnte die HeLi NET für dieses Vorhaben gewonnen werden.

    Da das Projekt auf Grund der hohen Investitionskosten und der vergleichsweise geringen Verdichtung auf Dauer nicht wirtschaftlich darstellbar war, hat die Stadt im Mai 2011 im Rahmen des Regionalen Wirtschaftsförderungs Programms einen entsprechenden Infrastrukturförderantrag gestellt. Im Oktober erhielt die Stadt für die geplante Maßnahme eine Beihilfe in Höhe von 80 % der ermittelten Wirtschaftlichkeitslücke. Die Stadt Bergkamen ist damit eine der ersten Kommunen in NRW, die über diese Förderschiene im erheblichen Umfang Zuschüsse erhalten hat.

    Im November 2011 wurden auf Grundlage des Bewilligungsbescheides die entsprechenden verbindlichen Verträge mit der HeLi NET abgeschlossen. Die weiteren Planungen sehen vor, dass bis zum Herbst 2012 die gesamten Gewerbe- und Industriegebietsflächen entlang der Industriestraße in Bergkamen-Rünthe an ein hochmodernes, leistungsfähiges Breitbandnetz angebunden sein werden. Für die am Standort aktiven Betriebe bedeutet dies, dass sie auf Dauer über eine hochwertige und preisgünstige Infrastruktur verfügen können, die geeignet ist, sich im Wettbewerb mit anderen Unternehmen zu behaupten.

    Mittlerweile wird über die Wirtschaftsförderung des Kreises ein sogenannter Breitbandatlas für das gesamte Kreisgebiet erstellt, um Handlungsbedarfe für den weiteren Ausbau eines flächendeckenden Breitbandnetzes zu ermitteln. Die Stadt Bergkamen gilt hierbei mit ihrem bereits begonnenen Projekt als Pilotgemeinde.

    Die Flächenanfragen des letzten Jahres haben wieder deutlich gemacht, dass die Flächenverfügbarkeit im Stadtgebiet nicht geeignet ist, den erforderlichen Strukturwandel nachhaltig zu befördern. Dies gilt sowohl für klassische Gewerbegebiete, die für kleinere und mittlere Handwerksbetriebe oder Dienstleister von besonderem Interesse sind als auch für Industriegebiete, die mehr im Focus von Produktionsbetrieben stehen.

    Insgesamt wurden in 2011 Flächen in einer Größenordnung von rund 18.300 qm vermarktet. Die Verfügbarkeit von gewerblichen Bauflächen hat sich allerdings lediglich um etwa 7.200 qm reduziert, da in den übrigen Fällen, Flächen der jeweiligen Bestandsfirmen in Anspruch genommen werden konnten, die in der Aufstellung zur Flächenverfügbarkeit 2010 nicht aufgeführt waren. Die kurzfristige Flächenverfügbarkeit zeigt sich in der nachfolgenden Tabelle.


    Kurzfristig verfügbare Flächen

 

Gewerbegebiet

 

Verfügbare
Fläche

 

Private

Eigentümer

 

Öffentliche

Hand

 

Gewerbepark
Rünthe

 

           9.000 qm

 

-

 

 9.000 qm

 

Erlentiefenstraße

 

14.300 qm

 

4.500 qm

 

 9.800 qm

 

Grimberg 1/2

 

13.900 qm

 

13.900 qm

 

-

 

Rünther Straße

 

1.700 qm

 

-

 

 1.700 qm

 

Haldenweg

 

11.900 qm

 

-

 

11.900 qm

 

Gesamtflächen

 

50800 qm

 

 18400 qm

 

32.400 qm

 

 

Hierbei ist festzustellen, dass die Flächen Parkplatz Haldenweg und Grimberg 1/2 auf Grund ihrer direkten Nachbarschaft zum Bayer-Betriebsgelände zusätzlichen Einschränkungen unterliegen (Vergleichsvereinbarung zur Seveso-II-Richtlinie). Damit reduziert sich die uneingeschränkt vermarktbare Gewerbefläche im Stadtgebiet auf lediglich ca. 25.000 qm.

Neben diesen kurzfristig verfügbaren Gewerbeflächen gibt es insbesondere im Bereich der Gewerbestraße noch nennenswerte Flächenreserven, die allerdings wegen ihrer Eigentumsverhältnisse allenfalls mittelfristig aktiviert werden können.

  1. Entwicklung wichtiger Kennziffern

    Wie in den Vorjahren auch schon, sollen an dieser Stelle einige Anmerkungen zur Entwicklung wichtiger Kennziffern gemacht werden. Hierzu gehören neben den Zahlen zur Arbeitslosigkeit auf kommunaler Ebene auch Fakten zur Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung sowie zur Kaufkraft.

    Arbeitslosigkeit

    Die Arbeitslosigkeit bezogen auf den Monat Dezember ist innerhalb von Jahresfrist um 11,3 % gesunken. Im Dezember 2011 waren insgesamt 2.474 Personen und damit 315 weniger arbeitslos als im Dezember 2010. Auch im Vergleich mit den benachbarten Kommunen zeigen sich erfreuliche Entwicklungen. So hat sich die Arbeitslosigkeit bezogen auf den Kreis Unna um 10,4 % verringert. Deutlich schlechter sind die Rückgänge in den Städten Hamm (- 3,3 %) und Dortmund (- 2,7 %).

    Beobachtet man einen 6-Jahreszeitraum, so ist festzustellen, dass sich die Arbeitslosigkeit in Bergkamen um über 28 % reduziert hat.


    Entwicklung der Arbeitslosigkeit 2006 – 2011


    Nach Ausbruch der globalen Finanzkrise Ende 2008, in deren Folge sich die Arbeitslosigkeit auch in Bergkamen rasant nach oben entwickelte, ist seitdem ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen. Dabei fällt auf, dass der Rückgang zum überwiegenden Teil dem Klientel aus dem SGB II Bereich (Hartz-IV) zugute kam. Die Verringerung der absoluten Zahl an Arbeitslosen seit Dezember 2009 ist zu über 87 % diesem Rechtskreis zuzuordnen.

    Betrachtet man die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in ausgewählten Teilgruppen, zeigen sich für den Beobachtungszeitraum 2006 bis 2011 sehr unterschiedliche Entwicklungen.

    Arbeitslose nach ausgewählten Gruppen


    So hat sich die Zahl der arbeitslosen Personen unter 25 Jahren innerhalb der letzten 5 Jahre nahezu halbiert. Auch in der Gruppe der ausländischen Arbeitslosen ist ein Rückgang für diesen Zeitraum von fast 25 % festzustellen. Eine gänzlich gegensätzliche Entwicklung zeigt sich dagegen bei der Gruppe der über 55-jährigen. Hier ist die Zahl der Arbeitslosen seit 2006 um rund 12,5 % angestiegen. Eine Entwicklung, die vor dem Hintergrund des sich vollziehenden demografischen Wandels doch überraschend ist.

    Der Anteil der über 50-jährigen an der Gesamtzahl der Arbeitslosen ist in diesem 5-Jahreszeitraum von 8,8 % auf nunmehr 13,9 % gestiegen. Für die Gruppe der unter 25-jährigen lässt eine nahezu genau umgekehrte Entwicklung feststellen. Lag der Anteil dieser Gruppe in 2006 noch bei rund 10,2 % hat sich diese Zahl im abgelaufenen Jahr auf ca. 7,6 % reduziert.







    Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze

    Auch bei der Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze gibt es für Bergkamen erfreuliches zu berichten. Betrachtet man die jeweils zum 31.03.eines Jahres ermittelten Zahlen lässt sich feststellen, dass seit dem Tiefpunkt im Jahr 2007 die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in absoluten Zahlen um fast 1000 Beschäftigte angestiegen ist. Nach den aktuellsten vorliegenden Zahlen waren zum 31.03.2011 in Bergkamen 8.823 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze registriert.


    Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung



Mit rund 31,3 % der Beschäftigten hat das verarbeitende Gewerbe den bedeutendsten Anteil an den Beschäftigungsverhältnissen in 2011. Der Handel folgt mit einem Anteil von knapp 25 % auf Platz zwei. Einen durchaus noch beachtenswerten Anteil von ca. 10 % hält der Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens.

Die einzelnen Wirtschaftszweige haben sich von 2010 auf 2011 z. T. sehr unterschiedlich entwickelt. So konnten für diesen Zeitraum im Handel 218 sowie im Gesundheits- und Sozialwesen 89 zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse registriert werden. Im Gegensatz dazu gab es im Wirtschaftszweig Erbringung sonstiger Dienstleistungen einen Rückgang um 39 Beschäftigte.













Kaufkraftkennziffern

Die IHK zu Dortmund veröffentlicht jedes Jahr Zahlen zur Entwicklung von Einzelhandelskennziffern im Kammerbezirk. Die Einzelhandelsumsätze sind im letzten Jahr um rund 6 % auf insgesamt 291,6 Mio Euro gestiegen. Damit liegt Bergkamen deutlich über dem Kammerdurchschnitt, der bei 4,9 % liegt.

Die Entwicklung der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft in absoluten Zahlen hat sich hingegen in 2011 leicht unterdurchschnittlich entwickelt. Mit insgesamt 240,3 Mio Euro war lediglich ein Zuwachs von 2,1 % zu verzeichnen. Im gesamten IHK-Bezirk lag die vergleichbare Zahl bei ca. 2,5 %.

Dass Bergkamen für die Region aber eine besondere Bedeutung als Einkaufsstadt hat, zeigt die seit Jahren positive Entwicklung zur Kaufkraftbindung.


Kaufkraftbindung in Bergkamen (in %)

 


Hatte Bergkamen noch Anfang des Jahrtausends in erheblichen Maße Kaufkraftabflüsse zu verzeichnen, sind seit 2005 in erheblichem Umfang Kaufkraftzuflüsse aus der Region zu verzeichnen. Allein in 2011 wurden über 50 Mio Euro mehr im Einzelhandel umgesetzt, als an einzelhandelsrelevanter Kaufkraft in Bergkamen vorhanden war.

Allerdings darf auch nicht verschwiegen werden, dass die einzelhandelsrelevante Kaufkraft je Einwohner in Bergkamen seit vielen Jahren erheblich unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Sie ist zwar in 2011 um rd. 2,5 % gestiegen, gleichwohl ist die damit korrespondierende Kaufkraftkennziffer auf 88,2 gefallen.







  1.  

     
    Existenzgründungsberatung

    Die Existenzgründungsberatung wird in Bergkamen seit einigen Jahren über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Unna erbracht. Die Leistungen dieses zertifizierten Startercenters NRW werden auf Grundlage eines Kooperationsvertrages zwischen der WFG und der Stadt erbracht.

    Hinsichtlich der in 2011 in Bergkamen durchgeführten Existenzgründungsberatungen ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt wurden 80 Beratungen durchgeführt. Dieser Rückgang an Beratungsgesprächen ist generell bis auf zwei Ausnahmen im gesamten Kreisgebiet zu beobachten. In Relation zur Bevölkerung lässt sich nach wie vor festhalten, dass Bergkamen überproportional von der Einrichtung profitiert. Fast 16 % aller Beratungsgespräche werden danach mit Bergkamener Interessenten geführt.


    Verteilung der Beratungsgespräche nach ausgewählten Kommunen in %


    Insgesamt fast 55 % der Beratungen auf Kreisebene werden von Arbeitssuchenden Personen in Anspruch genommen. Eine zweite wichtige Gruppe, die die Existenzgründungsberatung in Anspruch genommen hat sind die Angestellten und Selbständigen. Ihr Anteil lag in 2011 bei fast 38 %. Bei der Altersstruktur der Ratsuchenden ist die Gruppe der über 45-jährigen mit rund 37 % am stärksten vertreten. Bei der Branchenstruktur haben sich auch in 2011 neben den sonstigen Dienstleistungen mit rund 45 % noch der Handel mit ca. 20 % sowie das Handwerk mit gut 14 % herauskristallisiert. Bei der geschlechterspezifischen Betrachtung werden sechs von zehn Beratungen von Männern in Anspruch genommen.







  2. Berufliche Beratung von Mädchen und Frauen


Insgesamt zeigte sich auch die Arbeitsmarktlage für Frauen in Bergkamen zum Ende des Jahres 2011 von einer freundlicheren Seite. Die Frauenarbeitslosenquote im Ge­schäftsstellenbezirk Kamen der Agentur für Arbeit hat sich danach von 10,0 % im Dezember 2010 auf nunmehr 9,4 % im Dezember 2011 reduziert. Die positive Ent­wicklung des frauenspezifischen Arbeitsmarktes verlief damit parallel zur Entwicklung des Gesamtmarktes.

Die Zahl der arbeitslo­sen Frauen in Bergkamen reduzierte sich in absoluten Zahlen von 1.387 im Dezember 2010 auf insgesamt 1.276 im Dezember 2011. In einem 6-Jahresvergleich stellt dies immerhin das zweitbeste Ergebnis dar.


Die geschlechterspezifische Betrachtung der von Arbeitslosigkeit betroffenen Perso­nen in Bergkamen zeigt dagegen einen ansteigenden Frauenanteil auf 51,6 % (2010: 49,7 %). Hier ist insbesondere darauf hinzuweisen, dass der Frauenanteil an den sozialversi­cherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in Bergkamen Stand Juni 2011 lediglich 40,8 % betrug. Setzt man die Arbeitslosigkeit von Frauen ins Verhältnis zu ihrer Beschäftigungsquote so wird deutlich, dass Frauen insgesamt deutlich stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind als Männer.

 

Das geschlechtsspezifische Beratungsangebot der kommunalen Wirtschaftsförde­rung ist gefordert, weiterhin Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen für Frauen und Mädchen vor Ort zu ergreifen bzw. zu unterstützen, durch die die Erwerbstätigkeit von Frauen gesteigert, prekäre Beschäftigung vermieden und weibli­ches Unternehmertum gefördert werden kann. Es gilt insbesondere zu verhindern, dass der Anteil der Frauen an den Arbeitslosen weiter ansteigt.

 

Die kommunale Wirtschaftsförderung führte in Kooperation mit der Volkshochschule und der Agentur für Arbeit im Jahr 2011 zwei Informationsveranstaltungen für Berufs­rückkehrerinnen durch, an der insgesamt 10 Frauen teilnahmen. Zudem fanden 10 Einzelberatungen zu den Themen Existenzgründung und beruflicher Wiedereinstieg statt. Auf der Veranstaltung zum Internationalen Frauentag am 13.03.2011 wurde das Beratungsangebot in Verbindung mit dem Angebot der Agentur für Arbeit Hamm, Beauftragte für Chancengleichheit, präsentiert.

 

Des weiteren wurden die Aktivitäten in Bergkamen anlässlich des jährlich stattfindenden Girls’ Day koordiniert, dessen Ziel es ist, Mädchen verstärkt für tech­nisch orientierte Berufe zu gewinnen. In 2011 schnupperten 191 Mädchen am Girls’ Day in 13 Betrieben und Institu­tionen in „männertypische“ Berufsbilder. Die Zahlen des Vorjahres (145 Mädchen in 9 Betrieben) konnten damit deutlich gesteigert werden.

 

Die Wirtschaftsförderung wirkte aktiv im Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk mit und begleitete die dort in 2011 durchgeführten Projekte und Veranstaltungen. Zum Beispiel wurde am 27.09.2011 ein Mädchen-Aktionstag durchgeführt, bei dem ein Schwerpunkt auf die Themen „Berufswahlorientierung“, „Einstellungstests“ und „Erfolgreiche Selbstpräsentation und gutes Benehmen bei Bewerbungsgesprächen“ gelegt wurde.

 

Mit der „Koordinierungsstelle Frau und Beruf“ der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Unna mbH arbeitete die kommunale Wirtschaftsförderung weiterhin eng zusammen. Im 2011 fanden zwei Beratungstage der Koordinierungsstelle in Bergkamen in den Räumen der Volkshochschule statt. Insgesamt wurden durch die Koordinierungsstelle 13 Frauen mit Wohnort Bergkamen beraten, zum Teil auch in Einzelberatungsgesprächen in Unna. Schwerpunktthemen waren der berufliche Wie­dereinstieg und die Weiterbildung/-sförderung. Zudem fanden zwei Arbeitgeberberatungen zum Thema „Familienfreundlichkeit in Unternehmen“ statt.

 

Die kommunale Wirtschaftsförderung arbeitete in 2011 bezogen auf dieses Themenfeld aktiv in verschiedenen Netzwerken mit, wie dem Bergkamener Mädchen- und Frauennetz­werk, dem Frauentagsvorbereitungsteam, dem Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna, dem Beratungsnetzwerk Wiedereinstieg sowie dem Kooperationsnetzwerk für Alleinerziehende.


9.       Tourismusförderung

Um die touristische Attraktivität der Stadt Bergkamen zu steigern, führte die Verwal­tung im Kalenderjahr 2011 zahlreiche Maßnahmen durch. Direkt zu Jahresbeginn 2011 erfolgte ein Nachdruck der erfolgreichen Tourismusbroschüre „Bergkamen – Lust auf Entdecken und Erleben“, mit der Bergkamen als attraktives Ausflugs-/Reiseziel bekannt gemacht wird.

 

Die Touristikbörse auf dem Hafenfest wurde 2011 unter Einbeziehung der lokalen touristischen Anbieter deutlich erweitert. Seit 2010 präsentieren sich Bergkamener Ange­bote, wie z.B. die Personenschifffahrt, das Umweltzentrum Westfalen oder auch die Salz­grotte, gemeinschaftlich unter einem Dach. Dieser Ansatz wurde in 2011 weiter ausgebaut. Gleichzeitig verstärkte die Stadt Bergkamen ihre Kommunikation nach außen durch Präsenz und/oder Prospektverteilung auf tou­ristischen Messen bzw. Veran­staltungen mit touristischem Charakter, wie z.B. BOOT, DO-City bewegt sich, NRW-Tage und fahrradtouristische Veranstaltungen (Fahrradsommer der Industriekultur in Bochum, Sattelfest in Hamm, etc.).

 

In Kooperation mit der VHS bildete der Archivar im Jahr 2010 eine Gruppe neuer Gästefüh­rer aus („Gästeführerring Bergkamen“), die seit 2011 selbstständig Stadt- und Themenfüh­rungen anbietet. Themenschwerpunkte der buchbaren Führungen sind: das Römerlager Oberaden, die Spuren des Bergbaus, der Nordberg, das Westfälische Sportbootzentrum Marina Rünthe, die Bergehalde Großes Holz sowie einzelne Stadtteile. Insgesamt wurde das Angebot an Führungen in 2011 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich erweitert.

 

Im Mai 2011 wurde die neue Kanu-Einstiegsstelle an der Lippe östlich angrenzend an das Gelände der Ökologiestation in Betrieb genommen. Damit verfügt die Stadt nun über eine qualitativ hochwertige Infrastruktur für geführte Kanutouren, die derzeit vom Umweltzentrum Westfalen und der Lippetouristik GmbH genutzt wird.

 

Nach intensiven Gesprächen der Stadt Berkamen und des Veranstalters Lippetouristik GmbH mit dem Regionalverband Ruhr als Eigentümer der Bergehalde Großes Holz war es möglich, im Juli 2011 die erste geführte Geocachingtour auf der Bergehalde Großes Holz stattfinden zu lassen. Beim Geocaching handelt es sich um eine moderne Schnitzeljagd, bei der mit Hilfe von Hand-GPS, Peilkompass und Fernglas verschiedene Aufgaben und Rätsel zu lösen sind. Mit dem Geocaching sind die Aktionsmöglichkeiten für Touristen in der Stadt Bergkamen durch ein weiteres attraktives, buchbares Angebot ergänzt worden.

 

Im August 2011 wurde der Fahrradstadtplan „Radeln in Bergkamen“ veröffentlicht, in dem sämtliche lokalen Radwege und überregionalen Radfernrouten verzeichnet sind. Zudem finden Touristen auf der Rückseite Informationen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang der Strecken sowie vier Routenvorschläge zum Entdecken der Stadt ausgehend von der Marina Rünthe. Auch die gekennzeichneten Wanderwege sind aufgeführt. Mit diesem Produkt steht Touristen ein hervorragendes Hilfsmittel zur Verfügung, Bergkamen auf eigene Faust zu erkunden.

 

Durch die insgesamt zuvor aufgeführten Maßnahmen wurde die touristische Infrastruktur in Bergkamen deutlich verbessert und es konnte eine spürbare Qualitätssteigerung erreicht werden. Durch die umfangreichen touristischen Werbemaßnahmen im Rahmen des Kultur­haupt­stadtjahres RUHR.2010 ist die allgemeine Aufmerksamkeit in Bezug auf Reisen in das Ruhrgebiet deutlich gestiegen. Die Übernachtungszahlen verzeichnen zwei­stellige Zuwächse.

 

Datum

Übernachtungen in Bergkamen

Steigerung zum Vorjahr

31.12.2009

  6.240

 

31.12.2010

11.195

79,4 %

31.12.2011

14.369

28,4 %

 

(Quelle: IT.NRW, Berücksichtigung von Beherbergungsbetrieben mit > 8 Betten)

 

Der signifikante Anstieg der Übernachtungszahlen von 2009 auf 2010 ist zum Teil der Eröff­nung des Gästehauses Marina Nord (1.298 Übernachtungen in 2010) und der erstmaligen Berücksichtigung der Übernachtungen auf dem Wohnmobilhafen in der Statistik (1.923 Tickets in 2010) geschuldet. Aber auch ohne Berücksichtigung dieser Einrichtungen bleibt ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zu 2009.

2011 wurden 1730 Übernachtungen im Gästehaus Marina Nord gezählt. Mit durchschnittlich 144 Übernachtungen pro Monat in den Jahren 2010 und 2011 blieb die Nutzung des Gästehauses auf konstant hohem Niveau. Die Übernachtungen auf dem Wohnmobilhafen konnten mit 2.103 Tickets in 2011 sogar um 9,3 % gesteigert werden.

 

Bemerkenswert ist, dass die Übernachtungszahlen von 2010 auf 2011 mit rund 28 % weiterhin deutlich angestiegen sind. NRW-weit betrug der Anstieg der Übernachtungen lediglich 5,1 %, im Ruhrgebiet 4,6 %. Der kräftige Anstieg in Bergkamen hebt sich demnach deutlich positiv vom Trend ab. Dadurch wird sichtbar, dass die Bemühungen der Wirtschaftsförderung, den Tourismus in Bergkamen zu stärken und die Stadt über Messen, Internet und andere Kommunikationsmittel als Reiseziel bekannter zu machen, erfolgreich waren. Die von IT.NRW ermittelten 14.369 Übernachtungen in 2011 verteilen sich wie folgt:: 7.414 Übernachtungen in Hotels, 4.852 Übernachtungen bei Privatvermietern, Gasthöfen und in Pensionen mit mehr als 8 Betten sowie 2.103 Übernachtungen auf dem Wohnmobilstellplatz. Gemäß dwif betragen in Nordrhein-Westfalen die durchschnittlichen täglichen Ausgaben bei Übernachtung im Hotel 145,60 €, bei Übernachtung bei Privatvermietern 64,10 € und beim Camping 23,70 €. Damit lässt sich für Bergkamen für das Jahr 2011 ein touristisch generierter Bruttojahresumsatz von 1,44 Mio € ermitteln.

 

Für die Zukunft sind ruhrgebietsweit Maßnahmen zu entwickeln und zu ergreifen, die dazu führen, das erwachte Gästeinteresse aufrecht zu erhalten. Über die Kooperation mit der regionalen Tourismusorganisation Ruhr Tourismus GmbH wirkt Bergkamen in diesem Prozess aktiv mit. Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Römer-Lippe-Route“, durch das der bestehende Fernradweg „Römerroute“ verbessert und als Fluss begleitender Themenradweg neu etabliert wird. Hier ergeben sich für die Stadt Bergkamen, die gemeinsam mit der Stadt Hamm den Mittelpunkt der Route bildet, mit der Eröffnung des Fernradweges im Frühjahr 2013 deutliche Chancen auf verstärkte Umsätze in den Bereichen Gastronomie und Beherbergungsgewerbe. Der RuhrtalRadweg erwirtschaftet beispielsweise laut einer aktuellen Untersuchung einen Bruttojahresumsatz von 26,9 Mio €, davon entfallen 19,3 Mio € auf das Gastgewerbe, 3,2 Mio € auf den Einzelhandel und 4,4 Mio € auf den Dienstleistungssektor. Ähnliche Effekte erwarten die Experten von der Römer-Lippe-Route.

 

Auch das Projekt „Evolutionspark/Dinosaurierpark Bergkamen“, das sich derzeit noch in den planerischen Abstimmungsprozessen befindet, birgt hervorragende Entwicklungschancen für den Tourismus in Bergkamen.

 

Ziel der Stadt Bergkamen ist es, die Tourismusförderung als Bereich der Wirt­schaftsförderung in den kommenden Jahren weiter fortzuführen und die angestoße­nen Entwicklungsprozesse kontinuierlich zu begleiten, um die wirtschaftlichen Poten­ziale auszuschöpfen, die dieser Sektor im Hinblick auf neue Arbeitsplätze und die Generierung von touristischen Umsätzen bietet.


  1. Ausblick

    Die Stadt Bergkamen hat im abgelaufenen Jahr 2011 in vielen Bereichen eine ausgesprochen positive Entwicklung genommen. Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der ungewissen konjunkturellen Entwicklung sollte durch unterstützende Maßnahmen der Stadt Bergkamen versucht werden, die in Teilbereichen immer noch vorhandenen Entwicklungsrückstände weiter aufzuholen.

    Kurzfristig wirksame Maßnahmen für das Jahr 2012 sind u.a.:

    - offensive Vermarktung des 1. Bauabschnitts des Logistikparks A 2

    - Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes im Industriebgebiet Rünthe

    - Revitalisierung der Innenstadt West (Berg-Galerie)

    - verstärkte Aktivierung vorhandener privater Gewerbeflächen

    Darüber hinaus ist der Strukturwandel in Bergkamen mittel- und langfristig in der Weise zu begleiten, dass die bereits vorhandenen Stärken weiter ausgebaut und die ohne Zweifel noch vorhandenen Defizite durch geeignete Maßnahmen abgebaut werden. Zu diesen Maßnahmen gehören:

    - die Ausweisung neuer Gewerbeflächen

    - der Ausbau der touristischen Infrastruktur (Evolutionspark)

    - die konsequente Fortsetzung der Modernisierung vorhandener Gewerbestandorte

 

Bestandteile dieser Vorlage sind:

1. Das Deckblatt

2. Der Beschlussvorschlag und die Sachdarstellung

 

Der Bürgermeister

 

 

 

 

Schäfer

 

 

Amtsleiter

 

 

 

 

Turk

Sachbearbeiter

 

 

 

 

Kärger